Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG. 1. OKTOBER 2005 VOLKS I | 
|y| Q ALPENKONVENTION Einsatz für Fortführung des Interregprogramms Alpenraum GALTÜR - Der Ständige Ausschuss der Al­ penkonvention hat sich an seiner Sitzung in Galtür mit Nachdruck für eine Fortführung des Interregprogramms Alpenraum einge­ setzt. 125 Millionen Euro hat die EU im Rah­ men der Gemeinschaftsinitiative Interreg für das Programm Alpenraum im Zeitraum 2000 bis 2006 zur Verfügung gestellt. Über die Fortführung soll nun im Rahmen der ins Stocken geratenen EU-Finanzverhandlungen entschieden werden. Auch der geographische" Zuschnitt und die inhaltliche Ausrichtung ste­ hen 
nochi zur Diskussion. «Das Programm Alpenraum ist in den letz­ ten Jahren zu einer ausserordentlich wichti­ gen Finanzierungsquelle 
für alpenweite Ko­ operationsprojekte geworden», heisst es in der Erklärung, die der Ständige Ausschuss zu diesem Thema verabschiedete. Im Rahmen des noch jungen Programms wurden wegwei­ sende Ansätze 
entwickelt, wichtige Erfahrun­ gen gesammelt und innovative Kooperations­ netze aufgebaut, die anders nicht entstanden wären. Für die Alpenkonvention sei das Pro­ gramm sehr hilfreich und wichtig. Ein Ende' des Programms oder wichtiger Programmli- tjien würde wertvolle Aufbauarbeit zunichte machen. «Der Aufbau von Kooperationen braucht Zeit», erläuterte der geschäftsführende Gene­ ralsekretär Ruggero Schleicher-Tappeser und weiter: «wegweisende Netzwerke sind gegen Ende der ersten Förderperiode erst richtig in Gang gekommen.» Die bisherige breite the­ matische Ausrichtung entspreche der Zielset­ zung einer integrierten nachhaltigen Entwick­ lung 
der Alpenkonvention und solle weitge­ hend aufrechterhalten werden. Verschiedene Vorschläge in Brüssel hatten darauf abgezielt, einzelne Alpenregionen aus dem Programm herauszunehmen. Ausdrück­ lich wird vom Ständigen Ausschuss der Al­ penkonvention deshalb darauf hingewiesen, dass das Fördergebiet weiterhin den gesamten Geltungsbereich der Alpenkonvention umfas­ sen sollte, um den Alpenraum als Ganzes zu stärken. (PD) 
Asylwesen: Mehr Kooperation Regierungsrat Martin Meyer unterzeichnet trilaterales Abkommen VADUZ - Die Innenminister der Schweiz, Österreichs und Liech­ tensteins haben ein Abkommen unterzeichnet, das die Zu­ sammenarbeit der drei Staaten Im Asytwesen stärkt. Durch das Abkommen können die Vertragsstaaten personenbezogene Daten im Asylbereich einfacher austauschen und so die Miss­ brauchsgefahr einschränken. Zu­ dem wurden anlässlich des Treffens die Neugestaltung der Grenzkon­ trollen sowie Sicherheitsfragen in Zusammenhang mit der Fussball- Europameisterschaft 2006 disku­ tiert. «Das Abkommen stärkt die si­ cherheitspolitische Zusammenar­ beit der drei Vertragsstaaten und hebt diese im Bereich des Asylwe­ sens bereits heute auf das Niveau von Schengen/Dublin an», erklärte Regierungsrat Martin Meyer an­ lässlich der Vertragsunterzeichnung, in Bregen?. Datenschutz berücksichtigt Das Abkommen schafft die Rechtsgrundlage für eine rasche so­ wie unkomplizierte Amtshilfe und für den Austausch von personenbe­ zogenen Daten in Fragen des Asyl­ wesens. Dabei wird auch den Anfor­ derungen des Datenschutzes Rech­ nung getragen. Das Abkommen dient in erster Linie dazu, Asylbe­ werber, deren Asylgesuch bereits in einem der Vertragsstaaten abgelehnt wurde, bei einem neuerlichen Asyl­ antrag in einem anderen Land zu identifizieren. Auf diese Weise ent­ fällt einerseits die zeitintensive und kostspielige Überprüfung der Asyl- anträge bereits abgewiesener Perso­ nen ohne Asylberechtigung, 
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unter Ministem zum Vartragsabschluss: v.l. Liechtensteins Innenminister Martin Meyer, Öster­ reichs Innenministerin Liese Prokop und der schweizerische Justizmtnlster Christoph Biochor. rerseits kann auch die Missbrauchs­ gefahr gesenkt werden. Die Behörden der Vertragsstaaten können somit die verfügbaren Ressourcen auf jene Personenkrei­ se konzentrieren, die entweder asylberechtigt sind oder erstmals einen Asylantrag stellen. Das Abkommen komplettiert be­ stehende Staatsverträge im Bereich der sicherheitspolitischen Zu­ sammenarbeit. Die drei Vertrags­ staaten arbeiten bereits heute eng zusammen. «Gemeinsam mit diesen bewährten Abkommen schafft das Asylabkommen den drei Vertrags­ staaten eine effiziente Grundlage für eine unkomplizierte Zusammenar­beit 
im Asylbereich und in der inne­ ren Sicherheit generell», erklärte Regierungsrat Martin Meyer. Damit das Abkommen möglichst bald in Kraft treten kann, wird das Abkommen ndch in diesem Jahr dem Landtag zur Beschlussfassung vorliegen. Grenzkontrollen neu definiert Neben dem Asylabkommen dis­ kutierten die drei Innenminister unter anderem die Reorganisation der Grenzkontrollen zwischen Österreich und der Schweiz respek­ tive Liechtenstein. Hierbei wurden Möglichkeiten zur schnelleren Grenzabfertigung sowie verstärkte 
mobile Kontrollen anstelle statio­ närer Kontrollen diskutiert und ein entsprechendes Konzept würde verabschiedet. Durch diese und weitere Massnahmen sollen unter anderem die Abfertigungszeiten optimiert werden. Europameisterschaft 2006 Weiteres Thema war die Fussball- EM 2006. Da Liechtenstein an beide Veranstalterländer angrenzt und zu­ dem viele Fussballfans Liechtenstein als Transitland zwischen den Austra­ gungsorten nutzen werden, hat Liechtenstein ersucht, in daS grenz­ überschreitende Sicherheitskonzept integriert zu werden. (pafl) Dem Erbprinzen auf den Zahn gefühlt Junge FBP lud zum Treffen auf Schloss Vaduz t 
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ieserfcrtefsammlung von Herta BatHner als Blich erschienen VADUZ - Herta Batliner, vielen Beobachtern als fleissige Leserbriefschreiberin bekannt, öffnet ihr Archiv und macht ihre Leserbriefe einem breiten Publikum zugänglich. Herta Batliner ist ein «kritischer Geist». Dies kommt insbesondere auch durch ihre zahlrei­ chen Leseibriefe zum Ausdruck, die sie regel­ mässig 
im Liechtensteiner Vaterland und im Liechtensteiner Volksblatt publiziert. Seit rund 35 Jahren fasst Herta Batliner ihre Ge­ danken in Worte und äussert sich zu den unter­ schiedlichsten Themen. Im rund 90 Seiten starken Buch erfahren Sie auch, wie die Chef­ redaktoren der beiden Landeszeitungen auf die Leserbriefe reagieren. Herta Batliner wurde 1913 auf dem Zürich- berg geboren. Sie hat ein sehr abwechslungs­ reiches Leben hinter sich. Die in der Schweiz aufgewachsene Liechtensteinerin ist eine star­ ke, 
lebensfrohe und unternehmungslustige Persönlichkeit, deren breitgefächerten Interes­ sen im Laufe ihres langen Lebens auf vielfäl­ tige Weise zum Ausdruck kommen. Skifahren, Radfahren, Schwimmen, Wandern, Musizie­ ren, Malen, Kultur, Literatur und vieles mehr Tfihl t zu ihren Hobbys. Im hohen Alter von Uber 90 Jahren erteilt die in Vaduz wohnende Allrounderin noch Französisch-Unterricht und lernt selbst Spanisch. M Mentag In den BwMaiMlingon Das Buch «Wir müssen umdenken» ist ab Montag, 3. Oktober in den Buchhandlungen, in Papeterien oder beim MM-Verlag, Vaduz zum Preis von 23 Franken erhältlich. (PD) 9 < 
«Meet the Prince»: Die Junge FBP bot die Möglichkeit zu olnom Gedankenaustausch mit S. 0. dem Erbprinzen. VADUZ - Etwas mulmig war den 24 jungen Frauen und Männern schon zu Mute, als sie gemein­ sam durch die Schlosspforte schritten. Vor ihnen lag am Donnerstag ein Treffen mit dem Erbprinzen. Ermöglicht wurde diese Begegnung von der Jungen FBP, welche ganz ju­ gendlich zu «Meet the Prince» einge­ laden hatte. Für viele war es zwar dank der bereits hinter ihnen liegen­ den Jungbürgerfeier nicht der erste Gang in die fürstlichen Gemäuer. Trotzdem ist es etwas anderes, wenn man persönlich zum Gespräch gela­ den ist und sich in Augenhöhe gegen­ über sitzt. Erbprinz Alois gelang es aber, die jungen Besucherinnen und Besucher aus der anfänglichen Starre zu lösen und in einen interessanten Austausch zu fuhren. 
Bei der Begrüssung erzählte Erb­ prinz Alois aus seinem facettenrei­ chen Alltag. Dieser sei gespickt mit Terminen und zahlreichen Ver­ pflichtungen. So stünden häufig Diskussionen mit Politikern und Ratssuchenden aus der Bevölke­ rung an. Viele seien der Meinung, führte der Erbprinz mit einem herz­ lichen 
Lachen aus, er könne es schon richten. So käme es durchaus vor, dass jemandem eine Bewilli­ gung von Land und Gemeinde trotz Einspruch versagt wurde und die Angelegenheit dann vom Erbprin­ zen ermöglicht werden solle. Es sei natürlich klar, dass so etwas nicht ginge. Zu seinen Aufgaben gehören aber auch privatwirtschaftliche Aufgaben strategischer Natur, Re­ präsentationspflichten und Ver­ pflichtungen im Ausland. Zudem widme er sich natürlich sehr gerne 
und ausgiebig der Familie. Vier Kindern fordern Aufmerksamkeit. Den Ausgleich zum Amt fände er so auch vor allem in der Familie, im Sport und der Kultur. Die Gäste auf Schloss Vaduz stellten also fest, dass vieles im Leben eines Erbprin­ zen zwar anders war als im eige­ nen, etliches aber doch auch gleich. SIcMweisen und Antworten Die Möglichkeit Fragen zu stel­ len und mit dem Erbprinzen zu dis­ kutieren wurde rege benutzt. So wollte einer wissen, was sich in sei­ nem Leben denn verändert hätte, seit der Erbprinz in die Fussstapfen des Vaters getreten sei. Dazu führte Erbprinz Alois aus, dass dies ein schleichender Prozess gewesen sei, da ihn sein Vater, der Fürst, lange vorausblickend auf das Amt vorbe­ reitet hatte. Aber auch Themen des 1 
politischen Alltags waren Gegen­ stand des Austausches. So erläuter­ te der Erbprinz unter anderem auch die seiner Ansicht nach zu erwar­ tenden Auswirkungen der Perso- nenfreizügigkeit der Schweiz auf Liechtenstein. Diskutiert wurde auch über das Thema Invalidenver­ sicherung 
im Speziellen und die Sozialwerke im Allgemeinen. Herzlicher Empfang Der Empfang auf Schloss Vaduz war sehr herzlich und in den Augen der jungen Besucherinnen und Be­ sucher ein voller Erfolg. Die Ge­ spräche verliefen in sehr lockerer und angenehmer Atmosphäre. Zum Schluss, nach einem immerhin zwei Stunden dauernden Austausch, wur-" de noch ein Ap£ro gereicht und mit Erbprinz Alois auf ein erfolgreiches Liechtenstein angestossen. (FBP) » 4
	        

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