Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 8. OKTOBER 2005 e?i¥f IKULTUR 31 SCHLOSSKINO BALZERS La Marche de l'Empereiir - Die Reise der Pinguine Pinguine sind elegante Schwimmer, die wie ein Torpedo aus der Tiefe des Meeres empor- schiessen und schliesslich Ubers Eis gleiten. Hat der Pinguin jedoch festen Boden unter den Füssen, ist es mit der Eleganz vorbei und selbst das kleinste Hindernis scheint unüber- windbar. Aus welchem Grund also verlässt dieser seltsame Vögel das Wasser und wandert hunderte von Kilometern über das ewige Eis? Die tolle Dokumentation über ein Phäno­ men der Tierwelt - die unglaublichen Strapa­ zen, die ein Königspinguin für seinen Nach­ wuchs auf sich nimmt - zeigt eindrucksvoll, dass Tierfilme auch kreativ und spannend in­ szeniert sein können. Bei der Reise der Pin­ guine ist dies fantastisch und sympathisch umgesetzt worden. La Marche de I'Empereur - Die Reise der Pinguine, ist noch* bis Mittwoch, den 12. Oktober, jeweils um 16 und 20.30 Uhr im Schlosskino in Balzers zu sehen. (PD) - und Sdiockmuslcal Horror Show» In Vaduz VADUZ - Am Donnerstag, den 13. Oktober, gastiert das Rock- und Schockmusical «Rock Horror Show» um 20 Uhr im Vaduzer Saal. Bin modernes «Grusical», eine gewagte Mix­ tur aus Musical und Gruselstory, in der Origi­ nal-Produktion aus London. Als das Rockmusical «Rocky Horror Show» am 16. Juni 1973 im «Royal Court Theatre» am Sloane Square zum ersten Mal vor zahlen­ dem Publikum aufgeführt wurde, ahnte noch niemand, dass damit ein neues Kult-Musical geboren war. Ein «mysteriöses Gespinst ver­ rückter Mutanten, zahmer Transvestiten und muskulöser Monster», schrieb die Presse und Uberschlug sich in den folgenden Tagen, Mo­ naten und Jahren mit Lob. Immer wieder wurde das Publikum selbster­ nannter Teil des Musicals oder auch der Kino- vorführungen: Besucher verkleideten sich für die Vorstellungen und warfen während der Filmvorführung mit diversen Gegenständen, sangen laut mit, spritzten mit Wasseipistolen, zündeten Kerzen an... Janet Weiss und ihr Verlobter Brad Majors, ein ganz normales Pärchen, suchen nach einer Autopanne Hilfe ... und klopfen ausgerechnet in «Frankenstein Place» an, einem alten,Ge­ mäuer, in dem sich Frank und seine Freunde vom Planeten der Transsexuellen aus der Gala­ xie Transsylvanien niedergelassen haben. Sie" wohnen dort der «Geburt» von Rocky bei, ei­ nem nach männlichen Idealvorstellungen künstlich geschaffenen Menschen. Doch die Regierung hat bereits die Abteilung zur Ab­ wehr Ausserirdischer in Stellung gebracht, wel­ che die Mission der Fremden verhindern soll... <jRocky Hsnor Show» - Die Daten Am Donnerstag, den 13. Oktober 2005, im i aduzer Saal; Beginn: 20 Uhr; Türöflhung: 19 \ hr. Vorverkaufsstellen: Treff Vaduz: 00423 : W 20 20; Pro Colora Bendern: 00423 232 21 f l; WPA Vaduz: 00423 232 86 57; Tic Tee ' ckethotline Schweiz: 0900 55 222 5; Tic Tee 1 ckethotline Deutschland: 01805 90 88 44; ' cketvorVerkauf Österreich: Raiffeisenlan- « sbank Vorarlberg, Rheinstrasse 11, 6900 Iregenz, Telefon: 0043 5574 405 223 — ? ww.ticketbox.at. (Anzeige) 
Scheitelstunden der Existenz Vernissage von Brigitte Haslers Ausstellung «Durchgänge I und II» FELDKIRCH - Mit «Durchginge I und II» schliesst Brigitte Hasler an ihre Ausstellung «Durchgän­ ge» in der Schaaner Galerie Do- mus an, die Im Februar die Grenzzone von Leben und Tod auslotete. Zur Eröffnung In der Villa Claudia am Donnerstag bo­ ten Tänzerin Ursula Sabatin und Kultur-Herausgeber Peter riiedermalr eine eindrückliche Performance. • Arno Löfflir Schon in ihrer ersten Ausstellung mit ihren Schwarzweissfotos von zersägten und gestapelten Baum­ stämmen, von durch Farbe ver­ schlossenen Passagen, machte Bri­ gitte Hasler deutlich, dass für sie das Thema «Durchgänge» eine tie­ fere Bedeutung hat als das blosse Spiel mit Licht und Schatten. Der Begriff bietet sich als Anknüp­ fungspunkt verschiedenster Deu­ tungen und Gedankenverbindungen . an, auch als Metapher für das Sterben. Kommen und Gehen Die Villa Claudia mit ihren vie­ len Zimmern und Türen liefert der Künstlerin ideale Voraussetzungen, ihre Grundidee in beliebiger Rich­ tung weiterzuverfolgen. Sie hat den Akzent in eine eindeutige Richtung verschoben, 
ein Eindruck, der durch die sehr ernste, schwere Per­ formance 
zur Eröffnung von Ursu­ la Sabatin und Peter Niedermair noch Verstärkt wurde, der aber auch durch die Ausstellung selbst ge­ nährt wird. Der Herausgeber der Zeitschrift Kultur las in verschiede­ nen Räumen, reflektierte und z. T. sehr persönliche Texte vom Tod, Auflösen von Bindungen und 
Ursula Sabatin als «Durchgängerin» bei der Tanz- und Text-Performance mit Peter Niedermair an der Vernis­ sage von Brigitte Haslers «Durchgänge 1 und II». Transformation, während Sabatin als «Durchgängerin» mit weiss und rot geschminktem Gesicht, von Handscheinwerfern bestrahlt, dem richtungslosen Kommen und Ge­ hen, dem eindringlichen und gleichwohl leichten Ziehen, dem Ver- und Hinausgehen tänzerischen Ausdruck verlieh. Totenmaske und Krematorium Einer Serie von Bildern, aus Computertomographien und 
Zeichnungen vom Kopf des ster­ benden Vaters der Künstlerin kom­ biniert, nehmen einen ganzen Raum ein, ein grossformatiges Bild von einer Sägerei, entlang der Mitte horizontal und vertikal ge­ spiegelt und mit roter Farbe ver­ fremdet, verwirrt zunächst das Au­ ge, verstört und erinnert unaus­ weichlich an ein Krematorium oder einen U-Boot-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Be­ trachter findet keinen Horizont, 
kommt nicht zur Ruhe, wird allein gelassen mit einer unerträglich ziehenden Spannung ohne Ent­ kommen. Das Vordergründige, das Spiel 
mit dem Holz als Material oder mit Schwarz, Weiss, Grau und Rot ist vollständig einer Fo- kussierung auf die tiefere Bedeu­ tungsschicht existenzieller Grund­ erfahrungen gewichen, «Scheitel­ stunden menschlicher Existenz», wie Niedermair es treffend aus­ drückte. Meister des improvisierten Jazz «The Fonda/Stevens Group» am 15. Oktober live in der Tangente ESCHEN - Am Samstag, den 15. Oktober 2005, gastiert in der Tangente in Eschen «The Fon­ da/Stevens Group» in folgender Besetzung: Michael Jefry Ste­ vens (Piano), Joe Fonda (Kontrabass), Herb Robertson (Trompete) und Harvey Sorgen (Schlagzeug). Die Band ist benannt nach den bei­ den Hauptlieferanten des musikali­ schen Materials, das in diesem Quartett gespielt wird. Über einen Zeitraum von 12 Jahren hat sich die Chemie dieser Gruppe entwickeln können, bis sie nun zu einem Höchstmass an Intensität gereift ist. «The Fonda/Stevens Group» ist in der Lage, Elemente freier Improvi­ sation 
mit Mainstream und Post- bop-Elementen nahtlos zu ver­ schmelzen - was nur wenigen Bands so gut gelingt. Sie beein­ druckt in ihrer Musik durch den ge­ konnten Einsatz strukturierter Frei­ heiten 
und raffinierter harmoni­ scher Schichtungen. «The Fonda/ Stevens Group» hat sich in der im­ provisierten Jazz-Musik zu einem der kultiviertesten Ensembles ent­ wickelt und gehört zu den Besten der New Yorker Jazz-Szene. Hoch komplexe Kompositionen Vom Pianisten Michael Jefry Stevens heisst es, dass er die Er­ rungenschaften eines Kenny Wer­ ner, McCoy Tyner oder Keith Jar- ret sehr gut verstanden habe und sie auf seine Weise sich nutzbar zu 
drungenes Spiel auf dem Kontra­ bass, das er mitunter mit ent­ schlossenem stimmlichen Einsatz begleitet. Gehört zu den Besten der New Yorker Jazz-Szene: «The Fonda/Stevens Group». 
Felsenfester, aber flexibler Rhythmus Der brilliante Modern-Jazz- Trompeter Herb Robertson ist inter­ national bekannt als einer der inno- vativsten Trompeten-Improvisato- ren des 20. Jahrhunderts. Mit dem Meisterpercussionisten Harvey Sor­ gen am Schlagzeug müssen sich die Frontleute keine Sorgen um einen felsenfesten, aber flexiblen Rhyth­ mus machen. Mehr auf der Home­ page   www.tangente.li .  (PD) ANZEIGE machen verstehe. Dadurch erge­ ben sich häufig spannende Kulmi­ nationspunkte in 
seiner improvisa­ torischen Auseinandersetzung mit schwierigem Material, etwa eines Ornette Coleman oder John Col- trane, ganz abgesehen von seinen eigenen hochkomplexen Komposi­ tionen. Stevens 
wurde vielfach als Komponist und Pianist ausge- AN/IKil: 
zeichnet. Von Kritikern gerühmt wird Joe Fondas kultiviertes und doch von expressiver Glut durch- ANzricii; One, t w o , th ree, f o r Li'in'dcsb < 1n k H uupIsponsor T < in cj < > n t o ^GENTE MUSIK + KUNST II W2 lithen iviuv tangentc Ii 
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2. Film dci Klndtrfllmclubi Emil und der kleine Skundi IS/DK/D1994, 87 Min. (Alter: ab 7 Jahren) Samstag, 8. Okt. ZOOS, 16 Uhr (für Kinder, mit Animation) Sonntag, 9. Okt. ZOOS, 16 Uhr (für Kinder & Erwachsene) im TaKIno, Zollstrau* 10, Schaan
	        

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