Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 14. DEZEMBER 
2005 BLATT 
IKULTUR 
20 L 
TAKINO ««Darwins Nightmare» SCHAAN - Ein Film über eine tödliche De­ likatesse und das Grauen der Globalisierung. Hubert Saupers erschreckender und tief be­ wegender Dokumentarfilm im Takino Schaan. In den 60er-Jahren wurde eine neue Fisch­ art in den grössten tropischen See der Welt eingesetzt - ein wissenschaftliches Experi­ ment. Mittlerweile hat der «Viktoriabarsch», wie er nun genannt wird, alle anderen 400 Fischarten des Viktoriasees verdrängt und aufgefressen - eine ökologische Katastrophe droht. Doch es wird nichts dagegen unter­ nommen, denn der «Viktoriabarsch» ist ein hervorragender Exportschlager des armen südafrikanischen Landes. Im Guerillastil zog der Drehbuchautor, Re­ gisseur und Kameramann in Personalunion mit nur einem Tonmann an der Seite los, um der Fischmafia das Fürchten zu lehren. Dabei verzichtet der investigative Dokumentarfil­ mer völlig auf die spleenigen Mätzchen, die Michael Moore immer so unsympathisch machten. Hubert Sauper führt Interviews mit Fischern, mit Agenten der Weltbank, heimat­ losen Strassenkindern, afrikanischen Minis­ tern, Fabrikbesitzern, EU-Kommissaren, tan­ sanischen Prostituierten und russischen Pilo­ ten, und überlässt das Urteil doch stets dem Zuschauer. So reiht Sauper die unglaublichs­ ten Aussagen aneinander und verdichtet diese durch Aufnahmen von Fischen, Fischresten, riesigen Müllhalden, Klebstoff schnüffelnden Kindern und immer wieder startenden und landenden Flugzeugen. Sein Ziel war es, die seltsame «success Stö­ ry» eines Fisches zu zeigen, und die Situa­ tion, die daraus dort für die Menschen ent­ steht. Saupers Erfahrung nach ergibt sich stets dieselbe grauenhafte und unaufhaltsame Ent­ wicklung: Wenn in einer armen Gegend ein wertvoller Rohstoff entdeckt wird, so gehen die Bewohner im Umfeld dieses neuen Reich­ tums elend 
zugrunde. j Genau diese Situation findet er auch rund | um den Viktoriasee vor. In der Kleinstadt \ Mwanza in Tansania ist die gesamte Bevölke­ rung abhängig vom Viktoriabarsch. Egal, ob eine ökologische Katastrophe droht - unter­ nommen wird nichts dagegen. Immerhin gibt es ja millionenschwere EU-Subventionen für den Fischhandel. Die gesamten Filetstück- chen werden mit Flugzeugen exportiert, die Tag für Tag tonnenschwere Fracht nach Euro­ pa fliegen. Der einheimischen Bevölkerung bleiben nur die Reste - Fischköpfe und Grä­ ten, von denen sich einige Millionen Men­ schen ernähren müssen. Selten wurde das Verhältnis zwischen erster und dritter Welt in einem Dokumentarfilm in dieser Art dargestellt. Dem Filmemacher ge­ lingt es hervorragend, eine Nähe zu den inter­ viewten Personen herzustellen. Eliza, eine junge Prostituierte, die eine unglaubliche Ka­ merapräsenz hat, ist am Ende der Dreharbei- ten von einem australischen Freier ermordet worden. Ein russischer Pilot, der zu Beginn darauf besteht, dass er stets mit einer leeren Maschine nach Afrika fliegt, gesteht am Ende des Films 
ein, dass er Waffen nach Angola transportiert. «Darwins Nightmare» ist ein ganz realer Horrorfilm, den jeder mindestens einmal gesehen haben sollte. mN Mr-Thd e Pio dufc ton im Mdno Dass es auch anders geht, beweist der Natur- laden 
Schaan seit Jahren. Fair gehandelte 
Pro­ dukte zu fairen Preisen - davon profitieren die Menschen in Afrika und die Konsumenten in Europa. Überzeugen kann man sich davon am Mittwochabend im Foyer des Takino. 
«Dar­ wins 
Nightmare» ist heute Mittwoch um 20 Ute- 
im IWpe Schaan zu sehen. Die angekün- ijj rrt/n t Mwy ff Him gen im Schlosskino Balzers miissen aus 
technischen Gründen auf einen Termin in» Januar vorschoben werden. (PD) 
Ein Schneemann hat Pläne Das c<Theaterschöneswetter» kommt nach Schaan «Jada dar Schnaamann» satztdan ScMusspunkt Im Monatskalandar, am Mittwoch, 21. Dezember, um 16 Uhr im TaK. SCHAAN - Am Mittwoch, 21. De­ zember, 16 Uhr, ist «Jada dar Schneemann» Star auf der IfeK- Btihne. Das Stück um den frosti­ gen Gesellen mit dem warmen Herzen Ist für Kinder ab 5 Jah­ ren geeignet. Jeda ist ein Schneemann - aber nicht irgendeiner. Er ist ein ganz besonderer, einer der Pläne hat. Endlich einmal will er den Sommer erleben, von 
dem die Vögel so ger­ ne erzählen. Aber wenn er das schaffen soll. 
dann muss er erst einmal den Früh­ ling überstehen. Keep cool lautet nun die Devise. Ein Windrad hilft ihm dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren. Eiserner Wille und eimerweise Eistee - eine unschlagbare Kom­ bination, wie es scheint: Während von den Kollegen nur noch die Na­ sen übrig geblieben sind, steht Jeda als Einziger in voller Pracht auf der Wiese. Aber so ganz allein, da wer­ den die Tage ziemlich lang. Zum Zeitvertreib geht Jeda fischen. Und er hat Glück: Er zieht ein grosses Ei 
an Land. So etwas erlebt sonst kein Schneemann. Natürlich will Jeda wissen, was in der Schale steckt. Schon hat er einen neuen Plan: Er wird das Ei ausbrüten. Das be­ deutet Wärme, sehr viel Wärme so­ gar - Jeda wird schmelzen. Aber nur so wird er herausfinden, was im Ei verborgen ist. Und wenn er ge­ schmolzen ist, wird er Aubergin­ chen wiedersehen, seine Lieblings­ schneefrau, die oben in den Wolken auf den Winter wartet. Vielleicht denkt sie ja auch an ihn, ihren Je­ da? Oder schaut sie ihm gar zu? 
In «Jeda der Schneemann» trifft sich der Winter mit dem Sommer und das Mögliche mit dem Unmög­ lichen. Karten gibt es beim TaK- Vorverkauf an der Reberastrasse 10, Schaan, Tel. 00423-237 59 69. Er hat Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet. Ausserhalb dieser Zeiten nimmt ein Anrufbeantworter Kartenwün­ sche entgegen. Die Abendkasse im TaK öffnet eine halbe Stunde vor dem Beginn der Aufführung. (PD) Shaolin-Mönche in Bregenz Lotus und Schwert: Erstmals präsentieren auch Frauen die Kunst des Qigong BREGENZ - Endlich Ist es so weit: Die bereits für November angekündigten Shaolin-Kung- Fu-Mönche gastieren am 17. Jänner Im Bregenzer Korn­ markttheater. Ihre neue Show «Lotus und Schwert» ist atemberaubend: Die Zenbuddhisten aus Shaolin ent­ wickeln durch blosse Konzentra­ tion schier übermenschliche Kräfte. «Lotus und Schwert» zeigt jetzt ei­ ne noch interessantere Dimension dieser faszinierenden Kunst: Erst­ mals präsentieren auch Frauen die schwierigen Übungen des Qigong und treten im friedlichen Wettstreit gegen die Meister aus Shaolin an. «Lotus und Schwert» beruht auf geschichtlichen Tatsachen. Die Show erzählt die Geschichte des Yongtai-Frauen-Klosters und den historischen Kampf der Nonnen um Gleichberechtigung. Und siehe da, der Kampf der Geschlechter be­ weist, dass auch Frauen höchste Meisterschaft im Kung Fu errei­ chen können. In den schwierigen Übungen des Qigong stehen sie ih­ ren männlichen Kollegen um nichts nach und beweisen sich als wahre Meisterinnen des Shaolin Kung Fu. «Lotus und Schwert» wurde von 
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m. Hi: -H -Mk Bai dar nauan Shaw dar IMtacha das Shaelin-Kung-Fu «latus und Schwärt» präsentieren erstmals auch Frauen dla schwierigen Übungen das I 1995 bis 2005 in vier Kontinenten und vor mehr als drei Millionen Besuchern aufgeführt. Die Nonnen und Mönche aus Shaolin waren be­ reits in allen grossen Fernsehshows der Welt - von «Wetten, dass ...»' 
mit Thomas Gottschalk bis Jay Le- no und David Lettermann in den USA - zu Gast. Am 17. Januar ab 20 Uhr stellen sie nun im Bregenzer Kornmarkt­ theater ihr Können unter Beweis. 
Mehr Informationen unter www.al- x.at. Vorverkauf: Bregenz Tou­ rismus +43 (0) 5574/4080, online unter  www.bregenzticket.at ;  Dorn- birn Tourismus, Feldkirch Tou­ rismus, Lindau Park. (PD) k ß «ühihwhi h imai im iwwiia i wii im • »» mm 
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