DONNERSTAG, 17. NOVEMBER 2005
mir? I WIRTSCHAFT
19 SCHWEIZ Zahlreiche CH-Flrmen müssen mit Strafverfahren rechnen BERN - Mehrere Dutzend Schweizer Unter nehmen müssen wegen ihrer Verwicklung in den Öl-für-Lebensmittel-Skandal der Verein ten Nationen (UN) mit einem Strafverfahren der Bundesanwaltschaft (BA) rechnen. Däs für die Überwachung der Irak-Sanktionen zu ständige Staatssekretariat für Wirtschaft (se- co) gab am Mittwoch auf Anfrage der Nach richtenagentur AP bekannt, dass es die Bundesanwaltschaft diese Woche schriftlich darum ersucht hat, die Eröffnung von straf rechtlichen Verfahren gegen jene Unterneh men zu prüfen und gegebenenfalls zu eröff nen, die im Untersuchungsbericht der Vol- cker-Kommission genannt sind. Es handelt sich dabei um rund 40 Firmen, darunter be kannte Konzerne wie ABB, Novartis, Roche, Serono und Bühler sowie die Rohwarenhänd ler Glencore und Marc Rieh. BA-Sprecher Hansjürg Mark Wiedmer bestätigte auf An frage den Eingang des Seco-Schreibens und erklärte, man werde alles Nötige veranlassen. Die Bundesanwaltschaft hatte schon früher vier Strafverfahren gegen vier Personen wegen Verdachts auf Geldwäscherei eröffnet und einige Millionen Franken beschlagnah men lassen. (AP) Stellenabbau bei Ruag BERN - Der bundeseigene Technologie- und Rüstungskonzern Ruag baut KX) Stellen ab. In Thun wird die Metallverarbeitung mit 50 Arbeitsplätzen ganz aufgegeben. In den un wettergeschädigten Werken der Sparte in Alt dorf gehen ebenfalls 50 Jobs verloren. Im Ur- ncr Hauptort werden 19 Kündigungen per En de November ausgesprochen, wie Ruag am Mittwoch bekannt gab. Dazu kommen 12 Frühpensionierungen. Die übrigen betroffe nen Stellen werden ausgelagert oder ebenfalls gestrichen. Nach dem Abbau werde Ruag in Altdorf noch 370 Mitarbeitende beschäftigen. Ruag unterzog die Tätigkeiten in Altdorf nach dem Unwetter im Sommer einer grundsätz lichen Prüfung. Durch Wasser, Schlamm und Geröllmassen waren dort im August modernste Anlagen des Konzems verwüstet worden. Der Schaden belief sich auf 150 Mio. Franken. (sda) Adecco steigert Gewinn CHESEREX - Der weltgrösste Temporärar- beitskonzern Adecco hat im dritten Quartal dank der Fokusierung auf die profitable Fach kräftevermittlung den Gewinn um 16 Prozent auf 119 Mio. Euro gesteigert. Die Ergebnisse im Hauptmarkt Frankreich enttäuschten aber die Anleger. Der Gruppenumsatz stieg zwi schen Juli und September um 7 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. Ohne Übernahmen betrug das Wachstum 5 Prozent, wie das Waadtländer Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Analys ten halten einen Umsatz von 4,8 Mrd. Euro erwartet, den Reingewinn mit 122 Mio. Euro aber etwas höher gesehen. Das Umsatz- wachstum sei für alle Bereiche zufriedenstel lend, mit zweistelligen Raten in Japan, Gross britannien, Deutschland, Skandinavien und der Schweiz, sagte Konzernchef Jdröme Cail- le an einer Telefonkonferenz. (sda)
Rechtsstreit beigelegt Roche zahlt mehr Geld an TamifIii-Erfinderin Gilead BASEL/FOSTER CITY - Der Basler Pharmakonzern Roch« muss dar Tamlflu-Erfinderin Gilead mehr Geld für die exklusiven Li zenzrechte am boomenden Grippemedikament bezahlen. Die beiden Unternehmen been deten Ihren Rechtsstreit mit ei nem Vergleich, der Roche An gerechnet Uber 100 Millionen Franken kostet. Mit einem Paukenschlag hatte Gi- lead-Chef John Martin im vergan genen Juni den seit längerem schwelenden Streit mit Roche öf fentlich gemacht: Roche bremse die Produktion und die Vermark tung von Tamiflu und habe Gilead um den versprochenen Anteil ge prellt, sagte er damals. Unterstri chen wurden die Vorwürfe mit der Kündigung des Lizenzvertrages. Fünf Monaten später haben sich die US-Biotechfirma und der Schweizer Pharmariese wieder ge funden. Laut Mitteilung vom Mitt woch hat sich Roche bereit erklärt, auf die Verrechnung veränderter Herstellungskosten für Tamiflu zu verzichten. Dies hat zur Folge, dass Roche Gilead nachträglich 62,5 Millionen Dollar (83 Millionen Franken) zahlen muss. Zudem darf Gilead 18,2 Millionen Dollar (24 Millionen Franken) behalten, die Roche wegen des Gebührenstreits unter Protest bezahlt hatte. Umsatzbeteiligung bleibt Nicht gerüttelt wird an der Um satzbeteiligung von Gilead für Ta miflu: Je nach Verkaufsvolumen be trägt diese 14 bis 22 Prozent. Auf' Grund der bisherigen Verkäufe rechnet Gilead im laufenden Jahr
Lukratives Geschäft: Tamiflu gilt als das einzige oral vtrabrafcMa fiiippemfttsl, das tieft In Labervenachen als wirksam gegen das Vogelgrippavirus H5N1 erwiesen hat mit einer Umsatzbeteiligung von 18 bis 19 Prozent. Gemäss dem letzten Quartalsbericht von Roche brachten die Tamiflu-Verkäufe in den ersten neun Monaten dieses Jahres 859 Millionen Franken ein. Die Tranche für Gilead beträgt damit rund 160 Millionen Franken. Dazu kommen nun weitere 107 Millionen Franken aus dem Vergleich. Über das Finanzielle hinaus si chert die Vereinbarung Gilead mehr Mitsprache beim Vertrieb von Ta miflu. Die beiden Unternehmen bilden einen gemeinsamen Aus- schuss zur Überwachung und Ko ordination der weltweiten Produk tion von Tamiflu. Das Gremium
be- SIG unter Druck Restrukturierung in Europa NEUHAUSEN/ZÜRICH - Der mehrfach umgebaute SIG-Kon- zern ist am Mittwoch nach ei ner Gewinnwarnung und der Ankündigung einer weiteren Restrukturierung unter Druck geraten. An der Börse gab es einen Kurssturz. Eine Aktlo* närsgruppe will eine ausseror dentliche GV über die Offenle gung der SIG-Bücher für mögli che Kaufinteressenten. Anhaltend schwacher Konsum und Preisdruck in Deutschland belasten das diesjährige Ergebnis der Divi sion SIG Combibloc zusammen mit stark gestiegenen Kunststoff- und Aluminiumpreisen stärker als erwartet, wie Konzernchef Rolf Rademacher an einer Telefonkon ferenz vom Mittwoch sagte. Die Combibloc-Kapazitäten in Europa würden deshalb angepasst. Betroffen ist vor allem Deutsch land, wo SIG zwei Werke betreibt, laut Rademacher aber volumenmäs- sig ein Schwerpunktproblem hat. Das Ausmass des Abbaus steht noch nicht fest. Rademacher geht von etwa
250 Stellen aus. Die Restruktu rierung dürfte das Ergebnis 2005/2006 mit gegen 25 Millionen Euro belasten. Die SIG-Führung ver spricht sich Kostensenkungen von jährlich 20 bis 25 Millionen Euro. Auf Konzernstufe erwartet SIG vor Restrukturierung rund 50 Milli onen Euro Gewinn und eine Verdop pelung des Halbjahresumsatzes. An gekündigt wurden der beschleunigte Marktausbau ausserhalb Europas und ein Vorstoss in den Produktbe reich der nicht aseptischen Obst- und Gemüseverpackung. Diese bie tet laut Rademacher enorme Wachs tumschancen und Margen, die das Ergebnis erheblich verbessern. Analysten und Anleger zeigten sich enttäuscht. Nach zwei Verlust jahren leide das Vertrauen in die SIG-Aktie, hiess es bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). An der Bör se gab es einen Kurssturz: Die SIG-Aktie verlor gegenüber dem Vorabend zeitweise 34 Franken oder fast 10,5 Prozent an Wert und stürzte auf 293 Franken ab. Am frühen Nachmittag stand der Kurs mit 8,3 Prozent im Minus.
findet auch darüber, welche Dritten eine Produktionslizenz für Tamiflu erhalten. Ein weiterer Ausschuss soll den Vertrieb von Tamiflu zur Bekämpfung saisonaler Grippewel len koordinieren. Gilead erhält zu dem das Recht, Tamiflu ab dem Jahr 2(X)7 in Teilen der USA selber zu vermarkten. Einziges Oral-Grippem Ittel Tamiflu gilt als das einzige oral verabreichte Grippemittel, das sich in Laborversuchen als wirk sam gegen das Vogel grippevirus H5NI erwiesen hat. Dieses körinte laut Experten nach einer Mutation zur Ursache einer weltweiten ANZCIGI: BN & Partner Renten EUR Obligationenfonds Preis vom 15.11.2005 Inventarwert* EUR 54.71 *+ Ausgabekommission Zahlstelle in Liechtenstein LGT Bank in Liechtenstein Herrengasse 12 FL-9490 Vaduz Analysten zeigen sich enttäuscht, das Vertrauen In die SIB-Aktie leidet.
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10,63 98,54 46,87 10,61 13,39 Vertreterin: cosba private banking ag, Münstertiof 12,60Q1 Zürich. Tel. +41 (1) 214 94 47 www.unkxHrwstmert.cti , torefettcostaLch Zahlstelle im Fflrstentum Liechtenstein: Volksbank AG, Feldklrctwrstr. 2,9494 Schaan Tel. >423 239 04 04 www.volksbank.li
/ \ N Grippepandemie werden. Um ihre Bevölkerungen zu schlitzen, haben bisher über 50 Länder bei Roche grössere Mengen an Tamiflu be stellt. Roche will die Tamiflu-Jah- resproduktion bis Anfang 2007 von heute 55 auf 300 Millionen Packungen zu je zehn Pillen hoch fahren. Die Auswahl geeigneter Partner zur Unterstützung der hoch komplexen Produktion ist derzeit noch im Gange. (AP) ANZKKit; 1 »423235(7 2 i BNP PARIBAS TT* ^ T"A€*AMflgBMPVr üfttmhu *
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