Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 26. NOVEMBER 2005 VOLKS | 11^| |^| Q Landtag in Kürze Tierisches Rlsikomateriel unschädlich beseitigen 'VADUZ - Halterinnen und Halter von Rind­ vieh sowie Schlachtbetrieben sollen künftig einen Beitrag an die Entsorgungskosten von tierischen Nebenprodukten erhalten. Aus die­ sem Grund debattierte der Landtag gestern in erster Lesung über die Abänderung des Ge­ setzes über die Bekämpfung von Tierseuchen. Darüberhinaus soll die Grundlage für eine Verwaltungsvereinbarung mit der Schweiz geschaffen werden, innerhalb welcher vor al­ lem die administrative Abwicklung des Bei­ tragswesens über die Tierverkehrsdatenbank vorgesehen ist. Die Gebühren für die Ver­ kehrsscheine (Gesundheitsscheine) als Ein­ nahmenquelle des Tierseuchenfonds stehen vor einer Streichung. «Das Tiermehlfüt- terungsverbot und die Forderung nach un­ schädlicher Beseiti­ gung von so genann­ tem spezifischem Ri­ sikomaterial verursa­ chen hohe Kosten. Beim spezifischen Risikomaterial handelt es sich um Fleischab­ fälle, so genannte tierische Nebenprodukte, die als Folge des Auftretens von BSE im Verdacht stehen, Encephalopathien auszulösen. Dazu gehört unter anderem auch die beim Menschen auftretende Creutzfeld-J acob- Krankheit», merkte die FBP-Abgeordnete- Josy Bieder­ mann (im Bild) an. «Durch die Bindung der Beiträge an Geburten und Schlachtungen so­ wie deren Verknüpfung mit der Meldung ge­ mäss den tierseuchenpolizeilichen Vorgaben zur Tierverkehrskontrolle wird zugleich eine Motivation zur ihrer Beachtung und Einhal­ tung geschaffen», so die FBP-Abgeordnete. Die direkte Beitragsausrichtung auf liech­ tensteinische Betriebe sei daher zweckmässig und einfach. «Durch die Inkraftsetzung dieser Bestimmung haben unsere Bauern in Bezug auf dieses Anliegen die gleichen Bedingungen wie ihre schweizerischen Berufskollegen», er­ klärte Josy Biedermann abschliessend. (pk) Landesveterinär im Jagdbeirat VADUZ - Im Zusammenhang mit der Konkre­ tisierung und Umsetzung des Jagdgesetzes wurden in den letzten Jahren wiederholt Dispu­ te 
über die Wildfütterung geführt, die mit dem Notfütterungskonzept auf eine neue Basis ge­ stellt wurde. Es kam zu emotionalen Handlun­ gen, die in einer Demonstration mündeten (sie­ he Bild). Im Zentrum standen dabei immer wieder Meinungsverschiedenheiten über die Definition des Begriffs «Notzeit». Um unter anderem derartigen Eklats künftig vorzubeu­ gen, hat der Landtag gestern in zweiter Lesung die Abänderung des Jagdgesetzes behandelt und schliesslich mit 22 Stimmen verabschiedet. Die 
Gesetzesvorlage bezweckte die Erweite­ rung der Kompetenz der Regierung, ihr nach dem Jagdgesetz obliegende Aufgaben zu dele­ gieren. Die Regierung kann also den Jagdbeirat ermächtigen, in gewissen Fragen des Jagdwe­ sens zu entscheiden. Damit wird erreicht, dass der Jagdbeirat als ausgleichendes Gremium Entscheide trifft, die von einer Mehrheit der Interessenvertreter getragen wird. Apropos Jagdbeirat: Gemäss Stellungnahme der Regierung bezüglich Abänderung des Jagdgesetzes hätte sich der Jagdbeirat aus zwei Vertretern der Jagdpächter, zwei Vertretern der Waldeigentümer und jeweils einem Vertreter der Landwirte und des Amtes für Wald, Natur und Landschaft zusammengesetzt. Auf Antrag des VU-Abgeordneten Heinz Vogt, der mit 16 Stimmen angenommen wurde, gehört dem Jagdbeirat nun der Landesveterinär an - und zwar anstelle eines zweiten Vertreters der Waldeigenrtimer. Die Gesetzesänderung bringt ausserdem mit sich, dass die Regierung den Vorsitz im Jagdbeirat flexibler gestalten kann. Denn bisher war der Vorstand des Amtes für Wald, Natur und Landschaft automatisch Vor­ sitzender des Jagdbetrates. (le) 
Sicherer für Versicherer Landtag berät Teilrevision des Unfallversicherungsgesetzes in erster Lesung VADUZ - Dar Landtag unterzog die geplante Teilrevision des Gesetzes Uber die obligatori­ sche Unfallversicherung einer ersten Lesung. «Die Mängel, die seit .1987 aufgetreten sind, sol­ len behoben werden», so FBP- Fraktlonssprecher Markus Bü­ chel. Für die Versicherer soll der liechtensteinische Markt wieder attraktiver werden. • Pttar KJndla «Im Jahr 1995 gab es noch 13 Un­ fallversicherer in Liechtenstein. Im kommenden Jahr sind es noch acht», sagte FBP-Fraktionssprecher Markus Büchel. Die Attraktivität des Versicherungsmarktes in Liech­ tenstein habe nachgelassen, dies gelte es nun wieder zu beheben. In diesem Zusammenhang begrüsse der die «dringenden Anpassungen, die mit der vorgelegten Teilrevision vollzogen werden sollen. «Weniger Versicherungen in Liechtenstein bedeutet gleichzeitig weniger Aus­ wahlmöglichkeiten für die Versi­ cherten», so Markus Büchel. An die Schweiz angleichen Wie der FBP-Fraktionssprecher zeigte auch der VU-Abgeordnete Günther Kranz auf, dass sich die Revision des Gesetzes aufdränge. Mängel seien festgestellt worden, die nun beseitigt werden können. Markus Büchel hielt fest, dass er es begrüsse, dass einzelne Regelun­ gen der schweizerischen Gesetzge­ bung angepasst würden. Auch 
FBP-Fraktionssprecher Markus Büchel: Damit Versicherer in Liechtenstein über gute Grundlagen verfügen, ist es angezeigt, über die Bücher zu gehen. Günther Kranz sprach sich «für möglichst kleine Unterschiede zur Schweiz aus». Zulassung und Beendigung geregelt Die Gesetzesvorlage umfasst die Anpassung der Zulassungsregeln für Versicherer und die Regelungen über die Beendigung der Ge­ schäftstätigkeit. Zudem enthält die Vorlage konkrete Finan/.ierlingsre- gelungen und Bestimmungen zur Festlegung des Prämientarifs, wel­sche 
bisher im Vertrag zur Durch­ führung der obligatorischen Unfall­ versicherung zu finden waren. Da­ mit wird der Durchführungsvertrag hinfällig und wird von der Regie­ rung ordnungsgemäss zu kündigen sein. Schon im letzten Landtag beschäftigt Das Unfallversicherungsgesetz hatte den Landtag schon in der letz­ ten Sitzung in einer Minircform be­ schäftigt. Damals ging es darum, 
schnellstmöglich zu handeln, weil sich mit der Allianz ein Unfallver­ sicherer aus Liechtenstein per Ende Jahr zurückzieht. Die Allianz Suisse wickelt weiterhin sämtliche bis einschliess­ lich 31. Dezember 2005 eingetrete­ nen Schadensfälle, inklusive den daraus resultierenden Spätfolgen gemäss den bestehenden Regeln, vollumfänglich ab. Der Bestand an Versicherungsverträgen wurde an andere Versicherer übertragen. Landtag absolviert Wahlmarathon Zahlreiche Richter im Amt bestätigt beziehungsweise neu gewählt VADUZ - Die Abgeordneten des Landtags hatten gestern insge­ samt sieben Wahlen bezüglich der Mitglieder verschiedener Gerichte durchzuführen. Oie Mitglieder-Vorschläge wurden den Abgeordneten von S. D. Erb­ prinz Alois, in seiner Funktion als Vorsitzender des Richteraus­ wahlgremiums, unterbreitet. Folgende Richterinnen und Richter wurden von den Mitgliedern des Landtags gestern neu gewählt be­ ziehungsweise in ihren Ämtern be­ stätigt. Wahl der Mitglieder des Obersten Gerichtshofes Präsident: Hansjörg Rück, Inns­ bruck (einstimmig); Stellvertreter: Gert Delle-Karth, Innsbruck (ein­ stimmig); Richter: Maria-Theres Frick, Schaan (23 Stimmen); Franz Hilbe, Triesenberg, (einstimmig); Reinhold Hotz, St. Gallen (einstim­ mig); Thomas Ritter, Mauren (ein­ stimmig); Ersatzrichter: Stefan Becker, Vaduz (einstimmig); Anne­ marie Hassler-Gstöhl, Eschen (ein­ stimmig); Hubertus Schumacher, Innsbruck (einstimmig) und Marcel Telser, Triesen (einstimmig). Wahl der Mitglieder des Ober gerlchtes -1., 2. und 3. Senat 1. Senat: Vorsitzender und Präsi­ dent des Obergerichts: Max Bizoz- zero, Mels (23 Stimmen); Stellver­ treter des Vorsitzenden: Helmut Neudorfer, Götzis (einstimmig); Richter: Kuno Künz, Tosters (ein­ stimmig); Edith Maier-Vogt, Bal­ zers (23 Stimmen); Anna-Rosalin- de Mündle, Mauren (einstimmig); Hansrudi Sele, Vaduz (21 Stim­ men); Ersatzrichter: Kurt Eberle, 
Der Landtag hatte insgesamt sie­ ben Wahlen durchzuführen. Balzers (einstimmig); Lothar Ha­ gen, Lustenau (einstimmig); Ursula D. Oehry, Gamprin (23 Stimmen) und Alexandra Risch, Schaan (ein­ stimmig). 2. Senat: Vorsitzender und 1. Stellverteter des Präsidenten: Ru­ dolf Fehr, Nendeln (einstimmig); Stellvertreter: Alfons Dür, Feld­ kirch (einstimmig); Richter: Vin- zens Augustin, Chur (einstimmig); Monika Forster, Triesen (21 Stim­ men); Antje Moser, Vaduz (einstim­ mig); Barbara Ritter-Hagen, Trie­ sen (einstimmig); Ersatzrichter: Gieri Caviezel, Chur (einstimmig); 
Theo Oehri, Schaanwald (einstim­ mig); Werner Schädler, Triesenberg (19 Stimmen) und Angelika Tinner- Wolf, Vaduz (22 Stimmen). 3. Senat: Vorsitzender und 2. Stellvertreter des Präsidenten: Ger­ hard Mislik, Schaan (22 Stimmen); Stellvertreter: Paul Meier, Schaan (einstimmig); Richter: Mario Bü­ chel, Gamprin (einstimmig); Anna- Marie Ospelt-Frick, Vaduz (ein­ stimmig); Dieter Santner, Bregenz (20 Stimmen); Elisabeth Tellen- bach-Frick, Balzers (24 Stimmen): Ersatzrichter: Karl Biedermann, Schellenberg (24 Stimmen); Susan­ na 
Ivanic, Gamprin (einstimmig); Irene Mündle, Mauren (einstim­ mig) und Peter Prast, Vaduz (24 Stimmen). Wahl eines neuen Landrichters Als neuer Landrichter wurde ein­ stimmig gewählt: Michael Jehle, Schaan. Wahl der Mitglieder des KriminaIgeiichts Präsident: Uwe Öhri, Mauren (23 Stimmen); Stellvertreter des Präsi­ denten: Sonja Nachbaur, Feldkirch (einstimmig); Thomas Schmid, Nü- ziders (einstimmig); Beisitzer - je einer der folgenden Landrichter: Willi Büchel, Balzers (einstim­ mig); Lothar Hagen, Lustenau (ein­ stimmig); Paul Meier, Schaan (ein­ stimmig); Jürgen Nagel, St. Mar­ grethen (einstimmig); Nicole Net­ zer, Schaan, (einstimmig); Martin Nigg, Feldkirch (einstimmig); Car­ lo Ranzoni, St. Gallen (einstim­ mig); Dieter Santner, Bregenz (19 Stimmen); Thomas Schmid, Nüzi- ders (24 Stimmen); Kriminalrich­ ter: Helen Goop-Batliner, Eschen (einstimmig); Christine Schenk­Bcck, 
Triesenberg (einstimmig); Maria Thöny, Balzers (einstim­ mig); Stellvertretende Kriminal­ richter: Edi Hassler, Schellenberg (einstimmig); Georg Hassler, Schellenberg (23 Stimmen); An­ drea Klein, Mauren, (einstimmig); Marlies Marxer-Schurti, Nendeln (23 Stimmen), Alexander Sele, Triesenberg (20 Stimmen) und Hanspeter Tschütscher, Schaan (21 Stimmen). Wahl der Mitglieder des Schöffengerichts Präsident: Benedikt Marxer, Gamprin (einstimmig); Stellvertre­ ter: Lothar Hagen, Lustenau (ein­ stimmig); Schöffen: Edi Hassler, Schellenberg (einstimmig), Georg Hassler, Schellenberg (einstim­ mig); Ersatz: Helen Goop-Batliner, Eschen (einstimmig); Christine Schenk-Beck, Triesenberg (ein­ stimmig) und Maria Thöny, Balzers (einstimmig). Wahl der Mitglieder des Jugendgerichts Vorsitz: Uwe Öhri, Mauren (22 Stimmen); Stellvertreter: Paul Meier, Schaan (einstimmig); Rich­ ter: Martina Marxer, Schellenberg (einstimmig), Dagmar Rogina- Hoop, Ruggell (einstimmig); Er­ satzrichter: Monica Bereiter- Amann, Eschen (20 Stimmen); Sa­ bine Bockmühl, Triesen (21 Stim­ men) und Daniela Wellenzohn-Er- ne, Triesen (21 Stimmen). Richter und Ersatzrichteiin des Staatsgerichtshofes Als Richter: Marzell Beck, Vaduz (einstimmig) und als Ersatzrichte- rin: Graziella Marok-Wächter, Schaan (22 Stimmen). (le) i
	        

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