Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 12. OKTOBER 2005 
Butfl I WIRTSCHAFT 
8 INTERNATIONAL Zulassungen auf Rekordniveau FRANKFURT/MAIN - Europas Autoindu­ strie ist auf Rekordfahrt: Der Branchenver­ band VDA berichtete am Dienstag in Frank­ furt am 
Main, im September seien in Westeu­ ropa voraussichtlich 1,38 Millionen Pkw ab­ gesetzt worden - ein Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. «Ungeachtet der weiterhin hohen Kraftstoffpreise wurden damit so viele Fahrzeuge wie noch nie in ei­ nem September verkauft», erklärte der Ver­ band der Automobilindustrie. Zu dieser Ent­ wicklung hätten viele neue Modelle, hohe Kaufanreize sowie eine sich allmählich durchsetzende Konjunkturbelebung in eini­ gen Ländern beigetragen. (AP) Krebsmedikamente verhelfen Genentech zu Gewinnzuwachs NEW YORK - Gute Verkäufe bei den Krebs­ medikamenten haben den Gewinn des US-Bio­ tech-Unternehmens Genentech im dritten Quartal um 56 Prozent ansteigen lassen. Das weltweit zweitgrösste Biotech-Unternehmen weist einen Reingewinn von 359,4 Millionen Dollar aus. Im Voijahr waren 230,9 Millionen Dollar verbucht worden. Das zum Schweizer Roche-Konzern gehörende Unternehmen er­ klärte am Montag (Ortszeit), für das Gesamt­ jahr 2005 nun mit Gewinnen von rund 50 Pro­ zent über dem Voijahresniveau zu rechnen. Zu­ vor war der im Konzern von einem Anstieg um 35 Prozent ausgegangen. Der Kurs der Aktie legte nachbörslich um 5,6 Prozent auf 86,05 Dollar zu. Der Umsatz von Genentech wuchs im Quartal um 46 Prozent auf 1,75 Milliarden Dollar. Verkaufshit sei dabei mit 456,2 Millio­ nen Dollar Umsatz (plus 16 Prozent) das Medi­ kament Rituxan gewesen. Um 78 Prozent legte der US-Umsatz des Krebsmedikamentes Avas­ tin zu, das 325,2 Millionen Dollar einbrachte. Auch der Umsatz mit dem Brustkrebsmedika­ ment Herceptin stieg um 70 Prozent auf 215,1 Millionen Dollar, teilte Genentech mit. (sda) SCHWEIZ Swisscom senkt Interkonnektionspreise ZÜRICH - Die Swisscom reduziert die Tari­ fe für die Mitbenutzung ihres Netzes durch Konkurrenzanbieter. Die so genannten Inter­ konnektionspreise der Ex-Monopolistin sin­ ken für das Jahr 2006 um durchschnittlich rund 5 Prozent. Der grösste Schweizer Tele­ kommunikationskonzern widersetzt sich da­ mit weiterhin der Verfügung der Eidg. Kom­ munikationskommission (ComCom). Diese hatte einer Klage von Sunrise und MCI Worldcom stattgegeben. Die Swisscom er­ zielt mit der Interkonnektion einen Umsatz von 150 bis 200 Millionen Franken, wie ein Konzernsprecher sagte. Die Preissenkung drücke den Umsatz um einen Betrag in ein­ stelliger Millionenhöhe. (sda) Swiss verbessert Auslastung ZÜRICH - In den Flugzeugen der Swiss wa­ ren in den ersten neun Monaten 2005 im Schnitt vier von fünf Sitzen belegt. Die Ausla­ stung konnte gegenüber der Vojahresperiode weiter gesteigert werden. Deutlich besser aus­ gelastet waren die Interkontinental-Flüge: Hier stieg der Sitzladefaktor um 4,1 Punkte auf 85 Prozent. Die Lufthansa-Tochter beförderte von Januar bis September insgesamt 7,33 Millio­ nen Passagiere (plus 4,6 Prozent). (sda) Migros verzichtet auch in Zu­ kunft auf Verkauf von Alkohol ZÜRICH - Migros wird auch in Zukunft kei­ ne alkoholischen Getränke in ihr Sortiment aufnehmen. Der Verkauf von Bier und Wein sei in den nächsten Jahren kein Thema, 
bestä­ tigte Migros-Sprecher Urs-Peter Naef am Dienstag einen Bericht von «Radio Zürisee». «In unseren Statuten ist festgesetzt, dass wir keinen Alkohol verkaufen», sagte Naef. 
Des­ halb werde das Thema gar nicht erst 
disku­ tiert. Migros-Chef Herbert Bolliger hatte vor knapp einem Jahr in einem Zeitungsinterview gesagt, den Verkauf von Bier und Wein könne er sich vorstellen. (sda) 
Eine Frage der Balance Familie und Beruf in Balance - Ausstellung in der Hochschule Liechtenstein VADUZ - In den Chef-Etagen der Wirtschaft sitzen nur weni­ ge Frauen. Familie und Beruf in Einklang zu bringen, fällt oft noch schwer. Eine Ausstellung mit Impulsreferat in der Hoch­ schule Liechtenstein will Denk- anstösse zur Bewältigung die­ ses komplexen Themas geben. Die Schaltstellen der Macht bele­ gen in Politik und Wirtschaft weit gehend noch die Männer. An dieser Tatsache haben auch die gesell­ schaftlichen Veränderungen der letzten Jahre nicht viel Entschei­ dendes ändern können. Einer der Hauptgründe für die Abwesenheit der Frauen in den Chef-Etagen sind die schwierigen Umstände, um Be­ rufstätigkeit und Familie unter ei­ nen Hut zu bringen. Mit dem Thema «Familie und Beruf in Balance» befasst sich eine Wanderausstellung, die vom 17. bis zum 29. Oktober in der Hochschu­ le Liechtenstein zu sehen ist. Die Ausstellung ist von der Gleichstel­ lungskonferenz der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein ins Leben gerufen worden und soll Denkanstösse für die Vereinbarkeit von Familie und Berufsarbeit vermitteln. In Zu­ sammenarbeit mit der Stabsstelle 
Ihidl Ackermann und Petra Brunhart-Eichele von der Kommission für Chancengleichheit der Hochschule Liechtenstein laden zu Ausstellung und Referat «Familie und Beruf in Balance» ein. für Chancengleichheit der Regie­ rung hat die Kommission für Chan­ cengleichheit der Hochschule die Ausstellung an die Hochschule ge­ holt. Die Hochschule selbst ist be­ müht, den Frauenanteil im Lehr­ körper und bei den Studierenden weiter zu erhöhen und setzt damit bewusst auch einen Akzent. Frauen wie Männer tun sich mit dem Thema «Familie und Beruf in Balance» noch oft schwer. Die Aus­ stellung zeigt auf, wie es um die Tei­ lung von Familienarbeit und Berufs­ arbeit in Liechtenstein 
und der Ost­schweiz 
bestellt ist. Moderne Kom­ munikationsmittel berichten an. der Ausstellung auch von jungen Paa­ ren, welche die Balance in Familie und Beruf gefunden haben. Aber auch von Unternehmen, die positive Erfahrungen mit ihren familicnge- rechten Massnahmen machen. An der Ausstellungseröffnung am Montag, den 17. Oktober, spricht Eberhard Ulich, der als früherer Leiter des Instituts für Arbeitspsy­ chologie an der ETH Zürich über einen reichen Erfahrungsschatz über die Vereinbarkeit von Erwerbs­arbeit 
und anderen Lebenstätigkei­ ten verfügt. Das Impulsreferat geht auf aktuelle Fragen wie persönlich­ keitsförderliche Arbeitsinhalte, le­ bensfreundliche Arbeitszeiten und familienfreundliche Arbeitsorte ein. Der Referent spricht 
nicht in erster Linie über die Bewältigung organi­ satorischer Probleme zur Vereinbar­ keit von Familie und Beruf, sondern geht die Thematik aus arbeits- und gesundheitspsychologischer Per­ spektive an. Das Impulsreferat wie die Ausstellung richten sich nicht nur an die breite Öffentlichkeit, sondern besonders auch an Unter­ nehmer, Personalverantwortliche und Berater. (PD) FACTBOX «Familie und Beruf in Balan­ ce». Wanderausstellung vom 17. bis 29. Oktober 2005 in der Hochschule Liechtenstein. Im­ pulsreferat zur Ausstellung von Eberhard Ulich am Montag, den 17. Oktober 2005, von 18 bis 19 Uhr im Auditorium der Hoch­ schule Liechtenstein. Teilnahme kostenlos. Anmeldungen bis zum 14. Oktober erbeten unter www.hochschule.li oder Tele­ fon 265 1111. (PD) LAFV-GASTBEITRAG Monatsrück- und -ausblick LAFV-Gastbeitrag von Klaus Spöri, Löwenfonds AG Der vergangene Monat war gekenn­ zeichnet durch zwei schwere Hurri­ kans, Katrina und Rita, die die ame­ rikanische Südküste im Golf von Mexiko trafen und dort schwere Verwüstungen anrichteten. Bedingt durch die Schwere der Wirbelstür­ me mussten etliche Ölplattformen evakuiert werden und viele Raffine­ rien 
wurden stillgelegt. Allerdings waren nach dem Abflauen der Stür­ me die Schäden der Ölindustrie hö­ her als befürchtet und führten und führen zu Produktionsausfällen. Dies wiederum führte zu anhaltend hohen Ölpreisen und der Preis für Destillate, wie Benzin, stieg an. Aufgrund der Schäden in den be­ troffenen US-Staaten Louisiana und Texas, wo ein sehr hoher Anteil an der US-Ölförderung und Destillie­ rung herrscht, wird sich auf abseh­ barer Zeit auch keine wirkliche Ent­ spannung bei den Energiepreisen abzeichnen. Die amerikanischen Raffinerien litten schon vor Katrina und Rita unter Produktionsengpäs­ sen und dies hat sich durch die Hur­ rikans 
beziehungsweise deren Schäden noch verschärft. Daraus folgt, dass die Amerikaner weiter­ hin am europäischen Spotmarkt für Destillate als grosser Käufer auftre­ ten werden, was die Preise auch in Europa hoch halten wird. Die kon­ zertierte Aktion der G8-Staaten, ei- ANZI-KiE 
nen Teil ihrer strategischen Ölvorrä- te freizugeben, hat zwar für eine kleine Entspannung gesorgt, besei­ tigt aber nicht das Raffinerieprob- lem in den USA und den zu hohen Energieverbrauch. Die Inflation im EUR-Land stieg durch die hohen Energiepreise auf 2,5 Prozent und lag somit deutlich über der Inflationsmarke der EZB, die bei 2 Prozent liegt. Aber auf­ grund der Tatsache, dass die Kern­ inflation ohne Energie noch deut­ lich unter der EZB-Marke liegt, sah sich die europäische Zentralbank noch nicht gezwungen, tätig zu werden und die Leitzinsen anzuhe­ ben. Dies wird sie unseres Erach­ tens auch nicht vor dem zweiten Quartal 2006 tun, da die wirtschaft­ liche Entwicklung im EUR-Land noch viel zu fragil ist. In zwei G8-Staaten fanden im vergangenen Monat Parlaments­ wahlen statt. In Japan konnte sich der amtierende Ministerpräsident Koizumi durchsetzen und bekam die Bestätigung und Unterstützung des Souveräns für seine Politik. Dies bedeutet, dass die Reformpo­ litik in Japan fortgeführt werden kann, so dass dieses Land in abseh­ barer Zeit wieder zu seiner alten Stärke zurückfinden kann. 
In Deutschland führte die Wahl zum deutschen Bundestag zu ei­ nem überraschenden Ergebnis. Keine der grossen Parteien konnte sich de facto durchsetzen, so dass es wohl letztendlich zu einer gros­ sen Koalition kommen wird. Aller­ dings ist das Hauen und Stechen, welche Partei den Bundeskanzler/- in stellt wenig dazu angetan, in diese grosse Koalition allzu grosse Hoffnungen zu setzen. Inwiefern sich in einer solchen politischen Konstellation die dringend not­ wendigen Reformen in Deutsch­ land durch- und umsetzen lassen, ist die grosse Frage. Man kann nur hoffen, dass der Pragmatismus gegenüber den Parteiinteressen den Sieg davon trägt, denn Deutsch­ land beziehungsweise die deutsche Wirtschaft ist für die weitere euro­ päische wirtschaftliche Entwick­ lung immer noch wichtig. Die Aktienmärkte waren durch die Wirbelstürme beziehungsweise deren Auswirkungen zwar etwas geschockt, erholten sich aber rela­ tiv rasch und streben vor allem in Europa und Japan weiter nach oben. Triebfeder ist die Globalisie­ rung und die daraus resultierenden Unternehmensgewinne. Auch Übernahmen und Neuemissionen 
sind wieder zu verzeichen; aller­ dings zu deutlich vernünftigeren Preisen wie noch vor fünf Jahren. Die Unternehmen haben ganz of­ fensichtlich aus den Fehlem der Vergangenheit gelernt und halten ihre Fremdfinanzierung im Zaume. Wir bleiben vorsichtig positiv für die Akienmärkte und billigen ihnen weiteres Kurspotenzial zu. Die Bondmärkte zeigten sich vo- latil, wenn gleich signifikante Ren­ diteerhöhungen ausblieben. Immer noch sind die Renditen, vor allem in Europa, sehr tief und werden es wohl auch bleiben, wobei wir für Europa optimistischer gestimmt sind. Hier sorgt der Nachfrage­ druck seitens institutioneller Inves­ toren noch für absehbare Zeit für tiefe Renditen. Bedenklich stimmt allerdings, dass bedingt durch die Globalisie­ rung die Arbeitslosigkeit in Europa hoch bleiben wird, was die europä­ ischen Volkswirtschaften belasten wird. Verfasser: Klaus Spöri, Löwend­ fonds AG. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. L. 
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AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz 
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I Zwischen dem 3.1.05 und dem 10.12.05 erscheint diese Anzeige in unregelmässi­ gen Abständen. • Rechnen Sie jeweils alle Zahlen mit den entsprechenden Operationszeichen wäh­ rend des gesamten Jahres zusammen. • Immer am 12. jeden Monats können Sie das aktuelle Zwischenergebnis einsen­ den, Monatspreise gewinnen und sich lür das Finale am 27.12.05 qualifizieren. • Teilnahmeberechtigt sind alle, die Zutritt ins Caslno Bad Ragaz haben. Mindestalter 18 Jahre. Weitere Infos:  www.volksblatt.li
	        

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