Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 9. NOVEMBER 2005 BLATT I 
INLAND 8 NACHRICHTEN ZUM GEDENKEN Videofestival und Jugendfilmtage VADUZ - Am Freitag, den 11. November von 17.30 bis 22 Uhr und am Samstag, den 12. November von 8.30 bis 20 Uhr kommen Filmliebhaber in der Aula des Liechtensteini­ schen Gymnasiums in Vaduz voll auf ihre Kosten. Der Film- und Videoclub Liechten­ stein lädt zum 11. Mal zum internationalen Videofestival ein und zeigt Produktionen aus neun verschiedenen Ländern. Interessierte sind herzlich eingeladen. (PD) Weihnachten in Bendern ^9 it. Weihnachtsstimmung beim Ltttle Garden. Im Bild Geschäftsinhaberin Renate Wanger. BENDERN - Weihnachtsstimmung gibts ab Donnerstag, 10. bis Samstag, 12. November beim Little Garden in Bendern. Das Fachge­ schäft ladet zur jährlichen Ausstellung ein. «Auch dieses Jahr suchten wir wieder spe­ zielle und originelle Dckoartikel aus», erklärt Geschäftsinhaberin Renate Wanger. «Ausser­ dem 
gibts wieder eine grosse Auswahl an Duttker/.en und 
Drcidochtkerzen, aber auch wunderschöne Engel. Kommen Sie vorbei und trinken Sie mit uns einen feinen Glüh­ wein», sagt die Geschäftsinhaberin weiter. Während der Ausstellung ist der Postkreisel in Bendern wegen Teerarbeiten gesperrt. Doch deswegen sollten Sie sich vom Besuch nicht abhalten lassen. Von Eschen kommend ist der Little Garden problemlos erreichbar. Von Schellenberg, Gamprin und Ruggcll kommend nehmen Sie bitte die Umleitung über den St.Luziweg. Zufahrt vom Oberland ist die Benutzung der Autobahn bis nach Ben­ dern möglich. Die Öffnungszeiten sind am Donnerstag von 13 bis 19 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 19 Uhr, am Samstag zwischen 8 und 17 Uhr. (Anzeige) Sitzungen des Verwaltungsgerichtshofs VADUZ - Der Verwaltungsgerichtshof tagt am 10. November 2005 in folgenden nicht öf­ fentlichen Sitzungen: • VGH 
2005/52 Verzugszinsen für Mehr­ wertsteuer • VGH 2005/30 Baubewilligung für Einfrie­ dungen • VGH 2M3/82 Familiennachzug • VGH 2005/84 Asyl • VGH 2005/83 Baulandumlegung • VGH 2005/72 Kapital- und Ertragssteucr In nichtöffentlich-mündlicher Verhandlung um 15 Uhr zu: • VGH 2005/55 Ausweisung (pafl) LESERMEINUNG Genug Durchgangsverkehr Laut Werbung fahren die Busse der LBA täg­ lich 38-mal nach Triesenberg. Das heisst, die 50-Plätzer donner 76-mal durch das schöne Walserdorf. Es ist nur zu hoffen, dass durch die Unterschriftensammlung der Malbuner nicht noch mehr Kurse eingeführt werden, sondern dass man die bestehenden sinnvoller nützt. Mittlerweile hat auch Triesenberg mehr als genug Durchgangsverkehr. Martha Tschikof-Bühler, Triesenberg 
Arthur Bninhart, Balzers t Am Dienstag, 13. September verschied unser lieber und all­ seits geschätzter Mitbürger 
Ar­ thur Brunhart, im 83. Lebens­ jahr. Bevor er auf dem Balzner Friedhof zur letzten Ruhe gebettet wurde, nahmen Anverwandten, Freunde und Bekannte im Trauer­ gottesdienst Abschied von Arthur. Sein Neffe, Christian Brunhart jun., gab in einer kurzen Laudatio einen Einblick in 
das bescheidene Leben des Verstorbenen. «Einfach im Leben, edel im Den­ ken, unvergessen den Deinen» - so steht es in der Todesanzeige von Arthur. Unvergessen wird er uns sein, wir werden ihn in guter Erin­ nerung behalten, wie er am Kü­ chentisch seines Elternhauses sass, mit seinen blauen Augen und im­ mer roten Wangen. Dort wurde er am 21. Februar 1922 geboren und verbrachte die Kindheit mit seinen Eltern Christian und Babeth und den beiden Geschwistern Margrit und Christian. Nach dem Besuch der Primar­ schule war Arthur bei mehreren Bauunternehmen in Liechtenstein und der Schweiz tätig. In den Som­ mermonaten arbeitete er während mehreren Jahren als Alpknecht in Liechtensteiner und Schweizer Al­ pen und vierzig Jahre bei den Ge­ brüder Frick als Maurer. Erst mit 67 Jahren liess er sich der fleissige und tüchtige Arbeiter pensionieren. Arthur erzählte oft von den damals schwierigen Bedingungen am Ar­ beitsplatz und dem Arbeitsweg, der. bis ins Unterland führte, welchen er bei jeder Witterung mit dem Fahr­ rad zurücklegte. Abends half er dann noch so viel als möglich im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb. Als seine Eltern mit zunehmen­ dem Alter pflegebedürftig wurden, verbrachte er manche Nacht am Krankenbett, was ihn an seine eige­ nen Grenzen brachte. Der Tod sei­ ner Eltern hinterliess eine grosse Leere bei ihm, vor allem die langen Winterabende belasteten Arthur sehr und das eigene Altern bereite­ te 
ihm zusätzlich Sorgen. - Arthur suchte in seiner knappen Freizeit gerne den Kontakt zu den Mitmen­ schen und das Geschehen im Land interessierte 
ihn sehr. Vcrwandt- schaftsbeziehungen erforschte er immer gerne mit der Frage «Wäm ghörscht?» Sein ausserordentliches Gedächtnis war für uns äusserst interessant, er wusste vieles über die Begebenheiten und Zusammen­ hänge in Land und Gemeinde - für uns war er wie ein historisches Le­ xikon. Er besass keinen Fernseher, las aber immer sehr viel über das aktuelle Zeitgeschehen und interes­ sierte sich für meine Erlebnisse auf Auslandsreisen. Der Sonntag hatte für Arthur ei­nen 
besonderen Stellenwert. Nach dem Besuch der Frühmesse fuhr er mit dem Fahrrad auf die Felder und an den Rhein; als kleiner Bub durf­ te ich mehrmals mit ihm mitfahren, sogar bis in die Fischzucht in der Weite. Durch die Mitgliedschaft im da­ maligen Jünglingsverein kam er zum Theaterspielen, und am 5. Au­ gust 1951 war er dabei, als sein Verein das Gipfelkreuz auf dem «Mittleren Spitz» aufrichtete. Es verging kein Tag, dass er nicht zum Gipfelkreuz hochblickte und ein kurzes Gebet sprach. Das Wohlergehen seiner Familie lag Arthur sehr am • Herzen. Die Besuche von Verwandten und Be­ kannten freuten ihn ausserordent­ lich und er war unser aller Univer- salgötti. Auch erzählte Arthur im­ mer wieder von den Erlebnissen mit seinem Vetter Franz, zu dem er eine tiefe Beziehung hatte. Seiner Wurzeln ins Glarnerland war sich Arthur immer bewusst, er begab sich gerne zu den Verwandten und ' er wohnte der Landsgemeinde bei. Seit längerer Zeit machten sich Altersbesch werden bemerkbar und über einem Jahr verschlechterte sich sein Gesundheitszustand so sehr, dass er ständige Betreuung benötigte. Dank der überaus guten Pflege 
von Thereza erholte er sich wieder und er durfte noch eine schöne Zeit verbringen. Am Vor­ mittag des 13. Septembers schied Arthur im Beisein seines Bruders Christian und seiner Betreuerin Thereza mitten im Gespräch still und ruhig aus dem Leben. Sein be­ scheidenes Leben wird uns stets in guter Erinnerung bleiben.» Den Angehörigen sprechen wir unser herzlichstes Beileid aus. Ar­ thur Brunhart ruhe im Frieden des Herrn und das ewige Licht leuchte ihm. Elsi Büchel-Döbeli, Balzers t Du bringst nichts in die Welt, du nimmst nichts mit hinaus. Lass eine goldene Spur im alten Erdenhaus. Am Donnerstag, 29. September verkündete die Totenglocke das Ableben von Elsi Büchel-Döbeli, welche im 96. Lebensjahr von ih­ rem Schöpfer heimgeholt wurde. Elsi musstc aus gesundheitlichen Gründen ihre Wohnung in Balzers vor einigen Jahren aufgeben und verbrachte ihren Lebensabend gut betreut und zufrieden im Alters­ und Pflegeheim St. Mamertus in Triesen. - >, Am 4. Oktober nahmen die An­ verwandten und Bekannten Ab­ schied von ihrer lieben Verstorbe­ nen, bevor sie auf dem Balzner Friedhof zur letzten Ruhe gebettet wurde. Ein kurzes Schreiben, wel­ ches den Lebenslauf von Elsi Bü­ chel aufzeigt - von ihr selbst vor ei­ nigen Jahren verfasst - möchten wir anschliessend gerne wiederge­ ben. «Ich, Elsa Büchel-Döbeli wurde als Tochter des Albert Döbeli und der Marie, geborene Stöckli am 13. Mai 1909 in Bremgarten geboren. Ich verlebte mit meinen Eltern und Geschwistern eine glückliche Ju­ gendzeit und besuchte dort die Schulen. Nach der Schulzeit mach­ te ich eine Lehre als Saaltochter in Montreux und war dann an mehre- ' ren Stellen im Holelfach tätig. Ich ging dann wieder nach Bremgarten zurück und führte 11 Jahre ein ei­ genes Geschäft. Auch habe ich 27 Jahre im Cäcilienchor zur Ehre 
Gottes gesungen. In Bremgarten lernte ich meinen lieben Mann Si­ gisbert Büchel kennen und am 28. August 1953 heirateten wir in der Einsiedelei Emaus. 19 Jahre durf­ ten wir mit viel Glück und in Har­ monie 
zusammen leben. Bedingt durch die geschwächte Gesundheit meines Mannes zogen wir auf sei­ nen Wunsch nach Balzers zurück, wo auch ich eine zweite Heimat fand. Mein Mann verstarb am 16. Januar 1973 infolge Herzversagen. Ich bin sehr stark erd- und natur­ verbunden oder sogar gebunden. Ich habe nichts Grossartiges ge­ leistet, daher wünsche ich mir eine kleine Ruhestätte. Ich gehe weg vom Fenster und danke allen mei­ nen Geschwistern, Verwandten, Freunden und Bekannten, die mich auf dieser Erdenreise begleitet ha­ ben.» • Den Anverwandten von Elsi Bü­ chel-Döbeli sprechen wir unser herzliches Beileid aus. Die liebe Verstorbene ruhe im ewigen Frie­ den. Karl Elkuch, Schellenberg t Am 29. September dieses Jahres hat unser Mitbürger Karl Elkuch nach längerer Krankheit sein Leben in Gottes Hände gelegt. Sein Wunsch, von den Kindern begleitet zu Hause sterben zu dürfen, ist in Erfüllung gegangen. Karl wurde am 15. Januar 1921 als drittes Kind von Philipp und Klara Elkuch geb. Ott geboren. Er wuchs in biner kinderreichen Fami­ lie mit dreizehn Geschwistern auf. Die Kindheit war geprägt durch harte Arbeit. Schon sehr früh muss- te er kräftig anpacken. Die Mög­ lichkeit, eine Lehre zu absolvieren, war in seiner Jugendzeit keine Selbstverständlichkeit. Auf Grund der Beziehungen seines Vaters Philipp erhielt Karl, wie auch seine Geschwister, die Chance, einen Be­ ruf zu erlernen. Nach dem Besuch der Volksschule in Schellenberg be­ gann er die Lehre als Schmied bei Rudolf Näscher in Eschen. An sei­ nem 19. Geburtstag schloss er die­ se mit Erfolg ab. Im wahrsten Sin­ ne des Wortes wusste er fortan mit heissen Eisen umzugchen. Da auch zu Hause seine Mitarbeit gefordert war, gab es für Karl oftmals sehr lange und strenge Arbeitstage. Am 25. November 1943 gaben sich Karl und Anna Biedermann das Jawort für ein gemeinsames Leben. Sie bezogen das so genann­ te «Hofstetter-Hüsle» in der Eschnerrüti. Ihrer glücklichen Ehe wurden vier Kinder, Richard, Kurt, 
Margoth und Marianne, geschenkt. Zu Beginn der 50er-Jahre erkrankte Karl schwer an Tuberkulose. Die Krankheit zwang ihn zu einem län­ geren Aufenthalt in Walenstadt- berg. Seine Frau Anna sorgte in dieser Zeit zu Hause für den Le­ bensunterhalt. 1953 machte sich der Verstorbene mit einem kleinen Transportunternehmen selbststän­ dig und blieb diesem Gewerbe bis ins hohe Alter treu. In seiner Wohn- und Heimatgemeinde Schellenberg engagierte sich Karl im Dienste sei­ ner Mitbürgerinnen und Mitbürger während zwölf Jahren im Gemein­ derat. Ferner gehörte er über 24 Jahre der Freiwilligen Feuerwehr an. Mit grosser Freude durfte er 1963 mit seiner Familie in das neu erbaute Haus in der Eschnerrüti Nr. 106 (heute Tannwald 2) einziehen, das er bis zu seinem Tod bewohnte. Elf Enkel und sieben Urenkel be­ reicherten und erfüllten Karls Le­ bensabend. Allen seinen Familien­ mitgliedern schenkte er Aufmerk­ samkeit und Verständnis. Bei ihm war immer «Tag der offenen Türe». Nach rund 10 Jahren, die er mit seiner Frau im Ruhestand gemes­ sen konnte, traf ihn ihr raschcr Tod im Jahre 1999 hart. Mit Hilfe seiner Töchter und Söhne, insbesondere seines Sohnes Kurt, der in un­ mittelbarer Nachbarschaft wohnt, war es ihm möglich, weiterhin in seinem Haus,' in seiner gewohnten Umgebung zu bleiben. Die Be­ schwerden des Alters, besonders der Verlust der Sehkraft machten sein Leben zusehends mühsanier und beschwerlicher. Willkommene Abwechslung boten ihm die zahl­ reichen Besuche seiner Kinder, En­ kel und Urenkel. An Familienfesten bildete Karl bis zuletzt die Mitte seiner grossen Familie. Der plötzliche Tod seines ältesten Sohnes Richard im Juli dieses Jah­ res traf ihn schwer. Vorbereitet mit den heiligen Sakramenten der Kir­ che, durfte er ihm nun nachfolgen und im Beisein seiner Familie das Leben vertrauensvoll in die Hände Gottes legen. Pfarrer Bruno Rederer verstand es, anlässlich des Auferstehungs­ gottesdienstes am 1. Oktober, mit grosser Einfühlung Worte aus der Heiligen Schrift mit dem Leben des Verstorbenen in Einklang zu brin­ gen. Er zitierte u. a. die Bibelstelle von der prophetischen Gestalt des greisen Simon mit den Worten: «Nun lässt du Herr deinen Diener in Frieden scheiden.» Den Kindern mit deren Familien und allen Angehörigen sprechen wir unser aufrichtiges Beileid aus. Karl ruhe im Frieden Gottes. Rainer Schön 1. April 1936 - 10. August 2005 HERZLICHEN DANK Allen, die uns in dieser schweren Zeit beigestanden haben. Allen, die Rainer in seinem Leben mit Freundschaft und Zuneigung begegnet sind und die ihn auf seinem letzten Weg begleitet haben. Danken möchten wir unserem Hausarzt Dr. Hermann Bürzle, der im­ mer für uns erreichbar war. Einen besonderen Dank an Pfarrer Walter Bühler für seine Besuche am Krankenbett und die Gestaltung des Trauergottesdienstes. Danke für die vielen Beileidsbezeugungen, Blumen, Spenden für spä­ teren Grabschmuck und Zuwendungen an wohltätige Institutionen. Diese vielen Zeichen der Wertschätzung geben uns Kraft und die Ge­ wissheit, dass Rainer bei vielen in guter Erinnerung bleibt. Balzers, im November 2005 Die Trauerfamilie
	        

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