Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 22. 
NOVEMBER 2005 BLATT 
IKULTUR 21 KULTUR IN KÜRZE «Königin der Farben» treibt es bunt SCHAAN - Morgen Mittwoch, den 23. No­ vember, kehrt um 16 Uhr die «Königin der Farben» in die Zollstrasse 10 zurück. Das hei­ tere Stück nach dem Buch von Jutta Bauer ist bereits für Kinder ab 4 Jahren geeignet. Alles ist weiss im Schloss der kleinen Kö­ nigin. Doch eines Tages wünscht sich die Ma­ jestät Farbe in ihrem Leben. Alles gehorcht dem Befehl und schon ist es vorbei mit dem weissen Einheitslook. Kann man es eigentlich zu bunt treiben? Vor drei Jahren gastierte «Die Königin der Farben» bereits im TaK-Kalender. Das liebe­ voll gemachte, witzige Stück entpuppte sich als ein Theatergenuss für die ganz Kleinen wie für Erwachsene. Das TaKinder- und Ju­ gendtheater hat die Produktion nach dem Kinderbuch von Jutta Bauer wieder zur Vor­ stellung eingeladen. Und schon hat die Kö­ nigin erneut so ihre eigenen Ideen, wie es im Schloss und in der Welt aussehen soll. Musi­ kalisch begleitet von Tobias Rank, zeichnet Eva Noell live die Szenen, in denen es die Majestät so bunt treibt. Erzähler ist wieder Paul Olbrich. (PD) Rekordstart für neuen Harry- Potter-Fllm auch in der Schweiz Harry-Potter-Darstailer Daniel Radcliffe kann sich über einen erneuten Grosserfolg freuen. ZÜRICH - Schon 142 (XX) Deutschschweizer haben den am Donnerstag angelaufenen Film «Harry Potter & The Goblet of Fire» gesehen. Das ist laut Warner Bros, der beste Filmstart aller Zeiten in der Dcutschschweiz. In der Ro- mandie startet der Film am 30. November, im j Tessin am 25. Zum Vergleich: Den zweitbes­ ten Start hatte «Lord of the Rings 3: The Re­ turn of the King» mit 128 (XX), den drittbesten «Matrix Reloaded» mit 125 (XX) Zuschauern in den ersten vier Tagen. Erfolgsfilme wie «Fight Club» oder «The Bourne Supremacy» brachten es in ihrer ganzen Laufzeit in der Schweiz auf ungefähr gleich viele Eintritte wie Potter IV in vier Tagen. Wie in der Schweiz schlug der Film auch in Grossbritannien alle Rekorde. Am Eröff- nungswochenende spielte er in der Heimat von Potter-Schöpferin Joanne K. Rowling 14,9 Millionen Pfund (33,6 Millionen Fran­ ken) ein. In Österreich hatte er mit 300 (XX) Besuchern den zweitbesten Start nach Bully Herbigs «(T)Raumschiff Surprise». In den USA war er mit 101,4 Millionen Dollar Ein­ nahmen immerhin der bisher am besten ge­ startete Potter-Film. In Deutschland setzte er sich sofort an die Spitze der Kinocharts. Seit dem ersten Harry-Potter-Film «The Sorce- rer's Stone», der in der Schweiz insgesamt über eine Million Zuschauer hatte, waren die Zahlen kontinuierlich gesunken. Potter 11 «The Chamber of Secrets» (2002) verzeich­ nete 862 446 Zuschauer, «The Prisoner of Azkaban» (2004) nur noch 608 423. (sda) Maria Schräder gibt Regiedebüt TEL AVIV - Erstmals steht die 39-jährige Maria Schräder allein hinter der Kamera. Bej/ der Verfilmung des Bestsellers «Liebesleben» der israelischen Autorin Zeruya Shalev gibt die Schauspielerin («Aimee und Jaguar») ihr Regiedebüt. Schräder lernte Shalev während ihrer Lesereisen in Deutschland kennen, bei denen sie teilweise für die Israelin den deut­ schen Part übernahm. Die Autorin bot der Schauspielerin von sich aus die Filmrechte am Buch an. (sda) 
Wer ist Kerosin Budnitz? Hansjörg Schertenleib liest im Literaturhaus aus «Der Glückliche» TRIESEN - «Das Leben ist leicht, schwer ist nur die Angst davor» - dieses Credo des Protagonis­ ten aus Schertenlelbs neuestem Roman umfasst bereits die The­ matik des Buches: Wie ist das Glück beschaffen oder Ist die Leichtigkeit des Seins tatsäch­ lich unerträglich? Das Glück, und das stellt nicht nur Hansjörg Schertenleib fest, ist eine gar flüchtige Sache. Nennt man es beim Namen oder definiert man seinen Zustand als Glück, ent­ schwindet es postwendend und wird Vergangenheit. This Studer, «der Glückliche», wie er des Öfteren von Freunden bezeichnet wird, stellt sich die Frage nach dem Glück nur selten. Er lebt sein Leben mit einem Lä­ cheln auf den Lippen. Unweiger­ lich fragt man sich als Leserin oder Leser, was es bedeutet, glücklich zu sein, was für einen selbst Glück wäre oder ist. Und sieht und begleitet Studer, den Jazz-Musiker, nach Amsterdam, durchstreift mit ihm die Stadt, die Kneipen, taucht in die Erinnerun­ gen an den Grossvater oder den Hund des nachbarlichen Bauern­ hofes ein. Studer ist verheiratet, schon lange Jahre, und ist noch immer verliebt - angesichts der Scheidungsrate wohl eine beson­ dere Form des Glücks. Glücklich zu sein enthebt einen nicht den ne­ gativen Erfahrungen, ebenfalls lässt sich persönliche Schuld nicht 
Liest am kommenden Freitag aus seinem aktuirilefl 
Roman «Der Glückliche»: Hansjärg Schertenleib. durch einen solchen Zustand til­ gen. Genau das muss auch This Studer erfahren. Fragiles Stimmungsbild Die scheinbare Leichtfüssigkeit der Novelle täuscht. Klingt sie zwar beschwingt und stimmungsvoll wie eines der Jazz-Stücke von This Stu­ der, entsteht im Laufe der Ge­ schichte ein fragiles Stimmungs­ bild. Man schmeckt, hört und riecht. Das Wasser in Amsterdams Grachten, den Geruch alter Pflas­ tersteine oder die verdorrenden 
Apfelbutzen des Grossvaters auf den Fensterbänken. Ins Leichte mischt sich Schwere, man ahnt, dass Dinge 
gelöst sein wollen. Endgültig als Autor etabliert Hansjörg Schertenleib, Jahrgang 1957 und geboren in Zürich, absol­ vierte die Ausbildung zum Typo- graphen und besuchte die Kunstge­ werbeschule. Mit seinem Erstling «Die Ferienlandschaft» gelang ihm der Einstieg in die Literatur. Neun Jahre später folgte «Der Antiquar». Mit «Das Zimmer der Signora», ei­nem 
Bestseller, etablierte er sich endgültig als Autor. Ebenfalls be­ wegt sich Schertenleib im Bereich der Theaterstücke und Hörspiele. Für seine Arbeiten wurde er mehr­ fach mit Literaturpreisen ausge­ zeichnet. Sein vorletzter Roman «Der Papierkönig» ist ein Stück Uber dunkle Obsessionen und Selbstverlust. Lesung im Literaturhaus Liech­ tenstein mit Hansjörg Schertenleib am 25. November, um 20 Uhr im Dachraum der Spoerry-Fabrik in Triesen. (PD) Auf Schusters Rappen durchs FL Klaus Schädlers Dokumentarfilm am Wochenende im TaK SCHAAN - Am kommenden Sonntag, den 27. November, wird das TaK um 17.30 Uhr zur Filmbühne. Klaus Schädler zeigt die landschaftlichen Schönhei­ ten Liechtensteins. Ein Jahr lang begleitete der Filme­ macher Klaus Schädler mit seiner Kamera die Seniorenwanderungen des Liechtensteiner Alpenvereins. Auf dreissig Touren ging es kreuz und quer durch das Fürstentum und die Region, von der Taminaschlucht über die Ruine Wartau bis auf die Schattenburg in Feldkirch, von den Seerosen im Ruggeller Riet zu den Feuerlilien im Elltal, vom Alvier bis zur Schesaplana, von Guscha bis auf die Gafadura und zu den Steinböcken am Naafkopf. 77 Stun­ den Filmmaterial hielten diese 
Im Dokumentarfilm immer mit dabei: die Seniorinnen und Senioren, die allwöchentlich mit dem Liechtensteiner Alpenverein unterwegs sind. 
Wanderungen fest. Nach dem Film «D'Bäärgbuura» realisierte Klaus Schädler seine zweite Do­ kumentation. Rund 120 Minuten lang geht es «Auf Schusters Rap­ pen durch Liechtenstein», abseits vom Alltagsgeschehen und mit lie­ bevollem Augenmerk auf die land­ schaftlichen Reize rund um den jungen Rhein. Gut gelaunt und immer topfit dabei: die Seniorinnen und Senio­ ren, die allwöchentlich mit dem Liechtensteiner Alpenverein un­ terwegs sind. Längst haben die Wanderungen die Tausendermarke überschritten und immer noch gibt es Neues zu entdecken und Ver­ trautem im Wandel der Jahreszei­ ten wieder zu begegnen. Der Filmabend im TaK zeigt einiges davon. (PD) Andreas Vitäsek auf der TaK-Bühne Der Starkabarettist aus Wien hat ein «Best of»-Paket geschnürt SCHAAN - Andreas Vittsek ist zu Gast In Liechtenstein, mit ei­ nem Programm, dass die Höhe­ punkte seiner Auftritte aus den letzten Jahren zeigt. Am Montag, den 28., und am Dienstag, den 29. November, heisst es um jeweils 20.09 Uhr «Ta­ xi, Tod & Teufel». Zwei Jahre TaK-Pause sind ge­ nug: Es war wieder an der Zeit, An-' dreas Vitäsek, den mit dem «Salz­ burger Stier», dem Österreichi­ schen Kleinkunstpreis sowie ande­ ren Preisen ausgezeichneten Kabarettisten, Autoren, Schauspie­ ler, Regisseur und und und ... nach Schaan einzuladen. Zuletzt war 
Andreas Vitäsek mit seinem «Dop­ pelgänger-Abend unterwegs. Be­ vor er nun den Bleistift spitzt für ein neues Programm, zieht er mit «Taxi, Tod & Teufel», seinem ganz speziellen «Best of ...»-Mix, eine sehr persönlich geprägte Zwischen­ bilanz. Der Abend im TaK ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Vielleicht wird er aueb ein Ab­ schied: vom Tod, vom Wochenend­ vater, vom Doppelgänger, vom ro­ ten Ball ... Einen Rückblick auf 23 Jahre Kabarett stellt er ganz sicher dar. Aber vor allem ist er lustig. Es darf gelacht werden. Bis zum bitte­ ren Ende. Bis es heisst: «Sperr­ stund' is!». (PD) 
Andreas Vittsek ist am kommenden Montag und Dienstag endlich wieder zu Gast im TaK.
	        

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