Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 2. NOVEMBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
28 ! VOLKS !BLATT 
SPLITTER Genervter Rentner schiesst Halloween-lugendliche an ROM - Ein von Halloween genervter Rent­ ner hat in Italien zwei Jugendliche ange­ schossen. Beide wurden schwer verletzt. Wie die Polizei gestern in Chiaverano im Nordwesten des Landes mitteilte, hatten mehrere Jugendliche am Montagabend ge­ gen 22 Uhr an die Tür des 70-Jährigen ge­ klopft und gemäss der Halloween-Tradition «dolcetto o scherzetto» (Süsses oder Saures) gefordert. (sda) Verseuchtes Hackfleisch PARIS - Mit Kolibakterien verseuchtes Hackfleisch hat bei 17 Kindern und einem Er­ wachsenen in Südwestfrankreich teilweise schwere Vergiftungen ausgelöst. Bis anhin gibt es keine Hinweise, dass das Fleisch auch in die Schweiz 
exportiert wurde. Der Krank­ heitsausbruch «scheint noch nicht vollständig vorüber zu 
sein», sagte Kinderarzt Fran$ois Bouissou in Toulouse. Die Kinder erhielten nach der Vergiftung teils tägliche Transfusio­ nen und Blutwäschen in den Spitälern, (sda) Für Dunst ist Bloom nur Kumpel HAMBURG - Jungschauspielerin Kirsten Dunst Ist genervt von ständigen Berichten über angebliche Affären. «Wann immer ich ei­ nen 
neuen Film drehe, wird mir eine Affäre mit meinem Co-Star angedichtet», klagt sie in der Zeitschrift «Woman». «Die Trash-Medien haben' es wirklich perfektioniert, sich wö­ chentlich Null-Nachrichten auszudenken.» Zu entsprechenden Berichten Uber ihren letzten Drehpaitner Orlando Bloom sagte die 23-Jäh­ rige: «Wir sind Klippels. Er hat eine Freun­ din. Mir werden diese Fragen langsam lästig.» Nach Dunsts Einschätzung sind männliche Schauspieler immer die grösseren Stars, weil weibliche Fans obsessiver seien: «Meinet­ wegen hat jedenfalls noch kein Rudel Jungs gekreischt!» (AP) 
Stoiber zieht sich zurück Deutschland: Neue Probleme für grosse Koalition BERLIN - Die Krise der deut­ schen SPD bringt die ange­ strebte grosse Koalition ins Wanken. Einen Tag nach dem Rückzug des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering erklärte CSU-Chef Edmund Stoiber, er verzichte auf ein Amt in der neuen Regierung. Durch den bevorstehenden Wechsel in der SPD-Führung habe sich «die Statik» geändert, sagte Stoiber am Dienstag. In dieser Situation könne er die Interessen der CSU besser als bayerischer Ministerpräsident ver­ treten. Wirtschaftsminister soll nun der CSU-Landesgruppenchef Mi­ chael Glos werden. Stoibers Verzicht gilt als Rück­ schlag für die designierte Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Diese hatte sich bis zuletzt darum bemüht, Stoiber in die Kabinettsdisziplin einzubinden und seine Erfahrung in der 
Finanz- und Wirtschaftspolitik zu nutzen. Nun wird in der Unionsspitze be­ fürchtet, dass Stoiber, der nach der Wahlschlappe der Union um ein stärkeres sozialpolitisches Profil seiner CSU bemüht ist, über den Bundesrat gegen Merkel als Kanz­ lerin mobilisieren könnte. Merkel bekräftigte am Abend, sie respektiere Stoibers Entscheidung. Der CSU-Chef werde sich von wel­ cher Stelle auch immer so einbrin­ gen, «wie es für die Union 
insge-Stoibars 
Verzicht auf ein Regierungsamt gilt als Rückschlag für die designierte Kanzlerin Angela Merkel (CDU). samt gut ist». Merkel zeigte sich weiter «fest entschlossen, den Weg zu einer grossen Koalition möglich zu machen». Neuer SPD-Chef soll Matthias Platzeck werden. Der Regierungs­ chef von Brandenburg bestätigte am Abend nach einem Gespräch mit SPD-Spitzenpolitikern, dass er für das Amt zur Verfügung stehe. Für Platzeck sprach sich auch Kurt Beck aus, der ebenfalls als Kandi­dat 
gehandelte Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Beim SPD-Parteitag vom 14. bis 16. November in Karlsruhe kommt es damit zu erheblichen Verände­ rungen in der Führung. Denn die SPD-Vizevorsitzende, Entwick­ lungsministerin Heidemarie Wiec­ zorek-Zeul, will jetzt wie Müntefe­ ring nicht mehr antreten. Die junge SPD-Linke Andrea Nahles schloss einen Verzicht auf ei­ne 
Bewerbung als Generalsekretärin nicht aus. Ihre Nominierung durch den SPD-Vorstand hatte am Montag den Rückzug Münteferings ausge­ löst. Die Fach-Arbeitsgruppen von Union und SPD tagten gestern er­ neut. Die Koalitionsverhandlungen sollen bis zum 12. oder 13. Novem­ ber abgeschlossen sein. Am 14. No­ vember sollen Parteitage von CDU, CSU und SPD über die Koalitions- Vereinbarung abstimmen. (sda) Trauerfeier für Anschlagsopfer Queen nimmt an Gedenkgottesdienst in St. LONDON - Knapp vier Monate nach den Terroranschlägen von London hat Grossbritannien mit einem Gedenkgottesdienst an die Opfer erinnert. Angeführt wurde die Trauerfeier in der St.-Pauls-Kathedrale von Köni­ gin Elizabeth, Premierminister To­ ny Blair und dem Londoner Bür­ germeister Ken Livingstone. Unter den 2000 Trauergästen waren zu­ meist Angehörige und Freunde der Opfer, Überlebende sowie Helfer von damals. Bei den Anschlägen am 7. Juli auf drei U-Bahn-Linien und einen Bus kamen 52 Pendler sowie die vier Attentäter ums Le­ ben. Jeder der vier Anschlagsorte wurde durch eine brennende Kerze symbolisiert: Edgware Road, Kings 
-Pauls-Kathedrale teil Grossbritannien trauert um seine Opfer: Jeder der vier Ansdilagsorte wurde durch eine brennende Kerze symbolisiert. 
Cross, Aldgate and Tavistock. Der anglikanische Erzbischof von Can- terbury, Rowan Williams, sagte in seiner Predigt, Terroristen suchten sich ihre Opfer wahllos aus. «Für die Mörder spielt es keine Rolle, ob ihre Opfer Christen oder Muslime, Hindus oder Humanisten sind.» Sie wollten nur zeigen, dass sie nach Belieben töten könnten. Auf dem Trafalgar Square ver­ sammelten sich ebenfalls zahlrei­ che Menschen zur Erinnerung an die Anschlagsopfer. Der Gottes­ dienst wurde dort auf einer Gross­ bildleinwand übertragen. Nach der Trauerfeier sprachen die Königin und ihr Ehemann, Prinz Philip, auf den Stufen der St.-Pauls-Kathedra- le mit Angehörigen der Toten. (AP) Leonor ist da Nachwuchs in Spaniens Königshaus MADRID - Die spanische Prin­ zessin Letizia hat in der Nacht zum Montag in Madrid eine Tochter zur Welt gebracht. Das Mädchen soll Leonor heissen. Mutter und Kind gehe es gut, teilte das Königshaus mit. Der 37-jährige Kronprinz Felipe hatte die Geburt seiner Tochter selbst miterlebt. Als die Kranken­ schwestern ihm das Kind in den Arm legten, vergass er in der Auf­ regung, darauf zu achten, ob das Baby ein Junge oder ein Mädchen war. 
«Ich habe die Schwestern ge­ fragt», sagte der Kronprinz. «Sie haben es mir gesagt.» Leonor wog nach der Geburt 3,45 Kilogramm und mass 47 Zentimeter. «Es ist das Schönste, was einem passieren 
kann»,, sagte er sichtlich bewegt in Madrid. Seine Frau Letizia und er seien überglücklich. Der Thronfol­ ger teilte weiter mit, dass Leonor um 1.46 Uhr per Kaiserschnitt zur Welt kam. Leonor habe Züge ihrer Eltern. Den Namen Leonor habe das Baby wegen der damit verbun­ denen zahlreichen historischen Be­ züge erhalten, «aber auch, weil es ein Name ist, der uns gefällt». Felipe sprach in Anwesenheit des medizinischen Personals der Madrider Privatklinik. Der 37-Jäh- rige und die 
33-jährige Letizia wa­ ren am Sonntagabend zusammen in die Klinik gekommen. Königin Sofia beschrieb ihre Enkelin nach einem Besuch in der Klinik so: «Sie ist rund und dicklich.» (sda) 
+ + + ++Zu guter Letzt...* + + Patienten-Ansturm auf Stammzellen-Bank SEOUL - Bei einer neuen Stammzellen-Bank in Südkorea haben sich bereits rund 3500 Pa­ tienten registriert, um an der. Er­ forschung neuer Heilmethoden mitzuwirken. Die Mitte Oktober eröffnete Einrichtung an der Na­ tionalen Universität in Seoul be­ gann gestern mit der Registrie­ rung von Interessierten und wurde nach eigenen Angaben sofort mit Anfragen per Telefon, Fax und tfia Internet überschüttet. Das Zentrum benötigt Körperzellen kranker Menschen, um daraus durch ein Klonverfahren Stamm­ zelllinien mit bestimmten geneti­schen 
Defekten herzustellen. Die­ se sollen Wissenschaftlern welt­ weit zur Erforschung von Erb­ krankheiten zur Verfügung ge­ stellt werden. Die Forscher hof­ fen, damit langfristig Heilmetho­ den für die Betroffenen entwi­ ckeln zu können. Wie lange dies dauern könnte, wollte Kang Sung Keun von der Nationalen Univer­ sität gestern nicht sagen. (AP) 
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