Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2005 BLATT 
I KULTUR 
37 DER ARME HEINRICH Noch zwei Aufführungen an diesem Wochenende '* • * V musik schule Aufführungen Samstag, 29. Oktober, 17 Uhr Sonntag, 30. Oktober, 10.30 Uhr im Gemeindesaal Eschen. 
ESCHEN - Nach der Premiere von gestern Abend gibt es noch zwei Möglichkeiten, Rheinbergers Singspiel «Der arme Heinrich» zu besuchen. Die Aufführungen finden heute Samstag um 17 Uhr und morgen Sonntag um 10.30 Uhr im Gemeindesaal Eschen statt. Die Geschichte ist kurz und bündig ... «Nachbarin, euer Kätzchen!» Das arme Tier, es ist nicht mehr. Ein ruchloser Schurke hat es meuchlings erschlagen. Der schnöden Tat wird Hcinrich beschuldigt, ein Findelkna- bc, der beim Dorfschullehrer aufwächst. Gerade nimmt Polizeidiener Pfiffig die Festnahme vor, da macht der Graf Station im Dorf. Was ihn herbringt, ist eine Geschichte, noch viel trauriger als der Katze Tod: Einst entführten Zigeuner den gräflichen Neffen. Die Spur verliert sich just in diesem Dorf. Es kommt,, wie es kommen muss: Die Unschuld triumphiert, der Graf nimmt den Jungen mit aufs Schloss, die Katze wird ausgestopft und die Nachbarin schämt sich tüchtig. Rheinberger erzählt mit dem «Armen Hein­ rich» in knapp einer Stunde eine wunderbar unterhaltsame Geschichte für Jung und Alt, die einige satirische Spitzen enthält. Alles wird behutsam in ein sorgfältig vorbereitetes Libretto gegeben und mit flüssigen Melodien aufgegossen. Noch schnell mit einer grosszü­ gigen Portion Witz anrichten: Schon lockt das delikate Gericht die Gourmets. Die Mitwirkenden Es singen und spielen in den Hauptrollen Christian Nipp als Federkiel, Christa Pallua als seine Frau Margarethe, Jutta Ospelt als böse Nachbarin sowie Kurt Beck als Polizei­ diener Pfiffig. Elia Sozzi als Heinrich und Re­ gina Fasel als seine Schwester mimen die Kinder des Dorflehrers. Der Graf und sein Kammerdiener Georg werden von Johannes Uthoff und Xaver Biedermann gegeben. Als Chor präsentiert sich der Kinder- und Jugendchor der Liechtensteinischen Musik­ schule unter der Leitung von Enikö Nagy. Be­ gleitet werden sie vom grossen Orchester der Musikschule unter der Leitung von Klaus Beck. Regie führt die in Liechtenstein und heute in Paris tätige Christine Seghezzi. Das Bühnenbild wurde unter der Leitung des Zei­ chenlehrers Guido Huber von der 3. Klasse der Realschule Vaduz gestaltet. Karten können jeweils eine Stunde vor Auf­ führungsbeginn an der Kassa bezogen werden. AN   ZI L'I ~ Hechten stein ische (PD) 
M-Jazz & Fa - Jazz pur Die Formation M-Jazz & Fa gastierte und begeisterte im Kunstmuseum VADUZ - Bass, Schlagzeug, Blä­ ser, Piano gehören zum unver­ zichtbaren Instrumentarium ei­ nes Jazzabends. Zusätzlich zum Ensemble steuerte ein Compu­ ter spezielle Soundeffekte bei. »tw Bau m Ein erwartungsvolles Publikum hatte sich am Donnerstagabend in das in gedämpftem Licht gehaltene Jazzclub-Ambiente-Cafe des Kunst­ museums zusammen gefunden, um in entspannter Atmosphäre Klänge von Musikern der schweizerisch­ deutsch-österreichischen Jazzge­ meinde zu geniessen. M-Jazz nennt sich das Quintett bestehend aus Marcel Schefer (Piano, St.Gallen), Pius Baumgartner (Saxofon und Klarinette, St. Moritz), aus Die- poldsau Carlo Lorenzi an den Drums, aus Feldkirch und Wien der Jazz- und Klassiktrompeter Herbert Walser und am Kontrabass aus Hamburg Kalli Gerhards. Mit dazu als spezieller Gast der in New York lebende Musikalienverarbeiter Fa Ventilato. Mit CD-Playern, Laptop und Effekten 
erzeugte er 
manipula-Jazz 
pur gabs am Donnerstagabend im Kunstmuseum Vaduz. tive Improvisationen. In einer Art Tribute-Konzert huldigte das Quin­ tett den Grossen des Jazz der 50er- und 60er-Jahre wie Miles Davis, Thelonious Monk, Gerry Mulligan, S. Lee, J. Green und andere. Alle Musiker sind Meister ihrer Instru­mente 
und begeisterten jeweils mit Solos, die das grosse Können bestä­ tigte, wobei die von Fa produzier­ ten Klänge eine echte Bereicherung darstellten. «Well you need» von Monk hiess das erste Stück des Abends, Fa liess «Motorgeräusche 
auf der Autobahn» als Effekt ertö­ nen und gab der Komposition einen Hauch New Yorker Atmosphäre. Von Davis stammt «So What». Auf der Suche nach mehr solistischer Freiheit, die einen nicht mehr so sehr in das Korsett der Akkordfol­ gen zwängt, entwickelte die Band von Davis den Modalen Jazz, dem als Grundlage ein oder zwei Tonlei­ tern 
dienten. Zu Gehör kam auch das selten gespielte Stück von Dex- ter Gordon «Rainbow people» mit Solos der Bläser Pius Baumgartner (Klarinette) und Herbert Walser (Trompete). In einer einmaligen und mitreissenden Kombination überzeugten die Musiker mit «Co­ ming Home». Bass und Drums donnerten in perfekter Harmonie und das Piano gab dem Jazz seinen besonderen Sound. Hier war nichts mit entspannter Atmosphäre, wild ging es zügig vorwärts, Drums und Bass im Einklang und imjmer wie­ der Trompete. Ruhiger und auch leiser wurde es dann, als das Sax ins Spiel kam. Als besonderes Bon­ bon präsentierte das Quintett von Pius Baumgartner die eigene Kom­ position «Waltzin». Triesenberger Wochen und Kultur Wiederholung des Musiktheaters c<Dan andara naa ...» und Sonderausstellung TRIESENBERG - Das Musikthea­ ter «Dan andara naa ...», das an der offiziellen Gemeindefeier «650 Jahre Walser am Triesen- berg» am Samstag, 10. Septem­ ber uraufgeführt und am Sonn­ tag ein zweites Mal gezeigt worden ist, hat grosse Begeis­ terung ausgelöst. Zweimal hintereinander ein voller Dorfsaal spricht für sich. Im Rah­ men der Triesenberger Wochen wird das Stück heute Samstag um 18.30 Uhr und morgen Sonntag um 17 Uhr nochmals aufgeführt. Die­ ses Wochenende darf man sich also am Triesenberg kulturell und kuli­ narisch verwöhnen lassen. Ein Musiktheater mit Ausstrahlung Heute Samstag, 29. Oktober sind auf den Tag genau 650 Jahre ver­ gangen seit der Ausstellung der Be- lehnungsurkunde, die einen Streit zwischen den «Wallisern» und dem Kirchspiel Schaan schlichtet und in der sieben Walliser am Triesenberg namentlich genannt werden. Um den historischen Kern dieser 
Ur- «Rois et reine» Zwei Leben, zwei Geschichten Nora ist eine Mitdreissigerin, die nach turbulenten Jahren ihren wohlverdienten inneren Frieden in Gestalt eines wohlhabenden Man­ nes gefunden zu haben scheint. Nun aber scheint mit dem ange­ kündigten Krebstod ihres schrift- stellernden Vaters neues Unge­ mach über sie hereinzubrechen. An einem anderen Ort wird ihr Exgeliebter, der Musiker Ismael Vuillard, gegen seinen Willen in ei­ ne psychiatrische Anstalt eingewie­ sen. Zwar sehnt sich er sich nach der vermeintlichen Freiheit draus- sen, fühlt sich aber in der Klinik nicht ganz unwohl. Noras und Ismaels Erlebnisse werden parallel erzählt, ihre Leben kreuzen sich nur selten, obwohl sie sich in ähnlich festgefahrenen 
Situ-Der 
Kern des erfolgreichen Musiktheaters: «Walliser» (Walser) und Schaaner fochten einen Streit aus, der durch einen Schiedsspruch des Ammanns geschlichtet wurde. künde von 1355 hat Ingrid Kunz ein phantasievolles Spiel geschrie­ ben, worin von Liebe und Hass, von Freuden und Nöten der walse­ rischen Urbevölkerung die Rede ist. Marco Schädler hat die öe-schichte 
musikalisch mit viel Ein­ fühlungsvermögen umgesetzt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Michael Berndonner. Alle, die Produzenten, die Schau­ spieler, der Chor, das Orchester und 
die Techniker haben mit grossem Einsatz und Kreativität ein Werk auf die Bühne gebracht, das vom Publikum an der offiziellen Ge­ meindefeier mit grosser Begeiste­ rung aufgenommen worden ist. Ausstellung Walsermuseum: Rückblick auf 650 Jahre Das Walser Heimatmuseum hat als Beitrag zum Jubiläum eine Sonderausstellung «Rückblick auf 650 Jahre» ausgearbeitet. Schwer­ punkte bilden darin die Alp- und Viehwirtschaft der Walser, die Ka­ pelle Masescha und die Gründung der Pfarrei sowie die Entstehung des Gemeindewappens. Erstmals wird in dieser Ausstellung auch das zeichnerische Werk von Anton Schädler gezeigt, das die Gemeinde vor 2 Jahren angekauft hat. Anton Schädler (1910 bis 1991), kommt in der Sonderausstellung als Aus­ führender der Wappenurkunde und als begabter bildnerisch und gra­ phisch Schaffender zu Ehren. Die Ausstellung wird dieses Wo­ chenende zum letzten Mal gezeigt und ist auch vor und nach dem Mu­ siktheater geöffnet. (PD) TAKINO ationen befinden. Ihre Geschichten vereinen sich, als Nora aus Sorge um ihren Sohn, Ismael bittet, die­ sen zu adoptieren. «Rois et reine» war die grosse Überraschung zum Auftakt der dies­ jährigen Kinosaison in Frankreich. Ursprünglich nicht für einen Deutschschweizer Start vorgesehen, freuen wir uns umso mehr, Ihnen diesen Kritiker- und Publikumslieb­ ling vorstellen zu können. «Rois et reine» ist von heute Samstag bis kommenden Montag täglich um 20 Uhr im Takino zu sehen. «My summer of love» Ein heisser englischer Sommer, Teenager Mona liegt gelangweilt im Gras. Über ihr taucht ein ele­ gantes Mädchen auf einem Pferd auf: Tamsin tritt in ihr Leben. Aus wohlhabender Familie stammend und gerade von ihrer teuren Privat­schule 
geflogen, ist sie scheinbar das genaue Gegenteil der verwais­ ten Mona, die allein mit ihrem Bru­ der im örtlichen Pub lebt. Aber die Mädchen entdecken verwandte Seelen ineinander und sind bald unzertrennlich. Für Mona ist es das Ende ihrer Einsamkeit - ihr Bruder, ein Ex­ krimineller, hatte ein Erweckungs- erlebnis, funktioniert den Pub in ei­ ne Gebetsgruppe um und ist für 
Mona unerreichbar geworden, das Verhältnis zu ihrem verheirateten Freund beschränkt sich auf schnel­ le Autoficks. Rettung ist nötig. Und je mehr man von Tamsin erfährt, desto mehr gewinnt man den Ein­ druck: für beide. «My summer of love» ist heute Samstag und morgen Sonntag um 18 Uhr sowie am kommenden Dienstag um 20 Uhr im Takino zu sehen. (PD)
	        

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