Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN MIT AMTLICHEN PUBLIKATIONEN RUNDFUNK Wie gross das erwarte­ te Defizit von Radio Liechtenstein für 2005 sein wird und welches die Gründe sind. 3 
00-123 .'.37 515? MICROFINANCE Wer gestern bei der Veranstaltung des Ent­ wicklungsdienstes über des Thema Microfi­ nance referierte. 7 
AZ 9494 SCHAAN 
DONNERSTAG, 29. SEPTEMBER 2005 TOPVORTRAG Was Toni Jnnauer zum Thema «Bewegung, Spott, Leistungssport - ein Ge­ winn für Kinder und Fa­ milie?» zu sagen hat 17 
SONDIERT Mit welchem Ergebnis die gestrigen Sondie­ rungsgespräche zwi­ schen SPD und CDU/ CSU endeten. 32 BLATT 
I MIX Liechtenstein unterzeichnet Ayylebkommen BREGENZ - Innenminister Martin Meyer trifft sich heute mit Justizminister Christoph Blocher und Innenministerin Lise Prokop. An dem 
Treffen in Bregenz soll ein gemeinsames Abkommen Uber den Datenaustausch im Asylbereich unterzeichnet werden, wie das Eidgenössische Justiz- und Polizeideparte­ ment am Mittwoch mitteilte. Zudem wollen die drei Minister die Vorbereitungen für den Schengen-Beitritt der Schweiz sowie die tri- laterale Grenzzusammenarbeit besprechen. Abgerundet wird das Treffen mit einem Aus­ blick auf die österreichische EU-Präsident- schaft im kömmenden Jahr. (sda) Nach Unfall eingeschlafen FELDKIRCH - Ein 46-jähriger Schweizer hat gestern Nachmittag im Ambergtunnel bei Feldkirch in vermutlich alkoholisiertem Zu­ stand einen Auffahrunfall verursacht. Wenig später wurde er schlafend in seinem Wagen aufgefunden. Nach Angaben der Sicherheits­ direktion prallte j.der 46-Jährige aus Bühler (Kanton Appenzell-Ausserrhoden) mit seinem Pkw gegen das Heck eines Autos eines aus der Schweiz stammenden Ehepaars aus Män- nedorf (Kanton Zürich). Nach kurzer Konver­ sation mit dem leicht verletzten Ehepaar setz­ te er seine Fahrt einfach fort. Wenig später wurde er in Rankweil auf einem Parkplatz schlafend in seinem Wagen aufgefunden.(PD) EINHALT Wetter 2 
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3-8 TV 31 Wirtschaft 11-16 International 32 www.volksblatt.li 40039 *71812"6C Fr. 1.80 Tal. «423/237 51 51 128. JAHRGANG, NR. 223 Verbund Stidostscbmlz ANZEIGE Politik - Wirtschaft - Sport — Bei uns ist allee im Preis inbegriffen Jetzt das abonnieren 1$ Monate für CHF209, Die günstigste Tages- zertung Liechtensteins ;|^i^|l^be8Mleii 237 5^41 
Zwei Vorschläge vors Volk Landtag übergibt Gegenvorschlag mit 23 Stimmen dem Volk VADUZ - In seiner gestrigen Sondersitzung hat der Landtag den Gegenvorschlag zur Initia­ tive «rar das Leben» mit 23 Stimmen definitiv genehmigt. Damit kommen beide Vorschlä­ ge - vermutlich Im Dezember - gemeinsam vor das Volk. • Martin Fr*«matt Die gestrige Abstimmung war nur noch Formsache, Wortmeldungen gab es keine mehr. Nachdem der Landtag den gemeinsam von FBP und VU. ausgearbeiteten Alternativ­ vorschlag am vergangenen Mitt­ woch mit 23 Stimmen und damit mehr als dem nötigen Quorum (drei Viertel aller Abgeordneten, sprich 19 Stimmen) genehmigt hatte, wa­ ren gestern noch einmal mindes­ tens drei Viertel aller Stimmen nö­ tig. Mit erneut 23 Stimmen - ledig­ lich Marlies Amann-Marxer und Günther Kranz (beide VU) votier­ ten nicht dafür - war dies erneut deutlich der Fall. Damit kommt dieser Gegenvorschlag gemeinsam mit der Initiative; welche den «Schütz des menschlichen Lebens von der Empfängnis an bis zum na­ türlichen Tod» zum Inhalt hat, zur Abstimmung. Der Landtag hat die­ se Initiative vor acht Tagen mit zwei Stimmen klar abgelehnt. C Abstimmung Mitte Dezember? Aufgrund der gesetzlichen Vorga­ ben ist die Regierung angehalten, am kommenden Dienstag (4. Oktober), den Termin für die Volksabstim­ mung festzulegen. Die Abstimmung 
Erneut deutliches Ja: 23 Abgeordnete stimmten für den Gegenvorschlag. ist innerhalb von drei Monaten durchzuführen, demzufolge spätes­ tens am 4. Januar 2006. Da üblicher­ weise während der Weihnachts- und Neujahrsfeiertage keine Abstim­ mungen anberaumt werden, bieten sich nach Auskunft von Rene Schier­ scher von der Regierungskanzlei die ersten drei Dezember-Wochenenden als Abstimmungstermin an. Doppeltes Ja Zum zweiten Mal nach der Ver­ fassungsabstimmung von 2003 ge­ langt das 1987 eingeführte Abstim­ mungsverfahren des «doppelten Ja» mit Zusatzfrage zur Anwendung. Wer Informiert wie? Nachdem der Landtag seine Ar­ beit erledigt hat, geht es nun nach 
Aussage von FBP-Fraktionsspre- cher Markus Büchel darum, die Be­ völkerung 
umfassend darüber zu informieren, worüber abzustimmen ist. Markus Büchel: «Wir wollen die Leute' davon überzeugen, dass der Gegenvorschlag für die Zukunft der bessere Weg ist. Ich erwarte auch von den Initianten, die Bevöl­ kerung offen zu informieren.» Seitens des Initiativkomitees sagte Julius Risch gestern auf Volksblatt- Anfrage, dass sich das Initiativko­ mitee vor allem Uber Beiträge in den Landeszeitungen an die Stimmbür­ ger zu richten gedenke. Eine kontra­ diktorische Diskussion sei vom Ko­ mitee aus nicht vorgesehen, aller­ dings würden die Initianten «sicher kommen», wenn sie dazu eingela­ den werden, so Julius Risch. Wemf ermittelt gegen «Vaterland» Verstoss gegen Publikationsvorschriften von Internetzahlen SCHAAN - Schon wieder spielt das «Vaterland» mit äusserst zweifelhaften Mitteln, welche die Glaubwürdigkeit der Zei­ tung in Frage stellen. Die Leser und Inserenten werden erneut hinter das Licht geführt. Diesmal geht es um die unzulässige Veröffentlichung von Onlinedaten vorgestern im «Vaterland». Verant­ wortliche der Wemf (AG für Werbemittelforschung) bestätigten gegenüber dem Volksblatt, dass ge­ gen die Zeitung eine Abklärung wegen der Veröffentlichung von nicht Wemf-beglaubigten Zahlen eingeleitet wurde. Bei diesen Ab­ klärungen der Wemf werden nun al­ le Daten genau überprüft. Im Falle von Ungereimtheiten drohen Sank­ tionen und eine Konventionalstrafe von bis zu 20 000 Franken. Onlinedaten pWtzflch weg Das «Volksblatt» spielt schon seit zwei Jahren mit offenen Kar­ ten. Auf   www.wemf.ch unter 
«Net-«Vatertand» 
unter Verdacfet: Die Wemf hat Ermittlungen eingeleitet Audit» werden regelmässig Besu­ cherzahlen, Pageimpressions und Verweildauer veröffentlicht - für jeden zugänglich. Das «Vaterland» 
hat vorgestern Zahlen veröffent­ licht, welche von der Wemf nicht beglaubigt und nie publiziert wor­ den sind. Was auf Seite 3 der Zei­ tung Uber die Onlinezahlen zu le­ sen war, wurde auf dem Vaterland- Internetauftritt noch am Dienstag­ morgen gelöscht. Ein Schuldeinge­ ständnis? Bei diesen Zahlen han­ delt es sich offenbar um interne Daten, welche die Zeitung von Dritten erhalten hatte und nicht hätte veröffentlichen dürfen. Auch dieser Vorgang wird von der Wemf abgeklärt. Zweifel an Zahlen Auch die Richtigkeit dieser Zah­ len wird von der Wemf überprüft. Es verwundert doch sehr, dass die Verweildauer beim «Vaterland»- Onlineauftritt 17 Minuten betra­ gen soll. Im Schnitt beträgt diese Verweildauer auf Zeitungshome­ pages schweizweit 4 bis 5 Minu­ ten. Falls diesbezüglich Manipula­ tionen festgestellt werden, drohen Sanktionen. Die Geschäftsleitung 
KOMMENTAR Die Volksvertretung hat der «Initiative für das Leben» eine deutliche Absage erteilt und nun ebenso klar einen Gegenvor­ schlag verabschiedet. War die «Initiative für das Leben» also vergebliche Liebesmüh? Nein. Unabhängig vom Er­ gebnis der Ende Jahr stattfinden­ den Volksabstimmung ist sie als Gewinn zu bezeichnen. Dies deshalb, weil sie in Erinnerung gerufen hat, dass nicht alles menschliche Leben der 
Gewinn- Das grosse Plus maximierung und dem Machbar­ keitsstreben unteigeordnet wer­ den darf, sondern vielmehr die Grundlagen menschlicher Werte und Normen nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Eine sol­ che Ethik-Diskussion, die sich Gedanken über das Ausmass in­ dividueller Freiheit macht und den Ungeborenen und Schwa 
1 chen, welche sich nicht wehren können, eine Stimme geben will, ist durchaus begrüssenswert. Wo also liegt das Problem? Die Befürchtung geht dahin, dass diese Ethik-Diskussion, kaum wurde sie angestossen, un­ ter dem Deckel einer durchaus gut gemeinten aber zu restriktiv formulierten Initiative auf länge Zeiten. hinaus verunmöglictit" wird, noch ehe man diese Dis­ kussion ernsthaft zu führen ange­ fangen hat! Genau hier kommt das grosse Plus des Gegenvor­ schlags zum Tragen: Der Vor­ schlag des Landtages lässt im Gegensatz zur Initiative die Türe für Ethik-Diskussionen und Pro­ blemlösungen bei so komplexen Fragen wie Schwangerschafts­ konflikt, Stammenzellenfor- schung oder Sterbehilfe offen. Es bleibt die -Hoffnung, dass das Initiativkomitee die bis zur Abstimmung verbleibende Zeit reichlich nützt, die vielen offenen Fragen zu beantworten und zu diskutieren, damit die Bevölke­ rung dann auch möglichst gut in­ formiert über beide Vorschläge befinden kann. Martin Fronrunelt ANZEIGE i!S§! Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen
	        

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