Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 28. SEPTEMBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
24 BLATT 
I SPLITTER Eifersuchtsdrama: drei Tote ERMATINGEN - Ein eifersüchtiger Schwei­ zer hat am Montag in Ermatingen seine Ex­ Freundin, die Mutter ihres neuen Freundes und. danach 
sich selbst erschossen, wie die Kan­ tonspolizei Thurgau gestern mitgeteilt hat. Da­ mit sind innert Monatsfrist in der Schweiz elf Menschen bei Beziehungsdramen getötet wor­ den. Der 50-jährige Schweizer fuhr am Mon­ tagnachmittag gegen 13.30 Uhr nach Ermatin­ gen zu dem Mehrfamilienhaus, wo seine 23- jährige Ex-Freundin seit kurzem mit ihrem neuen serbischen Freund einen Stock oberhalb der Eltern des Serben zusammenlebte. Der 50- Jährige betrat zuerst die Wohnung der Eltern und erschoss mit einer Faustfeuerwaffe die 46- jährige Mutter des neuen Freundes und verletz­ te seine Ex-Freundin. Anschliessend schleppte er die Ex-Freundin ein Stockwerk höher in die andere Wohnung und erschoss sie. Danach be­ ging der 50-Jährige Selbstmord. (AP) Wahlsleger Kaczynski verzichtet auf Amt des Reglerungschefs WARSCHAU - Die konservativen Sieger der polnischen Parlamentswahl haben Uberra­ schend Kaiimierz Marcinkiewicz als Regie­ rungschef nominiert. PiS-Parteichef Ja- roslaw Kaczynski verzichtete auf den Posten des Regie­ rungschefs. Kac­ zynski hatte seine Partei Recht und Ge­ rechtigkeit (PiS) als Spitzenkandidat zum überraschenden Wahlsieg geführt - noch vor der lange als Favoritin gehandelten liberal­ konservativen Biirgerplattform (PO) von Do­ nald Tusk. Kaczynski sagte gestern Abend in Warschau, er werde Präsident Aleksander Kwasniewski den 45-Jährigen zur Ernennung vorschlagen. Der Grund für den Verzicht Kac- zynskis dürfte bei der Kandidatur seines Bru­ ders Lech Kaczynski bei den Präsidentenwah­ len im Oktober liegen. Die Zwillingsbrüder ge­ hen davon aus, dass die Polen die beiden wich­ tigsten politischen Posten im Land nicht in der Hand einer Familie sehen wollen. Deshalb könnten Lech Kaczynski Chancen sinken, (sda) Weitere Festnahme zu gescheiterte:! Anschlägen LONDON - Die britische Polizei hat im Zu­ sammenhang mit den gescheiterten Bomben­ anschlägen vom 21. Juli in London eine weite­ re Person festgenommen. Dabei handele es sich um einen 36-jährigen Mann, hiess es ges­ tern. Die vier Attentäter sind schon in Gewahr­ sam. Bei den versuchten^Anschlägen vom 21. Juli wurde niemand verletzt. Zwei Wochen zu­ vor waren 56 Menschen, darunter auch die At­ tentäter, bei vier Explosionen in drei U-Bahnen und einem Bus getötet worden. (AP) 
Offensive fortgesetzt Nahost-Konflikt: israelische Armee greift Gazastreifen erneut an m Aviv -1 IM 
Angriffe Im Gazastrelfen fort­ gesetzt. Nach Angaben des Mffl- tirs beschossen Kampfheflkop- fer SteHunoen. wen denen aus miifunw raiasonenser namen auf Israel abgefeuert halten. Nach palästinensischen Angaben wurde eine Brücke bei Beit Hanun zerstört. Berichte über Verletzte gab es nicht. Die israelische Armee berichtete von drei Angriffszielen im Norden des Gazastreifens. Nach Angaben der palästinensischen Po­ lizei dauerte der Beschuss gestern Abend an. Ein weiterer Luftangriff galt im Süden des Küstengebiets einer Wechselstube in der Stadt Chan Ju­ nis. Der Besitzer habe mit der radi­ kal-islamischen Hamas zusammen­ gearbeitet, teilte die Armee mit. Hamas littet Geisel Die Hamas bekannte sich zur Tö­ tung eines im Westjordanland ver­ schleppten Israelis. Der 55-Jährige sei nach dem Beginn der israeli­ schen Einsätze zur Festnahme mili-, tanter 
Palästinenser umgebracht worden, teilte die Hamas in einem Flugblatt mit. Frühere Pläne, den Mann gegen in Israel inhaftierte Palästinenser auszutauschen, seien aufgegeben worden. Gestern Abend veröffentlichte die. Hamas ein Video, auf dem der später 
Er-Pattstineneer 
stehen inmitten der IHimmer eines von dar Israelisdian Arme« zerstörten Heinas. mordete zu sehen war. Als Reak­ tion sagte Israel ein Treffen zwi­ schen Justizministerin Zippi Liwni und dem paiästinensischen Häft­ lingsminister Sufian Abu Saida ab. Mehr als 300 Festnahmen Im Westjordanland nahm die Ar­ mee weitere 82 mutmassliche- Ex­ tremisten fest. Seit Ministerpräsi­ dent Ariel Scharon die Offensive als Antwort auf jüngste palästinen­sische 
Raketenangriffe anordnete, hat die Armee über 300 Palästinen­ ser gefangen genommen. Trotzdem erklärten sich nach der Hamas weitere bewaffnete Palästi­ nensergruppen zu einen Stopp ihrer Angriffe auf Israel vom Gazastrei­ fen aus bereit. Dies geschehe «im Interesse unseres Volkes». Die is­ raelische Offensive stiess interna­ tional auf Kritik. Die US-Regie­ rung appellierte an Israel, die Fol­gen 
für den Friedensprozess zu, be­ denken. Auch Frankreich rief Israel zur Zurückhaltung auf. Die Offensive ist der grösste Mi­ litäreinsatz Israels in den Palästi­ nenser-Gebieten, seit Israel den Gaza-Streifeh am 12. September geräumt h^t..Scharon hat den Israe­ lis mehr Sicherheit durch die Ab­ grenzung vom KUstenstreifen ver­ sprochen, das als Hochburg gewalt­ tätiger Gruppen gilt. (sda) Menschen kehren zurück «Rita» fordert bislang zehn Todesopfer - Auch Präsident Bush im Krisengebiet NEW ORLEANS - Nach den zer­ störerischen Wirbelstünnen «Katrins» und «füta» 'Im Süden der USA kehren die Menschen In die Krisenregioneii zurück. Vie­ lerorts stehen die Heimkehrer vor den Trümmern Ihrer Existenz. «Rita» hatte zwar bei ihrem Auf­ treffen auf das Festland an der Grenze zwischen Texas und Louisi­ ana am Samstag weniger Schäden angerichtet als ursprünglich be­ fürchtet, aber dennoch ganze Ort­ schaften verwüstet. Weite Landstriche stehen noch bis zu fünf Metern unter Wasser. Knapp eine Million Menschen wa­ ren immer noch von der Stromver­ sorgung abgeschnitten. 
US-Präsi-f; 
D Nach  g ewliee Viertel In New Orfeene dürfen Lendehesitzer zuriickkeh- rM, am atifzuriwnen und Ihre Geschäfte auf die Öffnung vonru bereiten. dent George W. Bush reiste erneut in die Katastrophengebiete. In 
Beaumont und Lake Charles in Louisiana sowie per Helikopter 
verschaffte er sich ein Bild von der Lage. Die Zahl der Todesopfer in Folge des zweiten massiven Hurri­ kans stieg inzwischen auf zehn. Vier Wochen nach dem Hurrikan «Katrina» kehrt das Leben auch nach New Orleans zurück. Bürger­ meister Ray Nagin genehmigte am Montag die Wiederbesiedlung des höher gelegenen Stadtteils Algiers, der von Überschwemmungen ver­ schont geblieben war. Ladenbesit- zer durften auch in andere Viertel zurückkehren, um aufzuräumen und die Öffnung ihrer Geschäfte vorzubereiten. Vorerst tabu bleibt nur der Stadtteil Ninth Ward, ein Armenviertel, das am Wochenende von Hurrikan «Rita» erneut über­ flutet worden war. (sda) ANZEIGE Politik - Wirtschaft - Sport -JCul Bei uns ist alles Im Preie iifhöoliffai» t*M*n*tefür CHF20ß r Dje^ünstlgste Tages- Liechtensteins ntf bestellen 237 Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Nummer zwei ist tot Hochrangiges AI-Kaida-Mitglied getötet BAGDAD - Die Nummer zwei des Terror-Netzwerks el-Kaida im Irak, Abu Assam, Ist getttet worden. Des gab der nattonale Irakische Slchertieitsberater, Muwaffak ei Rubaje, gestern in Bagdad bekannt Assam sei bei einem gemeinsamen Einsatz der irakischen Sicherheits­ kräfte und der US-Armee in der Hauptstadt getötet worden, hiess es. Die Information wurde von der US-Armee bestätigt. «Es ist uns gelungen, die Num­ mer zwei von al-Kaida im Irak zu töten», sagte Rubaje. Die Streit­ kräfte seien von einem Informan­ ten auf Assams Aufenthaltsort hin­ gewiesen worden. 
Der Sicherheitsberater sagte, As­ sam sei naph den Erkenntnissen der irakischen Regierung für zahl­ reiche Autobombenanschläge. ver­ antwortlich, bei denen 1200 Ein­ wohner Bagdads ums Leben ge­ kommen seien. Der irakische Zweig von al-Kaida wird von dem Jordanier Abu Mussab el Sarkawi angeführt. Unterdessen wurden bei einem neuen Selbstmordattentat mindes­ tens zehn Menschen getötet. In Bakuba sprengte sich ein Mann in­ mitten einer Gruppe von Freiwilli­ gen 
für den Polizeidienst in die Luft und riss 10 Iraker mit in den Tod. Wie der Nachrichtensender El Arabija weiter berichtete, wurden 28 Menschen verletzt. (sda) 
ääi Pandabären-Ssxleben per GPS übsrwachen SCHANGHAI - Amerikanische und chinesische Forscher wollen in die Schlafzimmer der letzten wilden Pandabären eindringen. Mit GPS und anderen elektroni­ schen Hilfsmitteln soll so Auf­ schlug» über das Liebesleben der vom Aussterben bedrohten Spe­ zies gewonnen werden, berichte­ te gestern die amtliche chinesi­ sche Nachrichtenagentur Xinhua. Das Projekt ist für den National­ park Foping geplant. Für den Glossteil des Jahres haben die For­ scher in der riesigen Beigregion im Westen Chinas bislang keine Möglichkeit, die Pandabären zu 
beobachten. «Äfit traditionellen Methoden kann das Wunder der Tiere flicht aufgeklärt werden», sagte Wei Fuwen vom Pekinger Institut für Tierkunde. (AP)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.