Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 18. DEZEMBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
32 blatt SPLITTER Britische Bahn richtet Husten-freie Abteile ein LONDON - Das britische Bahnunternehmen c2c ist so sehr um die Gesundheit seiner Kun­ den besorgt, dass es künftig «Husten-freie Abteile» anbieten will. Bereits in der Weih­ nachtszeit und noch bis April soll in allen Vor­ ortzügen im Osten Londons ein entsprechen­ des Abteil eingerichtet werden, zu dem sicht­ lich erkältete Passagiere keinen Zutritt haben. Das berichtete die Abendzeitung «Evening Standard» am Mittwoch. (AP) Vermisster Pole taucht In London auf WARSCHAU - Das Verschwinden eines pol­ nischen Rentners, das dessen Familie seit der vergangenen Woche in Sorge versetzt hatte, ist aufgeklärt: Gesund und munter spazierte der 84-Jährige am Mittwoch durch das Ge­ bäude des Londoner Flughafens Heathrow. «Nach den Angaben seiner Familie hatte er einfach sein Velo genömmen und war ver­ schwunden», sagte ein Polizeisprecher über den Rentner aus dem zentralpolnischen Ort Znin. (AP) Kein KnlgMIey wäre auch gerne Studentin HAMBURG - Die britische Schauspielerin Keira Knightley bereut zwar nicht, dass sie mit 16 Jahren yon der Schule abgegangen ist Die 20-Jährige sagte , der Zeitschrift «TV Spielfilm»: «Hütte ich erst mein Abitur ge­ macht, dann mUsste ich mich für den Rest meines Lebens fragen, ob ich nicht eine ' ce verpasst habe, weil ich die ersten Fi| geböte ausschlug.» Aber es sei ein i mer Weg, den sie sehr früh eingeschli afen ha­ be. «Was ich vermisse, sind die Erfal rangen, die andere Jugendliche meines Alter? machen konnten: zur Um geben und mit sanimen erwachsen weiden. Ich ne solche Clique.» ANZIilGI; 
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Die EU ringt EU-Staats- und Regierungschefs suchen Lösung im Finanzstreit BRÜSSEL - Die Staats- und Re­ gierungschefs dar Europäischen Union haben gestern Abend In Brüssel Ihre Verhandlungen Uber die künftige EU-Flnanzie- rung begonnen. Oer britische Premler Tony Blair erwartet harte Verhandlungen. Blair sei überzeugt, dass es «den echten Wunsch nach einem Über­ einkommen» zum EU-Finanzplan gebe, sagte sein Sprecher. Es gehe darum, dass insbesondere die neu­ en Mitgliedsländer entscheiden, ob sie jetzt ein möglicherweise «nicht ideales Abkommen» erhalten oder später deutlich schlechtere Rege­ lungen hinnehmen müssten. Vetodrohungen von Mitgliedsstaaten... Mehrere Mitgliedsstaaten wollen vor allem erreichen, dass sich die Briten dauerhaft an den Kosten der EU-Erweiterung beteiligen. In letz­ ten Kompromissvorschlägen vor Gipfelbeginn war Blair am Mitt­ woch in der Frage des 1984 von der damaligen Regierungschefin Mar­ garet Thatcher durchgesetzten Bei­ tragsrabatts hart geblieben. Der Rabatt war Grossbritannien damals wegen seiner geringen In­ anspruchnahme von EU-Agrarhil- fen zugestanden worden. Aller­ dings wird er inzwischen von allen anderen 24 EU-Mitgliedern bestrit­ ten. 
Wunsch nach Übereinkommen: Der britische Premierminister Tony Blair mit der deutschen Bundeskanzterln Angela Merkel. Wenn die Briten nicht bereit seien, stärker auf ihren Beitragsra­ batt zu verzichten, würden Frank­ reich und Polen eine Übereinkunft verhindern, drohten die beiden Aussenminister Philippe Douste- Blazy und Stefan Meiler in der «Fi­ nancial Times» von gestern. ... und vom EU-Parlament Sollte es dennoch zu einer Eini­ gung für die Finanzplanung 2007 
bis 2013 auf der Grundlage der bri­ tischen Vorschläge kommen, bleibt eine weitere Hürde. Er habe die Gipfelrunde ein­ dringlich daran erinnert, dass für die EU-Finanzplanung die Zustim­ mung des Parlaments zwingend er­ forderlich sei, sagte der Präsident des EU-Parlaments, Josep Borrell, gestern Abend. «Es ist sehr klar, dass der derzeitige britische Kom­ promissvorschlag für das Parla­ment 
nicht akzeptabel ist», erklärte er. Der zweitägige Gipfel gilt als Test für die Einigungsfähigkeit der erweiterten EU, die bereits durch das drohende Scheitern ih­ rer Verfassung in einer Krise steckt. Eine Einigung über die künftige EU-Finanzierung war be­ reits beim. Juni-Gipfel vor allem am Londoner Widerstand geschei­ tert. (sda) US-Präsident Bush lenkt ein Weisses Haus stimmt nun doch Verbot der Folter zu WASHINGTON - US-Präsident George IN. Bush hat gestern im Streit mit dem Kongress um ein Folterverbot eingelenkt. Das Weisse Haus stimmte nach mo- Stateianger Ablehnung einem von Senator John McCaln Initi­ ierten Verbot von grausamer, inhumaner und erniedrigender Behandlung ausländischer Ver­ dächtiger im Kampf gegen den Terrorismus zu. Damit werde der Welt deutlich ge­ macht, «dass diese Regierung nicht foltert und dass wir uns an die internationale Konvention gegen Folter halten, egal ob zu Hause oder im Ausland», erklärte Präsi­ dent Bush bei der Bekanntgabe der Übereinkunft in seinem 
Arbeits­lose 
Regierung foltert nicht»: US-Präsident George W. Bush. 
zimmer im Weissen Haus. Und Se­ nator McCain, von Bushs eigener republikanischer Partei, sagte ne­ ben ihm sitzend: «Wir senden eine Botschaft an die Welt, dass die Ver­ einigten Staaten nicht wie die Ter­ roristen sind.» Das Weisse Haus hatte ursprüng­ lich sogar mit einem Veto gegen das Verbot gedroht. Ein solches Ge­ setz würde die Möglichkeiten des Präsidenten einschränken, die Amerikaner zu schützen und Ter­ roranschlägen vorzubeugen, hiess es. Vizepräsident Dick Cheney for­ derte Ausnahmeregelungen für die CIA beim Verhör von Terrorver­ dächtigen. Im Kongress gab es je­ doch eine überwältigende Mehrheit für den Vorstoss 
McCains. (AP) i ' j i , / * I 
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Arktis-Eis schmilzt 2005 möglicherweise wärmstes Jahr \ Www--»'-' JlsUi J/_ Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
GENF- Das Jahr 2005 könnte das bislang wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnun­ gen werden. Die weltweiten Temperaturen la­ gen fast ein halbes Grad über dem Durchschnitt, wie die UN-Wetter­ behörde, die Weltorganisation für Meteorologie, gestern in Genf mit­ teilte. 200S gehöre bereits zu den vier wärmsten Jahren, sagte Gene­ ralsekretär Michel Jarraud. Doch es sei ja erst in 15 Tagen zu Ende. Eine endgültige Bilanz liege erst im Februar vor. Die Durchschnittstemperatur bis Ende November war seinen Anga­ ben zufolge die zweithöchste nach 1998. Doch auf der Nordhalbkugel war es bereits wärmer als jemals 
zuvor seit Beginn der Wetterauf­ zeichnungen 1861, wie Jarraud sagte. Die Temperatur lag dort um 0,65 
Grad höher als im Mittel der Jahre 1961 bis 2000. 2005 sei ein «aussergewöhnli- ches Jahr» mit zahlreichen Wetter­ rekorden gewesen. So seien der Oktober und der Juni besonders heiss gewesen. In der Arktis schmolz die Eisdecke auf das nied­ rigste jemals gemessene Niveau. Es liege um etwa 20 Prozent unter den Durchschnittswerten von 1979 bis 2004. Der Meteorologe verwies zudem auf die Hurrikan-Saison im Atlan­ tik, bei der 14 von 26 tropischen Stürmen Hurrikan-Stärke erreich­ ten. (AP) 
+ + + ++Zu guter Letzt...+ ++.+ + «Chicken run»: In Irland sind die Hühner los DUBLIN - Tausende frei herum­ laufende Hühner haben die Poli­ zei in der irischen Grafschaft Ca- van zu einer Verkehrswarnung veranlasst. Nach einem Unfall ei­ nes Lastwagens erlangten 6500 HUhner die Freiheit. Autofahrer sollten «extreme Vorsicht» in der Nähe der Ortschaft Ballinagh walten lassen, nachdem sich ein Lastwagen überschlagen und sei­ ne lebende Fracht verloren habe, warnte die Polizei am Donners­ tag. Die Verkehrspolizei schloss sich dem Aufruf mit Blick auf den morgendlichen Berufsver­ kehr an. Der Besitzer des Feder; 
viehs sagte im staatlichen Radio­ sender RTE, 20 Mitarbeiter seien zum Unfallort aufgebrochen, um die fluchtigen HUhne^ wieder einzusammeln. Auf die Frage ei­ nes 
Moderators, ob eine erhöhte Rutschgefahr auf den Strassen bestehe, da HUhner in Panik manchmal Eier legten, erwiderte der Hühnerzüchter lapidar: «Das tun HUhner nun mal.» (sda)
	        

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