Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 29. SEPTEMBER 2005 
KlatII INLAND 5 DIE REGIERUNG TEILT MIT Aufgabenentflechtung zwischen Land und Gemeinden VADUZ - Die Regierung hat eine Stellung­ nahme zu den während der ersten Lesung der Gesetzesvorlage über die Aufgabenentflech­ tung zwischen Land und Gemeinden aufge­ worfenen Fragen zuhanden des Landtags ver­ abschiedet. 
Die unterbreiteten Vorschläge stiessen in der Eintretensdebatte fast gänzlich auf breite Zustimmung. 
Dominierendes The­ ma war der Aufgabenbereich der stationären Alterspflege. Zu diesem Thema waren einzel- •ne Landtagsabgeordnete der Meinung, dass - das bisherige Mischfinanzierungssystem für die Betriebsdefizite der Alters- und Pflegehei­ me beibehalten werden solle. Die Regierung legt in ihrer Stellungnahme ausführlich dar, aus welchen Gründen sie an ihrem Vorschlag festhält. Sie ist davon überzeugt, dass die sta­ tionäre Alterspflege von den Gemeinden ope­ rativ weiterhin bestens erfüllt werden wird und die Gemeinden ihrer Verantwortung in diesem Sinn ohne Zweifel gemeinsam nach­ kommen werden. Neben-all den übrigen Ver­ pflichtungen in der Alterspolitik kann das Land auch bei der Gestaltung und Entwick­ lung der stationären Alterspflege durch den ; Einsitz in den Gremien und durch die finan- i zielle Beteiligung bei der Infrastrukturerwei­ terung seine Verantwortung sehr wohl wahr­ nehmen. (pafl) Änderung der Maturaverordnung VADUZ - Anlässlich der Sitzung vom 27. September 2005 hat die Regierung die Matu­ raverordnung geändert. Mit der Teilrevision werden Unklarheiten, welche bei der erstma­ ligen Durchführung der Matura im Rahmen der reformierten Oberstufe (mit fünf unter­ schiedlichen Profilen) aufgetaucht sind, im Hinblick auf die kommende Matura im Som­ mer 2006 beseitigt. Das sind die Neuerungen: Wer zu den Maturaprüfungen zugelassen werden will, muss am Ende der 7. Schulstufe neu einen Promotionsdurchschnitt von min­ destens 4,0 bei höchstens 2,5 Minuspunkten und höchstens 4 ungenügenden Noten auf­ weisen. Diese Bedingung gilt zusätzlich zu den bisherigen Zulassungskriterien (Annah­ me von 2 Faeharbeiten; vollständiger Besuch der 6. und 7. Schulstufe). Eindeutige Regeln betreffend die Auswahl von Fächern für die mündliche und die schriftliche Matura. Effi­ ziente Organisation der mündlichen Maturi­ tätsprüfungen, insbesondere im Fach Reli­ gion und Kultur (das Fach Ethik wird nicht mehr geprüft). Klärung von Bestehensnor­ men: Keine Doppelzählung von Minuspunk­ ten; eindeutige Ermittlung von Erfahrungsno­ ten bei Fächern, die jeweils nur ein Semester sowohl in der 6. als auch der 7. Schulstufe unterrichtet werden; im Hinblick auf die Er­ mittlung der Maturitätsdurchschnittsnote durchgehend doppelte Gewichtung der je­ weils massgeblichen Profilfächer in den ein­ zelnen Profilen; maximal 2,5 Minuspunkte als Bestehensnorm. (pafl) 
«Standortmarketing pur» Gregor Ott, Vorsteher von Eschen/Nendeln, über Potenzial und Perspeltfiyen ESCHEN-NENDELN - Mit engem Einbezug von Mitgliedern des Gemeinderates und der Verwal­ tung sowie Vertretern aus Wirt­ schaft, Umwelt, Bildung und Kultur befasste sich die Ge­ meinde Eschen in den letzten zwei Jahren sehr intensiv mit ihrer zukünftigen Entwicklung. Das Ergebnis: zahlreiche Stand­ ortstärken und ein hervorra­ gendes Entwlcklungspotenzlal. • Martin Fromw H «Wir haben für die Zukunft ausge­ zeichnete Perspektiven, die Attrak­ tivität unserer Wohngemeinde mit wirtschaftlichem Entwicklungspo­ tenzial zu steigern», so Gemeinde­ vorsteher Gregor Ott. Wie dieses Potenzial genutzt werden will, hat uns der Vorsteher im Rahmen eines Interviews dargelegt. Volksblatt: Herr Vorsteher Ott, welches ist das Kernanliegen des Standortmarketings? Gregor Ott: Den Begriff «Standortmarketing» möchte ich in einen erweiterten Kontext stellen, da klar erkennbar ist, dass nicht nur unternehmerfreundliche Rahmen­ bedingungen bei der Standortwahl von Betrieben das Entscheidende sind. Zunehmend ist es für die Menschen wichtig, dass die Mög­ lichkeiten für Erwerbstätige, Beruf, Familie, Bildung, Kultur und Frei­ zeit vorhanden sind. Es geht also in der künftigen Entwicklungsstrate­ gie um die Vernetzung der Wohn- und Lebensqualität mit optimalen Standortfaktoren für Unternehmun­ gen. 
Die ökologischen, sozialen und kulturellen Qualitäten sind da­ bei in Einklang zu bringen. Welches sind vornehmlich die Stärken Ihrer Gemeinde? Durch die zentrale Lage im Unterland, die hohe Wohn- und Le­ bensqualität, die vielfältigen Bil- dungs- und Kultureinrichtungen, die Ansiedlung namhafter Indust­ rie*, Gewerbe- und Dienstleis­ tungsbetriebe, die Sport- und Naherholungsmöglichkeiten usw. bringt unsere Gemeinde Vorausset­ zungen mit, die zukunftsträchtige Entwicklungsperspektiven eröff­ nen. So sind die standortwirtschaft­ lichen Stärken und Entwicklungs­ potenziale die Grundlage und Aus­ gangsbasis für die weitere Entwick­ lung der Gemeinde. Es wurde herausgearbeitet, was Eschen als 
Standort anbietet und in Zukunft anbieten kann, wo wir anders sind und womit sich die Einwohner identifizieren. Eschen nimmt mit verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungen im Unterland ei­ ne 
Zentrumsfunktion ein: Wie ist das Angebot von Arbeitsplätzen? Diesbezüglich können wir auf ei­ ne hohe Quote verweisen. Unsere Gemeinde bietet derzeit rund 2900 Arbeitsplätze. Tendenz steigend! Diese Arbeitsplätze verteilen sich zu 65 Prozent auf Industrie und Ge­ werbe, 33 Prozent Dienstleistung und Gewerbe sowie 2 Prozent Land- und Forstwirtschaft. Werfen wir in diesem Zusammenhang ei­ nen Blick auf die finanzielle Basis der Gemeinde, so beruht diese ne­ ben dem Finanzausgleich des Lan­ des (10 Mio. Franken) zu gleichen Teilen aus Steuerleistungen der an­ sässigen Unternehmen und von in Eschen wohnhaften natürlichen Personen (je 5 Mio. Franken). Mit dem Dorfteil Nendeln haben wir quasi zwei Kommunen zu bewälti­ gen. Bei der künftigen Überarbei­ tung des Finanzausgleichs ist dies zu berücksichtigen. Wie wichtig sind gesunde Finan­ zen für die Wohnqualität? Die Festigung und längerfristige Stabilisierung der Finanzkraft ist eine wesentliche Intention. Wir dürfen jedoch die Zielsetzung der Erarbeitung eines «Wirtschafts­ und Entwicklungskonzeptes» nicht 
zu eng sehen. Eine ganzheitliche Betrachtung, die Wohnen, Leben, Arbeiten, Freizeit, Kultur, Bildung, Wohlfühlpn, Gemeinschaft pflegen usw. einschliesst, erachte ich als ei­ ne absolute Notwendigkeit So soll Escheti nicht nur ein attraktiver Wohnort sein, attraktive Steuerzah­ ler sind für die Gemeinde von es­ sentieller Bedeutung. Hier streben wir eine nachhaltige Gemeindeent­ wicklung mit einem griffigen Standortmarketing an. Konkret: Welchem Handlungsfeld messen Sie hohe Priorität bei? Ein zentrales Handlungsfeld beinhaltet die Zielsetzung einer systematischen und nachhaltigen Ansiedlung von Betrieben und als Grundvoraussetzung . dazu die Schaffung einpr kompetenten An­ lauf*, Beratungs- und Servicestelle zur Betreuung sowie Begleitung interessierter Unternehmen und In- vestoren. Der Gemeinderat hat die erste Massnahme dazu bereits ein­ geleitet und hinsichtlich der Wirt­ schaftsservicestelle eine 30-pro­ zentige externe Besetzung öffent­ lich ausgeschrieben. Als nächste Massnahme wird nun ein Wirt­ schafts- und Entwicklungsleitrah­ men definiert, um attraktive Bran­ chen ins Visier zu nehmen. Ziel wird es sicherlich sein, Be­ triebe nach Eschen zu locken, welche steuertechnisch interes­ sant sind und welche auch Ar­ beitsplätze bringen? An dieser Stelle möchte ich ex­plizit 
betonen, dass wir die gen Betriebe, ob gross oder optimal pflegen und damit die Bestandssicherung gewährleisten möchten. Ein besonderes Auge werfen wir künftig auch auf Ge­ werbeflächen und -parks, die eine grundlegende Voraussetzung für die Ansiedlung von attraktiven Be­ trieben und damit die Gewinnung von Investoren bilden. Auf welche Stärken setzen Sie als Gemeindevorsteher der grössten Unterländer Gemeinde? Wir legen sehr grossen Wert dar­ auf, dass sich die Einwohnerinnen und Einwohner von Eschen-Nen- deln mit Stolz mit unserer Gemein­ de identifizieren. So sind die kultu­ rellen Werte sowie die Bildungsein­ richtungen von zentraler Bedeu­ tung. Eschen ist das kulturelle Zen­ trum des Unterlandes. Diese Stärke gilt es mit gezielten kulturellen Ak­ tivitäten sowie der dazu notwendi­ gen Kommunikation und Infra­ struktur zu fördern sowie zu unter­ stützen. Eine Massnahme dazu wird die Erstellung eines Kultur- leitbildes sein. Im Weiteren gilt un­ ser Augenmerk den hervorragenden Angeboten für Jung und Alt im Bil­ dungsbereich. Diese Vielfalt gilt es zu konsolidieren und gezielt weiterzuentwickeln. Die Eschner Dorfzentrumspla­ nung trägt Früchte: Im kommen­ den Jahr wird, im Herzen von Eschen das Jubiläumsfestspiel «$00 Jahr« Souveränität» stei- gni: Was J^dehten Ihnen das? Die Gemeinde Eschen verfügt im Zentrumsbereich in der Tat über ein sehr grosses raumplanerisches Ent­ wicklungspotenzial. Dass dies auch von aussen so gesehen wird, freut uns. Diese Standortwahl des Fest­ spiels im nächsten Jahr ist die beste Bestätigung. Unser Gemeindezen­ trum mit dem dafür prädestinierten Dorfplatz wurde zur Austragung dieses grossen Festspiels - dem ab­ soluten Highlight der Jubiläums­ feierlichkeiten - auserwählt. Dies ist Standortmarketing pur und bringt all unsere Zielsetzungen auf einen Nenner, nämlich attraktiv für Bewohner/-innen sowie die Unter­ nehmer zu sein, die Identität zu stärken,' die Finanzkraft der Ge­ meinde zu garantieren sowie zu sta­ bilisieren und für die künftigen Ge­ nerationen 
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