Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG. 1. OKTOBER 2005 B££??I 
WIRTSCHAFT 
18 INTERNATIONAL Weltgrösste Bank in Japan TOKIO - In Japan entsteht das grösste Fi­ nanzinstitut der Welt. Die beiden Grossbanken Mitsubishi Tokyo Financial Group (MTFG) und UFJ Holdings schliessen sich heute zur Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) zu­ sammen. Das eigentliche Bankgeschäft wird jedoch auf Druck der Aufsichtsbehörden erst im Januar zusammengelegt, um eine problem­ lose Integration der Computer-Systeme zu ge­ währleisten. Damit wird das neue Institut grös­ ser sein als der bisherige Branchenführer Citi­ group. Die MUFG verwaltet ein Vermögen von 190 Billionen Yen (2,1 Billionen Franken). Nach der Fusion von drei japanischen Fi­ nanzinstituten zur Mizuho Bank im April • 2002 war es wegen der unterschiedlichen Computersysteme zu technischen Problemen gekommen. Das soll diesmal vermieden wer­ den. Das Filialgeschäft der MUFG wird ins­ gesamt mehr als 40 Millionen Konten verwal­ ten. Verschmolzen werden auch die Treu­ handsparten und das Wertpapiergeschäft. Für die Mitsubishi Tokyo und die UFJ war der Zusammenschluss ein wichtiger Anreiz, faule Kredite abzuschreiben. Die Nummer 2 und Nummer 4 in Japan konnten kürzlich ihre Er­ tragsprognosen fürs 1. Halbjahr des Ge­ schäftsjahres 2005/06 (1. März) wegen deut­ lich geringerer Kreditkosten anheben, (sda) 
LAFV-G ASTBEITRAG Kommentar zur aktuellen Situation LAFV-Gastbeitrag von Felix Lais, Selbstständiger Schweizer Vermögensverwalter Angebot und Nachfrage Wir erleben derzeit eine Vielzahl von unerwarteten Ereignissen, sei es in der Natur, der Politik aber auch im täglichen Leben, deren Auswirkungen noch lange nach­ klingen werden. In Amerika prägen die in rascher Kadenz heranbrausenden Hurrikane die Titelseiten 
der Zeitungen; nach «Katrina» folgt nun «Rita» und hier ist zu vermerken, dass die Saison der Hurrikane noch bis in den No­ vember hinein andauern wird. Weltweit ist die Verteuerung der Energie zu spüren: insbesondere in Amerika, dem Land der unbe­ grenzten Möglichkeiten, werden plötzlich Grenzen sichtbar, die nie­ mand 
für möglich gehalten hat. Trotz Anzapfung der strategischen Ölreserven ist der Preis für ein Fass Öl nur marginal gefallen, der Preis für Benzin jedoch steigt - an­ gesichts des Ausfalls von Raffine­rien 
- nach wie vor unaufhaltsam. Hier zeigt sich ganz deutlich, dass die erhöhte Nachfrage nicht sofort durch ein steigendes Angebot aus­ geglichen werden kann - eine neue Energiepolitik in Amerika dürfte bald ein «Muss» werden. Auch bei uns in Europa sind die­ se Preissteigerungen fühlbar, da die weltweite Nachfrage nach Energie deutlich zunimmt. Kurzfristige Entspannungen können wohl ein­ treten, doch ist dies vergleichbar mit dem berühmten Tropfen auf den heissen Stein - sie nützen nur bescheiden. Längerfristig werden Alternati­ venenergien ins Blickfeld rücken, sei dies nun Teersand, Solar- oder andere Formen von «kommerziell interessanten Energien». Ich meine, dass 
die am weitesten entwickelte Form der im Tefcrsand vorhandenen Ölreserven liegt. Für den langfris­ tig orientierten Anleger birgt diese Option, die quasi vor der Haustüre ANZF.IGE LLB-Anlagefonds / Neuemission LLB 50 Leaders Stufen Invest IV Stufe um Stufe zum Anlageerfolg - Vierte Auflage eines erfolgreichen Investmentkonzeptes. Die Liechtensteinische Landesbank AG lanciert mit dem LLB 50 Leaders Stufen Invest IV bereits zum vierten Mal einen Anlagefonds, der Ihnen den Einstieg in Aktien mit System ermöglicht. Sie beteiligen sich an 50 der erfolgreichsten Unternehmen in den zukunfts- trächtigsten Branchen weltweit. Der LLB 50 Leaders Stufen Invest IV investiert schrittweise in Aktien. Von anfänglich 25 Prozent baut der Fonds seinen Aktienanteil innert maximal fünf Jahren antizyklisch auf 100 Prozent aus. Nutzen Sie die Gelegenheit, schrittweise und systematisch in ein hervorragendes, globales Portfolio aus erstklassigen Blue Chips ein­ zusteigen. Wir beraten Sie gerne. Hotline Anlagefonds +423 236 86 60 na 
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LIECHTENSTEINISCHE t LANDESBANK AKTIENGESELLSCHAFT 
von Amerika, nämlich in Kanada liegt, gute Gewinnchancen. Im Zusammenhang mit den Schä­ den durch Katrina hat der US-Präsi­ dent Gelder in der Höhe von über 50 Milliarden US-Dollar in Aus­ sicht gestellt. Diese werden sicher höher ausfallen. Dieses Geld kann aber nicht aus vorhandenen Mitteln geschöpft 
werden, sondern wird den bereits defizitären Haushalt von Amerika zusätzlich belasten. Auch hier dürfte Angebot und Nachfrage einsetzen, was bedeutet, dass dieser Betrag nur über höhere Zinszahlun­ gen hereingeholt werden kann. Die Auswirkungen einer solchen Entwicklung auf den Wirtschafts- gang von Amerika werden in einer ersten Phase bremsend sein. Erst zu einem späteren Zeitpunkt könnte, wenn überhaupt, die Wirtschaft da­ von profitieren. Wenn auf einen Schlag eine ganze Region betroffen wird 
und durch das Hochwasser, wie das in New Orleans der Fall ist, quasi über Nacht einige Hundert­ tausend Menschen tangiert werden, hat dies unübersehbare Konsequen­ zen für 
das Land. Wenn nun durch den neuen Hurrikan «Rita» in der angrenzenden Region weitere Ver­ wüstungen und Schäden entstehen, sei dies an Mensch oder Einrich­ tungen, dürfte sich diese Entwick­ lung potenzieren. Bereits vor diesen schweren Na­ turkatastrophen zeigte die US-Wirt­ schaft Ermüdungserscheinungen; so ist auf dem Immobiliepmarkt ei­ ne gewisse Beruhigung eingetreten, was 
die Zunahme «unverkaufter Häuser» im Monat Juli (plus 15 Prozent) gegenüber 2004 deutlich aufzeigt. Gleichzeitig ist der Index für Hypotheken der «US Mortgage Bankers Association» rückläufig und die Preise für neue Häuser sind im Juli 
um über 4 Prozent gefallen. Auch das «Beige Book» der US- Notenbank weist in die gleiche Richtung, zeigt es doch eine Ab­ kühlung der Verkäufe in verschiede­ nen Gegenden der USA auf. All dies sollte eigentlich bedeu­ ten, dass die Inflation zurückgeht, doch die Zählen sprechen eine an­ dere Sprache. Höhere Inflation, hö­ here kurzfristige Zinsen, Verteue­ rung des täglichen Lebens - Errei­chen 
von Limiten des Bürgers. Da­ zu kommt, dass viele Unternehmen vor tieferen Ergebniszahlen war­ nen, hauptsächlich deshalb, weil die Rohstoffpreise deutlich gestie­ gen sind. Auch hier eine Auswir­ kung von Angebot und Nachfrage. Hier in Europa hat die Politik das Sagen. Deutlich wird dies sichtbar in dem Poker um die Macht in Deutschland. Eine «Patt-Situation» ist in der Politik eingetreten, die ei­ gentlich niemand wollte. Auf dem Weg zu einer vernünftigen Lösung wird noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Ob wir uns in Zu­ kunft auf italienische Verhältnisse einstellen müssen oder doch noch die Vernunft obsiegt, wird sich zei­ gen. Auch hier kömmt im weitesten Sinne das Gesetz von Angebot und Nachfrage deutlich zum Ausdruck. Die Börse hat bis anhin auf all diese Entwicklungen mit erstaun­ licher Gelassenheit reagiert. Trotz aller Unkenrufe sind vorerst die Ein­ brüche 
im Rahmen geblieben, was auf eine gewisse Stärke hinweist. Trotzdem sollte man nicht zu eu­ phorisch werden und immer mit dem nötigen Respekt ans Werk ge­ hen. «Cash und Trading is King» heisst auch in Zukunft meine Strate­ gie. Damit versuche ich, die kurzfris­ tigen Bewegungen an den Märkten auszunützen und immer wieder lau­ fend Gewinne zu realisieren oder aber mit «Stop-Loss-Limiten» mög­ liche Verluste zu begrenzen. Werte aus den Bereichen Energie, Banken, Versicherungen und Pharma sind nach wie vor interessant, wobei an­ gesichts des bevorstehenden Monats Oktober grösste Aufmerksamkeit beachtet werden sollte. Der Oktober könnte dieses Jahr sehr hektisch und überraschend werden, da das Ange­ bot möglicherweise grösser sein wird als die Nachfrage - was das für die Börsenentwicklung bedeutet, wird jedem klar sein. Verfasser: Felix Lais, Selbstständi­ ger Schweizer Vermögensverwal­ ter, Grenzacherweg 11, CH-4125 Riehen / Basel. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. DEUTSCHLAND Hat auch DaimlerChrysler eine Beteiligung angeboten: Volkswagen. VW an Einstieg von Daimler interessiert STUTTGART - Der deutsche Autokonzern VW hat aus Sorge vor einer Übernahme durch Fi­ nanzinvestoren auch Daimler­ Chrysler eine Beteiligung am VW- Konzern angeboten. «Volkswagen hat in den vergangenen Jahren das Thema mehrfach auf den Tisch gebracht», sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Konzerns gestern in Stuttgart. Es habe aber zu keinem Ergebnis geführt. Damit reagierte Daimler­ Chrysler auf einen Bericht des Ma­ gazins «Focus», in dem es hiess, bei 
Volkswagen wolle neben Porsche auch DaimlerChrysler einsteigen. Am Sonntag hatte Porsche be­ kannt gegeben, dass er sich mit 20 Prozent am Volkswagenkonzern beteiligen will. Inzwischen hat Porsche schon über zehn Prozent der VW-Aktien im Besitz. Insgesamt wird der Einstieg bei VW die Schwaben etwa drei Milli­ arden Euro (rund 4,5 Milliarden Franken) kosten. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hatte den Coup strategisch begründet. Volks­ wagen werde vor einer möglichen feindlichen Übernahme geschützt, Porsche stabilisiere gleichzeitig sein eigenes Geschäftsmodell.(sda)
	        

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