Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MEITAG, 18. NOVEMBER 2005 Kfi¥ll WIRTSCHAFT 
14 INTERNATIONAL Mstom schreibt Im ersten Semester schwarze Zahlen PARIS - Der französische Industriekonzem Aistom schreibt zum Halbjahr 2005/06 erst­ mals seit 2002 wieder Gewinne. Dazu trugen ein Ausbleiben von Sonderbelastungen sowie neue Bilanzierungsstandards bei. Das Nettoer­ gebnis sei mit 136 Millionen Euro positiv, nach einem neu berechneten Verlust von 242 Mio. Euro vor einem Jahr, gab der Hersteller von Hochgeschwindigkeitszügen und Kraft­ werken am Donnerstag in Paris bekannt. Beim Umsatz legte der auch in der Schweiz aktive Konzern 10 Prozent auf 6,938 Mrd. Euro zu. Auf vergleichbarer Basis betrug der Umsatz­ anstieg 12 Prozent. Angaben zum Schweizer Geschäft macht Aistom nicht. (sda) Infineon beschliesst Verkauf des Speichergeschäfts MÜNCHEN - Der deutsche Chiphersteller Infineon will sein umsatzstarkes, aber schwankungsanfälliges Geschäft mit Compu- terspeichem rasch abtrennen und an der Bör­ se verkaufen. Künftig wolle sich Infineon auf die profitablen Chips für die Automobil- und Industrieelektronik konzentrieren, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Börse rea­ gierte negativ und schickte die Aktie auf Tal­ fahrt. Welche Folgen das für die Mitarbeiter hat, ist nach Angaben der IG Metall noch of­ fen. (AP) Erdogan, Putin und Berlusconi eröffnen Gasleitung ISTANBUL - Die tiefste unterseeische Erd­ gasleitung der Welt - von Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei - ist am Don­ nerstag offiziell eröffnet worden. Die «Blauer Strom» 
genannte Pipeline wurde zusammen von Russland (Gasprom), Italien (ENI) und der Tlirkei gebaut und verläuft an ihrer tiefs­ ten Stelle 2150 Meter unter dem Meeres­ spiegel. Die schon vor knapp drei Jahren fer­ tig 
gestellte 1265 Kilometer lange Gasleitung hat eine Jahreskapazität von 16 Mrd. Kubik­ metern. (sda/dpa) 
Prognose gesenkt EU sieht Wachstum in Deutschland für 2006 bei 1,2 Prozent BRÖSSEL/MONCHEN - Di« Elf- Kommlsslon orwartat für Deutschland im nächsten Jahr ein Wachstum ran 1,2 Pronnt. Dk» geht aus dar Htrbstprog- nosa hervor, die Mffhrangskom- mlssar Joaquin Almunla am Donnerstag in Brüssel vertff- fentUchte. Danach weist in der Eurozone 2006 nur Portugal mit 0,8 Prozent ein schwächeres Wachstum aus. Irland sieht die EU-Kommission mit 4,8 Prozent ganz vorn, gefolgt von Lu­ xemburg mit einem Wachstum von 4,4 Prozent. Für die Eurozone rechnet Almu- nia im nächsten Jahr mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1,9 Prozent. Für das laufende Jahr setzte die EU-Kommission für die Länder der Währungsunion die Prognose von ursprünglich 1,6 auf nur noch 1,3 Prozent zurück. Die deutsche Wirtschaft wuchs dem­ nach 2005 um 0,8 Prozent. In Ita­ lien (0,2 Prozent), den Niederlan­ den (0,5) und Portugal (0,4) fiel das Wachstum noch schwächer aus. Eine deutliche Zunahme der Wirtschaftsleistung erwartet die EU-Kommission für das Jahr 2007. Für die 
Eurozone erwartet Brüssel dann ein Wachstum von 2,1 Pro­ zent und für Deutschland 1,6 Prozent. Für die gesamte EU rech­ net Almunia in diesem Jahr mit ei­ nem Wachstum von 1,5, im nächs­ ten Jahr von 2,1 und 2007 von 2,4 Prozent. Wegen der hohen Rohölpreise geht die EU von einem leichten An­ stieg der Inflation auf 2,3 Prozent in diesem Jahr aus. Für 2006 wird die Teuerungsrate dann auf 2,2 und 
Rir die Eurozone rechnet die EU-Kontmtaion mit afcioni 
i Wachstum «an 1,9 Prozent für 2007 auf 1,9 Prozent geschätzt. Positiv sei, dass die Kerninflations­ rate - ohne die Preise für Energie und landwirtschaftliche Erzeug­ nisse - niedrig bleibe und es bisher keinen Zweitrundeneffekte wegen des Ölpreisanstiegs gebe. Mlmalndex für Euroraum verbessert Das Ifo-Institut in München kam unterdessen zu dem Schluss, dass sich die Stimmung in Europas Wirtschaft erstmals seit mehr als einem Jahr wieder gebessert hat. Sowohl die aktuelle wirtschaftliche Situation als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate wurden im Oktober besser bewer­ tet. Die Erholung dürfe aber nicht 
darüber hinwegtäuschen, dass in den meisten Euro-Mitgliedsländern die 
momentane Lage insgesamt noch als ungünstig beurteilt werde, sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Der Klimaindex für den Euro­ raum verbesserte sich im vierten Quartal 2005 von 78,8 auf 84,8 Punkte. Seit dem dritten Quartal 2004 war der Wert immer weiter gesunken. Der Lageindex zog zu­ letzt von 59,8 auf 67,3 Punkte an, der Index der Erwartungen von 94,6 auf 99,2 Punkte. Die befragten Volkswirte zählten erneut die Länder Irland, Luxem­ burg und Finnland zur wirtschaft­ lichen Spitzengruppe im Euroraum. Auch in Spanien wurde die gesamt­ wirtschaftliche Situation positiv 
eingeschätzt, in Österreich als be­ friedigend. In Deutschland stellte das Ifo-In­ stitut eine leichte Erholung des Wirt­ schaftsklimas fest, auch wenn die Si­ tuation insgesamt noch als unbefrie­ digend gesehen wurde. Das Gleiche gilt den Angaben zufolge für die Niederlande, Belgien und Frank­ reich. In Italien und Portugal, den derzeitigen wirtschaftlichen Schluss­ lichtem im Euroraum, sei dagegen kaum Besserung zu erkennen. Das Ifo-Institut befragte im Ok­ tober 306 Experten aus internatio­ nalen Unternehmen und Institutio­ nen. Der Index fiir den Euroraum wird vierteljährlich gemeinsam mit der Internationalen Handelskam­ mer in Paris erstellt. (AP) LAFV-GASTBEITRAG «Quantensprung» mit Eurohypo FRANKFURT/MAIN - Die deutsche Com­ merzbank sieht sich durch die milliarden­ schwere Übernahme der Eurohypo besser vor einer feindlichen Übernahme geschützt und rechnet nun mit einem satten Gewinnsprung. Der grösste Zukauf der letzten SO Jahre be­ deute für die viertgrösste deutsche Privatbank einen «Quantensprung», sagte Vorstandschef Klaus-Peter Müller am Donnerstag. Die Com­ merzbank steige nicht nur bei der Bilanzsum­ me, sondern auch beim Vorsteuergewinn zur Nummer 2 hinter Branchenprimus Deutsche Bank auf und sehe sich in ihrer Strategie be­ stätigt, trotz der Übeniahmcwelle in der Bran­ che selbstständig zu bleiben, sagte Müller. Der Gewinn je Aktie wird sieb durch dm Zukauf lapt MttÜer schon 2006 um bis zu 17 Prozent yr*fr ri «ti) , 2007 rechnet die CommeRbank i» <fer Gt&senofdlmiQg: Und nicht ntv auf dem Hei- fach im Ausland st&kt die Com- « nf»hfnii r flg« Position deutlich. So rangiert sjeWtaft^äidewUSAtmteidenfÜnfgrössten jUnmobUienbaotea 
(AP) 
Aktienbestände sukzessive abbauen Gastbeitrag von Mirko Sangiorgio, Chief Investment Officer der swissfirst Bank AG Das mit eher Grautönen versehene Konjunkturbild (mit Ausnahme von Japan) dürfte an den Aktienbörsen nicht ganz spurlos vorbeigehen. Noch wiegen sich die Investoren in einer Quasisicherheit: Die Liquidi­ tätsschwemme bleibt in den Märk­ ten bestehen; die Unternehmens­ zahlen waren bislang gut, und di­ verse Makroereignisse (Erdölprei­ se, steigende Inflationsraten, Wir­ belstürme, Terroranschläge) wur­ den problemlos weggesteckt. Das war bislang möglich, da die Aktien­ märkte 
von stetig nach oben korri­ gierten Gewinnerwartungen unter­ stützt wurden. Nun dürfte sich dieses Bild ange­ sichts eines verschlechterten Kon- junkturszenarios etwas verdüstert haben: Eine abflachende Konjunk­ turdynamik führt bei steigenden Rohstoffpreisen zu einem Margen­ druck. In den Zahlen zum dritten Quartal dürfte sich diese neue Situ­ ation noch nicht niedergeschlagen haben. Die Aktienmärkte werden jedoch die Erwartung eines abfla­ chenden Gewinntrends im vierten Quartal eskomptieren. Angesicht der sehr guten Kursperformance dürften die Investoren doch zuse­ hends geneigt sein, grössere Ge­ winnmitnahmen zu tätigen. Noch sind wir nicht dort. Trotzdem möch­ ten wir bereits heute darauf hinwei­ sen, dass die Vorzeichen allmählich drehen könnten. Wir sehen ein fai­ res Niveau im SMI bei 7000/7100 Punkten an (bzw. Euro Stoxx 50 von 3500 Punkten). Ab diesem Le­vel 
empfehlen wir den sukzessiven Abbau von Aktienbeständen, indif­ ferent zur möglichen Entwicklung an den Aktienmärkten. Wir starten ins vierte Quartal 2005 mit einer grundsätzlichen Vorsicht, sowohl was die weitere Entwicklung der Konjunktur anbe­ langt als auch in Bezug auf die Ak­ tienmärkte. Die zu Beginn des Sommers sichtbaren Anzeichen ei­ ner Konjunkturbeschleunigung dürften zusehends ausradiert wer­ den; mit dem Resultat, dass der po­ sitiven Aktienmarktentwicklung ebenfalls der Sauerstoff auszuge­ hen droht. Die nach wie vor vor­ handene hohe Liquidität, welche nach valablen Anlagealtemativen sucht, wird den Märkten eine ge­ wisse Unterstützung geben. Trotz­ dem dürften die Investoren in Bäl­ de geneigt sein, Gewinne zu reali­ sieren. Das Glas wird nicht mehr halbvoll, sondern halbleer sein. Wir empfehlen daher, in den kommen­ den Wochen mit dem'sukzessiven Abbau von Aktienbeständen zu be­ ginnen. Unter den Sektoren stufen wir nach wie vor den Energiebereich zuversichtlich ein. Die Energieprei­ se dürften weiterhin auf einem ho­ hen Niveau verharren. Die Gesell­ schaften sind reich an freiem Cash Flow, was fiir gewisse M&A-Akti- vitäten sorgen sollte. Zudem sind die Bewertungen vor diesem Hintergrund weiterhin attraktiv. Ebenfalls positiv stufen wir den Versicherungsbereich ein (v. a. 
Nichtlebenbereich). Der Sektor wird im kommenden Jahr im Nicht­ lebenbereich Prämienerhöhungen durchsetzen können. Viele Versi­ cherungsgesellschaften sind dabei, ihre Kosten deutlich zu reduzieren. Der Gesundheitsbereich bleibt ebenfalls auf unserer Kaufliste. Der Sektor generiert Wachstum, auch in schwachen Wirtschaftsphasen. Die Produktivität in der Forschung and Entwicklung verbessert sich. Zu­ dem stützt das steigende Durch­ schnittsalter in der Bevölkerung das Wachstum. Auch der Bausektor befindet sich unverändert auf unse­ rer Empfehlungsliste. Für die übri­ gen Sektoren Banken, Konsum (Nahrungsmittel, Luxus) sowie die zyklischen Bereiche sehen wir kein Potenzial. Da wir in Bezug auf die Aktienmärkte vorsichtig eingestellt sind, verzichten wir auf konkrete Titelempfehlungen. 
Verfasser: Mirko Sangiorgio, Chief Investment Officer der swissfirst Bank AG Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. ANZEIGE PanAlpina Sicav Alplna V Pratee vom 17. November 2005 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 64.60 Rücknahmepreis: € 63.29 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 62.80 Rücknahmepreis: € 61.55 Zahlstelle In Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz ANZEIGE JUPERFUND amm M ZUKUNFT Dan BtnANI AM Letzt» wfogbare Kutm 
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