Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 25. NOVEMBER 2005 
Btkrfl INLAND 7 DIE REGIERUNG MELDET ! Datenaustausch | in Asylangelegenheiten j 
VADUZ- Die Regierung unterbreitet dem | Landtag den Bericht und Antrag betreffend I das Abkommen zwischen Österreich, der j 
Schweiz und Liechtenstein über den gegen- | seitigen Datenaustausch in Asylangelegen- | heiten. Das Abkommen wurde am 29. Sep- I tember 2005 in Bregenz unterzeichnet und | soll Anfang 2006 in Kraft treten. Das trilate- j 
rale Abkommen stärkt und vervollständigt die | Zusammenarbeit der drei Nachbarstaaten in I Asylangelegenheiten. Es schafft eine Rechts- j 
grundlage für den Austausch von personenbe- ! zogenen Daten im Asylbereich auf dem | Amtshilfeweg. Ein solcher Datenaustausch i kann dazu beitragen, Asylmissbrauch zu ver- j 
hindern, da sich die zuständigen Behörden über eingegangene Asylgesuche in den je­ weils anderen beiden Vertragsstaaten infor- | mieren können. Die Übermittlung der Daten ; erfolgt auf Ersuchen. Das Abkommen wird | bis zum Inkrafttreten der in Aussicht genom- j 
menen Assoziierung der Schweiz und Liech- ; tensteins an die Übereinkommen von Schcn- ! gen und Dublin gelten. (pafl) 50 000 Franken für weiterfüh­ rende Bildung von Flüchtlingen I VADUZ - Die Regierung hat in ihrer Sitzung j vom 22. November 2005 beschlossen, dem ! Refugee Education Trust (RET) einen Beitrag von 50 (XK) Franken zu gewähren. Der RET ist eine gemeinnützige, humanitäre Organisa- j 
tion, die im Jahre 2(KK) von der ehemaligen 1 UNO-Hochkommissarin für Flüchtlinge, I Frau Sadako Ogata ins Leben gerufen wurde und sich für die weiterführende Bildung von Fltichllingskindern engagiert. Es ist bereits das vierte Mal, dass Liechtenstein diese Or- i ganisation unterstützt. Die weiterführende Bildung steht häufig zwischen der langfristig angelegten Entwicklungszusammenarbeit und der Flüchtlingshilfe, die sich auf die Be­ wältigung von Notsituationen konzentriert. Während die primäre Schulbildung zuneh­ mend gewährleistet ist und in den Flücht­ lingslagern vom UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR durchgeführt wird, kann die weiterführende Bildung oftmals nicht zu­ gesichert werden. Doch gerade auch der Be­ such von weiterführenden Schulen ist für Flüchtlingskinder von grosser Bedeutung. Er verhilft den Jugendlichen einerseits zu wich­ tigen Qualifikationen, die ihre individuellen Zukunftschancen erhöhen, und vermittelt an­ dererseits auch Werte, die für das Zusammen­ leben in der Gesellschaft zentral sind. Damit kann dazu beigetragen werden, dass in Kon- ! fliktregionen eine Basis für Entwicklung und Frieden entsteht. Der RET fördert neben dem Bau und Ausbau von Schulhäusern auch die Ausbildung von Lehrkräften und stellt not­ wendige Infrastruktur, pädagogische Hilfs- ; mittel sowie Schulmaterial zur Verfügung. Dabei arbeitet er mit Partnerorganisationen vor Ort in Tansania, Kenia, Pakistan, Guinea, ; Uganda, Sudan, Kongo, Südafrika und Ko- i lumbien zusammen. (pafl) VADUZ- Im Rahmen des offiziellen Tags der offenen Tür im Regierungsviertel am Samstag, 26. November, lädt auch das Liech­ tensteinische Landesmuseum - selbst ein Teil des historischen Regierungsviertels - bei freiem Eintritt zum Besuch ein. Neben den Dauerausstellungen zeigt das Liechtensteini­ sche Landesmuseum im Foyer Pläne und Mo­ delle verschiedener Bauprojekte des Regie­ rungsviertels. Im Medienraum gelangt der Dokumentarfilm «Das Regierungsviertel», realisiert 2005 zum «100-Jahr-Jubiläum des Regierungsgebäudes)», zur Aufführung. Alle Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen. (PD) 
Absage an die Gewalt Menschenrechte sind auch Frauenrechte - Nein zu Gewalt gegen Frauen! VADUZ - Der 25. November mar­ kiert den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der 1981 am ersten lateinameri­ kanischen Frauenkongreu In Bogota, Kolumbien, In Geden­ ken an die drei Schwestern Pat­ ria, Minerva und Maria Teresa Mirabai proklamiert wurde. Die drei Schwestern wollten poli­ tisch Gefangene besuchen und wur­ den am 25. November 1960 vom dominikanischen Geheimdienst im Auftrag des Diktators Rafael Leo­ nidas Trujillo in einem Hinterhalt brutal ermordet. Der Mut der Mira- bal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwi­ schen als Symbol für Frauen welt­ weit, die nötige Kraft für das Ein­ treten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln. Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internatio­ naler Gedenktag anerkannt. Gewalt hat viele Gesichter Die Formen der Gewalt sind viel­ schichtig. Neben der sichtbaren physischen Gewalt wird noch zwi­ schen der psychischen, der sexuel­ len und der ökonomischen Gewalt unterschieden. Gewalttätige Hand­ lungen sind somit auch Handlun­ gen, die für Aussenstehcnde nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. So ist eine Frau, der vom eigenen Mann verboten wird, ein eigenes Einkommen und damit Unabhän­ gigkeit zu besitzen, ebenso von Ge­ walt betroffen, wie eine Frau, die ständig vom Partner verbal ernie­ drigt wird. Jegliche Form von Ge­ walt gegen Frauen verstösst gegen die Menschenrechte, die gleichzei­ tig auch Frauenrechtc sind. Gewalt ist international Die Frauenrechtsorganisation «Terre des Femmes, die sich inter­ national für Frauen engagiert, legt einen erschütternden Bericht über die Verletzung von Frauenrechten ab. Jährlich werden 2 Millionen Mädchen an ihren Genitalien 
ver-0er 
Gewalt eine klare Absage zu erteilen, ist Ziel des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. stümmelt. In Indien werden jähr­ lich mehr als 5000 Frauen, getötet, weil ihre Schwiegereltern die Mit­ gift für zu niedrig halten. Vergewal­ tigung 
wird in allen Kriegen als Waffe eingesetzt. Der internationa­ le Handel 
mit Frauen vor allem aus Süd- und Ostländern und ihre Zwangsprostitution blüht. Gewalt ist auch national Häusliche Gewalt ist auch ein Thema in Liechtenstein. Im Jahr 2003 führten die Gleichstellungs­ stellen aus Liechtenstein, Graubün­ den und Vorarlberg die Studie «Weil Wände nicht reden können, schützen sie die Täter» durch. Da­ bei wurden Frauen und Männer aus allen drei Ländern nach ihren Ge- walterfahrungen, sowie nach ihrer Gewaltsensibilität anhand von Te- lefoninterviews und teilweise auch Einzelinterviews befragt. 26 Pro­ zent der Befragten geben an, dass sie einmal oder mehrmals Gewalt in einer eigenen Paarbeziehung er­ lebt haben. Es gibt keinen signi­ fikanten Unterschied zwischen Männern und Frauen. Bei der Be­ fragung ist allerdings nicht unter­ schieden worden, ob die Befragten 
die Gewalt als Opfer oder Täter er­ lebt haben. Auch wurde nicht nach den Auswirkungen der Gewalt­ handlung gefragt. Bezüglich eigener Gewalterfah­ rung gibt es einen Länderunter­ schied. So geben 29 Prozent der Liechtensteiner/-innen an, selber Gewalt erlebt zu haben; bei den Vorarlberger/-innen sind es 28 Pro­ zent und bei den Graubündner/-in- nen nur 20 Prozent. Diese Zahlen bedeuten aber nicht, dass die Grau- bündner/-innen weniger von Ge­ walt betroffen sind. Die Gewaltsen­ sibilität der Liechtensteiner/-innen gegenüber den verschiedenen For­ men der Gewalt ist laut Studie hö­ her und wird dementsprechend auch früher als Gewalt empfunden und angegeben. Wie kann ich helfen? Gewalt belastet nicht nur die Op­ fer selbst, sondern auch diejenigen, die davon wissen. Das können An­ gehörige, Freunde, Nachbarn oder Bekannte sein. In solchen Situatio­ nen zu helfen ist schwierig, aber nicht unmöglich. Die Stabsstelle für Chancengleichheit hat gemein­ sam mit dem Frauenreferat Vorarl­berg 
und der Fachstelle für Gleich­ stellungsfragen des Kantons Grau­ bünden einen Leitfaden zum The- * ma «Wie kann ich helfen?» heraus­ gegeben. Die Broschüre wird in al­ len Stellen kostenlos abgegeben. In der Broschüre werden die Hinter­ gründe für die Gewalt in Partner­ schaft und Familie, sowie die Ver­ haltensmuster in einer Opfer-Täter- Beziehung kurz beleuchtet, damit Aussenstehende die komplexe Prob­ lematik 
besser verstehen können. Konkrete Handlungshinweise und Adressen für professionelle Hilfe sind in der Broschüre ebenso auf­ geführt und ermutigen zu handeln, anstatt wegzuschauen. (pafl) HILFE liBenttimg ufid Gewaltsituationen bieten das Eraueobsiis Liechtenstein, die Ittformations* und Kontaktstelle für Frauen, Infra, sowie das Amt für Soziale Dienste, Die Bro­ schüre kann in der Stabsstelle für Chancengleichheit,. Äule- strasse 51, in Vaduz kostenlos bezogen werden, im Internet: www.scg.llv.Ii . «Zwischen Himmel und Erde» Der LLB-Bildkalender 2006 ist ab sofort an allen Kundenschaltern erhältlich ge von 2000 Stück wird ein Kalen­ der pro Person abgegeben. Es kön­ nen keine Reservationen vorge­ nommen werden. 
Der Bildkalender kann auch im Internet unter  http://kalender . llb.li abgerufen und ausgedruckt werden. ANZl-Kih Präsentieren den LLB-Bildkalender 2008. Hinten von links: Walter Nlgg, Saxduxer Kommunikation; Klaus Schüdier, Fotostudio Anstatt. Unten von links: Nicole Kraft, LLB; Silvia Huppen, Atelier Silvia Ruppen. VADUZ - Ab sofort Ist der Bild­ kalender 2006 der Liechtenstei­ nischen Landesbank A6 (LLB) an sämtlichen Kundenschaltern der LLB erhältlich. Der elfte Bildkalender der LLB widmet sich dem Thema «Zwi­schen 
Himmel und Erde - Die Al­ pen der Liechtensteiner». Der Ka­ lender vermittelt mit erstaunlichen Aufnahmen und interessanten Tex­ ten einen 
Einblick in unsere vielfäl­ tige Alpenwelt. Auf Grund der limitierten Aufla-
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.