Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DONNERSTAG, 20. OKTOBER 2005 SEITE 11 FUSION Weshalb eine Fusion der österreichischen A- Tec und Unaxis laut Mirko Kovats kein Thema ist. 
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HOHES NIVEAU Wie sich die Vorarlber­ ger Industrie im dritten Quartal 
präsentierte und wie es um das Ge­ schäftsklima steht. 
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RÜCKGANG Weshalb in der Schweiz die Anzahl Neuzulassungen von Autos zurückgegangen ist  17 
ABLEHNUNG In welchem Punkt Frankreich an den WTO-Verhandlungen keine Zugeständnisse machen will. 
18 »üNEws Jeder starrt in sein Glas Refco unter Gläubigerschlitz ZÜRICH - Der Bilanzskandal um den US- Rohstoff- und Terminbroker Refco zieht seine Kreise bis in die Schweiz; Zwei Anlegeran­ wälte haben Strafanzeige gegen Verantwortli­ che von Refco Switzerland 
eingereicht. Über verschiedene Finanzvermittler sei «eine gros­ se Zahl 
insbesondere deutscher und Schwei­ zer Anleger mit überhöhten Kommissionen abgezockt» worden, teilten die beiden Anwäl­ te am Mittwoch mit. Bei Refco Schweiz hatte man bis gestern Abend noch keine Kenntnis der Anzeige. Refco-Schweiz-Sprecher Tobias Steger sagte dazu, dass Kommissionen immer offengelegt würden. Der Inhalt der Anzeige habe wahr­ scheinlich nichts mit den Vorfällen in den USA zu tun, sagte er weiter. Anleger könnten ihre Positionen bei Aktien zurzeit problemlos auflösen, bei Futures läuft das Geschäft ganz normal weiter. (sda) Spediteure beenden Streik MADRID - Die spanischen Fuhrunternch- men haben am Mittwoch ihren landesweiten Streik nach zwei Tagen beendet. Die Regie­ rung hatte ihnen am Vorabend eine Reihe von Steuererleichterungen zugesagt. Die Lastwa­ genspediteure hatten den unbefristeten Aus­ stand am Montag begonnen, um einen Aus­ gleich für die hohen Mineralölpreise zu be­ kommen. Die Aktion führte zu Engpässen vor allem in der Automobilindustrie. Fünf Montagewerke mussten die Produk­ tion reduzieren oder ganz stoppen, weil die erforderlichen Bauteile nicht geliefert oder die fertig gestellten Fahrzeuge nicht abtrans­ portiert wurden. In Nordspanien konnten die Supermärkte keine frischen Milchprodukte und keinen Fisch mehr anbieten. (sda) US-Präsident Bush sucht Nachfolger für Alan Greenspan I. V WASHINGTON - Nach seinen Beschlüssen zur Neubesetzung des Obersten Gerichts hat US-Präsident George W. Bush über eine wei­ tere Personalfrage von grosser Tragweite zu entscheiden. Es geht um die Nachfolge von Notenbankchef Alan Greenspan (Bild). Viele halten Greenspan wegen seiner Rolle als Steuermann der Geldpolitik und seinem da­ mit verbundenen Einfluss auf die Wirtschaft der USA und der Welt für den zweitmächtigs­ ten Mann der Vereinigten Staaten. Es ist möglich, dass Bush den Nachfolge­ kandidaten schon bald benennt. Zwar schei­ det Greenspan erst am 31. Januar aus, doch muss der Nachfolger zuvor vom Senat bestä­ tigt werden. Zu der heiklen Kand tidatensuche sagte Bush vor zwei Wochen, er wolle einen Chef der US-Nationalbank (fed), der «als Person gesehen wird, die über der Politik steht». (sda) 
«4 Länder Magazin» trägt Uber die Grenzen, was Nachbarn wissen wollen SCHAAN - Sie könnte eine der reichsten Grenzregionen Euro­ pas werden: die Region Vorarl- berg-Llechtenstein-Ostschweiz- deutsches Bodenseeufer. Nur, dazu miissten die Nachbarn neu­ gieriger sein. Diese Neugier zu wecken, hat sich das «4 Länder Magazin» zum Ziel gesetzt, das heute in vier Ländern erscheint. • Konnila PMffsr Im Wirtshaus starren vier Männer in ihre Gläser: am einen Tisch ein Schwabe, an der Theke ein Vorarl­ berger, in der Ecke ein St. Galler und am Stammtisch ein Liechten­ steiner. Versteh' einer die Aleman­ nen. Sie sprechen ähnliche Dialek­ te, die Strukturen im Wirtschafts- raum Vorarlberg-Liechtenstein-Ost- schweiz-deutsches Bodenseeufer gleichen sich - und auch die Menta­ lität. Doch steht die Zusammenar­ beit über die Grenzen erst am An­ fang. Die Nachbarn lernen sich nur zögernd kennen. Was Politiker er­ klären, bleibt oft stecken und der In- formationsfluss versiegt. Notiz von sich selbst nehmen Seit 1983 bringt die Internationale Bodenseekonferenz immer wieder unverbindlich Leitbilder ins Spiel, um immer wieder neu die gleichen Ziele und Orientierungspunkte zu setzen. Zwar sprechen Regierungs­ mitglieder und Beamte der Länder freundnachbarlich miteinander. Auch gibt es ein gemeinsames Inter­ net-Portal zu Waldthemen und das Projekt «Erholung und Freizeit im Alpenrheintal» soll das Kennenler­ nen über die Grenzen fördern. Noch recken die Ostschweizer ih­ re Köpfe nach Bern, die Vorarlber­ ger nach Wien, die Baden-Württem­ berger nach Berlin. Die Region Vor- arlberg-Liechtenstein-Ostschweiz- deutsches Bodenseeufer sollte No­ tiz von sich selbst nehmen, meinen vier Verlage in den vier Ländern. Sie haben sich zusammengetan, um das «4 Länder Magazin» in jeden Haushalt zu bringen. Das Magazin hat eine Auflage von 301 000 Exemplaren und erscheint im Mai und im Oktober als Beilage in der Schwäbischen Zeitung, im St. Gal­ ler Tagblatt, den Vorarlberger Nach­ richten und im Liechtensteiner Volksblatt. Es erzählt von Men­ schen, ihrer Kunst, ihrer Gast­ freundschaft, ihren Bräuchen und einer Region mit Wirtschaftskraft. Vier Länder mal vier Stichworte So ist unter dem Stichwort «Fi­ nanzen» im heute beiliegenden «4 Länder Magazin» von einem neuen Trend, sprich dem Erfolg des VZ VermögensZentrums in St. Gallen zu lesen. Mit unabhängiger Finanz­ beratung hat das Zentrum eine Marktlücke entdeckt. Zunehmend lassen sich 
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JU Wer Länder, vier Verlage, ein Magazin: Die Nachbarn In der Region lernen sich kennen. künden beraten. Das Hauptargu­ ment ist, dass die Banken vorwie­ gend hauseigene Produkte empfeh­ len. Auch in Vorarlberg hat sich ei­ ne besondere Kultur der Vermö­ gensverwaltung herausgebildet. Die meisten Banken bieten inzwi­ schen Vermögensverwaltungsman­ date ab 50 000 Euro an. Die Wiener würden staunen Vom Finanzplatz Liechtenstein aus schwärmen zur gleichen Zeit Banken in die neuen Boommärkte aus: nach Osteuropa und in die ara­ bische Welt. Der Trend im Private Banking hält an: Banken warten nicht mehr auf Kunden aus dem Ausland, sondern begeben sich an jene Orte, die zusätzliche Geschäfts­ felder versprechen. In Deutschland heizen derweil Deutsche Aktien die Fantasien von Anlegern in aller Welt an. Während in der Politik von Re- formstau die Rede ist, haben sich die Unternehmen fit gemacht. Deutsche Konzerne brauchen Deutschland nicht mehr, lautet das knallharte Fa­ zit eines Chefvolkswirts. Was unter «Kultur & Events» im «4 Länder Magazin» zu lesen ist, belegt, wie eng die Menschen in dieser starken Wirtschaftsregion 
mit ihren Ländern verbunden sind. So zeigt ein bekannter Galerist mit bäuerlicher Abstammung in seinem Obstgarten hinter dem Haus in Thalheim Skulpturen zeitgenössi­ scher Künstler von hoher Qualität. Auch St. Gallen setzt mit neuen Projekten auf eine altbewährte Ku­ lisse. Ab Sommer 2006 sollen auf dem St. Galler Klosterplatz zum ersten Mal die St. Galler Festspiele stattfinden. Damit will die Stadt ei­ nen Ruf in die Welt hinausschicken. Rein nach dem Lustprinzip geht der Vorarlberger Erfolgsautor und Kabarettist vor. Er hat in Eschen ei­ ne Schreibwerkstatt gegründet und will von Liechtenstein aus junge Talente fördern. In eine andere Zeit taucht ein Raum im Kunstmuseum Liechtenstein ein. Die Privatsamm­ lung des Fürsten gilt als wichtigste Europas. Zu ihr gehört das Schöns­ te vom Besten der Biedermeierzeit. Das ist ab Freitag im Kunstmuseum zu sehen. Vaduz wartet mit Neuer­ werbungen auf, die selbst das ver­ wöhnte Wiener Publikum zum Staunen bringen würde. Golfplätze, so weit 
das Auge siolit Geheimtipps aus den vier Län­ dern sind im Magazin ebenso zu 
finden, wie ausgewählte Veranstal­ tungstipps, besoriders schöne Frei­ zeittipps und Familientipps in der Region. Noch nämlich enden gut ausgebaute Radwegnetze an der Grenze. Noch nutzen die Menschen in der Bodenseeregion das Angebot viel zu selten grenzüberschreitend, obwohl insgesamt das Angebot mit der 
Nachfrage kaum mehr Schritt hält, wie die Mitarbeiter des Pilot­ projekts «Erholung und Freizeit» herausfanden. Ebenso wird erst langsam über 'den Sinn nachge­ dacht, dass jedes Land für sich ei­ nen Golfplatz 
betreibt, wenige Ki­ lometer vom andern entfernt. Die Ländergrenzen durchlässi­ ger zu machen und Netzwerke zu schaffen, ist das Ziel des Ende 2001 lancierten Programms «Al- penrhein-Bodensee-Hochrhein», das aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unter­ stützt wird. Für das Teilprogramm «Erholung und Freizeit» zahlten Vorarlberg, die Kantone St. Gallen und GraubUnden sowie Liechten­ stein immerhin je 75 000 Euro. Das «4 Länder Magazin» will etwas dazu tun, dass die vier Alemannen an ihren Tischen zu erzählen anfangen. )
	        

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