Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 3. DEZEMBER 2005 
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I SPLITTER Rettung für Katze wird teuer HOUSTON - Drei Mal rief eine verzweifel­ te Frau bei der Feuerwehr in Houston an und bat um die Rettung ihrer Katze. Beim vierten Mal sagte sie, ihr zwei Jahre altes Baby stecke in einem Abwasserkanal fest - und die Ret­ tungskräfte rückten aus. Sie befreiten die Kat­ ze auch aus ihrer misslichen Lage, die Polizei stellte aber umgehend einen Strafzettel wegen eines falschen Notrufs aus. Der war zwar so | falsch nicht: Die Katze ist zwei Jahre alt und | hört auf den Namen «Baby». Aber die Retter | hatten ein Kind erwartet, keine Katze. (AP) ! Vier Männer wegen Kunstraubs angeklagt 1 STOCKHOLM - Weil sie ein gestohlenes Rembrandt-Bild verkaufen wollten, sind vier Schweden gestern in Stockholm angeklagt worden. Die Männer wurden in Kopenhagen beim Versuch verhaftet, das Selbstporträt an einen verdeckten Ermittler zu verkaufen. Das Gemälde war im Jahr 2000 zusammen mit zwei Werken von Renoir aus dem Stockhol­ mer Nationalmuseum gestohlen worden. (AP) Clint Eastwoodsoflfttr Ubens- wm1( ausgezeichnet werden LOS ANGELES - Der Schauspieler und Re­ gisseur Clint Eastwood wird vom Verband amerikanischer Regisseure (DGA) für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er werde den Preis am 28. Januar bei den 58. jährlichen DGA-Awards «ehalten, sagte der Präsident der Vereinigung, Michael Apted, am Donnerstag (Ortszeit). Eastwood sei einer der produktivs­ ten und vielseitigsten Regisseure in der Film­ geschichte. «Es gibt nicht ein Genre; das Clint Eastwood nicht gemeistert hätte in den mehr als 25 Filmen, die er in den letzten 35 Jahren gemacht hat», sagte Apted. Die DGA-Aus- zeichnung für das Lebenswerk haben bisher nur 31 Regisseure erhalten, darunter unter an­ derem Steven Spielberg, Francis Ford Coppo- la, Stanley Kubrick, Woody Allen, Orson Wel­ tes und Alfred Hitchcock. (AP) 
Ostseepipeline in Aussicht Marcinkiewicz spricht von «neuem Kapitel» in bilateralen Beziehungen WARSHAU - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Polen eine Anbindung an die geplante Ga­ spipeline durch die Ostsee in Aussicht gestellt. Mit dem neuen polnischen Minis­ terpräsidenten Kazimierz Marcin­ kiewicz verständigte sie sich ges­ tern in Warschau auf die Einset­ zung einer gemeinsamen Arbeits­ gruppe zu dem Thema. Diese wer­ de deutlich machen, «dass aus un­ serer Sicht der Zugang zu dieser Pi­ peline auch Dritten offen stehen sollte», sagte Merkel. Die umstrittenen Pläne für ein «Zentrum gegen Vertreibungen» in Berlin erwähnte Merkel bei der Pressekonferenz naoh dem Ge­ spräch nicht. Warschau war nach Paris, Brüssel und London die vier­ te Station bei ihren Antrittsbesu­ chen. Neben Marcinkiewicz traf die Kanzlerin den designierten pol­ nischen Präsidenten Lech Kaczyns- ki, der am 23. Dezember die Amts­ geschäfte übernimmt. Merkel wur­ de von Aussenminister Frank-Wal­ ter Steinmeier begleitet. Der Bau einer 1200 Kilometer langen Ostscepipelinc von Russ­ land nach Deutschland hatte die deutsch-polnischen Beziehungen in den vergangenen 
Monaten deutlich belastet. Polen und auch die balti­ schen Staaten fühlten sich dabei übergangen. Merkel zeigte sich zu­ versichtlich, dass in der geplanten 
Dia deutscht Bundeskanzlerin Angela Merkel und dar polnische Minlstarpiüsidant Kazimierz Marcinkiewicz. Arbeitsgruppe die Probleme Schritt für Schritt gelöst werden könnten. Die Kanzlerin betonte, dass sie die Beziehungen zu Polen ausbau­ en wolle. «Wir werden natürlich auch die Vergangenheit nicht ver­ drängen», fügte sie hinzu. Marcin­ kiewicz sagte, nach den Rcgie- rungswcchscln in beiden Ländern könne «ein neues Kapitel in den bi­ lateralen Beziehungen» geöffnet 
werden. Auch er betonte, dass die Vergangenheit dabei nicht ausser Acht gelassen werden dürfe. «Zu­ kunft aufbauen kann man nur auf der Wahrheit über die Vergangen­ heit.» Den Streit um das «Zentrum gegen Vertreibungen» thematisier­ ten die beiden Regierungschefs bei ihrem gemeinsamen Auftritt vor Journalisten aber nicht. Vor ihrem Abflug hatte sich Merkel erneut da­für 
stark gemacht, auch in Berlin ein Zeichen zur Erinnerung an Ver­ treibungen 
zu setzen. Das Projekt solle in Verbindung mit einem eu­ ropäischen Netzwerk und in Ab­ stimmung mit Polen in Angriff ge­ nommen werden, sagte sie in einem Zeitungsinterview. «Ein so verstan­ denes Erinnern hat 
nichts mit einer Rclativierung der Geschichte zu tun.» (AP) Flammeninferno in Deutschland Serie von Bränden kostet mindestens zehn Menschen das Leben HALBERSTADT - Bei einem Feuer- inferno in Wohncontainern für Obdachlose sind gestern in Hal- bentadt in Sachsen-Anhalt neun Männer ums Leben gekommen. Die Polizei nahm am Abend einen 55 Jahre alten Bewohner vorläufig fest, der bei dem Brand verletzt wur­ de. Der Mann habe eingeräumt, nach einem gemeinsamen Zechgelage in seinem Zimmer mit einer brennen­ den Zigarette in einem Sessel einge­ schlafen zu sein. Er sei dann aufge­ wacht, als er Flammen in seinem Zimmer bemerkt habe. Staatsanwalt­ schaft und Polizei gehen derzeit da­ von aus, dass der unsachgemässe Umgang mit dieser Zigarette Ursa­ che für den verheerenden Brand 
ge-Ersdiüttarode 
TVagödle: Heute seil ein Gedenkgottesdienst für die Opfer stattfinden, ein Spendenkonto wurde eingerichtet. 
wesen sein könnte. Die Staatsan­ waltschaft prüft am Samstag den An­ trag auf Erlass eines Haftbefehles. Zuvor hatten die Ermittler bereits ei­ nen Anschlag ausgeschlossen. Die Leichen wurden nach den Löschar­ beiten gefunden. Fünf weitere Be­ wohner überlebten das Feuer zum Teil schwer verletzt. Die Unterkunft in der Nähe der Hauptbahnhofs im Stadtteil Wehrstedt bestand aus 16 Containern, in denen 24 Bewohner Platz hatten. In der Anlage waren den Angaben zufolge zuletzt 16 al­ lein stehende Obdachlose aus Hal­ berstadt untergebracht. Weil alle Container miteinander über Flure verbunden waren, hatte sich das Feuer rasch ausgebreitet und sämtliche Unterkünfte total zerstört. (AP) ANzr:i(ii 
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Video an Entführer Familie Osthoffs bittet um Gnade BERLIN - Die Mutter und die Schwester der im Irak ver­ schleppten Deutschen Susanne Osthoff haben sich mit einer Vi­ deobotschaft an die Entführer gewandt. Das Band wurde im arabischen TV-Sender al-Jazsira ausgestrahlt. Anja Osthoff, die Schwester, bittet darin um das Leben der gekidnapp­ ten Archäologin und erklärt, die Entführte sei bekennende Muslimin und treusorgende Mutter einer Tochter. Das Auswärtige Amt erklärte gestern nach der Sitzung des Kri­ senstabs, es gebe keine neuen Ent­ wicklungen zu berichten. Die Bundesregierung verfolge den Fall 
weiterhin «mit grosser Sorge» und setze ihre «umfassenden Anstren­ gungen» zur Befreiung der Ver­ schleppten und ihres einheimischen Fahrers fort, erklärte ein Sprecher. «Sie liebt die irakische Kultur» In der Videobotschaft erklärte Osthoffs Schwester weiter: «Meine Schwester hat lange in eurem Land gelebt und sich im Irak enga­ giert. Susanne hat kranken Men­ schen Medikamente gebracht. Sie liebt die grosse irakische Kultur. Sie setzt sich dafür ein, dass die Schätze des Irak dem irakischen Volk erhalten bleiben. Wir appel­ lieren an Sie, das Leben meiner un­ schuldigen Schwester und ihres Begleiters zu verschonen.» (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... Auf das Pokern gekommen STOCKHOLM - Die Schweden haben offenbar ihre Begeisterung fürs Pokern entdeckt: Poker- Spiele stünden ganz oben auf der Wunschliste und seien das «Weihnachtsgeschenk des Jah­ res», teilte das Handelsfor­ schungsinstitut in Stockholm mit. Mit entscheidend für die ^neh­ mende Popularität seien Spiel­ möglichkeiten im Internet, Casi- nos und die Medien gewesen, sagte Sprecherin Emma Herneil am Donnerstag. Die Spielesets mit Karten und Chips als Einsatz kosten umgerechnet ab 21 Euro. Das Stockholmer Institut vergibt 
den Titel «Weihnachtsgeschenk des Jahres» seit 1988. Im vergan­ genen Jahr war das meistge­ wünschte Geschenk demnach ein Fernseher mit Flachbildschirm, nach Hüten im Jahr 2003 und Kochbüchern 2002. (AP)
	        

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