Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTS NACH RICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN MITTWOCH, 14. DEZEMBER 2005 FERNSEHEN Was die zweite paneu­ ropäische Fernsehstu­ die ergab und an wen der «Swiss TV Award» geht. 9 BLATIINEWS Optimistisch in die Zukunft ZÜRICH - Je näher das Jahresende kommt, desto optimistischer blicken die Ökonomen der Bank Pictet auf die Schweizer Wirtschaft. Sie haben die Prognosen für das Bruttoinland- produkt des laufenden Jahres leicht auf 1,8 Prozent erhöht. Im Juni waren die Auguren der Genfer Privatbank noch von einem Plus von 1,7 Prozent für 2(X)5 ausgegangen. Für das nächste Jahr erwarten die Ökonomen ein Kon­ junkturanstieg von 2,2 Prozent. Das Wachstum könnte sogar 2,5 Prozent erreichen, sagte der Leiter der Finanzanalyse, Alfred Roelli gestern vor den Medien in Zürich. (sda) Wachstumsschub erwartet ZÜRICH - Nach einem soliden 2005 erwar­ tet der Wirtschaftsspitzenverband Economie- suisse im nächsten Jahr einen weiteren Wachstumsschub. Auf dem Arbeitsmarkt wird das aber kaum spürbar werden. Econo- miesuisse erwartet für das Jahr 2006 ein Wirt­ schaftswachstum zwischen 1,5 bis 2,0 Pro­ zent, nach einem Wachstum von 1,7 Prozent in diesem Jahr. Die Schweizer Wirtschaft ha­ be in den vergangenen Monaten zunehmend an Fahrt gewonnen, sagte Economiesuisse- Chefökonom Rudolf Walser gestern vor den Medien in Zürich. Die weiterhin expandie­ rende Weltwirtschaft belebe auch die Kon­ junktur in der Schweiz. (sda) Auf REACH geeinigt BRÜSSEL - Nach zwei Jahren Streit haben sich die EU-Staaten auf die künftigen Regeln zur Chemikaliensicherheit geeinigt. Das Ge­ setz mit dem Arbeitsnainen REACH sieht vor, gut 30 000 Altchemikalien auf ihre Gefähr­ lichkeit zu testen. Die Einigung gelang an ei­ nem Sondergipfel des EU-Ministerrats, wie die britische Ratspräsidentschaft sowie meh­ rere Delegationen gestern in Brüssel erklär­ ten. REACH gehörte jahrelang zu den um­ strittensten EU-Regelungen und ist zum Sym­ bol 
geworden für die Abwägung zwischen Umwelt- und Konsumentenschutz sowie ei­ ner industriefreundlichen Politik. (sda) Nicaragua befürehteft Einbrach bei Kaffee-Ernte MANAGUA- 
Wegen mangelnder Arbeits­ kräfte befürchtet Nicaragua bei der diesjähri­ gen Kaffee-Ernte einen Einbruch von bis zu 25 Prozent Nach Angaben von JortS Adfin Ri- vera, dem Chef der Vereinigung dar Landar­ beiter indem mittelamerikanischen Land, sind 30000 der 150000 Kaffeepflücker im Be­ griff, nach Costa Rica und El Salvador auszu­ wandern. Dort würden sie besser bezahlt und sie träfen dort auf bessere Arbeitsbedingun­ gen, sagte Riveraam Montag. • (sda) 
WECHSEL Wer die Nachfolge von Mirko Kovats bei der A-TEC Industries AG antritt und wohin Ko­ vats wechselt. 
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AUSLASTUNG Um wie viel Prozent die Fluggesellschaft Swiss die Sitzauslas­ tung ihrer Flugzeuge steigern konnte. ^ Q 
SEITE 9 BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen: Wie sich 
die Kurse gestern an der Börse in ZUrich entwickelten. 
12 EU-Vorschlag unterstützt WTO-Ministerkonferenz: Konferenzeröffnung in Hongkong HONGKONG - In Hongkong hat gestern die sechste Minister­ konferenz der Welthandelsor- ganlsatlon (WT0) Uber eine weitere Liberalisierung des Welthandels begonnen. Rund 5000 Globalislerungsgegner protestierten gegen den Anlass. Die Vertreter der 149 WTO-Staaten wollen bis Sonntag versuchen, den Verhandlungen über eine weitere Liberalisierung des Welthandels neuen Schwung zu geben. Be­ sonders umstritten sind dabei die Hilfen, die die EU aber auch die USA ihrer Agrarwirtschaft zukom­ men lassen. UNO-Generalsekretär Kofi An­ nan mahnte zur Konferenzeröff­ nung zu raschen Fortschritten bei der Liberalisierung des Welthan­ dels. Nur so könne den Millionen Armen geholfen werden. Ange­ sichts der gedämpften Erwartungen appellierte auch der WTO-General- dircktor Pascal Lamy an die Minis­ ter, ihre Handelskonflikte mit Mut zum Risiko anzugehen. Schweiz unterstützt EU-Vorschlag Für Bundesrat Joseph Deiss, der die Schweizer Delegation anführt, muss die Konferenz einem Mass- nahmenpaket zugunsten der ärms­ ten Länder hohe Priorität einräu­ men. Die Schweiz schliesst sich ei­ nem EU-Vorschlag an, wonach Zölle und Kontingente auf Importe aus den ärmsten Ländern aufgeho­ ben werden sollen. WTO-Generaldirektor Lamy be­ tonte aber, der EU-Vorschlag sei kein Ersatz für Verhandlungen über die Liberalisierung in der Land­ wirtschaft. Vorbehalte zum Vor­ schlag brachten auch die USA und Kanada an, insbesondere im Zu­ sammenhang mit Textilimporten. 
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.<4 m' m Dia Polizei hinderte Demonstranten, die ErSffnungszeremonle dar WTOHMinistertonferenz zu stürm. Um eine Einigung zu erleichtern, habe die Schweiz einen Kompro- miss vorgeschlagen, sagte Deiss. Demnach würden 99 Prozent der Importe aus den ärmsten Staaten von den Zöllen befreit. Das restli­ che Prozent würde für «sensible Produkte» reserviert, die erst nach Ablauf einer Frist von Zöllen aus­ genommen werden sollten. Konzessionsbereitschaft Deiss erklärte sich zur Konfe­ renzeröffnung zudem zu Konzes­ sionen bereit, um die Verhandlun­ gen zur weiteren Liberalisierung des Welthandels anzukurbeln. Er wolle sich dafür einsetzen, dass rasch die Modalitäten für die Libe­ ralisierung in der Landwirtschaft erarbeitet werden, sagte der Volks­wirtschaftsminister. 
Die Schweiz präsidiert die GIO, die Gruppe der Nettoimporteure von Landwirt­ schaftsprodukten. Neben der Schweiz besteht die Gruppe aus Liechtenstein, Japan, Südkorea, Norwegen, Taiwan, Mauritius, Is­ rael und Island. Für sie steht bei der geforderten Senkung der Zölle und Exportförderung für Bauern am meisten auf dem Spiel. Demonstrationen und Kritik In Hongkong zogen gestern rund 5000 Demonstranten mit Plakaten wie «Nieder mit der WTO» fried­ lich durch die Strassen. Der Pro­ testzug wurde von rund 9000 Poli­ zisten bewacht. Rund 50 Demon­ stranten versuchten schliesslich, das abgesperrte Konferenzgelände 
zu stürmen, woran sie die Polizei hinderte. Kritisch zu Wort meldeten sich in Hongkong und in der Schweiz auch Schweizer Entwicklungs- und Bau­ ernorganisationen. An einer Pro­ testaktion vor dem Bundeshaus verunglimpften zehn Aktivisten von attac, Juso und Unia WTO- Chefunterhändler Luzius Wasescha als 
Hampelmannfigur. Zwar wolle die Schweiz ihre Bauern schützen und den Service Public unberührt lassen, sagte ein attac-Vertreter. Im Gegenzug ver­ lange sie von den Entwicklungslän­ dern aber einen radikalen Zollab­ bau bei Industriegütern sowie den Marktzugang für Schweizer Ban­ ken, Versicherungen und Touris­ musunternehmen. (sda) Hohe Glaubwürdigkeit für CH-Fernsehen Stephan Klapproth beliebtester Nachrichtenmoderator ZÜRICH - Die zweite paneuro- päische Feimsahstudie von UPG wurde dieses Jahr erstmals in der Schweiz durchgeführt und ist unter  www.cablecom.ch/   wlrueberuns/upc_2005_tv_sur- vey zugänglich für die Öffent­ lichkeit. Ins Auge stechen die hohe Glaub­ würdigkeit, welche die Teilneh­ menden dem öffentlich-recht­ lichen Schweizer Fernsehen ent­ gegen bringen sowie der europa­ weit niedrigste TV-Konsum. Zur Auszeichnung des beliebtesten Nachrichtenmoderator, rief cable- com erstmals den «Swiss TV Award» ins Leben. Dieses Jahr geht er an Stephan Klapproth, 
Nachrichtenmoderator von lOvor 10. Die zweite paneuropäische Studie von UPC/cablecom wurde 2005 in allen 14 europäischen Ländern durchgeführt, in denen UPC Fernseh- und Telekom­ dienstleistungen anbietet, erst­ mals auch in der Schweiz. Sie hat neben der Glaubwürdigkeit des Mediums Fernsehen ermittelt, ob das Alter auf das Fernsehverhalten einen Einfluss hat. Die Umfrage wurde von Research International koordiniert und unter mehr als 6000 Konsumenten durchgeführt. • Die Befragten wurden in drei Al­ terskategorien aufgeteilt 16 bis 29, 30 bis 49 und ab 50. Die Stu­ die kann unter  www.cablecom.ch/   wirueberuns/upc_2005_tv_survey 
heruntergladen werden. Dazu Rudolf Fischer, Managing.Direc- tor, cablecom: «Die Studie zeigt, wie wichtig das öffentlich-rechtli­ che Fernsehen für die Meinungs­ bildung in der Schweiz ist.» Keine TV-Junkies - selektives Femsehen im Vordergrund Die Schweizer verzeichnen den niedrigsten TV-Konsum in ganz Europa. Nur 31 Prozent verbrin­ gen täglich mehr als zwei Stunden vor dem Fernseher, im Gegensatz zu den Franzosen (70 Prozent). Bemerkenswert ist, dass ältere Menschen sehr viel mehr fernse­ hen als jüngere: 37 Prozent der Schweizer über 50 sehen" mehr als zwei Stunden am Tag fern. Bei den 
16 bis 29-Jährigen sind es nur 25 Prozent. Uebiingssendungen haben Prio­ rität und werden aufgezeichnet Jede zweite Person in der Schweiz hat eine Lieblingssendung, die sie nicht verpassen möchte. Bei der äl­ teren Generation sind es noch mehr: 32 Prozent nehmen die Sendung auf und 30 Prozent sind bereit, dafür zu­ hause zubleiben. Nur die jungen Leute zwischen 16 und 29 Jahren richten sich mehrheitlich (56 Pro­ zent) nicht nach dem Fernsehpro­ gramm. Die hiesige Bevölkerung legt viel Wert darauf, informiert zu sein. Information wird von 68 Pro­ zent der Schweizer als Hauptgrund zum Fernsehen angegeben. (PD)
	        

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