Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

22 I KULTUR & EVENTS fff Friedrich von Amerling (1803-1887) - Porträt der Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein im Alter von zwei Jahren. 
Reines Biedermeier Die Sammlung des Fürsten 
gilt als wichtigste Europas: zu sehen im Kunstmuseum Ein sehr kleines, sehr kostbares Bild war noch nie öffentlich zu sehen: Erst kürzlich erwarb Fürst Hans-Adam II. in London Ferdinand Georg Waldmül­ lers „Die Unterrichtsstunde" (1837). Zwischen 21. Oktober 2005 und 27. August 2006 hängt das Bild im Kunstmuseum Liechtenstein in der Ausstellung „Biedermeier im Haus Liechtenstein". Vaduz wartet mit Neuerwerbungen auf, die selbst das verwöhnte Wiener Publikum zum Staunen bringen würde. So denkt Jo­ hann Kräftner, Direktor des Liechten­ stein Museums in Wien und der Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, schon darüber nach, die Ausstellung im Jahr 2007 auch nach Wien zu holen: ins Palais Liech­ tenstein in der Rossau, das auf einer der vergoldeten Biedermeiertassen abgebildet ist. • Exotisch, militärisch, häuslich Das Zeitbild des Biedermeier, ist so vielfältig wie lupenrein. Die Bieder­ meier-Sammlung umfasst Gemälde, Aquarelle, eine bedeutende Porzel­ lansammlung und Möbel. Unter Fürst Alois II. gehörten Biedermeier und Neo-Rokoko zum fürstlich-höfischen Inventar, darunter ein Goldsessel, der aussieht wie aus Bambus gemacht. Die Zeit nach Napoleon I. hatte min­destens 
drei Seiten: eine fantasievoll exotische, eine militärische und eine friedlich häusliche. So waren in der Biedermeierzeit Ferdinand Georg Waldmüllers Bilder beliebter Wohn­ zimmerschmuck. In der freien Natur malte er Alpen-Landschaften und in Sizilien vier berühmte Tempelland­ schaften. Drei befanden sich im Be­ sitz des Fürstenhauses. Die vierte, die „Ruine des griechischen Theaters zu Taormina" (1844), stöberte Kräftner kürzlich in den USA auf. • Wechselnde Ausstellungsstücke Im Katalog zur Vaduzer Ausstellung findet der Besucher sämtliche Expo­ nate. Ins Kunstmuseum muss jedoch drei Mal gehen, wer sämtliche Origi­ nale betrachten will. Weil der Platz fehlt, um alles Schöne vom Besten gleichzeitig zu zeigen, werden Aus­ stellungsstücke gewechselt. Wer also das Porträt Prinzessin Marie Franzis­ kas sehen will, gemalt von Friedrich von Amerling, hat bis Juli 2006 Zeit. Dann geht das schönste je gemalte schlafende Kind alsCovergirl zur Fest­ wochenausstellung nach Salzburg. » Online mehr dazu: www.liechtensteinmuseum.at   www.kunstmuseum.li • Die Ruinen des griechischen Tempels bei Taormina: eine besonders kostbare Neu­ erwerbung der Fürstlichen Sammlung. 
Conrad von Sorgenthal-Wiener Manufaktur (1733—1805) - Tasse und Untertasse mit Lapislazuli-Dekor, Wien, 1803, Porzellan bemalt.
	        

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