Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 3. 
NOVEMBER 2005 VOLKS | 11^| Q Aus DER REGIERUNG Bekämpfung von Tierseuchen: Gesetzesanpassungen VADUZ - Die Regierung hat einen Bericht und Antrag über die Abänderung des Geset­ zes über die Bekämpfung von Tierseuchen zuhanden des Landtags verabschiedet. Die Regierung möchte damit eine gesetzliche Ba­ sis schaffen, um Halterinnen und Haltern von Rindvieh sowie Schlachtbetrieben einen Bei­ trag an die Entsorgungskosten von tierischen Nebenprodukten zu gewähren. Des Weiteren soll die Grundlage für eine Verwaltungsvereinbarung mit der Schweiz geschaffen werden, innerhalb welcher vor al­ lem die administrative Abwicklung des Bei­ tragswesens über die Tierverkehrsdatenbank vorgesehen ist. Im Sinne einer Bereinigung und Anpassung an die Rechtswirklichkeit werden weiters die Gebühren für die Verkehrsschcine (Gesund­ heitsscheine) als Einnahmenquelle des Tier­ seuchenfonds gestrichen. (pafl) Liechtenstein-Institut: Beitrag bleibt bei 750 000 Franken VADUZ - Die Regierung hat einen Bericht und Antrag zur Festlegung eines Landesbei­ trags an das Liechtenstein-Institut zuhanden des Landtags verabschiedet. Damit soll die fi­ nanzielle Beteiligung des Landes ab dem Jahr 2006 neu festgelegt werden. Das Liechtenstein-Institut beantragte die Ausrichtung eines erhöhten Beitrags von 900 000 Franken für die nächsten fünf Jahre. Die Regierung spricht sich vor allem vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Finanzlage des Landes gegen eine Erhöhung des Beitra­ ges in diesem Umfang aus und beantragt die Ausrichtung von 750 (KX) Franken (wie bis­ her) für die nächsten vier Jahre. Gesamthaft macht die Unterstützung durch die öffentliche Hand somit ca. zwei Drittel der Gesamteinnahmen aus. Die vorgeschlage­ ne vierjährige Laufzeit deckt sich mit der Mandatsdauer des Landtages und ermöglicht es dann dem neuen Landtag, die Situation neu einzuschätzen. Der Landesbeitrag ist ein Aus­ druck der Wertschätzung für die vom Liech­ tenstein-Institut betriebene Forschung in den Rechts-, Politik-, Wirtschafts- und Sozialwis­ senschaften sowie der Geschichte. Die erneu­ te Gewährung des Landesbeitrages in dieser Höhe in einer aus finanzieller Sicht für das Land schwierigen Zeit ist Anerkennung für die ausgezeichnete Arbeit, die seit Jahren ge­ leistet wird, und soll das Institut darin bestär­ ken, die bisherige Arbeit fortzuführen, (patl) 
Eltern und Kinder unterstützen Betreuungsangebote für Schüler: Mehr Mittagstische und Lernbegleitung VADUZ - Tagesschulen mit Pro­ fil stellen die Lösung für das Zusammenspiel wirksamer Bil­ dungs-Familien und Sozialpo­ litik dar. «Angebote und Einrich­ tungen in der aussertiäuslichen Betreuung sind wichtige Vor­ aussetzungen für die Vereinbar­ keit. von Familie und Beruf», sagte Familienministerin Rita Kieber-Beck gestern. ' Pater Kindla «So unterschiedlich die Familien heute sind, so unterschiedlich sind ihre Wünsche und Bedürfnisse. Viele Familien kommen ohne eine externe Betreuung ihrer Kinder aus oder organisieren sich im Verwand­ ten- oder Bekanntenkreis. Andere, die vielleicht auf ein verwandt­ schaftliches Netzwerk nicht zu­ rückgreifen können oder wollen, nehmen professionell angebotene Kinderbetreuung in Anspruch», sagte Regierungsrätin Rita Kieber- Beck aus familienpolitischer Sicht. Für berufstätige Eltern können sich in bestimmten Situationen Engpässe bezüglich Mittagsbetreu­ ung sowie bei der Betreuung ihrer Kinder während den langen Schul­ ferien ergeben. Die Kindergarten- und Primarschulzeiten seien für viele berufstätige Eltern ungünstig. Auch Familien in besonderen Situ­ ationen, wie Alleinerziehende oder Eltern mit behinderten Kindern, ha­ ben spezielle Bedürfnisse. «Berufstätige und allein erzie­ hende Eltern sind angewiesen auf Kinderbetreuung», so Rita Kieber- Beck. Qualifizierte Kinderbetreu­ ung wirke sich auf die gesell­ schaftspolitische Entwicklung po­ sitiv aus. Ausreichende ausserhäusliche Betreuungsangebote für Kinder wirken sich auch in anderer Hin­ sicht auf die gesellschaftliche Ent­ wicklung positiv aus, nämlich in demografischer Hinsicht. Eine Auswahl an qualitativ guten Kin­ derbetreuungsmöglichkeiten kann 
Präsentierten die Bedürfnisanalyse «Tagesstrukturen» und Unterstiitzungsstrukturen: v.l. Regierungsrat Hugo Quaderer, Regierungsrätin Rita Kieber-Beck, Bärbel Stockwell, Nancy Barouk-Hasler und Barbara Ospett-Geiger. die Bereitschaft zur Familiengrün­ dung und Elternschaft fördern. Die Studie «Tagesstrukturen und ausserhäusliche Betreuung» bringt klare Resultate auf den Tisch. Dazu Regierungsrat Hugo Quaderer: «Der Bericht zeigt die Szenarien auf, die Politik ist nun gefordert.» Mittagstisch und Lernbegleitung sind die Betreuungsangebote, die Eltern von Kindern im Primar­ schulalter bei einer Befragung im Rahmen einer Bedürfnisanalyse am häufigsten nannten. Auf der Grund­ lage dieser Bedürfnisanalyse hat die Kommission «Unterstützungs-- strukturen» Empfehlungen zur Ein- und Weiterführung von verschiede­ nen Betreuungsangeboten ausgear­ beitet. Zusätzliche Angebote hilfreich Barbara Ospelt-Geiger (Schul­ amt) erklärte, dass über 40 Prozent der Eltern zusätzliche Betreuungs­ angebote wie Mittagstisch, Tages­ schulen, Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgabenhilfe etc. für ihre Kinder jetzt oder in absehbarer Zeit nutzen wollen. Etwa knapp die 
Hälfte der Befragten benötigen kei­ ne oder wahrscheinlich keine zu­ sätzlichen Betreuungsangebote. Auf die offene Frage, welches Be­ treuungsangebot fehle, wurden der Mittagstisch und die Lerabeglei- tung am häufigsten genannt. Auf der Primarschulstufe am dringend­ sten gefragt ist eine Tagesschule (mit Lernbegleitung), gefolgt von Nachmittagsbetreuung mit Haus­ aufgabenhilfe und Mittagstisch. Was meinen die Fachleute? Nancy Barouk-Hasler (Amt für Soziale Dienste) hielt fest, dass der Bedarf an neuen Angeboten nicht leicht zu ermitteln sei. Die Deckung der Bedürfnisse an Betreuungsan-; geboten wurde von den meisten Ge­ sprächspartnerinnen und -partnern als knapp ausreichend eingestuft. Ausnahme bilden hierbei z.B. Al­ leinerziehende oder Familien mit behinderten Kindern, sind zwar nicht sehr zahlreich, dafür ist deren Unterstützung um so nötiger. Zwei Drittel der Gesprächspart­ nerinnen und -partner sprachen sich für die schnelle Schaffung von neu­en 
Unterstützungsstrukturen aus. Am häufigsten wurden erwähnt: • Mittagstische an den Primar­ schulen ; • Hausaufgabenunterstützung auf Primär- und Sekundarstufe; • Ergänzungsstrukturen im Kin­ dergarten (wie Halbtagskindergar­ ten) und an den weiterführenden Schulen (wie Tagesschulen). Der Autor der Studie, Morten Andersen, und die Kommission «Unterstützungsstrukturen» sehen zwei prinzipielle Vorgehensweisen bei der Einführung von Unterstüt­ zungsstrukturen: Einerseits sollen Initiativen auf Gemeindeebene er- fasst und unterstutzt werden, ande­ rerseits sollen Lösungen und Mo­ delle auf Landesebene geplant und umgesetzt werden. Die Kommission «Unterstüt­ zungsstrukturen» (mit Bärbel Stockwell als Vertreterin) empfiehlt eine Doppelstrategie, welche die parallele Umsetzung eines gemein­ deübergreifenden, landesweiten Modells «Tagesschule mit Profil» und des Modells der ergänzenden Angebote umfasst. Aszncii
	        

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