Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 24. OKTOBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
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I SPLITTER Bebenopfer brauchen Spenden MUZAFFARABAD - Im pakistanischen Erdbebengebiet wächst die Sorge um das Schicksal der Obdachlosen angesichts ständig sinkender Temperaturen. Die Vereinten Na­ tionen baten am Sonntag erneut um mehr Spenden für die Opfer, weil andernfalls das Leben tausender Menschen bedroht sei. Laut Rashid Kalikov, dem UN-Koordinator für hu­ manitäre Unterstützung in Muzaffarabad, sind 800 000 Menschen in Kaschmir obdach­ los. Unterdessen wurde die Region von einem neuen heftigen Erdstoss erschüttert. (AP) SPÖ mit absoluter Mehrheit WIEN - Die österreichischen Sozialdemo­ kraten haben bei der Landtagswahl in Wien am Sonntag ihre absolute Mehrheit der Man­ date ausgebaut. Die auf Bundesebene in der Opposition stehende SPÖ erhielt nach Aus­ zählung fast aller Stimmen 48,9 Prozent (plus 2 Prozent). Die konservative Volkspartei von Kanzler Wolfgang Schüssel konnte mit 18,8 Prozent (plus 2,4) ihr Ergebnis von 2001 leicht verbessern. Völlig überraschend kam die rechtsgerichtete Freiheitliche Partei (FPÖ) nach einem betont ausländerfeind­ lichen Wahlkampf trotz grösserer Verluste mit 14,9 Prozent (-5,3 Prozent) auf den dritten Platz. Die Grünen kamen auf für sie enttäu­ schende 14,7 Prozent (+2,3). (sda) Rassenunruhen in Birmingham LONDON - Bei schweren Rassenunruhen in der britischen Stadt Birmingham ist am Samstag ein Mensch getötet worden. Mindes­ tens drei Menschen erlitten bei den Ausei­ nandersetzungen in dem Armenviertel Lo- zells Stichwunden. Zwei weitere wurden an­ geschossen, unter ihnen ein Polizist, wie die I Polizei in der Nacht zum Sonntag mitteilte. Nach Augenzeugenberichten bewarfen dut- zende Jugendliche die Sicherheitskräfte mit Steinen und Flaschen; andere schlugen Auto- fenster mit Baseballschlägern und Stöcken ein. Bei dem Toten handelt es sich um einen rund zwanzig Jahre alten Schwarzen. Die Po­ lizei nahm mehrere Menschen fest. (sda) 1 t Papst betont Zölibat ROM - Papst Benedikt XVI. hat zum Ab- schluss der Weltbischofskonferenz in Rom die Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit be­ kräftigt. Das Zölibat sei «ein wertvolles Ge­ schenk und ein Zeichen der ungeteilten Liebe zu Gott und den Mitmenschen». Das Thema Zölibat war eines der grossen Themen der drei­ wöchigen Synode im Vatikan, bei der 250 Bi­ schöfe aus aller Welt über die Lage und die Pro­ bleme der Kirche sprachen. Die Synode müsse für alle Gläubigen und Priester Anlass sein, ih­ ren Glauben zu beleben, sagte der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom. (sda) AN/HKH-. jeweils 19.00 Uhr ab Walenstadt Fr. 33.00 statt 
44.00 Anmeldung/Intos: +41 {0) 81 720 35 35 www.walensee-event.ch 
Grippe-Anflug in Europa Immer mehr Vogelgrippefalle - Papagei in Grossbritannien starb an H5IM1-Virus LONDON/MOSKAU/HAMBURG - In Europa werden Immer mehr Fälle von Vogelgrippe entdeckt. Bislang wurde aber nur In ei­ nem der neuen Fälle der fiir den Menschen hoch gefährlichen Erreger HSN1 nachgewiesen. So teilte das britische Umweltmi­ nisterium am Sonntagabend mit, dass bei dem in Grossbritannien an der Vogelgrippe verendeten Papa­ gei die Virus-Variante H5N1 fest­ gestellt wurde. Das Tier war Mitte September aus Surinam importiert worden. Der Vogel verendete nach Angaben der Behörden, ehe er mit briti­ schem Geflügel in Kontakt kam. Schwächeres H 5-Virus Bei anderen neuen Fällen handelt es sich bislang um den weniger ge­ fährlichen Erreger H5. In der mittelschwedischen Stadt Eskilstu- na wurde eine tote Ente mit dem Virus gefunden. Auch in Kroatien wurde das Virus bei sechs toten Schwänen und in einem Dorf im asiatischen Teil Russlands bei sechs toten Vögeln gefunden. Die Ente in Schweden war mit sechs anderen Tieren auf einem Teich verendet. Nach Angaben der staatlichen Veterinärbehörde, ist es jedoch nicht ungewöhnlich, dass Enten mit dem Vogelgruppenvirus infiziert sind. Im Spätherbst trügen 
Der In Grossbritannien verendete Papagel aus Surinam war mit dem auch für Menschen gefährlichen HSN1-Virus infiziert. etwa 20 Prozent der Tiere einen leichten und für Menschen völlig ungefährlichen Erreger in sich. In Kroatien wurde die Vogelgrip­ pe bei sechs toten Schwänen 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Zagreb festgestellt. In einem Um­ kreis von drei Kilometern um den 
Fischteich wurde am Samstag mit der Tötung des Geflügels begon­ nen. Nach Angaben der EU-Kom­ mission handelt es sich auch hier nicht um die gefährliche Form H5N1. Das gefährliche H5N1-Virus war bisher erst in der russischen Ort­schaft 
Jandowka und im rumäni­ schen Donaudelta nachgewiesen worden. Testergebnisse von Proben aus Griechenland sollen heute oder morgen vorliegen. Internationale Koordination Über eine globale Strategie ge­ gen die Vogelgrippe beraten heute Montag Gesundheitsminister und führende Vertreter internationaler Gesundheitsorganisationen in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Aus der Schweiz reisen Vertreter des Bundesamtes für Gesundheit zu der Konferenz. Seit das Virus H5N1 im Jahr 2003 in Südostasien entdeckt wur­ de, starben mehr als 60 Menschen an der Krankheit. Zuletzt wurde am Wochenende ein Mann in Thailand beerdigt. Das Land verschärfte die Bestimmungen zur Geflügelhal­ tung in den Vogelgrippegebieten. Stallpflicht Experten fürchten, dass Zugvö­ gel aus Russland das heimische Ge­ flügel infizieren könnten. Die Vo­ gelschwärme ziehen gegenwärtig Richtung Westen. In Deutschland und Österreich muss seit dem Wo­ chenende alles Federvieh in den Stall, erste Kontrollen ergaben am Wochenende keine Verstösse. Ab Dienstag gilt auch für Schweizer und Liechtensteiner Hühner Stall­ pflicht. (sda) Todessturm «Wilma» über Mexiko Hurrikan richtet schwere Verwüstungen an - Nächster Sturm «Alpha» im Anzug «Wilma» raisst mindestens acht Menschen in den Tod. 
MEXIKO-STADT - Monsterhurri- kan «Wilma» hat auf der mexi­ kanischen Halbinsel Yukatän mindestens acht Menschen in den Tod gerissen und massive Zerstörungen angerichtet. Die Häuser und Wohnungen von rund einer Million Menschen wurden beschädigt. Die meisten der Opfer des verhee­ rendsten Wirbelsturms in der Ge­ schichte Mexikos seien ertrunken oder von herumwirbelnden Ästen oder Metallteilen erschlagen wor­ den, berichteten nationale Medien am Sonntag unter Berufung auf Be­ hörden. Über das Ausmass der Zer­ störungen in der Stadt Cancün mit 600 (XX) Einwohnern sagte ein Au­genzeuge, 
es sehe aus, als ob «ein Riese in der Stadt herumgetrampelt sei» und nach Lust und Laune Zer­ störungen angerichtet habe. «Can­ cün ist zerstört», wurde auch Vize­admiral 
Martin Fernändez zitiert. Der beliebte Urlaubsort stand me­ terhoch unter Wasser, einige Hotels waren bis in den dritten Stock hin­ ein überflutet. In Playa del Carmen 
wurden mehr als tausend Häuser stark beschädigt. Stromversorgung und Telefonnetz brachen zusam­ men. «Playa ist zerstört», sagte der Zivilschutzleiter des Ortes, Moises Ramirez. Die Zerstörungen sind nach An­ sicht der Fachleute vor allem dar­ auf zurückzuführen, dass «Wilma» sich so langsam fortbewegte und seine zerstörerische Kraft auf eine Region konzentriert. Unterdessen baute sich südlich der Dominikanischen Republik be­ reits ein neuer Tropensturm auf. «Alpha» ist der 22. Sturm der Sai­ son 2005 und bricht damit den bis­ herigen Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren. (sda) :•+++ + Zu guter Letzt... + + + + + Keiner überlebte Flugzeugabsturz in Nigeria LAGOS - Beim Absturz einer Boeing 737 in Nigeria sind alle 117 Insassen ums Leben gekom­ men. Das Wrack wurde nach An­ gaben des Roten Kreuzes etwa 30 Kilometer nördlich von Lagos nahe der Stadt Otta entdeckt «Es gibt bisher keine Spur von Überlebenden», sagte der General­ sekretär der nigerianischen Sektion des Roten Kreuzes, Abiodun Ore- biyi. Ein Sprecher der Behörde für Notfallsituationen bestätigte, dass alle 111 Passagiere sowie die 6 Be­ satzungsmitglieder ums Leben ge­ kommen seien. Orebiyi sagte wei­ ter, das Flugzeug sei vollständig zerstört. Laut Augenzeugen ent­ stand durch den Aufprall ein 20 
Meter tiefer Krater. Überall lägen Leichenteile herum. Zunächst hatte ein Sprecher der Regionalregierung des südwest­ lichen Bundesstaates Oyo für Ver­ wirrung gesorgt und erklärt, die Ma­ schine sei rund 150 Kilometer nörd­ lich von der Stadt Lissa abgestürzt. Zudem hätten etwa 50 Menschen das Unglück überlebt, sagte er wei­ ter. Daraufhin wurden Rettungsheli­ kopter dorthin entsandt. Doch sie fanden nichts. Später zog der Spre­ cher seine Äusserungen zurück. Über die Nationalität der Passa­ giere herrschte am Sonntagabend noch ebenso Unklarheit wie über die Unglücksursache. Präsident Oluse- gun Obasanjo äusserte sich scho­ ckiert über die Katastrophe, (sda) 
Hummoin fliegen auf «Sonnenblumen» HAMBURG - Selbst Hummeln fliegen auf das populäre Gemälde «Sonnenblumen» von Vincent van Gogh. Das hat ein Experi­ ment mit den Insekten ergeben, wie das Magazin «Geo» in seiner Novemberausgabe berichtet. Der Verhaltensbiologe Lars Chittkas vom University College London und der InstallationskUnstler Ju­ lian Walker boten demnach einem Schwann Hummeln, die noch nie eine Blume gesehen hatten, vier Poster von Bildern berühmter Maler an - zwei davon mit Blumenmotiven. Am häufigsten steuerten die Insekten van Goghs 
«Sonnenblumen» an, am seltens­ ten jedoch nicht etwa die beiden blütenlosen Werke, sondern Paul Gauguins «Blumenvase». (AP) Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen
	        

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