Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

fff GEHEIMTIPPS & EINKAUFEN I 27 Kunst im Stall: Gudrun Servay-Böttcher präsentiert Eier in allen Variationen. Zum Ei gibt's Hochprozentiges Der Haldenhof über dem Bodensee bei Hagnau bietet vielfältige Erlebnisse.- Während der Bauer in der Schaubrennerei werkelt, führt die Bäuerin durch die Kunstgalerie im Stall. Eier sind Gudrun Servay-Böttchers Lei­ denschaft: Über 600 Stück hat die Bäuerin vom Haldenhof über dem Bo­ densee bei Hagnau in den vergangenen 23 Jahren zu kleinen Kunstwerken ver­ arbeitet. Vom Zwergwachtel- bis zum Straußenei reicht die Palette, mal mit zarten Tuschezeichnungen, mal mit kräftigen Plakafarben, mit Katzenge­ sichtern, Hummelfiguren, Jagdszenen oder Blumenranken - passend zu den Sammeltassen der Verwandtschaft - verziert. In einer Vitrine liegen schwarz gefärbte Eier mit ausgekratzten Mus­ tern, in einer anderen sind Eier zu se­ hen, denen die Bäuerin mit einem Zahnarztbohrer filigrane Lochmuster verpasst hat. • Liebevoll dekoriert Für ihr Hobby opfert Gudrun Servay- Böttcher sogar den Familienschmuck: Etliche Eier sind mit Broschen, Me­ daillons und Ringen dekoriert. Wo heu­te 
die Werke der 52-Jährigen zu be­ staunen sind, haben früher Schweine, Gänse und Enten gehaust. Weiß ge­ tüncht eignet sich der Stall prima als Kulisse für Kunst. Im alten Futtertrog stehen Ölbilder, auf denen Blumen­ sträuße, Porträts und die liebliche Landschaft rund um Hagnau zu sehen sind. Darüber hängt - selbstverständ­ lich - eine Kollektion hübscher 
Oster- Wohl bekomm's: Karlheinz Böttcher macht aus Maische Zwetschgenbrand. 
eier. Wer Glück hat, darf auch die Werk­ statt der Künstlerin in Augenschein nehmen: Eine steile Treppe führt ins Dachgeschoss des Bauernhauses, wo sich ein herrlicher Panoramablick über den Bodensee auf die Schweizer Alpen öffnet. In der Brennerei raucht derweil schon der Kamin. • Edles „Tröpfchen" Aus einem großen Fass schöpft Ehe­ mann Karlheinz Böttcher Zwetschgen­ maische in die Kochkammer. Die Gäs­ te nehmen bei Apfelsaft und Hefezopf am Tisch Platz, während der 67-Jähri­ ge noch am kupfern glänzenden Brenn­ gerät hantiert. In dem kleinen Raum ist es warm. An der Wand hängen Hirsch­ geweihe und Jägerhüte, an einem Ge­ stell ein paar Fuchsbälge. Der Landwirt setzt das Rührwerk in Gang, und Zwet­ schgenduft erfüllt sogleich die Bren­ nerei. Aus dem Gerät dringt ein gemüt- liches Blubbern. Jede Kammer verfügt 
über ein Sichtfenster und ist von innen beleuchtet. Böttcher erklärt genau, wie er Vor- und Nachlauf abtrennt, um an das begehrte Zwetschgenwasser zu kommen. Den frischen Brand würden die Gäste natürlich am liebsten sofort probieren. Aber das geht nicht: „Der Duft ist zwar schon drin", sagt der Bren­ ner, „aber noch völlig zugedeckt vom Alkohol." Ein paar Jahre muss das Wäs­ serchen noch reifen. Erst die richtige Lagerung in Ton, Glas, Edelstahl oder Holz bringt das Aroma voll zur Geltung. Gekostet wird trotzdem - von den Vorrä­ ten. Denn das gehört zum Brennerei­ besuch schließlich dazu. Facts & Infos • Kunstausstellung und Destillatever­ kauf: Mo., Mi. und Fr. 14-18 Uhr. Anmel­ dung zur Hofbesichtigung bei Fam. Bött­ cher, Tel.++49 7532 6523, Fax 414719. Die Führung kostet für Erwachsene 6 Eu­ ro, für Jugendliche bis 15 Jahre kostentos.
	        

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