Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 26. NOVEMBER 2005 
SBSI INTERNATIONAL 28 BLATT 
I SPLITTER 4740 Festnahmen im Zusammenhang mit Unruhen PARIS - Im Zusammenhang mit den Unru­ hen in Frankreich hat es nach Angaben von Innenminister Nicolas Sarkozy 4740 Festnah­ men gegeben. 3200 Unruhestifter seien auf frischer Tat ertappt und festgenommen wor­ den, die übrigen 1540 im Zuge der Ermittlun­ gen. «Die Festnahmen werden mit dem Ende der Unruhen nicht aufhören», sagte Sarkozy gestern Donnerstag bei einem Treffen von Bürgermeistern in Paris. Diejenigen, die an Verwüstungen teilgenommen und als Rechts­ brecher in Erscheinung getreten seien, müss- ten sich vor Gericht verantworten. (sda) Der Mond ist genau 4,527 Milliarden Jahre alt MÜNSTER - Erstmals haben Forscher das Alter des Mondes genau bestimmt: Der Erd­ trabant ist exakt 4,527 Milliarden Jahre alt. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher aus Münster, Köln und Oxford, wie die Universität Münster gestern Donnerstag mitteilte. Die Mineralo­ gen untersuchten Metalle aus Mondproben, die bei verschiedenen Apollo-Missionen ge­ sammelt worden waren. Diese Zeit könne auch als «Geburtsstunde» der Erde gelten, hiess es in der Mitteilung. (sda) LOS ANGELES - Nach monatelangen Ge­ rüchten und Dementia haben die beiden Pop­ sänger Jessica Simpson und Nick Lachey ihre Ehe jetzt döch für beendet erklärt. «Nach drei .Ehejahren und sorgfältiger Überlegung haben wir beschlossen, getrennte Wege zu gehen», teilten sie Uber ihre Manager mit Die Medien wurden gebeten, die Privatsphäre der Enter­ tainer «während dieser schwierigen Zeit» zu respektieren. Simpson und Lachey fanden nach ihrer Hochzeit viel Beachtung in einer MTV-Reality-Show Uber frisch verheiratete Paare. (AP) 
Katastrophe weitet sich aus Benzol-Verseuchung in China nimmt immer grössere Ausmasse an PEKING - Die Umweltkatastro- phe Im Nordosten Chinas nimmt immer grössere Ausmasse an. Der 80 Kilometer lange Gifttep­ pich im Fluss Songhua erreichte am Donnerstag die Millionen­ stadt Harbin. Dort hatten die Behörden die Was­ serversorgung bereits am Vortag eingestellt. Beunruhigt sind nun auch Russlands Behörden, denn der Songhua 
mündet an der Grenze beider Staaten in den Amur. Das mit rund 100 Tonnen krebserregen­ dem Benzol und Nitrobenzol ver­ unreinigte Wasser treibt damit auf die am Amur liegende russische Grossstadt Chabarowsk zu. Dort will der regionale Zivilschutz heute Freitag den Notstand ausrufen. Das verunreinigte Wasser werde am kommenden Donnerstag (1. De­ zember) Chabarowsk erreichen, be­ richtete die Agentur Itar-Tass. Chi­ nas Regierung erklärte dagegen, es werde noch zwei Wochen dauern. Auf. russischer Seite entnehmen etwa 1,5 Millionen Menschen ihr Trinkwasser aus dem Amur. In der Grenzstadt Chabarowsk kauften die Menschen 
wie im chinesischen Harbin alles Mine'ralwasser in den Geschäften auf. Neue Brunnen gebohrt In der Vier-Millionen-Stadt Har­ bin mussten die Menschen gestern 
Angesichts der Wasserknapphett werden in China Brunnen gebohrt, um Grundwasser zu gewinnen. Donnerstag den zweiten Tag ohne Leitungswasser auskommen. Die Behörden bemühten sich, tonnen­ weise Trinkwasser aus Nachbarre­ gionen in die Stadt zu schaffen. Neue Brunnen wurden gebohrt, um mehr Grundwasser zu gewinnen. Lediglich 90 Prozent der Ein­ wohner hätten genug Trinkwasser für drei Tage, berichtete die Nach­ richtenagentur Xinhua. Die Was­ serversorgung soll dagegen mindes­tens 
vier Tage oder länger ausfal­ len. Viele Menschen verliessen die Stadt. Um den Fluss zu reinigen, such­ ten die chinesischen Behörden grosse Mengen Aktivkohle. Für das Reinigung des Wassers seien 1400 Tonnen Aktivkohle nötig, doch stünden nur 700 Tonnen zur Verfü­ gung, berichtete die Provinzregie­ rung von Heilongjiang laut amt­ licher Nachrichtenagentur Xinhua. 
Die Umweltschutzorganisation WWF zeigte sich besorgt über die Auswirkungen der Umweltver­ schmutzung auf die Menschen und das Ökosystem in der Region. Bessere Umweltschutzkontrollen sowie mehr Sicherheit in Industrie­ betrieben müssten durchgesetzt werden. Das Trinkwasser in China sei durch den starken Bevölkerungs­ druck und die schnelle wirtschaftli­ che Entwicklung bedroht. (sda) «Cheers!» kurz nach Mitternacht Pubs in England und Wales feiern Wegfall der Polizeistunde L0N00N - In England und Wales haben in der Nacht aul gestern Donnerstag tausende trinkfreu­ dige Briten das Ende der Polizei­ stunde gefeiert. Mit Trinksprii- chen und guter Laune stlessen die Gäste vieler Pubs auf das neue Gesetz an, das pünktlich um Mitternacht in Kraft trat. Da die bisherige Polizeistunde um 23 Uhr am Mittwoch zum letzten Mal galt, mussten die Kneipenbe­ sitzer mit dem Kuriosum fertig werden, dass sie ihren Gästen eine Stunde lang nichts nachschenken durften. «Endlich werde ich wie ein Erwachsener behandelt», sagte der Werbefachmann Rob Morris, der die historische Stunde im «Agricul- tural» im Londoner Szene-Bezirk 
Geschichte: Am Mittwoch um 23 Uhr läuteten die Glocken in den Pubs von England und Wales zum letzten Mal die letzte Runde ein. 
Islington verbrachte. «Ich muss jetzt nicht mehr darauf achten, dass ich 
kurz vor elf noch einen letzten Drink bekomme.» Relikt aus dem 1. Weltkrieg «Heute bleiben wir nicht lang», sagte der Lehrer Robin MacDonald, der den ersten Abend ohne Polizei­ stunde in der Londoner Kneipe «The York» verbrachte und dabei eine Übertragung der Champions League verfolgte. «Aber wir 
bereiten uns auf ein langes Wochcnende vor.» Die Polizeistunde um 23 Uhr war im Er­ sten Weltkrieg eingeführt worden. Landesweit beantragten inzwischen 60 326 Gaststätten und Kneipen die Lizenz zum Ausschank von Alkohol in der Nacht. (sda) AN/I:K;I: !\3 
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Blutiger Tag im Irak Über 40 Tote bei Anschlägen BAGDAD - In MahmudIJa, süd­ lich von Bagdad, sind gestern Donnerstag bei einem Selbst­ mordanschlag Uber 30 Men­ schen getötet und Dutzende ver­ letzt worden. Das Auto explo­ dierte, als zwei Poilzeipatrouil- len vor eklem Spital hielten. Die meisten der 34 Opfer seien Zi­ vilisten, hiess es in Polizeikreisen. Spitalärzte sprachen von 32 Toten und 25 Verletzten, darunter 4 US- Soldaten. Die Amerikaner von der Militärabteilung für zivile Angele­ genheiten hätten die Klinik be­ sucht, um mit den Ärzten Uber eine Modernisierung des Gebäudes zu sprechen, erklärte die US-Armee. Mehrere umliegende Gebäude wurden nach Angaben von Augen­zeugen 
schwer beschädigt. Bei ei­ nem weiteren Selbstmordanschlag auf einen Markt in der Stadt Hila wurden am Nachmittag laut Poli­ zeiangaben 14 Menschen getötet. Auch bei diesem Anschlag habe sich der Attentäter in einem Auto in die Luft gesprengt. Weiter starben in Latifija 3 iraki­ sche Soldaten, als ein Sprengsatz neben ihrer Patrouille explodierte. 4 weitere Soldaten seien verletzt worden, hiess es. Die irakische Armee berichtete, ihre Soldaten hätten bei einer gemeinsamen Patrouille mit den US-Truppen in Abu Ghraib westlich von Bagdad ein Fahrzeug voller Kinderspiel­ zeug entdeckt, in dem Sprengstoff versteckt gewesen sei. (sda) 
+ ++++Zu guter Letzt... + + + + + Weihnachtsmann-Tou­ rismus führt zu Staus « OSLO - Die norwegische Flug­ überwachung sieht sich alle Jahre wieder 
mit einem stetig zuneh­ menden Problem konfrontiert: SonderflUgen zum Dorf des Weihnachtsmanns im finnischen Polarkreis. Im Dezember seiön 250 CharterflUge nach Rovanie- mi geplant, sagte ein Sprecher der Flugaufsichtsbehörde in Os­ lo, Odd Narvesen. «Das ist wie eine lange Kette von Flugzeugen, ein merkwürdiges Phänomen.» Für Passagiere norwegischer Fluggesellschaften könnte dies wieder Verzögerungen zur Folge haben. Rovaniemi lockt in der 
Vorweihnachtszeit rund 600 000 Touristen an den finnischen Po­ larkreis nahe der norwegischen Grenze. Allein von Grossbritan­ nien aus nehmen in Spitzenzeiten mehr als 30 Flugzeuge, Kurs auf Rovaniemi. (AP)
	        

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