Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 24. OKTOBER 2005 blatII INLAND 
5 JUNGBÜRGERANSPRACHE Martina Marxer aus Nendeln «Es ist für mich eine grosse Ehre, dass ich heu­ te Abend diese Ansprache an euch richten darf. Als ich die Anfrage hierzu erhalten habe, war ich sehr skeptisch, trotzdem versuche ich euch einige wichtige Anliegen, die mich als Jung­ bürgerin beschäftigen aufzuzeigen. Seit der letz­ ten Jungbürgerfeier sind verheerende Naturka­ tastrophen, bei denen vielen Menschen grosses Leid zugestossen ist, vorgekommen. Der Tsu­ nami in Südostasien, der Wirbelsturm Katrina in den USA, Hochwasser und Sturmschäden in der Region, das Erdbeben in Südasien Pakistan und noch vieles mehr. Unser Land blieb von all diesen Katastrophen praktisch verschont. Wir müssen uns bewusst sein, dass uns jederzeit | auch so eine Katastrophe einholen kann. Dies ! kann auch in Form von Seuchen. z.B. sehr ak- | tuell der Virus H5N1 Vogelgrippe, oder moder- j 
nen Zivilisationskrankheiten wie z.B. Aids auf- ] treten. Es ist deshalb von enormer Wichtigkeit, dass wir zu unserer Umwelt Sorge tragen und ] alles dafür tun z.B. Schutzbauten erstellen oder j 
Impfungen durchführen um solche Katastro­ phen möglichst zu verhindern oder den Scha­ den so gering wie möglich zu halten, i Durch unseren wirtschaftlichen Erfolg und | hohen Wohlstand hat die Mobilität sehr stark zugenommen. Mir ist es wichtig, dass eine Lösung für das liechtensteinische Verkehrs­ problem gefunden wird bei dem nicht nur die Mobilität berücksichtigt wird, sondern auch die Umwelt nur einen geringstmöglichen Schaden davon trägt. Damit die Wirtschaft erfolgreich bleibt, muss sie sich der Globalisierung und dem schnellen Wandel anpassen und mitwirken. Wir haben in unserem Land einen sehr hohen Wohlstand und ausgezeichnete Möglichkeiten zur Grund- und Weiterbildung. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es auch in Liechten­ stein Menschen gibt, die diesen schnellen Ver­ änderungen und den immer höheren Anforde­ rungen nicht gewachsen sind. Dies zeigt sich unter anderem an den vermehrt auftretenden psychischen Krankheiten und der erhöhten Zu­ hilfenahme von Sozialinstitutionen. Es ist eine wichtige Aufgabe des Staates auch soH$Mtt Menschen bestmögliche Hilfe anzubieten. Wir sind in der glücklichen Lage, das<i%if einen hohen Leistungsgrad an medizinischen Versorgungen haben. Dadurch ist die durch­ schnittliche Lebenserwartung bei mehr als 80 Jahren. Dies stellt unsere Gesellschaft, vor al­ lem aber die Sozialsysteme d.h. die AHV und Rentenkassen, Krankenkassen, Altersversor­ gungen und die Altersheime vor grosse Her­ ausforderungen. die man vor einem Jahrzehnt erst wenig erkannte. Diese Aufgaben mög­ lichst human zu bewältigen wird auch unsere Generation noch lange beschäftigen. Nicht in jedem Land auf dieser Welt ist es selbstverständlich, dass eine politische Stabi­ lität herrscht. Die Hoffnungslosigkeit und feh­ lende Zukunftsperspektiven in vielen Ländern, lassen Menschen zu Mitteln greifen, die für viele andere Länder ein Sicherheitsrisiko dar­ stellen. Um ein solches Risiko zu verhindern, reichen rein polizeiliche und militärische Massnahmen nicht aus. Ein Land allein kann fast nichts ausrichten. Erfolg basiert auf inter­ nationale Zusammenarbeit. Es muss versucht ; werden diesen Menschen und Staaten wieder Perspektiven für die Zukunft zu zeigen. Wir Jungbürger mussten in der letzten Zeit vermehrt erfahren, dass auch bei uns die Ge- waltbereitschaft zugenommen hat. Dies äussert sich in rechtsradikalen Auftritten und zuneh­ mender Fremdenfeindlichkeit. Ich persönlich kenne die Gründe dafür nicht, aber in unserem ! Land können die Gründe für dieses Verhalten si- ' eher nicht Hoffnungslosigkeit und fehlende Zu- | kunftsperspektiven sein. Die Gründe müssen | eruiert werden, damit es keine Eskalationen gibt. Wie anfangs erwähnt habe ich einige Anliegen aufgezeigt, die uns als Jungbürger und Jungbür­ gerinnen stark beschäftigen. Ich bin überzeugt, dass wir dem Beispiel der älteren Generation folgen, uns engagieren und diese Aufgaben be­ wältigen. Wir werden unseren Nachkommen auch wieder ein Fürstentum Liechtenstein weitergeben, in dem Wohlstand, ausgezeichnete Rahmenbedingungen für Bildung, Wirtschaft | und soziale Gerechtigkeit herrschen. Ich danke der Regierung des Fürstentums Liechtenstein für diese Veranstaltung und wünsche euch allen alles Gute für die Zukunft und eine tolle Jungbürgerfeier. An schöna Obed metanand!» 
noch mehr Zukunft Die Jungbürgerinnen und Jungbürger nach Gemeinden Jungbiirgerinnen und Jungbürger der Gemeinde Schaan. Jungbürgerinnen und Jungbürger der Gemeinde Schellenberg Jungbürgerinnen und Jungbürger der Gemeinde Triesen. •fflonr i 
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