Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 15. NOVEMBER 2005 
>u£?IKULTUR 
26 THEATER Ein Wettstrelt zwischen Clown und Tod im Fabriggli in Buchs BUCHS - «Bringt der Clown den Tod zum Lachen?» Diese Frage steht im Zentrum des Theaterstücks «salto und mortale», das mor­ gen Mittwoch, den 16. November, um 16 Uhr im Werdenberger Kleintheater Fabriggli in Buchs gespielt wird. Doch was gehört eigent­ lich dazu, jemanden zum Lachen zu bringen? Genau damit beschäftigt sich der Zirkus­ clown (Clo Bisaz). Der Clown wünscht sich, nachdem er niemanden mehr zum Lachen bringt, er wäre tot. Dieser unbedachte Satz bringt den Tod (Thomy Truttmann) herbei, dem der lebensmüde Clown gelegen kommt. Nur mit einem Handel kann das Endgültige abgewendet werden: Entweder der Clown schafft es, den Tod zu erheitern, oder er ver­ liert sein Leben. Eine gute Ausgangslage für viel Komik, denn Clown Bisaz erhält so die Gelegenheit für viel Witz und Clownerie. Eindrücklich begleitet Ben Jeger als Ein­ Mann-Zirkusorchester das Geschehen, inten­ siviert und kommentiert musikalisch. Dieses Stück Theater, welches Tränen des Lachens und der Rührung treibt, ist für Kinder von 7 bis 14 Jahren geeignet. Aber auch Erwachse­ ne lassen sich von diesem circensischen Meisterstück bezaubern. Reservation von 18 bis 20 Uhr unter 0041/(0)81/ 756 66 04 oder www.fabriggli.ch .  (PD) Sechs Bäum - soehs Texte VADUZ - Im Rahmen des laufenden Schichtwechsel-Projektes «6 Räume» taucht in nächster Zeit ein überdimensionaler Würfel des Schweizer Künstlers Jan Kaeser an sechs verschiedenen Orten in Vaduz auf. Zum je­ weiligen Ott erscheinen Textskizzen von Autorinnen und Autoren in den Landeszeitun­ gen. Heute zum dritten Ort - beim Eingang zur Primarschule Aeule und zum Vaduzer Saal wo der Würfel derzeit Steht. Würfel «Hier in der Schule wild das Startkapital an Bildung verteilt; gleich viel für alle. Und doch wird Lea Lampeit dereinst am Parade­ platz in Zürich logieren (und sich aus dem Sprüngli vis-ä-vis die Luxemburgcrli auf dem Silbertablett servieren lassen), während Ke­ vin Kindle in der schmuddeligen Absteige am Karnglatz in Chur auf den Pleitegeier waitet. Mara Marxer wild nur zu Besuch im Geföng- nis weilen, während Ossi Ospelt ein paar Runden aussetzen, von der Box aus dem Rat Race zuschauen muss...» Franz Noscr zu Rauih drei der laufenden Schichtwechsel-Aktion «6 Räume» von Jan Kaeser. (PD) 
«Törichtes junges Mädchen» Das «walk.tanz.theater.projekt» mit «Wir töten Stella» im Pförtnerhaus FELDKIRCH - Mit der Erzählung «Wir tüten Stella» von Marlen Haushofer hat sicli das «walk.­ tanz.theater.projekt» einen Klas­ siker der neueren österreichi­ schen Literatur vorgenommen. Mit Brigitte Walk als Erzählerin und einer Gruppe Jugendlicher inszenierte Hanspeter Horner den Text als dürres Enriililtlieater mit Raumlnstallathmselementen. • Arno Ltifflr Wer mit der Erwartung eines her­ kömmlichen Tanztheaters ins Pfört­ nerhaus kommt, sieht sich ent­ täuscht. Die einzige wirkliche Ak­ teurin in der neuen Produktion des Tanztheaterprojekts mit Flüchtlin­ gen und Jugendlichen ist Brigitte Walk selbst. Die Jugendlichen, die ab und zu zwischen den im Raum verteilten, an das familiäre Setting des Stücks erinnern sollenden Essti­ schen 
herumrennen, sind kaum mehr als Staffage für die Sprecherin, die mit fast immer gleicher, kalter, schnarrender Stimme den, gekürz­ ten, Haushofer-Text vorträgt und da­ bei langsam durch den Räum geht. Ob diese Form der Inszenierung auch dem Umstand geschuldet ist, dass für «Wir töten Stella» weni­ ger qualifizierte Tänzerinnen und Tänzer zur Verfügung standen als für die Vonjahrsproduktion «Von Stille keine Rede»? Jedenfalls wirkt alles merkwürdig steif und 
Brigitte Walk als Opfer und Täterin in «Wir tüten Stella» im Pförtnertiaus. statisch, was zur Thematik zwar passt, aber in einem Tanztheater doch befremden muss. Dysfunktlonale Familie Stella tritt als «grosses Kind», von ihrer Muter abgeschoben, in den Haushalt der Icherzählerin und ihrer Familie ein. Ihr Mann Ri­ chard, ein veritabler Widerling, be­ ginnt ein Verhältnis mit der Puber­ tierenden und lässt sie fallen, als er ihrer überdrüssig wird. Stella stirbt kurz darauf eines rätselhaften Un­ falltodes, die betrogene Ehefrau, 
die alles kalt mitangesehen und sich in ihre fast inzestuöse Mutter­ liebe zu Wolfgang verkrochen hat, fühlt sich mitschuldig: Ein Opfer wird zur Täterin. Diffus mysteriös Die besondere Dramatik einzel­ ner Textstellen wird durch laute Musikeinblendungen, vorüberge­ hendes Lauterwerden der Stimme und vor allem durch wechselnde Farbigkeit der Kälte suggerieren­ den Neonleuchten ausgedrückt. Manche Regieeinfälle bleiben rät­selhaft, 
wie in jener Szene, als die vielen Stellas und die jungen Män­ ner (Richard? Wolfgang?) den The­ atergästen, mit Kellnerschürzen an­ getan, Wein einschenken. Beide Male, als die Jugendlichen Text sprechen müssen, bleibt dieser gänzlich unverständlich. Einmal ist immerhin Stellas Name aus dem Genuschel herauszuhören. Rätsel­ haft wie Stellas Ende, und auch die ganze statische Unterkühltheit und Beziehungslosigkeit der Inszenie­ rung verleiht ihr eine Aura diffuser Mysteriosität. Die «Hörbar» lädt insTaK-Foyer ein Dritte «Hörbar» der aktuellen Spielzeit zum Thema «Lebewohl» SCHAAN - Heute geht es um 19 Uhr um das grosse «Lebewohl«». Susanna Ingenhütt, die Konzert- dramaturgin des TaKs, widmet sich mit zahlreichen Musikbei­ spielen dem Thema des Ab­ schiednehmens in der Musik. Gerade ist das TaK wiedereröffnet, das erweiterte Foyer strahlt im fri­ schen Glanz und schon heisst es «Abschied»? Die «Hörbar» ist eben ein bis­ schen anders als musikwissen­ schaftliche Vorträge oft erlebt wer­ den. Hier sind gemütliche Atmo­ sphäre und fundierte Recherche kein Widerspruch, die Freude an der Musik steht gleichberechtigt neben dem Nachhorchen, mit wel­ chen Mitteln gearbeitet wird und Effekte erzielt werden. Die 
Persön-Susanna 
IngenhUtt widmet sich heute in der «Hörbar» dem Thema des Abschiednehmens in der Musik. KULTUR IN KÜRZE Heisser Jazz in Sargans SARGANS - Die «Hot Jazz Four» (Bild) gastieren am kommenden Freitag, den 18. November, im Sar­ ganser Jazzkeller. Die Schweizer Jazzer versprechen einen musika­ lisch hochstehenden Abend. Der Name «Hot Jazz Four» kommt aus der Liebe zur Musik der wohl bedeutendsten Gruppe aus den Zwanzigeijahren und 
der damaligen Musik überhaupt. Louis Armstrong, Sidney Bechet und eine lange Reihe Jazzpioniere 
gelten als Inspiration für die «Hot Jazz Four». Die Musi­ker, 
welche hinter dem Namen «Hot Jazz Four» zu finden sind, kennen sich schon lange und jeder von ih­ nen kann eine grosse Jazzerfahrung vorweisen. 
Es ist hörbar, dass hier Vollblutmusiker mit der grössten Freude am Werk sind. Die Band be­ steht aus Markus Hächler (Trum- pet/Vocals), Jürg Morgenthaler (Clarinet/Saxofone/Vocals), Ruedi Morgenthaler (Banjo/Guitar) und Don Randolph (Sousaphone). Zu erleben sind die Hot Jazz Four am kommenden Freitag im Rahmen der Konzerte 
des Dixie- und Jazzclubs Sargans-Werdenberg. Türöffnung im Jazzkeller des Zunfthauses zum Löwen im Städtchen Sargans ist um 20 Uhr. (PD) Die Nacht der Musicals VADUZ - Seit Jahren sind sie in al­ ler Munde: Musicals wie «Cats», 
«Phantom der Oper» und «Die Schöne und das Biest». Zahlreiche Szenen und Melodien der weltbe­ kannten Erfolgsstücke sind nicht nur in 
die Geschichte des Musicals ein­ gegangen, sondern auch auf den Lippen der Fans und Glücklichen, die bereits in den Genuss gekommen sind. «Don't Cry for me Argentina» live zu hören und zu sehen. Viele warten noch heute auf die Gelegen­ heit. Doch das Warten hat ein Ende. 
lichkeit der Komponisten und ihr gesellschaftliches Umfeld ist ein weiterer Aspekt. In der «Hörbar» ist auch Gelegenheit zum Vergleich mit anderen Werken und Tonspra­ chen. Bei der dritten «Hörbar» in dieser Spielzeit spannt sich der Bo­ gen vom Lied zum Chorsatz, von Requiem-Vertonungen bis zum grossen Opern-«Addio». Wie ge­ wohnt klingt der Abend mit einer geselligen Plauderrunde aus. Kar­ ten gibt es beim TaK-Vorverkauf an der Reberastrasse 10, 
Schaan, Tele­ fon 00423-237 59 69. Er ist Mon­ tag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr so­ wie von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet. Ausserhalb dieser Zeiten nimmt ein Anrufbeantworter Kartenwünsche entgegen. Die Abendkasse im TaK- Foyer öffnet eine Stunde vor dem Beginn der «Hörbar». (PD) Jeder kann dabei sein, wenn die Stars der Originalbesetzungen die schönsten Musicals anstimmen. Man kann erleben, wenn das «Phan­ tom der Oper» seiner Liebsten seine Liebe gesteht, oder wenn die Samt­ pfoten aus «Cats» mit Hits wie «Me- mories» ihren Kultcharakter unter Beweis stellen. Die Stars aus «Evi­ ta», «Cabarct», «Jesus Christ Super­ star», «Les Miserables» und «Miss Saigon» laden zu einem unvergess- lichen Abend ein. Ebenfalls am Pro­ gramm stehen die neuen Erfolgs- Musicals «Elisabeth», «Tanz der Vampire» (Bild), «Mamma Mia» und Elton John's «Aida». Zahlreiche Interpreten, die diese Musicals jah­ relang auf internationalen Bühnen zum Besten gegeben haben, werden für einen unveigesslichen Musical­ abend sorgen. Die Nacht der Musi­ cals findet am 18. Dezember um 20 im Vaduzer Saal statt. (PD) »
	        

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