Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 22. OKTOBER 2005 
•&¥?! WIRTSCHAFT 18 SCHWEIZ Sorgfaltspflicht der Banken: 71 Banken In vier Jahren verurteilt BASEL - Die Aufsichtskommission zur Sorgfaltspflicht der Banken hat in den letzten vier Jahren Bussen von 7 Mio. Franken gegen Banken in der Schweiz verhängt. Die meisten der fehlbaren Banken wurden verurteilt, weil sie ihre Kunden zu wenig kannten. Zwischen Juli 2001 und April 2005 wurden in 71 von insgesamt 82 Fällen Verurteilungen ausgesprochen, wie die Aufsichtskommission am Freitag mitteilte. Die Selbstregulierungs­ organisation warf den betroffenen Banken vor allem vor, die Pflichten zur Kundenidentifika­ tion und zur Feststellung des wirtschaftlich Berechtigten verletzt zu haben. Dabei beanstandete die Aufsichtskommis­ sion besonders den Umgang mit Sitzgesell­ schaften. In 36 Fällen seien die Verfahrensre­ geln nicht eingehalten worden, welche die Sorgfaltspflichtvereinbarungen für Ge­ schäftsbeziehungen mit solchen Firmen ohne eigene Geschäftsräume und Angestellten vor­ sehen würden. (sda) Internationaler Steuerwettbe­ werb: Schweiz unter Zugzwang ZÜRICH - Bundesrat Hans-Rudolf Merz hat sich mit Laszlo Kovacs, EU-Kommissar für Steuern und Zollunion, und dem slowaki­ schen Finanzminister Ivan Miklos getroffen. Themen waren die Steuerpolitik der EU und das Zollwesen sowie Steuerreformen. Die beiden Treffen fanden am Rande eines Symposiums des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse am Freitag in Glattbrugg ZH statt. Das Gespräch mit EU-Kommissar Ko­ vacs diente dem Kennenlernen, wie es in ei­ nem Communique des Eidgenössischen Fi­ nanzdepartements heisst. In der Steuerpolitik seien sich Merz und Kovacs einig gewesen, dass mit dem Zinsbe­ steuerungsabkommen wichtige Differenzen zwischen der EU und der Schweiz geklärt worden seien. Die Schweiz habe für das Zu­ standekommen des EU-Fiskalpakts eine SchlüsselroIJe gespielt. Im Weiteren betonten Merz und Kovacs die Wichtigkeit des freien Waren- und Personen­ verkehrs. Im Bereich des Zolls müsse bei wachsenden Anforderungen an die Sicherheit für möglichst flüssige Grenzübertritte zwi­ schen der Schweiz und der EU gesorgt wer­ den. Keine Stellungnahme enthält das Com­ munique zur Kritik, die der EU-Kommissar in seinem Symposiumsreferat geäussert hatte. Kovacs kritisierte das Bankgeheimnis in Steuerfragen. Er bemängelte, dass der Infor­ mationsaustausch im Steuerbereich ungenü­ gend sei, obwohl er angesichts der zu­ sammenwachsenden Märkte immer wichtiger werde. (sda) 
Swisscom erstaunt ADSL-Preise: Weko eröffnet neue Untersuchung gegen Swisscom BERN - Nach dem Riickpfiff durch die Rekurskommisslon gehen die Wetibewerbshiiter erneut gegen die Swisscom vor: Sie wollen abklären, ob der Te­ lekomkonzern mit seiner Preis­ politik beim Breitbandinternet (ADSL) eine marktbeherrschen­ de Stellung missbraucht. Die Untersuchung sei am Vortag er­ öffnet worden, teilte die Wettbe­ werbskommission (Weko) gestern mit. Denn die Preise für ADSL- Dienste, welche die Swisscom an­ deren Internetanbietern für die Mit­ benutzung ihres Netzes verrechnet, seien im Vergleich zu den Endkun­ denpreisen der Swisscom-Internet- tochter Bluewin «hoch». Möglicherweise verbleibe damit anderen Internetprovidern keine genügende Marge. Diese Preispoli­ tik könnte gegen das Kartellgesetz Verstössen, 
schreibt die Weko. Die Swisscom hat immer noch das Monopol über die «letzte Meile». Deshalb sind andere Internetanbie­ ter auf das Netz des «Blauen Rie­ sen» angewiesen, um die einzelnen Raushalte mit ADSL zu erreichen. Sie können ihren Kunden nur die Bandbreiten anbieten, die ihnen die Swisscom zur Verfügung stellt. Zweite Untersuchung Der grösste Schweizer Telekom­ konzern befindet sich erneut im Vi­ sier der Wettbewerbshüter wegen der ADSL-Preise. Bereits im De­ zember 2003 hatte die Weko der Swisscom einen Missbrauch ihrer marktbeherrschenden Stellung vor­ geworfen. Sie verbot dem Konzern ein Ra­ battsystem, das Bluewin gegenüber den Konkurrenten bevorzugte. Die 
Die Preise für ADSL-Dienste, welche die Swisscom anderen Intemetanbietern für die Mitbenutzung Ihres Net­ zes verrechnet, sind im Vergleich zu den Endkundenpreisen der Swisscom-Internettochter Bluewin hoch. Swisscom zog den Fall vor die Re­ kurskommission für Wettbewerbs­ fragen, welche die Weko im letzten Juni zurückpfiff. In der Folge hoben die Wettbe­ werbshüter am vergangenen Mon­ tag ihr Rabattverbot auf, eröffneten aber wenige Tage später eine neue Untersuchung. Diese sei eingeleitet worden, weil im Zuge der Rabatt­ untersuchung andere Telekoman­ bieter sich bei der Weko über die ADSL-Preispolitik der Swisscom beklagt hätten, sagte Weko-Verant­ wortlicher Stefan Renfer. Swisscom: Markt funktioniert Die Swisscom zeigte sich er­ staunt. Die Weko gehe offenbar von einem Marktversagen aus. «Davon kann keine Rede sein», sagte Kon­ zernsprecher Sepp Huber. Rund die LAFV-GASTBEITRAG 
Hälfte der Haushalte verfügten heute über einen Breitband-Inter­ netzugang über ADSL oder Kabel­ fernsehnetze. Dies sei Spitze in Eu­ ropa. In der Schweiz gebe es über 1 Million ADSL-Kunden. Ein Grund dafür sei das Wiederverkaufsmo­ dell der Swisscom über rund 30 Provider, die in direktem Wettbe­ werb zueinander stünden. Bluewin habe die gleichen Konditionen wie andere Internetanbieter. Es gebe keine Quersubventionierung. Zu­ sätzlich hat TV-Kabelnetzbetreiber Cablecom weit über 300 000 Breit- band-Internetkunden. «Die Internetpreise in der Schweiz sind sehr attraktiv», sagte Huber. Dem widersprechen andere Telekomanbieter wie Sunrise oder Tele2. Der Co-Chef des Waadtlän- der Internetanbieters VTX sagte. Marktumfeld Schweiz Gabriel Tschui, Bank Frick & Co. AG Gastbeitrag von Wirtschaftliches Umfeld Die in den vergangenen Wochen veröffentlichten Konjunkturdaten für die Schweiz fielen mehrheitlich er­ freulich aus. Der jüngste Einkaufs­ managerindex signalisiert eine deut­ liche Beschleunigung der Binnen­ wirtschaft. Ein ähnlich optimisti­ sches Bild zeigte auch das KOF- Konjunkturbarometer. Seit langer Zeit zeigen auch die Detailhandels­ umsätze signifikant nach oben. Im August erhöhten sich diese um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das positive Bild wird abgerundet durch die deutlich über dem Vorjahr liegen­ den Exportzahlen. Keine Impulse gehen allerdings weiterhin vom Ar­ beitsmarkt aus. Die Arbeitslosen­ quote ist im September bei 3,6 Pro­ zent bzw. saisonbereinigt bei 3,8 Prozent verharrt. Wir interpretieren dies damit, dass das Wirtschafts­ wachstum trotz deutlicher Fort­ schritte immer noch zu gering ist, um sich nachhaltig positiv auf den Arbeitsmarkt auszuwirken. Diesbe­ züglich hat die Konjunkturfor­ schungsstelle der ETH Zürich die Prognose für das diesjährige Wachstum von 1,6 Prozent auf neu 1,7 Prozent erhöht. Im Gegensatz dazu wurde die Prognose für 2006 deutlich nach unten gesetzt. Für 2006 erwarten die KOF-Ökonomen lediglich noch mit einer Expansion von 1,5 Prozent. Die erwartete Wachstumsabschwächung in den USA und Asien, die verhaltene Kon­ junkturentwicklung in der EU sowie die hohen Rohstoffnotierungen wer­ den als Gründe genannt. 
Zinsen Die Konsumentenpreise erhöhten sich im September um 0,4 Prozent. Die Jahresrate kletterte von 
1,0 Pro­ zent auf 1,4 Prozent. Massgeblich für diese Steigerung waren die noch­ mals gestiegenen Energiepreise. In der Zwischenzeit hat sich die Situa­ tion am Erdölmarkt aber wieder et­ was beruhigt und der Ölpreis et­ was abgeschwächt. Wir gehen davon aus, dass dieser weiter hoch bleiben wird und sich im Bereich von USD 60 bis 70 einpendeln dürfte. Trotz­ dem ist die Preisstabilität nicht ge­ fährdet, da der weiterhin massive Wettbewerbsdruck für Güter und Dienstleistungen kaum Preiserhö­ hungen zulässt. Ergo rechnen wir nur mit leicht anziehenden Zinssät­ zen für die Schweiz. Die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen liegt knapp unter 2 Prozent p.a. und dürf­ te bis Ende Jahr leicht überschritten werden. Nach wie vor ist es jedoch uninteressant, in Obligationen zu in­ vestieren. Aktien Nach dem deutlichen Anstieg des SMI auf über 7000 Punkte im dritten Quartal dieses Jahres ist der Markt fair bewertet und die Luft dünner ge­ worden. Das Potenzial für weitere Kurssteigerungen bis Ende Jahr stu­ fen wir als gering ein. Allerdings gibt es auch keine Anzeichen für eine Trendwende oder für eine pessimis­ tische Einschätzung. Die wirtschaft­ lichen Rahmenbedingungen bilden ein solides Fundament für den Ak­ tienmarkt. Somit gehen wir von 
ei-PanAlpina 
Sicav Alpina 
V Preise vom 21. Oktober 2005 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 59.80 Rücknahmepreis: € 58.54 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 58.10 Rücknahmepreis: € 56.93 Zahlstelle In Liechtenstein: Swisstirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach. FL-9490 Vaduz 
dass die Preise deutlich Uber der europäischen Norm lägen. Rote Zahlen Ohne Zusatzdienste wäre das rei­ ne ADSL-Geschäft in den roten Zahlen. «Das rechnet sich nur, wenn die Kunden auch mit uns te­ lefonieren», sagte Tele2-Chef Ro­ man Schwarz. Ihre Hoffnung setzen die Kon­ kurrenten auf die Liberalisierung der letzten Meile durch das neue Fernmeldegesetz, das derzeit vom Parlamerit beraten wird. Falls das Fernmeldegesetz die letzte Meile knackt, dann könnte die Regulierungsbehörde ComCom die ADSL-Weiterverkaufspreise der Swisscom festlegen. Und diese Festlegung könnte die Swisscom bis vor Bundesgericht anfechten, (sda) AN/I 1(11 BANK VP Bank Fondssparkonto ner Seitwärtsbewegung bis Jahres­ ende aus. Auch im dritten Quartal konnten die Schweizer Versicherungstitel vom positiven Trend kaum profitie­ ren. Insbesondere die negativen Aus­ wirkungen aufgrund der Umweltka­ tastrophen verhinderten eine bessere Entwicklung. Für eine Investition in ausgesuchte Werte mit einem Zeit­ horizont von 3 bis 5 Jahren sprechen die günstige Bewertung, die Verbes­ serung der operativen Effizienz der Branche und das freundliche Preis­ umfeld im' Sach- und Rückversiche­ rungsgeschäft. Unsere Favoriten sind Zürich FS und Swiss Life. Verfasser: Gabriel Tschui, Mitglied der Geschäftsleitung der Bank Frick & Co. AG, Balzers. Die alleinige inhaltliche Verantwor­ tung für diesen Beitrag trägt der Ver­ fasser. ANZHKil-, 
Schweizer Franken 1.5 % Euro 2 % US Dollar 1.5% Japanische Yen 0 75% Auswahl verzinster Konti Sparkonto CHF 0.50 % Jugendsparkonto CHF 1.0 % Alterssparkonto CHF 0.75 % Euro-Konto EUR 0.50 % Festgeidanlagen in CHF Mindestbetrag CHF 100 000.- Laufzeit 3 Monate 0.125% Lautzeit 6 Monate 0.125% Lautzeit 12 Monate 0.125% Kassenobligationen Mindeststückelung CHF 1000- 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 
1.1250% 1.3125% 1.4375 % 1.5625 % 1.6250 % 
7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre 
1.7500 % 1.8125% 1.8750% 1.9375% VP Bank-Tilel "21.10.2005 (17:30 h) VP Bank-Inhaber CHF 206.00 VP Bank-Namen CHF 18.50 |  Edelmalallprels e '21.10.2005 Kauf Verkauf Gold 1 kg CHF 18959.00 19'209.00 Gold 1 Unze USD 460.05 463 10 Silber 1 kg CHF 309.00 319.00 Wechselkurse '21.10. 2005 Noten USD GBP EUR 
Kauf Verkauf 1243 1.343 2222 2.362 1516 1.576 p«i«en Kauf Verkauf EUR 1.533 1.563* " VP-Bank-Kunden beziehen Euronoten 
an den VP-Bank-Automaten zum Devisenkurs. Alle Angaben ohne Gewähr. Verwaltungs- und Privat Hank Aktienaesellsrh itt 9490Vaduz -Aeulestasse 6- Tel .8000G6<ßS,00 www vobanK cp ni - lalMMaiLkjara VP Bank fondsleitung Aknengesellsctnft 9490 Vaduz • Sctiraijass 6 ld , 4?3 ^ " - vpfWvpbank com
	        

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