Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

/ DIENSTAG, 25. OKTOBER 2005 
VOLKS BLATT 
INLAND KURZINTERVIEW Einblick ins Feuerwetirwesen VADUZ - Feuerwehr­ inspektor Alfred Hasler (Bild) im Gespräch über den ersten Kurs der Ju­ gendfeuerwehren. 
[E Wie viele Jugendliche haben am ersten Ju­ gendfeuerwehrtag teilgenommen? Alfred Hasler: Am Informationstag haben 49 Jugendliche aus 9 Gemeinden teilgenom­ men. Was hat der Jugendfeuerwehrtag für einen Zweck? Wie der Name schon sagt, ist dies ein In­ formationstag. An diesem Tag wollen wir den Jugendlichen einen Einblick in das breite i Spektrum der Feuerwehrtätigkeit geben, wo- j bei sich die Jugendlichen teilweise auch aktiv J beteiligen können. j Wie viele solche Informationstage wurden I in Liechtenstein schon durchgeführt? Der durchgeführte Anlass war eine Premie­ re in Liechtenstein und ist voll gelungen. j I Welche Gründe sprechen für eine gelunge- j ne Premiere? Ganz besonderes ist mir die grosse Motiva- ! tion der Jungendlichen aufgefallen. Da die ; Jungendlichen mit grosser Begeisterung und ! Disziplin ans Werk gingen, war es gut mög- ! lieh, das anspruchsvolle Programm umzuset­ zen. Ebenfalls haben die zuständigen Posten­ chefs mit den weiten involvierten Fcucrwehr- kameraden sehr gute Arbeit geleistet. Es hat sich bestätigt, dass wir mit dem für diesen Tag ausgearbeiteten Programm auf dem rich­ tigen Weg sind. Köpnen Sie uns den Inhalt des Programms kurz vorstellen? Wie an jedem Kurs gab es am Morgen ei­ nen theoretischen Teil. Vor dem Mittagessen wurden dann die Chemiewehr und die Ein­ satzmöglichkeiten dpf Aujpdrehleiter vorge­ stellt. Am Nachmittag standen zuerst eine Rettungsübung an einem Gebäude und dann eine Verkehrsrettungsübung auf dem Pro­ gramm, bei welcher auch die Landespolizei aktiv mitwirkte. Danach wurden verschiedene Pumpen und Fahrzeuge gezeigt. Unter Mit­ wirkung der Jugendlichen fand dann eine Löschübung statt. Als Abschluss wurde den Jugendlichen einen Einblick in den Atem- schutzdienst gezeigt, welcher mit einer Übung an einem verrauchten Objekt abge­ schlossen wurde. (PD) Frischei 
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Wie die «Grossen» Erster Ausbildungskurs der Jugendfeuerwehren in Liechtenstein VADUZ - Die Jugendfeuerweh- ren Liechtensteins, welche letz­ tes Jahr auf Initiative des Feu­ erwehrverbandes gegründet wurden, haben nun im Rahmen des neuen Ausbildungskonzep­ tes die erste offizielle Schulung erhalten. Bisher sind die Jugendlichen in den Gemeindefeuerwehren durch die Betreuer in die verschiedenen Auf­ gaben der Feuerwehr eingewiesen worden. Wie die «grossen» Feuer­ wehrleute erhalten die 49 Mädchen und Jungen nun eine Ausbildung in Form von Kursen. Die Feuerwehrinstruktoren zei­ gen die richtige Bedienung der di­ versen Rettungs-, Lösch- und Ber­ gegeräte. Im Rahmen der dreiteili­ gen Ausbildung stellten sich in der ersten Lektion der Liechtensteini­ sche Feuerwehrverband und das Amt für Zivilschutz und Landes­ versorgung vor. Der Vortrag von Toni Göldi über die Öl- und Chemiewehr war sehr kurzweilig und es krachte und rauchte. Ebenso zeigte er die Wir­ kung von Öl in Wasser und was auch Säuren anrichten können. Pro­ bleme, mit denen die Feuerwehr ja immer wieder konfrontiert ist. wie der Einsatz in Vaduz am Freitag zeigte. Mit vielen praktischen Ex­ perimenten lernten die Jugend­ lichen, welche drei Faktoren beim Entstehen eines Feuers notwendig sind. Die Stützpunktfeuerwehr Vaduz präsentierte ihre Autodrehleiter und deren Einsatzmöglichkeiten. Für die Feuerwehrjugend ist wichtig zu wissen, wie die verschiedenen Fahrzeuge und Geräte eingesetzt werden können. Vom einfachen Rettungsgerät für eine grössere An­ zahl Personen mit dem Rettungs­ schlauch, dem Bergen von verletz­ ten Personen aus grossen Höhe mit der Bahre und die Leiter als Mittel zur Brandbekämpfung mit aufmon­ tiertem Wasserwerfer musste auf­ gebaut werden. Trotz aller Theorie begeisterte die Jugendlichen die Aussicht in 30 Meter Höhe. Keiner wollte sich eine Fahrt mit der Leiter entgehen lassen. Der Nachmittag stand dann ver­ mehrt im Zeichen der klassischen 
Die Arbeit mit den Stahlrohren war sehr beliebt bei den jungen Feuerwehrleuten. Aufgaben der Feuerwehr. So er­ hielten die Jugendlichen eine um­ fangreiche Einführung in das Lei­ ternwesen. Von der einfachen Handschiebeleiter bis zur motori­ sierten Anhängelciter sind ver­ schiedene aufgebaut worden. Die klassischen Löschmittel und die diversen Pumpen faszinierten die Jugendlichen sehr. Auch konn­ ten diese im Rahmen einer einfa­ chen Übung getestet werden. Ein Wasserballett bereitet immer wie­ der Spass. Der Wasserdruck von acht Bar und dessen Rückstoss zu beherrschen, ist selbst für Erwach­ sene nicht einfach. Teilweise unter­ stützten bis zu drei Jugendliche den Rohrführer, damit dieser das Strahlrohr halten konnte. Das neue Ausbildungskonzept, welches in einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Verbandes, des Amtes für Zivilschutz und Landes- versorgüng und der Instruktoren er­ arbeitet wurde, sieht vor, dass die 
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& Weniger spannend, aber genau so nötig: Oer Theorieteil. Jugendlichen nach den drei Kursen direkt ohne Grundkurs Feuerwehr­ dienst leisten können. Der ganze Autbau und auch die Arbeit im klassischen Feuerwehrdienst mit Jugendlichen ist Neuland für Liechtenstein. Wohl hatte die Ge­ meinde Eschen bereits seit einigen Jahren eine Jugendfeuerwehr, wel­ che sich aber mehr auf die Wett- käi^pf'c spezialisierte. 
Der Kurs wird in den nächsten Tagen ausgewertet und die Erfah­ rung in die nächsten Stufen einge­ bunden. Der Kurskommandant Jö- sy Bachmann meinte, dass es schwierig sei, ein Programm auf die Beine zu stellen, welches den Jugendlichen gerecht sei und den Anforderungen der Ausbildung ge­ nüge. Der Kurs aber sei ein Erfolg gewesen. (PD) Technik und Taktik Feuerwehrleute besuchen den Offiziersweiterbildungskurs in Gamprin GAMPRIN - Am 14. und 15. Ok­ tober fand in Gamprin ein Feuerwehrkurs für Feuerwehr­ offiziere statt. Eine Feuerwehrfrau und 20 Feuer 
1 wehrmänner scheuen sich nicht da­ vor, Verantwortung zu überneh­ men. Sollen sie am Ende des Kur­ ses doch in der Lage sein, Teile ei­ ner Feuerwehr oder gesamte Feuer­ wehren im Einsatz zu führen. Die Offiziersausbildung ist ein weiterer Schritt in der möglichen Lautbahn eines Angehörigen der Feuerwehr. Sie ist eine sehr wichti­ ge Stufe, da in dieser Stufe der Ausbildung wichtige Themen zur Fühntng einer Feuerwehr im Ein­ satz geschult werden. In diesen zwei Tagen wurden die erworbenen Grundkenntnisse 
des Offiziers- Grundkurses vertieft. Grundlage dieser Ausbildung sind die Unterla­ gen über die Einsatztechnik und Einsatztaktik des Schweizerischen Feuerwehrverbandes. Die Ausbildung ist in sechs Hauptlektionen eingeteilt, die 
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beurteilen, Entschluss fassen, Befähle erteilen war das Motto des Otfizierskursas der Feuerwehr Liechtenstein. gende Themen zum Inhalt haben: Orts- und Gebiiudekenntnis, Brand­ technik, Brandannahmen, Ent­ schlussfassung, Übungsanlagen und die Befehlsgebun^. Die Teil­ nehmer wurden aber auch in der Erstellung von Einsatzunterlagen / 
Einsatzplänen geschult. Am zwei­ ten Tag konnten die Teilnehmer an Einsatzübungen ihr Gelerntes unter Beweis stellen. Die Einsatzleiter mussten sich auf die jeweils ganz unterschiedlichen Situationen so­ fort einstellen, die Lage beurteilen. 
einen Entschluss fassen und die nicht immer einfache Aufgabe lö­ sen. Anhand dieser Einsätze konnte festgestellt werden, ob die Teilneh­ mer zusammen mit ihren Klassen­ lehrern Major Lageder Werner, Hauptmann Hoch Günther, Triesen, Hauptmann Ogg Andre, Triesen und Kurskommandant Hauptmann Vogt Hanspeter, Balzers das Kurs­ ziel erreicht haben. Ein gebührender Dank gehört al­ len Teilnehmern, den Klassenleh­ rern für die aufwendige Vorberei­ tung, der Gemeinde und der Feuer­ wehr Gamprin für das Gästrecht, dem Materialwart für die aufop­ fernde Tätigkeit, den Gebäudebe­ sitzern für das Zur-Verfügung-Stel­ len der Übungsobjekte, dem Amt für Zivilschutz und Landesversor­ gung für die administrative Kurs­ unterstützung sowie den Referen­ ten Hr. Gsteu Manfred vom Hoch­ bauamt FL und all den hier nicht namentlich erwähnten Helfern, oh­ ne die ein solcher Kurs nicht durch­ führbar wäre. (PD) / .1
	        

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