Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 14. OKTOBER 2005 
bla?!I INLAND 5 NACHRICHTEN Verein «Hilfe für Bangladesch» Jahrmarkt ESCHEN - Der Jahrmarkt war für den Ver­ ein ein grosser Erfolg. Selbst gemachte Fil­ zwaren wie Teelichter, Schmuck, Schlüssel­ anhänger etc. und Rikshaw-Fahrten waren für viele Jahrmarkt Besucherinnen und Besucher eine besondere Attraktion. Der stolze Erlös von 1618 Franken wird vom Liechtensteini­ schen Entwicklungsdienst (LED) verdoppelt und für das Projekt «Förderung der länd­ lichen Bildung und Gesundheit in Bangla­ desch» verwendet. Die Vorstandsmitglieder Alexandra Horvat, Isabel Lampert. Carmen und Sellin Howlader bedanken sich bei allen freiwilligen Helfern, Gönnern und dem LED für ihre Unterstützung. Im Bild von links: Seliip Howlader, Car­ men Howlader. Alexandra Horvat. (PD) Die Gesellschaft im Zeitenwandel BALZERS - Ein Vortrag von Markus Eberle im Haus Gutenberg. Herausforderungen in Beruf und Alltag, Druck und Existenzkampf nehmen in unserer Gesellschaft stetig zu und fordern nicht selten all unsere Kraft und Ener­ gie ein. Diese ständigen Übcrbelastungen führen in zunehmendem Masse zu Angst und Depression, Aggression, krankhafter Eifer­ sucht oder gar zu Selbstmordgedanken. Auch die Natur spiegelt die chaotischen Zustände in unserer Welt wider und hinterlässt bei vie­ len Menschen ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Wie gehen wir mit solchen Veränderungen um, was wollen sie uns zeigen und wie kön­ nen wir sie in unseren Alltag integrieren? Auf diese Fragen geht Markus Eberle in seinem Vortrag am Dienstag, 18. Oktober, um 20 Uhr im Haus Gutenberg in Balzers ein. Vortrag «Die Gesellschaft im Zeitenwan- dei»: 18. Oktober, 20 Uhr, Haus Gutenberg, Balzers, Markus Eberle, Tel. 232 02 62, E- Mail:, ichbin@ichbin.li ,  www.ichbin.li .  (PD) Sport für jedermann/-frau MAUREN - Das alljährliche Konditionstrai­ ning für jedermann/-frau, organisiert vom Radfahrerverein Mauren und der Winter­ sportgruppe, findet wieder wöchentlich don­ nerstags ab dem 20. Oktober jeweils von 20.15 bis 21.30 Uhr in der Turnhalle in Mau­ ren statt. Es wird ein Unkostenbeitrag für das Trainerhonorar eingezogen. Die Organisato­ ren freuen sich auf rege Teilnahme und wün­ schen allen Teilnehmern viel Spass. (PD) Skibörse . MAUREN - Der Skiclub UWV und der El­ ternverein Mauren-Schaanwald organisieren am Samstag, 22. Oktober von 10 bis 11.30 Uhr, im Gemeindesaal Mauren eine Skibörse. Bei dieser einmaligen Gelegenheit können günstige Wintersportausrüstungen erstanden und nicht mehr gebrauchte, jedoch gut erhal­ tene Wintersportartikel für Kinder und Er­ wachsene verkauft werden. Abgabetermin: Freitag 21. Oktober von 18 bis 20 Uhr im Foyer des Gemeindesaals Mau­ ren, Abrechnung und Rücknahme: Samstag 22. Oktober von 11.30 bis 12.30 Uhr. (PD) Moderne 41/2 Zimmer-Partwre- wohnung 118 m 
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Schweigen ist ein Problem Morgen Samstag ist der c<lnternationale Tag des weissen Stockes» SCHAAN - Am morgigen «Tag des weissen Stockes» informie­ ren blinde und sehbehinderte Menschen über Schwierigkelten und Missverständnisse, welche bei der Kommunikation mit Se­ henden entstehen können. Ein Wort zur richtigen Zeit verbes­ sert die Verständigung und schafft Kontakte. Jedem Gruss, jedem Ansprechen, jeder Frage oder verbalen Kontakt­ aufnahme 
geht normalerweise der Blickkontakt voraus. Wir sehen ein­ ander 
in die Augen, wir reden unter vier Augen, und wer den andern beim Sprechen nicht anschaut, hat im Normalfall etwas zu verbergen. Keine drahtlose Verbindung Bei der Kommunikation zwi­ schen Sehenden und Sehbehinder­ ten kann diese wichtige «drahtlose Verbindung» nicht über den Au­ genkontakt aufgebaut werden: Se­ hende Gesprächspartner können schauen, blinzeln, also nonverbal kommunizieren, so lange sie wol­ len, sehbehindörte und blinde Mit­ menschen können das nicht aufneh­ men. Dadurch werden sie oft miss­ verstanden, ihre Reaktionen kön­ nen falsch gedeutet werden. So be­ merken Sehende etwa: «Wir haben dich gesehen und haben gewunken, aber du hast nicht reagiert, hast nichts gesagt oder bist stur an uns vorbeigegangen.» Solche Rück-können 
über andere Erfahrungen berichten und das aus weniger ge­ läufiger Betrachtungsweise. Es lohnt sich, sie anzusprechen und mit ihnen ins Gespräch zu kom­ men. (PD) TIPPS Humorvoller Umgang mit dem Thema blind sein. meidungen können den Betroffe­ nen verletzen und lassen ihn die Behinderung als soziales Defizit wahrnehmen. Damit sehbehinderte und blinde Menschen ins Gespräch kommen, 
müssen sie mindestens wissen, dass jemand da ist und dass dieser jemand zum Gespräch bereit ist. Weil die visuelle Wahrnehmung fehlt oder stark eingeschränkt ist, müssen sie vom Gegenüber etwas 
hören: ein Geräusch, ein Wort, ei­ nen Hinweis. Wer nichts sagt, wird «nicht gesehen» und ist einfach nicht da. Somit haben es vor allem die Se­ henden in der Hand, Blinde oder Sehbehinderte anzusprechen, sie ins Geschehen einzubeziehen und zum Mitreden aufzufordern. Seh­ behinderte und. blinde Menschen haben auch etwas zu sagen, sie 
Auf der Strasse, beim Einkau­ fen, oder an einer Veranstaltung: Plötzlich entdecken Sie einen blinden oder sehbehinderten Menschen. Wie sollen Sie sich Verhalten?' 1. Sprechen Sie die sehbehin­ derte oder blinde Person direkt an./ 2. Fragen Sie, ob Hilfe er­ wünscht ist. 3. Wenn Hilfe erwünscht ist, bieten Sie Ihren Ann an. 4« Sehbehinderte und Bünde sind auf präzise Angaben ahge- wiesen - erklären Sie was Sie sehen, beschreiben Sie die Situ­ ation. 5. Sagen Sie, wenn Sie für einen Moment weggehen, und auch, wenn Sie Wieda zurück sind. 6. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihre Hilfe abgelehnt wird. Freuen Sie sich, wenn blinde und sehbehinderte Menschen al­ leine zurechtkommen. Die Geschichte des weissen Stockes Warum blinde und sehbehinderte Menschen einen weissen Stock haben SCHAAN - Die Idee, die blinden Menschen mit einem weissen Stock als Schutz- und Erken­ nungszeichen zu versehen, ent­ stand 1930 in Paris und wurde 1931 in die Tat umgesetzt. Schöpferin dieser genialen Idee war Guilly d'Herbemont, die erst 1980, fast vergessen, im hohen Alter von 91 Jahren «tarb. Sie gehörte der französischen Aristokratie an und hatte, wie dies früher üblich war, keine öffentliche Schule besucht, sondern ihre Jugend in den Schlös­ sern ihrer Familie verbracht. Es ist daher um so erstaunlicher, dass Guilly d'Herbemont auf so konkre­ te Weise einer Gruppe von Men­ schen zur Seite stand, mit der sie von zu Hause aus kaum in Kontakt gekommen war und dass sie eine der grössten Schwierigkeiten, den Strassenverkehr so klar erkannte. Im November 1930 wandte sie sich an die Redaktion der Tageszei­ tung «Echo de Paris» und regte an, die Blinden der Region Paris mit weissen Stöcken auszustatten, ähn­ lich den Verkehrspolizisten. Die genannte Zeitung griff die Idee auf und so kam es, dass Guilly d'Herbemont am 7. Februar 1931 im Rahmen einer kleinen Feier und in Anwesenheit mehrerer Minister und Vertretern von Blindenorgani- sationen die ersten weissen Stöcke überreichen konnte. Der weisse Stock wurde somit offiziell als Schutz und Erkennungszeichen blinder Menschen anerkannt. Innert kurzer Zeit gelangten 5000 Blinde der Region Paris in den Besitz die­ ses äusserst wertvollen Hilfsmittels. Der weisse Stock in der Schweiz Im April 1938 überreichte Guilly d'Herbemont in Lausanne den weissen Stock an die ersten 100 Blinden und Sehbehinderten des Kantons Waadt und sorgte 
gleich-Sehbehinderte 
und Blinde sind auf präzise Angaben angewiesen ren Sie was Sie sehen, beschreiben Sie die Situation. 
erklä- zeitig für die öffentliche und amtli­ che Anerkennung dieses Hilfsmit­ tels in der Schweiz. In der Folge wurde der weisse Stock als Schutz- und Erkennungszeichen in die schweizerische Strassenvorkehrs- ordnung im Artikel 6 aufgenom­ men: «... unbegleiteten Blinden, die durch Hochhalten des weissen Stockes anzeigen, dass sie die Strasse überqueren wollen, ist der Vortritt zu gewähren ...». Was wäre wohl geschehen und wie kämen die blinden Menschen heute wohl im immer gefährliche­ren 
Strassenverkehr zurecht, wenn Guilly d'Herbemont nicht diese ge­ niale Idee gehabt hätte. Zahllosen blinden und sehschwachen Men­ schen auf der ganzen Welt ist es nur dank dem weissen Stock möglich, heute überhaupt noch allein auf die Strasse zu gehen. Oer «Internationale Tag des weissen Stockes» Im Jahre 1969 riefen die Verein­ ten Nationen den «Internationalen Tag des weissen Stockes» ins Le­ ben, welcher jeweils am 15. Okto­ber 
begangen wird. In den darauf folgenden Jahren erlebte der weisse Stock eine neue Entwicklung. Mit dem so genannten Langstock und entsprechendem Mobilitätstraining konnten nun vermehrt blinde und sehbehinderte Menschen die grosse Herausforderung des Strassenver­ kehrs in Angriff nehmen. In der Schweiz wurde 1981 die Arbeits­ gruppe «Tag des weissen Stockes» durch die Selbsthilfeorganisationen des schweizerischen Blindenwe- sens gegründet. Mit Aktionstagen wird die Bevölkerung über die Be­ deutung des weissen Stockes und die Probleme blinder und sehbehin­ derter Menschen im Alltag und Verkehr informiert. Arbeitsgruppe «Tag des weissen Stockes» Die 1981 durch die Selbsthilfeor­ ganisationen des schweizerischen Blindenwesens gegründete Arbeits­ gruppe «Tag des weissen Stockes» befasst sich mit der Aufklärung der Bevölkerung über die Bedeutung des weissen Stockes. Jedes Jahr wird zum Anlass des «Internationa­ len Tag des weissen Stockes», am 15. Oktober, eine Sensibilisie- rungsaktion durchgeführt. So wur­ den z. B. die Autofahrer auf ihre Anhaltebereitschaft am Fussgän­ gerstreifen getestet, wenn ein Blin­ der durch Hochhalten des weissen Stockes anzeigte, dass er die Stras­ se überqueren wollte. In anderen Aktionen wurden Fahrlehrer und Fahrschüler an der Autofahrprü- fung auf die Probleme der sehbe­ hinderten Menschen im Strassen­ verkehr erinnert. Mit dem immer grösseren Verkehrsaufkommen in den Städten wurden die Velofahrer mehr und mehr dazu genötigt, auf den Fussgängerbereich auszuwei­ chen. Eine entsprechende Aktion warb um entsprechende Rücksicht­ nahme. (PD)
	        

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