Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS BLATT 
ANZEIGE DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN FREI TAG, 21. OKTOBER 2005 SEITE 21 LESUNG Welche Texte Ben Becker am 10. Novem­ ber im TaK lesen wird und was es mit Kinski zu tun hat. 21 
DIESEL-STAR Welches SUV-Modell von Honda einen aus­ gezeichneten Diesel­ motor unter der Haube hat. 22 
TV-ABEND Auf welchen Sendern es heute Abend was zu sehen gibt und wo es gemütlich oder actions- reich zugeht. 23 
GERICHT In welcher Funktion der US-Popstar Mi­ chael Jackson bald wieder vor Gericht er­ scheinen könnte. 
24 ^ IN EWS •mxpaanaWWB»»« Peter-Surava-Preis an «Helfen berührt» VADUZ - Am Sonntag, 23. Oktober, wird im Vaduzer Kleintheater Schlösslekeller der diesjährige Peter-Surava-Preis des PEN Clubs Liechtenstein verliehen. Preisträger ist das Projekt «Helfen be­ rührt», ein privates Hilfsprojekt zur medizini­ schen Versorgung in Dritt-Welt-Ländern, das vom Ärzte-Team Martin Dünser und Eva-Su- sanne 
Ehrenreich geleitet wird. Nach der Durchführung von Hillsprojekten in Tansania (2(X)I) und im Kongo (2(X)2) wurden letztes Jahr Krankenhäuser in der Mongolei mit me­ dizinischem Hilfsgerät ausgerüstet. Nach ei­ ner kurzen Würdigung der Preisträger durch den Präsidenten des PEN Clubs, Herrn Prof. Paul Flora, wird Martin Dünser sein Hilfspro­ jekt ausführlich vorstellen. Weitere Informa­ tionen zu «Helfen berührt» im Internet unter www.helfen.beruehrt.org . Beginn der Veranstaltung: 10.30 Uhr im Schlösslekeller Vaduz. Zum Preis 1998 hat der PEN-Club Liechtenstein in memoriam seines verdienten Mitgliedes Peter Surava alias Ernst Steiger den Peter-Surava- Preis geschaffen. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen, mit dem Ziel, das Andenken an Peter Surava zu bewahren und Menschen auszuzeichnen, die sich so wie er für Verfolg­ te, Entrechtete und Ausgebeutete einsetzen, Menschen also, deren Tun von Zivilcourage und Gerechtigkeitssinn geprägt ist. Der Preis soll die Geehrten ermutigen und all jene an­ spornen, die im Geiste von Peter Surava tätig sind. Bisherige Preisträger waren das Writers in Prison Committee (1999), Dr. Rupert Neu­ deck (2(K)1) und Siba Shakib (2003). (PD) Fieber - Ben Becker spricht Klaus Kinski SCHAAN - Ein wildes, wundes Herz mach­ te Klaus Kinski schon früh zu einem Getrie­ benen - auf der Theaterbühne ebenso wie als Autor. Seine frühen Gedichte, vor einem hal­ ben Jahrhundert geschrieben und durch Zufall wieder entdeckt, erschienen im Jahr 2001 im Eichborn Verlag. Sie zeigen einen klagenden jungen Mann, der sich voller Verzweiflung und Abscheu den grossen Fragen des Lebens stellt. Als er feststellen muss, dass es für ihn keine Antworten geben wird, bittet er in tiefer Demut Gott, dass der ihm helfe, «die Zwischenzeiten auszutragen». Die Lücke, die Klaus Kinski in der ernsten Literaturrezita­ tion hinterlassen hat, schliesst Ben Becker mit «Fieber», dem «Tagebuch eines Aussätzi­ gen»: Er spricht die Gedichte eines jungen, angreifbaren Kinski. Längst gehört Ben Becker zur ersten Reihe der jungen deutschen Schauspieler. In den letzten Jahren hat er sich - als «Comedian Harmonist» auch zu interna­ tionalem Kinoruhm gelangt - liebevoll-lei- denschaftlich das Terrain «Lesung» erobert. In ungezählten Bühnenauftritten schliff er ge­ meinsam mit seiner Begleit-Band «Zero Tole- rance» (Ulrich Spiehs und Jacki Engelken) speziell seine hochkarätige Kinski-Perfor- mance zum facettenreichen Brillanten. Am Donnerstag, 10. November um 20.09 Uhr gastiert Ben Becker im Theater am Kirchplatz in Schaan. Eintritt 30 / 35 Fran­ ken, 10 Franken für Schüler/-innen und Stu­ denten/Studentinnen bis 27 Jahre. (TaK) 
Glückliche Welt Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt «Biedermeier im Haus Liechtenstein» VADUZ - Die Biedermeier- Sammlung, Endpunkt der Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, umfasst neben Gemälden, Aquarellen und Möbeln eine neue, bedeu­ tende Porzellansammlung. Wichtige Beispiele sind in der Ausstellung «Biedermeier im Haus Liechtenstein» zu sehen, die gestern im Beisein des Fürs­ tenpaares im Kunstmuseum Liechtenstein eröffnet wurde. »Arno töffle r Bis ins Biedermeier, markiert durch die Eckpunkte des Wiener Kon­ gresses von 1815 und der Revolu­ tion von 1848, haben die Fürsten von und zu Liechtenstein zeitge­ nössische Kunst gesammelt. Das Kunstmuseum zeigt bis 27. 8. 2007 in enger Kooperation mit dem Liechtenstein-Museum Wien be­ deutende Beispiele jener Epoche, aus den Fürstlichen Sammlungen. Die Ausstellung wird von Johann Kräftner, Direktor der Fürstlichen Sammlungen, kuratiert, der auch den Katalog, gesponsert von «der dem Fürstenhaus gehörenden LGT, verfasst hat. Im Gegensatz zur Biedermeier­ ausstellung im Engländerbau 1983 sind nicht nur Gemälde zu sehen, sondern Aquarelle, Skizzen, Möbel und Kunsthandwerk, teils Stücke, die noch nie öffentlich gezeigt 
wur-lohann 
Kräftner, Direktor der Fürstlichen Sammlungen und Autor des Katalogs, mit dem Fürstenpaar vor Franz Xaver Petters «Blumenstrauss in einer Vase» aus dem Jahr 1845. den, darunter etliche Neuerwerbun­ gen, von den ganz Grossen der Epoche, wie Proud'hon, Waldmül­ ler, Amerling oder Pettenkoven. Ganz neu ist etwa die Sammlung von Sorgenthal-Porzellan, die wohl wichtigste ihrer Art. Tor zur Moderne Kräftner machte in seiner Anspra­ che deutlich, dass das Biedermeier sehr zu unrecht den Ruf von «Bie­ derkeit» geniesse. Das Wilde dieser Stilrichtung sei 
erst gegen Ende des 19. Jh. der Domestizierung anheim­gefallen. 
Neben der Tendenz zu re­ gelrecht durchgeknallter Buntheit zeichnet sich die Epoche dadurch aus, dass sie die bis anhin für unver­ rückbaren gehaltenen akademi­ schen Gattungsgrenzen über den Haufen warf und auch in ihrer Hin­ wendung zur realistischen Natur- und Gesellschaftsbetrachtung das Tor zur Moderne aufstiess. Friede in Europa Die sich wandelnde Bedeutung von Krieg und Frieden in der Majo­ ratszeit der Fürsten Johannes I. 
(1781-1836), bzw. Alois II. (1836- 1858) aufzuzeigen, ist ein wichti­ ger Aspekt der Ausstellung: Im Proud'hons Bild Erzherzog Karls nach der Schlacht bei Aspern von 1820 sind die Kriegstoten noch echt, in Schindlers Bild eines Raubüberfalls von 1840 sind die Soldaten Witzfiguren, die Toten Staffage. War Johannes I. noch in erster Linie Militär, konnte sich sein schöngeistiger Nachfolger als Friedensfürst ganz der grossen Kunst und dem privaten Glück ver­ schreiben. Werkjahrlesung von Patrick Boltshauser Liechtensteiner Spezialitäten im Schlösslekeller VADUZ- PatNck Boltshauser studierte nach der Matura am Liechtensteinischen Gymnasium Zoologie 
in Bern. Schon wäh­ rend des Studiums, das er 1996 abschloss (Verhaltensökologie), wirkte er In freien Theatergrup­ pen als Schauspieler mit. Seit 1996 betätigt er sich auch als Dramaturg, Regisseur und Autor. 1997 gewann er den Preis des Autorenwettbewerbs «Spiegelthea­ ter» in Zürich und im Jahr 2000 den Preis des Schauspielhauses Graz für «Brot und Spiele». Sein Kurz­ drama «Schattenspiel» gewann 2003 den Wettbewerb «Drama Köln» und wurde als Werkstattins­ zenierung in Köln uraufgeführt. Seit 2002 ist Boltshauser Gründer­ mitglied der Theatergruppe pol.the- ater, deren Ziel es ist, Tagespolitik zum Ausgangspunkt einer künstle­ rischen Auseinandersetzung zu ma­ chen. So entstand 2003 «Gelobtes Land». (Nahostkonflikt) und 2004 «Helping Hands» (moderne Skla­ verei). Patrick Boltshauser ist Mit­ glied des PEN Clubs Liechtenstein und lebt in Berlin. Anlässlich seiner Lesung im 
Heute Abend liest Patrick Boltshauser im SchlSssleksller Vaduz. 
Schlösslekeller wird Patrick Bolts­ hauser Texte vorstellen, die wäh­ rend seines Werkjahres 2004/05 entstanden sind.«Rauschen» ist ein Theaterstück, in dessen Zentrum die Beziehung der 59-jährigen He­ len und der 18-jährigen, blinden Lena steht. Ausschnitte des Dramas werden von den Schauspielerinnen Judith Niethammer, Vanessa Bran­ destini und Catherine Villiger in ei­ ner szenischen Lesung präsentiert. In der zweiten Hälfte des Abends wird Boltshauser aus seinem Ro­ man «Schneegestöber und Pils» le­ sen. Die szenische Lesung wurde freundlicherweise durch den Kul­ turbeirat unterstützt. Die Lesung von Patrick Bolts­ hauser ist eine Veranstaltung im Rahmen der «Liechtensteiner Spe­ zialitäten im Schlösslekeller» und findet am Freitag, 21. Oktober, statt. Beginn: 20 Uhr. Offizielle Vorverkaufsstelle des Schlösslekel- lers ist der Postcorner der Liechten­ steinischen Post AG, Internet: www.postcorner.li oder Telefon 239 63 66. Ebenso besteht die Möglichkeit, an der Kasse mögli­ che Restkarten zu beziehen. (PD)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.