Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 16. DEZEMBER 2005 SEITE 11 TRANSAKTION Über welchen Hedge- Fund-Spezialisten die Zürcher Vontobel-Ban­ kengruppe die Kontrol- 
1 le übernimmt. 
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KOOPERATION Welche Vereinbarung es ermöglicht, dass Spa­ nien und Lateinamerika bald Emmi-Produkte geniessen können. 
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GEBOT Welche australische In­ vestmentbank für die London Stock Ex­ change wie viel Geld zahlen will. »| 4 
BÖRSE v * Aktien, Devisen und Obligationen: Wie sich der Markt gestern an der Börse in Zürich verhielt. g VOLKS BLATT 
NEWS Sinkende Olpreise bremsen US-Inflation WASHINGTON - Mit dem Rekord-Rück­ gang der Energiepreise ist die Inflation in den USA deutlich gebremst worden. Die Konsu­ mentenpreise sanken im November um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Einen solchcn Rückgang der Preise habe es zuletzt im Juli 1949 gegeben, teilte das Arbeitsminis- ; terium am Mittwoch in Washington mit. Oh- j 
ne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln | und Energie stiegen die Preise im November i 
um 0,2 Prozent im Vergleich zum Oktober. Im Jahresvergleich lagen die Preise im Novem­ ber um 2, l Prozent höher. (sda) WTO: Verhandlungen über Paket für ärmste Länder HONGKONG - An der WTO-Konferenz in 'Hongkong kommen die Verhandlungen Uber ein Entwicklungspaket für die ärmsten Länder voran. Ein Kompromissvorschlag der Schweiz bringt Bewegung. «Die Diskussionen haben jetzt richtig begonnen», sagte Bundesrat Jo- : seph Deiss (Bild) gestern nach zahlreichen Sitzungen. Die Minister hätten verschiedene Punkte diskutiert, um den Text der Enderklär- gung 
bis Sonntag zu vervollständigen. Eine «Annäherung» zeichnet sich auf den Vor­ schlag der Europäischen Union ab. Die EU schlägt vor, die Einfuhr von Gütern aus den ärmsten Entwicklungsländern zoll- und quo­ tenfrei zuzulassen. Vorbehalte dagegen brach-: ten aber die USA und Kanada an. In diesem Zusammenhang sieht ein Kompromissvor­ schlag der Schweiz vor, 99 Prozent der Import te aus den ärmsten Staaten von den Zöllen zu befreien. Das restliche Prozent würde fUr «sensible Produkte» reserviert, die erst nach Ablauf einer Frist von Zöllen ausgenommen werden sollten. Dieser Vorschlag sei gut auf­ genommen worden, sagte Deiss. Die Vereinig­ ten Staaten räumten ein, sie wären bereit, die Baumwolle der afrikanischen Länder ohne Zollsätze zu importieren. Der sambische Han­ delsminister Dipak Pate! sagte im Namen der ärmsten WTO-Länder, dies sei eine «Chance» für die Diskussion. Derweil machten die Ent­ wicklungsländer den erfolgreichen Abschluss der Welthandelsrunde von der Verabschiedung eines 
Entwicklungspaketes abhängig. Spre­ cher der Gruppe G-90 drohten am Doiinerstag in Hongkong mit einem Scheitern der Han« delsrunde, wenn die bis Sonntag tagende Kon* ferenz kein solches 
Paket beschliessen sollte. «Die Doha-Runde wird an ihrem Entwick- lungsinbolt geniessen», sagte der ägyptische Handelsminister Rachid Mohammed fcachid. Das Entwicklungspaket dürfe sich aber nicht tönsten Entwick­ lungsländern zoll» und quotenfreien Marittzu- gärigzu gewähren. ' , (sda) 
«Man gönnt sich was» Weihnachtsgeschäft kommt auf Touren - Frohlocken im Detailhandel BERN - «Man gönnt sieh wieder etwas», frohlockt der Detail­ handel. Gedämpfte Erwartun­ gen sind im Weihnachtsge­ schäft schon fast der Euphorie gewichen. Das Gediegene, Feine und Teure findet wieder mehr Abnehmer. Und das i-Tiipflein: der Schnee. Robert M. Fieg, Geschäftsführer bei Jclmoli in Zürich, blickt mit Freude aufs laufende Weihnachts­ geschäft. Die im Vorfeld von Ana­ lysten und Ökonomen prophezeite Zurückhaltung der Konsumenten hat sich bisher nicht bewahrheitet. Weihnachtsgeschenk für Branche: Schnee Leise rieselt er zwar, doch dieses Jahr absolut pünktlich vor Weih­ nachten: Der Schnee ist für den Handel bares Geld wert. Die Sport-, artikel boomen, sagt Fieg. Auch Wintermode für Herren und Kinder laufe wie am Schnürchcn. Allgemein zeige sich ein Trend zur Qualität. In der Damenmode seien Kaschmir-Pullover sehr ge­ fragt. «Man gönnt sich wieder et­ was», sagt Fieg. Unter dem Christ­ baum dürfen die Frauen dieses Jahr laut Fieg Parfüm erwarten. Die weitgehend konjunkturresis- tenten aber wetterabhängigen Win­ tersportartikel verkaufen sich auch bei Migros gut. Daneben liefen Spielwaren und Elektronik, sagt Mediensprecher Urs Peter Naef. Das Geschäft rücke aber immer nä­ her an Weihnachten. Nicht gerade Luxus - gediegen aber schon Thomas Bornhauser, Sprecher bei der Migros Aare, blickt «vor­ sichtig optimistisch» aufs Weih­ nachtsgeschäft. Der Verkauf am vergan- g e 
n e n Sonntag sei 
über­ raschend gut 
ge­ wesen. Migros erwartet, wie 
der andere Gross­ verteiler Coop, den Ansturm auf Getränke und Lebensmittel einige Tage vor dem Fest. Bei Coop glänzen die Augen auch. Das Weihnachtsgeschäft lau­ fe gut, sagt Mediensprecher Jörg Birastiel. Coop hat das Angebot in der Fine-Food-Linie von bisher ei­ nem guten Dutzend auf 100 Pro­ dukte erhöht und stellt einen Hang zum Sich-Gutes-Tun fest. Es dürfe schon einmal ein teurerer Wein und eine Leckerei sein. Bei den Geschenken laufen Par­ füms, ein hochpreisiger Schmink­ koffer und Elektronik gut. Weiter 
FestHdi: Das Zürcher Glattnntnim lädt zum WeüinadrtsaMtauf. erwähnt Birnstiel die diversen Aussenbeleuchtungen: Leucht- Chlaus und weihnachtliche Licht­ girlanden seien sehr beliebt. Auch Ernst Pfenninger, Medien­ sprecher der Globus Gruppe, hört die Weihnachtsglocken klingeln. Im Oktober und November seien die Umsätze um 6 Prozent gestiegen. Es gebe einen Trend zu mehr Qualität. Bei Lebensmitteln und Getränken griffen die Leute wieder tiefer in die Taschen, etwa für einen guten Trop­ fen. Das Berner Warenhaus Loeb 
verzeichnete nach verhaltenem Start einen umsatzmässig starken ersten Sonntagsverkauf, wie Me­ diensprecherin Madeleine Eimer sagt. Auch sie beobachtet einen Trend zum qualitativ hoch stehen­ den, gepflegten Produkt. Am Kind wird nicht gespart Die Spielwarendetaillisten dür­ fen die Hände zwar nicht in den Schoss, sich selbst aber getrost zu­ rücklegen: Sie erzielen in der Weihnachtszeit die Hälfte ihres 
Umsatzes von jährlich 400 Mio. Franken in der Schweiz. Das wer­ den sie auch dieses Jahr tun, denn am Kind wird an Weihnachten grundsätzlich zuletzt gespart. Birnstiel von Coop sagt, die Spielzeugschlager seien Klassiker: Barbie-Produkte für Mädchen, Rennbahnen und ähnliches fUr Bu­ ben. Auffällig sei die Beliebtheit weicher PlUschtiere. Unabhängig von der Gattung: Ob Mammut oder Teddybär - kuschelig müsse es sein. (sda)
	        

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