Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 12. NOVEMBER 2005 SEITE 13 KONJUNKTUR Wie sich die Schweizer Konjunktur entwickelt hat und warum das Gastgewerbe im Auf­ wind ist. 
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EXPANSION Wo die Billigfluglinie Ryanair 850 Millionen Euro in einen Flugha­ fen investieren möchte und warum. 
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HOLZ Warum die CH-Säge- reien mehr Aufträge ha­ ben als auch schon und was dies mit Sturm Lo­ thar zu tun hat. 
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GESCHIEDEN Warum die Traumehe von DaimlerChrysler mit Mitsubishi schon wieder geschieden wurde. 
22 BLATTINEWS WTO: Mandelson rechnet mit Schottern der Konferenz LONDON - EU-Handelskommissar Peter Mandelson rechnet mit einem Scheitern der WTO-Minjstcrkonfercnz im Dezember in Hongkong. Es werde keine Einigung zwi­ schen den Welthandelspartnern geben, sagte Mandelson am Freitag der BBC in London. Die EU habe «sehr ernsthafte, glaubwürdige Vorschläge für einen Abbau unserer Subven­ tionen» gemacht. Agrarnationen wie Brasi­ lien, Australien, Neuseeland und den Verei­ nigten Staaten reiche dies jedoch nicht aus. Hintergrund ist ein Streit um die EU-Agrar- subventionen und Importzölle, die von ande­ ren WTO-Mitglicdsstaaten als Wcttbcwerbs- ; bcschränkung kritisiert werden. Auch die USA hallen sich nach Vorvcr- i handlungen in London diese Woche sehr : skeptisch.gezeigt. (sda) Ex-Refco-Chef Bennett wegen ; Wertpapierbetrugs angeklagt ! NEW YORK - Der ehemalige Chef des mitt­ lerweile in Konkurs gegangenen US-Roh- I Stoff- 
und Terminbrokers Refco, Phillip Ben­ nett, ist von einer Grand Jury angeklagt wor­ den. Ihm wird unter anderem Wertpapierbe- trug vorgeworfen. Zudem soll er gegenüber ; der US-Börsenaufsicht falsche Angaben gc- ! macht haben, wie es in einem von der Staats- ! anwaltschaft in Manhattan am Donnerstag (Ortszeit) in Teilen publizierten Dokument | heisst. Die Strafverfolger fordern vom Ex­ Chef des Brokerhauses darüber hinaus ein Bussgeld von mindestens 700 Millionen Dol- ; lar. Der 57-jährige Bennett soll eine Firma kontrolliert haben, (Jjg,Rcfco 430 Mio. Dollar schuldet. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm : vor, diese Schulden beim Refco-Börsengang ; im August verschleiert und die Anleger damit »| getäuscht zu haben. Bennett hat das Geld ; zwar mittlerweile mit Zinsen zurückgezahlt. Die unter dem Schutz des US-Konkursrecht : arbeitende Refco Jjat ihre begehrte Termin-* handelssparte inzwischen an die britische i Hedge-Fonds-Gruppe Man verkauft. (sda) Swiss-Flugzeuge auch i im Oktober besser besetzt BASEL - Die Fluggesellschaft Swiss hat die Sitzauslastung ihrer Flugzeuge auch im Ok­ tober dieses Jahres verbessern können. Der mittlere so genannte Sitzladefaktor stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,1 Pro­ zentpunkte auf 78,8 Prozent, wie die Lufthan- sa-Tochter am Freitag bekannt gab. Im Inter­ kontinentalverkehr nahm die Auslastung auf hohem Niveau leicht ab, nämlich von 84,1 auf 83,7 Prozent. Im Europaverkehr erreichte die Airline hingegen eine deutliche Verbesse­ rung: Der Sitzladefaktor nahm um 4,6 Pro­ zentpunkte auf 68,2 Prozent zu. (AP) 
Mit Rucksack auf Bildeijagd Landschaft Liechtenstein: Ein neuer Kalender entdeckt versteckte Winkel Franz Tschol: Romantik einer Landschaft ohno Idyll« - Liechtenstein in allen vier Jahreszeiten. TRIESEN - 1582 führte Papst Gregor XIII. den gregoriani­ schen Kalender ein, 423 Jahre später ist der Kalender ein Massenprodukt. Nicht so für den Fotografen Franz Tschol. Er zeigt mit einem neuen Kalender für 2006 Landschaftsbilder von Liechtenstein, die nur Insider kennen. «KonwH» PtaHh r Der Mann denkt im Querformat. Weil seine Mutter einen neuen Ka­ lender mit alten Kalenderbildern überklebte, packte er Stativ und Rucksack. Seit über drei Jahren wandert Franz Tschol jede freie Minute von morgens um 4 bis in die Dämmerung hinein in Liech­ tenstein herum, um unbekannte Blickwinkel zu finden. Im Winter mit Tourenskiern, im Sommer mit der Vcspa. Postkartenidylle und Schönwetterfotos sind ihm nicht realistisch genug und der Fotograf kann hartnäckig warten, wenn es darum geht, das richtige Licht zu erwischen. 
«Allerdings, bei über 20(10 Me­ tern muss ich passen mit 15 Kilo­ gramm auf dem Rücken», sagt Tschol, der sich für seinen Kalen­ der den Markennamen «Firlefanz» ausgedacht hat. Im Internet erzählt er, wie und von wo aus er jeweils fotografiert und welche Gefühle er in Szene gesetzt hat. Immer wenn er auf der Autobahn aus Zürich komme und bei Sargans um die Ecke biege, erhebt sich der Falknis über alles andere, schreibt er. Das Januar-Bild auf dem Kalender 2006 macht Ehrfurcht vor dem mächti­ gen mit Schnee zugedeckten Berg spürbar. Faiten, manchmal fast unwirklich «Das Auge sieht mehr als der Diafilm abbilden kann», bekennt der Fotograf. Das Panorama-For­ mat komme dem natürlichen Sehen des Menschen am nächsten, wes­ halb er die Fotos im Format 2,5 : 1 mache mit seiner 14 Jahre alten Mittelformat Kamera, einer Mamiya RB 67Pro S, und vier "Standardob­ jektiven. Franz Tschol bewundert 
die Schwarzweiss-Landschaftsfo- tografie, mit der Ansei Adams in den 30er-Jahren des 20. Jahrhun­ derts berühmt wurde. Farben, manchmal fast unwirklich, spielen beim Triesner dennoch eine wichti­ ge Rolle. in rosa-gelbe Abendsonne getaucht So ist auf dem Bild für den Mo­ nat April einer der schönsten Fle­ cken in Mäls zu sehen: Burg Gu­ tenberg inmitten der Farbenwelt ei­ nes blühenden Obstgartens. Im Oktober-Bild macht goldenes Son­ nenlicht, das auf Kleinsteg fallt, die Schatten der Lärchen fast greifbar. Hinreissend wirkt auch die in die vom Nebel gedämpfte rosa-gelbe Abendsonne getauchte Winterstim­ mung in Gruaba unterhalb Roten- boden in Triesenberg im De­ zember. Franz Tschols Lieblingsbild ist das Müsnerfeld mit dem Pfarrstall bei Eschen in September-Gewitter­ wolken gehüllt. Ein intuitiver Glückstreffer nach langer Zeit ver­ geblichen Wartens. 
Die romantische Sicht Liechten­ steins ist ein Merkmal des Kalen­ ders 2006, der für 32 Franken 
in al­ len Papeterien in Liechtenstein zu haben ist. Die Perfektion det Ka­ lenderdaten ein zweites. Feiertage und liechtensteinische Schulferien sind das Übliche. Nicht aber Mond­ phasen mit Tageszeiten, Jahreszei­ tenwechsel, Sonnenfinsternis und Mondfinsternis, der längste und der kürzeste Tag im Jahr. Letzterer ist 2005 am 21. Dezember, 2006 be­ ginnt der Winter am 22. Dezember um 1.23 Uhr. Drei Tage vor Leer­ mond würden viele Menschen ner­ vös, beobachtet Franz Tschol. Ein Blick auf seinen Kalender erinnert aber auch an die nächste Vollmond- nacht. Liechtenstein zu jeder Tages- und Nachtzeit und zu allen vier Jahres­ zeiten zu dokumentieren, ist das Ziel des Fotografen. «Wer auf dem richtigen Gipfel steht», sagt er, «der kann sogar bis zum Piz Berni­ na oder zum Ortler sehen: Dieses Liechtenstein ist für mich die Her­ ausforderung der Landschaftsfoto­ grafie.» Japans Wirtschaft weiter gewachsen Rege Konsumentenausgaben und hohe Investitionen kurbeln Wirtschaft an TOKIO - Die Japanische Wirt­ schaft ist Im dritten Quartal 2005 dank reger Konsumenten­ ausgaben und hoher Investitio­ nen der Unternehmen stärker ewachsen als erwartet. Das ruttoiniandprodukt (BIP) stieg von lull bis September um 0,4 Prozent zum Vorquartal. Auf das Jahr gerechnet ergibt sich ein Plus von 1,7 Prozent. Damit wuchs die zweitgrösste Volkswirt­ schaft der Welt im nunmehr vierten Quartal in Folge und zugleich deut­ licher als von Analysten im 
Durch­Japans 
Wirtschaft Ist im dritten Quartal weiter gewachsen. 
schnitt erwartet worden war. Die inländische Nachfrage hat sich zu einer treibenden Kraft der Wirt­ schaftserholung in Japan entwik- kelt. Während Unternehmen wie der Autokonzern Toyota ihre Ge­ winne in neue Fabriken investieren und höhere Gehälter zahlen, geben die Konsumenten wieder mehr Geld aus. Die japanische Zentral­ bank hatte kürzlich erklärt, dass das Wirtschaftswachstum helfe, den seit sieben Jahren andauernden Preisverfall zu beenden. Dies wür­ de der Bank von Japan erlauben, 
mit einer Änderung ihres bisher auf Deflationsbekämpfung ausgelegten geldpolitischen Kurses zu begin­ nen, indem sie nicht mehr so viel Geld wie bisher in die Wirtschaft pumpt. Zu den höheren Kon­ sum- und Unternehmensausgaben kommt eine deutlich verbesserte Lage auf dem Immobilienmarkt. Dazu trugen massgeblich die Erho­ lung der GrundstUckspreise, der Anstieg bei den Wohnungsbauprei­ sen, höhere Hypothekenzinsen und die gestiegenen Einkommen der Konsumenten bei. (sda)
	        

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