Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS BLATT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 7. OKTOBER 2005 SEITE 7 19Q9/10 V £ W R£& ON 1AQ 
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OLPREIS Unter welche Marke der Ölpreis erstmals seit zwei Monaten wieder gesunken ist und was ein Barrel kostet. ~J 
PLATTFORM Wobei Kleinunterneh­ mer Hilfe erhalten und wovon 450 000 Ar­ beitsplätze abhängig sind. g 
AUSRICHTUNG Auf die Vermögensver­ waltung welcher Kun­ den sich die Banca del Gottardo konzentrieren will. 
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BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen: Wie sich die Kurse gestern an der Börse in Zürich entwickelt haben. 
10 BUTIINEWS EZB lässt Zinsen unverändert - Warnung vor Inflation ATHEN - Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt die Zinsen trotz der hohen Infla­ tionsrate unverändert. Der wichtigste Leitzins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zen- tralbankgcld verharrt bei 2,0 Prozent. Im Hin­ blick auf die Risiken für die Preisstabilität sei aber «hohe Wachsamkeit» erforderlich, sagte ! 
EZB-Präsident Trichet gestern in Athen, wo ; der Gouverneursrat der Bank tagte. In den • vorangegangenen Monaten hatte Trichet le- ; diglich von einer «besonderen» Wachsamkeit der Währungshütcr gesprochen. Die EZB hal- ; te das Zinsniveau noch für angemessen, er- t 
gänzte Trichet. Wenn ein Zinsschrill nötig sei, i werde die EZB aber handeln. Die Zentral- ; bank versucht die Inllationserwartungen zu ! dämpfen, um einen tatsächlichen Preisanstieg zu verhindern. Analysten hatten einhellig mit : unveränderten Zinsen gerechnet. Die EZB l hält den Leitzins schon seit mehr als zwei Jahren auf dem Tiefstand von 2 Prozent, um die Konjunktur zu stützen. (sda) Geschäftsklima unverändert MÜNCHEN - Das Geschäftsklima im Dienstleistungsgewerbe Deutschlands hat sich im September nicht verändert, sodass es zu einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung kam. Wählend die befragten Unternehmen ih­ re aktuelle Lage deutlich positiver beurteilten, fielen die Geschaftserwartungen für die nächs­ ten sechs Monate weniger günstig aus. Im Vergleich dazu hat sich in der gewerblichen Wirtschaft, mit Ausnahme des Bauhauptge­ werbes, das Geschäftsklima verbessert. (PD) CITGO 
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I UNt O 9/to Ölpreis erstmals wieder unter 62<-DollarMarks SINGAPUR- Der ölpreis ist gestern erst­ mals seit gut zwei Monaten wieder unter die Marke von 62 Dollar gesunken. Ein Barrel (159 Liter) leichtes Rohöl der US-Sorte WTI kostete am Morgen im asiatischen Handel 61.98 US-Dollar. Das ist 81 Cent weniger als zum Handelsschluss am Mittwoch in New Yoric. Zuletzt hatte ein Barrel am 5. August weniger als 62 Dollar gekostet. Händler führ­ ten die Bitspannung am ölmaikt auf Signale eines nachlassenden Verbrauchs in den USA zurück. Der hohe ölpreis sowie die Folgen der Hurrikane dämpften den Eneigiebedarf. Die am Vortag veröffentlichten Daten de^ US- Energieministeriums zeigen, dass die Nach­ frage in den USA in den vergangenen vier Wochen um 2,9 Prozent im Vergleich zur Vor­ jahresperiode gesunken ist. (sda) 
Durchzogene Aussichten KOF reduziert Wachstumsprognose für 2006 ZÜRICH- Die Schweiz muss sich auch 2006 auf ein beschei­ denes Wachstum und hohe Ar- heitslosenzahlen gefasst ma­ chen. Die Zürcher ETH-Konjunk- turforscher rechnen nur noch mit 1,5 Prozent Wachstum und erwarten keine Wende am Ar­ beitsmarkt bis 2007. Die Konsequenzen der Wachstums­ schwäche würden immer stärker spürbar, sagte Bundesrat Deiss. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) hat ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2(X)6 von 2,1 Prozent auf 1,5 Pro­ zent zurückgeschraubt. 2(H)7 werde das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) wieder auf 1,8 Prozent anzie­ hen. In ihrer am Donnerstag veröf­ fentlichten Herbstprognose sind die Zürcher Konjunkturforscher für dieses Jahr aber leicht zuversichl- licher als im vergangenen April. Sie rechnen jetzt mit einem Wirt­ schaftswachstum von 1,7 Prozent statt wie bisher 1,6 Prozent. Auf dem Arbeitsmarkt sieht die KOF wenig Bewegung. Für 2006 wird ein Anstieg der Arbeitslosen- quote auf 3,9 Prozent befürchtet, nach 3,8 Prozent im laufenden Jahr. Im April hatten die KOF-Experten noch einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,1 Pro­ zent im kommenden Jahr erwartet. Für 2007 rechnet die KOF sogar mit einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent. Etwas optimistischer tönt das Er­ gebnis der UBS-Septemberumfra- ge bei rund 350 Schweizer Indust­ rieunternehmen. Die vollen Auf­ tragsbücher und höhere Arbeitsvor­ räte deuten auf intakte Wachstums­ perspektiven im Schlussquartal 
Auf dem Arhettsmarkt sieht die KOF wenig Bewegung. Für das Jahr 2008 fürchtet sie einen Anstieg der Arbeitslosen. 2005 hin. Wegen der höheren Ener­ giepreise wird die Ertragslage allerdings etwa auf Vorjahreshöhe verharren. Leicht zuversichtlicher hatten sich diese Wochen auch die Credit-Suisse-Ökonomen geäus­ sert: Sie sagten 1,7 Prozent Wachstum und einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent für 2006 voraus. Die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz verlaufe derzeit leb­ hafter als es das eher schwache eu­ ropäische Umfeld erwarten Hesse, sagte der scheidende KOF-Leiter Bernd Schips bei der Präsentation der letzten Herbstprognose unter 
seiner Ägide. Die schweizerische Wirtschaft habe die hohen Erdöl­ preise bisher gut verkraftet, doch werde das nachlassene Expansions­ tempo der Weltwirtschaft nicht spurlos an der Schweiz vorüberge­ hen. Laut Bundesrat Joseph Deiss sind die Konsequenzen der Wachs­ tumsschwäche der Schweiz immer stärker spürbar. Wenn das Wirt­ schaftswachstum streike, werde et­ wa die zu erwartende demographi­ sche Entwicklung die sich ohnehin in schlechter Verfassung befind­ lichen Staatsfinanzen zusätzlichem Stress aussetzen, sagte der Wirt­schaftsminister 
an der KOF-Prog- nosetagung. Auch schlügen bei so geringen Wachstumsraten über mehrere Jahre hinweg bereits klei­ nere konjunkturelle Verwerfungen sofort in rezessionsartige Entwick­ lungen um. Und in politischer Hinsicht könnten nicht nur wün­ schenswerte, sondern auch notwen­ dige Projekte nicht mehr realisiert werden. Dem bisherigen KOF-Lei­ ter Schips sprach Deiss im Namen des Bundesrats Anerkennung und Dank aus. Schips habe mit seiner Arbeit zur Meinungsbildung in volkswirtschaftlichen Fragen in der Schweiz beigetragen. (AP) Solides Wachstumstempo UBS-Urtifrage: Für Schweizer Industrie zeichnet sich ein gutes Jahr ab ZÜRICH - Die Schweizer Indust­ rie steuert trotz der hohen Öh preise einem soliden Geschäfts­ jahr entgegen. Im dritten Quartal 2005 ist sie nach einer UBS-Um- frage gut unterwegs. Und für den Schlussspurt wollen die Firmen noch etwas an Tempo zulegen. Das «recht solide Wachstumstem­ po» in den Monaten Juli bis Sep­ tember blieb erhalten, nachdem die Industriekonjunktur 
im zweiten Quartal etwas angezogen hatte, wie aus 
der UBS-Umfrage vom Sep­ tember bei rund 350 Industrieunter­ nehmen hervorgeht. Die Mitte Jahr geäusserte Zuversicht der Unter­ nehmen bestätigte sich damit mehr­ heitlich. Einzig beim Auftragsein­ gang erfüllten sich die Erwartungen im dritten Quartal nicht ganz. «Die Unternehmen mussten mit einem 
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IV " //IM *Äl ' \\V\ »Alllltfev«'.'' Für das vierte Quartal rechnet die Grossbank UBS mit einem Wachstum von 1,2 Prozent leicht flacheren Wachstum Vorlieb nehmen», teilte die UBS gestern mit. Die Umsätze konnten dagegen sowohl auf den Exportmärkten als 
auch im Inland ähnlich stark gestei­ gert werden wie im Vorquartal. 43 Prozent der befragten Firmen mel­ deten höhere und nur 19 Prozent 
tiefere Gesamtumsätze. Weil die Produktion nur teilweise an die hö­ here Nachfrage angepasst wurde, kletterten die Arbeitsvorräte noch­ mals in die Höhe. Die Beschäftigungsiage blieb je­ doch unverändert schwierig. Bei le­ diglich 21 
Prozent der Firmen war der Personalbestand Ende Septem­ ber höher als ein Jahr zuvor, bei 26 Prozent der Betriebe ist er jedoch während der letzten zwölf Monate geschrumpft. Für das Schlussquartal gehen die Unternehmen von soliden Ge­ schäftstrends aus. Sieben der zehn von der UBS befragten Branchen rechnen mit einem beschleunigten Wachstum des Auftragseingangs. Am optimistischsten bleiben die Uhrenhersteller, vor der Elektro- sowie der Holz- und Möbelindust­ rie. (sda)
	        

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