Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 26. NOVEMBER 2005 WIRTSCHAFT 
22 SCHWEIZ Flybaboo Konzession erteilt BERN - Die Swiss bekommt Konkurrenz auf 
j der Fluglinie Genf-Zürich: Das Eidg. Depar- : tement für Umwelt, Verkehr, Energie und j Kommunikation (UVEK) hat der Genfer | Fluggesellschaft Flybaboo eine Konzession i zum Betrieb dieser Strecke ausgestellt. Bisher fliegt die Swiss als einzige Gesellschaft zwi- 
i sehen Genf und Zürich hin und her. Sie bietet ! täglich neun Ret'ourverbindungen an. Ab dem | 28. November wird auch Flybaboo die i Strecke bedienen; unter der Woche zweimal 
j täglich, am Wochenende einmal täglich. ! Die Prüfung des Gesuchs durch das zustän- | dige Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ha- 
j be ergeben, dass Flybaboo die betrieblichen 
j und wirtschaftlichen Voraussetzungen erfülle, | teilte das UVEK gestern Freitag mit. Die j Konzession ist auf drei Jahre befristet, (sda) ! Weniger Zeitungsin&rate BERN - Das Inseratevolumen in der ; Schweizer Presse ist im Oktober 2005 gegen- ! über dem Vorjahr frankenmässig um 7,2 Pro- j zent gesunken. Die kommerziellen Inserate i verzeichneten ein Minus von 13,2 Prozent. Dagegen erhöhten sich die Einnahmen aus : Stelleninseraten um 7,3 Prozent, wie es in ei- ; ner Mitteilung der WEMF AG für Werbeme­ dienforschung von gestern Freitag heisst. Mit j Beilagen wurden 10,8 Prozent mehr Erlöse erzielt. Die Sonntagspresse musste hingegen I ein Minus von 1,5 Prozent hinnehmen, und i die Finanz- und Wirtschaftspresse erzielte ! ein Plus von 17.9 Prozent. In der Publikums- j presse lag das Gesamtvolumen auf Vorjah- 
j resniveau. (sda) 
i Jura peilt iberische Halbinsel an | NIEDERBUCHSITEN SO - Der Kaffecau- ! tomatenhersteller Jura baut in Portugal und i Spanien eine Vertriebsgesellschaft auf. Wie 
 1 die Firma gestern Freitag mitteilte, ist der ; Zeitpunkt günstig, wächst doch der iberische i Markt um jährlich 32 Prozent. Die Wachtumsmärkte Spanien und Portu- 
 1 gai sollen mit einem Joint Venture erobert i werden, teilte die Jura Elektroapparate AG j im solothumischen Niederbuchsiten mit. Die j Voraussetzungen seien ideal, da sich der | Markt immer mehr in Hochpreis- und Billig- ! Produkte aufteile. Jura liege mit seinen hoch- ! preisigen Kaffeeautomaten richtig. (sda) ] 
MEINE MEINUNG: VON MICHEL REVAZ ImtoMSisciii Regierung BASEL - Indonesien hat laut seinem Gesund- beiismiabter erste, Schritte für eine Produk­ tion lies Grippenlittels Tamiflu unternommen. Der Bader Pharmakonzern Roche hat Indone­ sien daröber informiert, dass die Herstellung von 7imiflu zum lokalen Gebrauch in dem Land frei isLlodonesien sei dabei, die Roh­ stoffe fSr die Tton̂u-Herstellung in Korea zu beKWjei*, Gcjundhetominister Siti Fa- j der Agentur gilt als wfatoaines Mittel ge- derin Indonesien bisher sind. —— .m: s In ""'Ii# nirtr'nV' 
Geiz verrechnet sich Leitungswasser ist 1125 mal billiger als Mineralwasser aus dem Supermarkt Michel Revaz, stellvertretender Ge­ schäftsführer der Alpenschutzor- ganisation CIPRA. «Geiz ist geil», dieser Werbeslogan einer Elektrohandelskette aus Deutschland ist zum Schlagwort im deutschsprachigen Raum gewor­ den. Mass aller Dinge ist Geld. Wenn man und frau geizig sind, sparen sie Geld. Da sie geizig sind, geben sie das gesparte Geld nicht aus. Bei der Bank «arbeitet» das 
Geld weiter. Und wenn man und frau eine Aktion bei Migros oder Dcnner sehen, dann kaufen sie in grösseren Mengen ein, weil sie Geld sparen. Bei einem Spaziergang durch Schaan konnte ich das Verhalten von man und frau Geiz beobachten. Als ich beim Denner vorbeikam, sah ich eine zierliche Frau, die vor dem offenen Kofferraum ihrer schwarzen Limousine deutscher Marke stand. Denner hatte eine Bil- lig-Aktion für Mineralwasser ohne Kohlensäure. Ich hatte fast Mitleid, als ich sah, wie die Frau sich an­ strengte, um die 9 kg Wasser über den hohen Rand des Kofferraums des schönen schwarzen Autos zu hieven. In meiner Vorstellung sehe ich die zierliche Frau die 54 kg Wasser von ihrem schicken Wagen in ihr schönes Haus transportieren - ihr 15-jähriger sportlicher Sohn hockt vor dem Fernseher, während sie 
drei Mal an ihm vorbei je 9 kg Was­ ser pro Arm bis zum Abstellraum schleppt. Ich würde gerne wissen, warum man oder frau sich so etwas antun. Frau hat in diesem Fall 12. Franken gespart für Wasser, das in Norditalien abgefüllt und Uber 200 km Luftlinie bis Schaan transpor­ tiert wurde. «Das in Liechtenstein verfügba­ re Trinkwasser ist von hervorra­ gender Qualität», sagt das Amt für Lebensmittelkontrolle und Veteri­ närwesen. Die Aufbereitung von Trinkwasser kostet den Konsu­ menten 1.60 Franken pro 1000 Li­ ter. Jede und jeder, der Leitungs­ wasser in Liechtenstein bereits einmal getrunken hat, kann bestä­ tigen, dass das Trinkwasser aus Liechtenstein wirklich von hervor­ ragender Qualität ist. Aber. Geiz ist eben geil. Umgerechnet kostet das Trink­ wasser pro Liter 1125 mal weniger als das Mineralwasser ohne Gas in 
Aktion bei Denner. Und das ohne Konsequenzen für die Umwelt. Geizig zu sein heisst also nicht un­ bedingt, dass man oder frau rech­ nen können. Aufgrund der Kosten­ unwahrheit im Transportwesen und den immer noch viel zu billigen Treibstoffpreisen werden Produkte wie Wasser unsinnig durch Europa gekarrt und damit tausendmal teu­ rer an den Konsumenten weiterge­ geben als es hier in jeder Wohnung ab Hahn zur Verfügung gestellt wird. Ich schaue seitdem jeden Hahn leicht gerührt an. Wenn alle Geizi­ gen wüssten, wie fantastisch das Preis-Leistungsverhältnis des liechtensteinischen Leitungswas­ sers ist... Aber darüber lassen sich viele Menschen von «attrakti­ ven» Werbetafeln hinwegtäu­ schen. Dabei ist auch für die ka­ tholische Kirche Geiz das zweite der sieben Hauptlaster und Motiv für Todsünden. Paradies für Schuldner Inkasso-Firma Intrum Justitia betrachtet die Schweiz als Schuldnerparadies SCHWERZENBACH ZH - Für die Inkasso-Firma intrum Justitia ist die Schweiz ein Schuldnerpara­ dies. Eine Umfrage bei 2600 Unternehmen ergab, dass hier­ zulande bei Zahlungsverzug bis zu einer Mahnung überdurch­ schnittlich lange gewartet wird. Die Firma, die im Bereich Forde­ rungsmanagement und Kredit­ schutz tätig ist, warnte gestern Frei­ tag in einem Communique, dass die betroffenen Unternehmen nicht er­ kannt hätten, dass viele offene Rechnungen «zur Zeitbombe für die KMU» werden könnten. 
Die Umfrage, welche im Herbst durchgeführt wurde, habe gezeigt, dass ein Drittel der Gläubiger eine erste Mahnung erst nach 8 bis 14 Tagen nach Rechnungsverfall ver­ schicken würden, ein weiteres Drit­ tel nach 30 Tagen, ein Fünftel gar nach 60 Tagen. Nachdenklich stimme auch die Praxis, in der Hälfte von Zahlungs­ verzügen auf Mahngebühren oder Verzugszinsen zu verzichten. Da­ mit müssten die betroffenen Firmen die Kosten für das Mahnwesen und die Liquiditätsengpässe, die durch verspätetes Begleichen von Rech­ nungen entstehen, selber tragen. 
Laut Intrum Justitia ist die Schweiz ein Paradies für Schuldner. 
Noch schlimmer sehe das Bild aus, falls die öffentliche Hand Schuldnerin sei: 68 Prozent würden dem Staat keine Mahngebühren be­ lasten. 56 Prozent auf Verzugszin­ sen und 46 Prozent gar von der Ein­ leitung rechtlicher Schritte absehen. Inkasso-Firmen wie Intrum Justi- tila leben vom Schuldenmanage­ ment. Für die daraus entstehenden Aufwendungen lassen sie sich mit einem Anteil an den eingetriebenen Geldern entschädigen. Zudem be­ raten sie Firmen, wie sie die Risi­ ken, die et\va bei Lieferung gegen Rechnung entstehen, in Grenzen halten können. (sda) MBA-Diplom für junge Manager International-Management-Studium auf drei Kontinenten erfolgreich absolviert VADUZ - Studenten des NDS- /MBA-Studiengangs Internatio­ nal Management der Hochschu­ le Liechtenstein und Fachhoch­ schule Vorarlberg graduierten zum «Master of Business Admi­ nistration - MBA». Die Hochschule Liechtenstein und die Fachhochschule Vorarlberg füh­ ren seit mehreren Jahren gemein­ sam den NDS-/MBA-Studiengang International Management erfolg­ reich durch. Das zweijährige Stu­ dium orientiert sich an der Globali­ sierung der Unternehmen und Märkte, die nach einer global aus­ gerichteten Weiterbildung der Mit­ arbeiter in Kaderpositionen und im Management verlangen. Vor weni­ gen Tagen konnten 10 Studenten an der Partnerhochschule University of Gloucestershire (UK) ihr MBA- Diplom entgegennehmen. Die Ab­ solventen erhielten einen Teil ihrer internationalen Ausbildung an der University of British Columbia in Vancouver (Kanada), an der Shang­ hai Jiao Tong University (China) sowie an der University of Gloucestershire Business School in Cheltenham. Der Studiengang und die Absolventen wurden von der Hihi AG unterstützt. Die Möglichkeit, an fünf Hoch­ schulen auf drei Kontinenten ein 
MBA-Absolventen des Studiengangs International Management der Hochschule Liechtenstein und Fachhoch­ schule Vorarlberg: Daniel Dünser, Hartwig Hämmerte, Stefan Sohler, Albert Züger, Bernhard Richter, Gemot Do­ bianer, Thomas Felber, Daniel Senn, Susanne Busswald, Hubert Breuss (v.l.). Studium zu absolvieren, fand bei den Absolventen grossen Anklang. Die Auslandaufenthalte dienten da­ zu, vertiefende Erfahrungen, spezi­ fische Kenntnisse und Verhaltens­ weisen für globales Management an Ort und Stelle sammeln zu kön­ nen. Hoch qualifizierte Manager referierten in Foren of Excellence. Das Zusammentreffen mit interna­tionalen 
Studenten und Professoren sowie Managern in Kanada, Eng­ land und China bot für die Teilneh­ mer auch Möglichkeiten, den Grundstein für ein weltweites Netzwerk für eine spätere Mana­ gertätigkeit zu legen. Besondere Aufmerksamkeit legte das Studium auf die Berücksichtigung regiona­ ler und lokaler Gegebenheiten, die 
bei Verhandlungen, beim Abschluss von Joint Ventures oder beim Auf­ bau von Zweigniederlassungen oder Tochtergesellschaften im Aus­ land von grosser Bedeutung sind. Der nächste NDS-/MBA-Stu- diengang International Manage­ ment startet im Februar 2006. In­ formationen:  www.mba-im.org .
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.