Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 5. NOVEMBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 32 VOLKS BLATT 
Krawalle weiten sich aus Hollywood verklagt Rentner wegen Film-Piraterie WASHINGTON - Die Filmindustrie hat in ihrem Kampf gegen das illegale Runterladen von Filmen aus dem Internet einen amerika­ nischen Rentner auf 6(X) (MK) Dollar Schaden­ ersatz verklagt. Dies bestätigte eine Spreche­ rin des Verbandes der Filmindustrie. Fred Lawrences 13-jähriger Enkel hatte im vergan­ genen Jahr in einer Internettauschbörse vier Filme auf den Computer seines Opas her­ untergeladen. Der Verband entdeckte das und forderte Lawrence auf, 4000 Dollar Strafe zu zahlen. Das lehnte der 67-Jährige ab. (sda) Fluch des «Ötzi» soll erneut zugeschlagen haben SYDNEY - Der Fluch von Gletschermann «ötzi» soll erneut zugeschlagen haben. Der 63-jährige Archäologe 
Tom Loy, der an einem Buch über «Ötzi» schrieb, ist vor zwei Wo­ chen in seiner Wohnung in Brisbane tot aufge­ funden worden. Wie die Tageszeitung «The Australian» am Freitag in Sydney berichtete, litt Loy seit 12 Jahren an einer Blutkrankheit, die kurz nach Beginn seiner Forschungen zu «Ötzi» diagnostiziert worden sei. Insgesamt starben seit dem Fund von «Ötzi» vor last 15 Jahren bereits 6 Menschen, die sich mit dem Gletschermann beschäftigt hatten. (sda) Michael Jackson: Benefizsong fiir «KatrinaHlpfer LOS ANGELES - Popstar Michael Jackson will in Kürze seinen Benefizsong für die Op­ fer des Hurrikans «Katrina» veröffentlichen. Die Aufnahmen stünden kurz vor dem Ab- schluss, sagte Jacksons Sprecherin Raymone Bain der Nachrichtenagentur AP. Jackson ha­ be für das Lied mit zwölf anderen Künstlern zusammengearbeitet, darunter Snoop Dog und R. Kelly. Der von Jackson geschriebene und produzierte Titel sollte ursprünglich «From the Bottom of My Heart» heissen, laut Bain will Jackson ihn jedoch umbenennen. Jackson arbeite von Bahrain aus, wo er sich seit eini­ gen Monaten aufhält, über Satellit und Telefon mit d4n anderen Künstlern zusammen. Zwei oder drei von diesen müssten ihre Beiträge noch abliefern, anschliessend wolle Jackson seinen eigenen Gesangspart aufnehmen, sagte Bain am Donnerstag. Der Song solle vermut­ lich noch in diesem Monat auf den Markt kommen. , • (AP) 
Seit Ende Oktober bereits mehr als 1200 Fahrzeuge zerstört PARIS - Die seit mehr als einer Woche anhaltenden Krawalle um Paris haben auf die franzö­ sische Provinz übergegriffen. Mehr als 500 Autos seien in der Nacht auf gestern in Flammen aufgegangen, bilanzierte die Polizei, 200 mehr als in der Nacht zuvor. In Dijon südöstlich von Paris und bei Marseille wurden mehr als 30 Autos angezündet. 78 der zumeist jugendlichen Randalierer seien festgenommen worden, hiess es. Fünf Beamte seien durch Steinwür­ fe leicht verletzt worden. In einem Depot in Trappes bei Paris wurden 27 Busse durch Flam­ men zerstört. Die Attacken richte­ ten sich erneut gegen öffentliche Gebäude wie Rathäuser, Schulen und Polizeiwachen. Damit stieg die Zahl der zerstör­ ten Fahrzeuge seit Beginn der Un­ ruhen Ende Oktober auf rund 1260. Etwa 230 Menschen seien bislang festgenommen worden, teilte die Polizei in Paris weiter mitteilte. Im bislang am schwersten betrof­ fenen Departement Seine-Saint- Denis im Nordosten von Paris wa­ ren 13(X) Sicherheitskräfte im Ein­ satz, um erneute Gewaltexzesse zu verhindern. Der öffentliche Verkehr in 
Seinc-Saint-Dcnis wurde aus Si­ cherheitsgründen nahezu vollstän­ dig eingestellt, nachdem zwei Li-w 
» m In einem Depot in Trappes bei Paris wurden 27 Busse durch Hammen zerstört. nienbusse mit Steinen beworfen wurden. Der französische Innenministers Nicolas Sarkozy gerät derweil zu­ nehmend unter Druck. Die sozia­ listische Opposition forderte eine Dringlichkeitsdebatte des Parla­ ments über die «Stadtguerilla», um «die ganze Wahrheit über die Zu­ stände in den Probleinvierteln» ans Licht zu bringen. Sarkozy ist mit seinen Law-and-Order-Parolen zur 
Hassfigur der meist afrikanisch­ stämmigen Randalierer geworden. Er trage als «Brandstifter und Kriegs­ chef» Mitverantwortung, sagte der Grünen-Abgeordnete Noel Mamere und forderte seinen Rücktritt. Sarkozy gestand erstmals ein, dass die Probleme in den Vorstäd­ ten nur langfristig zu lösen seien. Er sei aber «beruhigt», dass die Zahl der direkten Strassenschlach- ten der Randalierer mit der Polizei 
abnehme. Das Wichtigste sei, Dra­ men (Todesfälle) zu verhindern. Sarko/.y nannte die Unruhen «perfekt organisiert» und «keines­ wegs spontan». Vom Radio befrag­ te Polizisten widersprachen dem je­ doch und erklärten, es gebe auch ein «spielerisches» Element: «Sie wollen sich in den 20-Uhr-Nach- richten im Fernsehen sehen.» Dar­ an habe sich in den vergangenen 20 Jahren nichts geändert. (sda) Massnahmen besprechen EU-Gesundheitskommissar reist zu Gesprächen über Vogelgrippe nach Asien BRÜSSEL - Der EU-Gesundheits- kommissar Markos Kyprianou will in der kommenden Woche zu Besprächen über eine Be­ kämpfung der Vogelgrippe nach Südostasien reisen. Das kündigte er gestern in Brüssel an. Japan, China und Vietnam mel­ deten unterdessen neue Fälle von Vogelgrippe. Der Verdacht einer In­ fektion bei einem Australier erwies sich indes als falsch. Kyprianou wird während der zehntägigen Rei­ se von Sonntag an nach eigenen Angaben Vietnam, Thailand, Kam­ bodscha und Indonesien besuchen. Er will mit Regierungsvertretern über deren jeweilige Massnahmen im Kampf gegen das auch für den Menschen 
gefährliche H5N-Virus 
Enten werden desinfiziert: In China wurde die Seuche zum vierten Mal innerhalb von drei Wochen festgestellt. 
sprechen. «Die Vogelgrippe ist ein globales Problem, das eine koordi­ nierte globale Reaktion erfordert», sagte der EU-Kommissar. Die japanischen Behörden kün­ digten am Freitag die Tötung von 180 (XX) Hühnern auf einer Farm im Nordosten des Landes an, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Die Fälle traten in der Präfektur lbaraki nörd­ lich von Tokio auf, wie ein Behör­ densprecher mitteilte. Antikörper- Tests hätten gezeigt, dass die Tiere mit einem Virus der H5-Gruppe in­ fiziert gewesen seien, sie hätten je­ doch überlebt. Nach früheren Fäl­ len auf anderen Farmen in lbaraki sind bereits etwa 1,5 Millionen Hühner getötet worden. (AP) AN/.I.Kil. iii'liMS I'ir,:!;i il:!!| i"S |\||r.| I f Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur Bei uns ist alles im Preis inbegriffen Jetzt das VOLKSBLATT abonnieren 13 Monate für CHF 209.- Die günstigste Tages­ zeitung Liechtensteins Anrufen und bestellen 237 5141 Profitieren Sie als V^i.XS -Abonnent von Vorzugspreisen 
Druck wächst Stoibers Kandidatur in Frage gestellt FRANKFURT/MAIN - CSU-Chef Edmund Stoiber gerät nach sei­ nem Hin und Her zwischen Ber­ lin und München in der eigenen Partei massiv unter Druck. Seine Befähigung als Spitzenkan­ didat für die Landtagswahl 20()8 wurde am Freitag offen in Frage gestellt. «Stoiber wird nicht mehr ernst genommen, hat seine Auto­ rität verloren und das Vertrauen verspielt. Er sollte jetzt den Weg frei machen», sagte der Chef des nordbayerischen CSU-Kreisver­ bands Frankenwald, Joachim Dop­ pel, der «Bild»-Zeitung. Der frühere CSU-Chef Theo Waigel erklärte, Stoiber habe «schwerste politische Fehler ge­ macht». Der CSU-Vorsitzende ha­be 
der Partei viel zugemutet, «wahrscheinlich zu viel», wurde Waigel zitiert. Doppel sagte, wenn Stoiber 2008 wieder als Spitzen­ kandidat antrete, «verliert die CSU die absolute Mehrheit». Der CSU-Landtagsabgeordnete Sebastian Freiherr von Rotenhan sagte im Sender N24: «Wenn man oft genug nur fast etwas geworden ist, dann kommt der Tag, wo es vielleicht nicht ganz dumm ist, wenn man sagt, okay, ich ziehe mich zurück.» Einem Bericht der Münchner «Abendzeitung» zu­ folge gibt es in allen Teilen Bay­ erns eine regelrechte Austrittswelle aus der CSU. Das Blatt berief sich auf namentlich nicht genannte Landtagsabgeordnete. (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Nach Ramadan: Viagra-Absatz steigt ZÜRICH - Mit dem Ende des Fastenmonats Ramadan und dem abschliessenden Fest Fitr rechnen Apotheker in arabischen Ländern mit dem grossen Ansturm auf die blaue Pille. Gilt während dem Ramadan Enthaltsamkeit als oberstes Gebot, dürfte die Lust des arabischen Mannes nach die­ ser sexuellen Durststrecke umso grösser sein. Zahlreiche arabi­ sche Apotheken haben sich mit Viagra eingedeckt, um für den grossen Ansturm gewappnet zu sein. Dies meldet die französi­ sche Nachrichtenagentur AFP mit Hinweis auf eine Quelle von 
Pfizer. Die Apotheker hätten auch schon in früheren Jahren festge­ stellt, dass sich die Viagra-Nach- frage nach dem Ramadan ver­ dreifachte. Mehr als die Hälfte der zwischen 40 und 70 Jahre al­ ten Männer würden in arabischen Ländern an Erektionsschwächen leiden, meinte der Direktor Ge­ sundheitspolitik und externe Ge­ schäfte von Pfizer Nahost. (PD)
	        

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