Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE TAGESZEITUNG FÜR MIT AMTLICHEN PUBLIKATIONEN 
237 • > I bl BAUSTELLE Wie die Unannehm­ lichkeiten beim Bau des Schulzentrums MUhleholz II über­ brückt werden. 3 BLATT I MIX Bombendrohung aus Vorarlberg BLUDENZ - Die telefonische Bombendro­ hung von gestern Mittag gegen die in Linz laufende Berufungsverhandlung bezüglich Seilbahn-Katastrophe in Kaprun kam aus Vorarlberg. Wie das ORF-Landesstudio Vor­ arlberg berichtete, wurde die Drohung aus ei­ ner Telefonzelle in Bludenz abgegeben. Die Polizei hat am Nachmittag mehrere Stunden ein verdächtiges, deutsches Auto observiert, das in der Nähe der Telefonzelle geparkt war. Der Besitzer hat aber nichts mit der Sache zu tun, betonte der Vorarlberger Sicherheitsdi­ rektor Elmar Marent. Der Richtersenat des Oberlandesgerichts Linz hat gestern übrigens die Freisprüche im Kaprun-Prozess bestätigt. Die Berufung sei nicht ausreichend begründet und teilweise nicht nachvollziehbar gewesen. Das Urteil ist rechtskräftig. (PD) Stoiber nimmt Kurs auf Berlin BERLIN - Bundeskanzler Gerhard Schrö­ der richtet sich auf langwierige Gespräche zur Bildung einer grossen Koalition ein. Vor der zweiten Sondierungsrunde mit der Union am heutigen Mittwoch sagte Schröder, die Regierungsbildung werde zwar nicht viele Monate, aber doch einige Zeit brauchen. Nach wochenlangem Schweigen meldete CSU-Chef Edmund Stoiber gestern den An­ spruch auf einen Kabinettsposten in einer grossen Koalition an. In der Kanzlerfrage gab es indes noch keine Bewegung. (sda) BLITTIINHALT Wattar 2 
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ZEITUNGEN Wie Peter Studer, Prä­ sident 'des Schweizer Presserates, die FL- Zeitungslandschaft be­ urteilt. 
STÄRKUNG Mit welchem Angebot die Gemeinde Triesen Arbeitslosen helfen willi wieder Mut zu fassen. 0 
ABGANG Für wie viele Jahre der Vaduzer Verteidiger Steve Gohouri bei den Berner Young Boys unterschrieb. 
15 Ärzte nun in der Pflicht Tarmed: Ärzte gehen «guten Mutes» in Verhandlungen VADUZ - Dls Liechtensteinische Ärztekammer will nun mit iteni Krankenkassanvarband Besprä­ che für die anstellende Einfüh­ rung des Tarmed In Liechten­ stein führen. Reglerungsrat Martin Meyer hegrusst die Be­ reitschaft zu Verhandlungen. «Eine Kostendämpfung im Ge­ sundheitswesen ist langfristig nur möglich, wenn alle Beteiligten ei­ nen Beitrag dazu leisten. Die Versi­ cherten selbst haben in Form ver­ stärkter Eigenverantwortung und Kostenbeteiligung bereits einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen. Nun ist es unter an­ derem an der Ärzteschaft, ebenfalls einen Beitrag zu leisten, damit die ausgezeichnete medizinische Ver­ sorgung in Liechtenstein langfristig finanzierbar bleibt», sagte Regie­ rungsrat Martin Meyer auf Volks­ blatt-Anfrage. Und die Kostenfrage bei einer hochklassigen medizini­schen 
Versorgung ist nicht zu unter­ schätzen. Dazu der Regierungsrat: «Im Interesse der Versicherten geht es nun darum, eine Lösung zu fin­ den, die dazu beiträgt, in Liechten­ stein ein langfristig finanzierbares Gesundheitssystem zu erhalten.» Eine Kostendämpfung im Ge­ sundheitswesen kann also nur reali­ siert werden, wenn auch die Leis­ tungserbringer, also unter anderem die Ärzte, Bereitschaft dazu signa­ lisieren. Die geplante Einführung -des Tarmed auf das Jahr 2006.ist ein entscheidender Schritt in diese nötige Richtung. Der Präsident der Liechtensteiner Ärztekammer, Marco Ospelt, bestätigte auf Volks- blatt-Anfrage die anstehenden Ge­ spräche mit dem Krankenkassen­ verband betreffend die Einführung des Tarifsystems Tarmed in Liech­ tenstein. Forderungen bleiben McmomHraicti Entsprechende Positionen der Ärzteschaft, oder Forderungen, die 
im Zusammenhang mit den anste­ henden Verhandlungsrunden debat­ tiert werden sollen, möchte Marco Ospelt zum jetzigen Zeitpunkt nicht an 
die Öffentlichkeit tragen. «Wir möchten ein positives Gesprächs­ klima pflegen und die Verhandlun­ gen nicht durch eine öffentliche De­ batte belasten. Sobald Resultate aus den Verhandlungen erkennbar sind, wird die Ärztekammer informie­ ren», so der Ärztekammerpräsident gegenüber dem Volksblatt. Für die Verhandlungen sei man in der Ärz­ teschaft guten Mutes und optimis­ tisch. An welche Bedingungen die Ärztekammer die Einführung des Tarmed in Liechtenstein knüpft, wurde seitens der Mediziner kam­ merintern definiert. Mit dem Vertre­ ten dieser Anliegen gegenüber den Kassen werden die Gespräche also demnächst beginnen, ProMemfeM Datenschutz Hinlänglich bekannt ist, dass die liechtensteinischen Ärzte bei einer Einfuhrung des Tarifsystems Tar­med 
weiterhin datenschutzrechtli­ che Probleme orten. «Das Daten­ schutzgesetz und Tarmed lassen sich night- zur Deckung bringen», sagte Marco Ospelt auf Anfrage. Gewisse Regelungen im Tarmed würden das Arztgeheimnis als tragende Säule des Vertrauensverhältnisses zwi­ schen Patient und Arzt unterlaufen. Eine Lösung dieses Problems sei ge­ fordert, die Regierung respektive der Gesetzgeber seien hier in der Pflicht, so der Präsident der Ärzte­ kammer. Das angesprochene Daten­ schutzproblem sei auch in der Schweiz nicht gelöst! Diese Mei­ nung werde durch den Schweizeri­ schen Datenschutzbeauftragten be­ stätigt, meint der Präsident der Liechtensteinischen Ärztekammer. «Durch die Übernahme des Schweizer Tarifsystems Tarmed in Liechtenstein wird sichergestellt, dass in Liechtenstein der Daten­ schutz der Patienten ebenso ge­ währleistet wird wie in der Schweiz», betonte Regierungsrat Martin Meyer. Schweizer Prämien steigen um 5r6 Prozent Krankenkassenprämien in der Schweiz fixiert - In Liechtenstein noch offen BERN - in der Schweiz steigen die Krankenkassanprämien für Erwachsene Im nächsten Jahr durchschnittlich um 5,6 Pro­ zent. In Liechtenstein werden die neuen Prämien Ende No­ vember bekannt gegeben. Generell werden in der Schweiz die Jungen stärker zur Kasse gebeten. So wachsen die Prämien für junge Erwachsene bis 25 Jahre über­ durchschnittlich um 7,1 Prozent, wie das Bundesamt für Gesundheit gestern mitteilte. Für Kinder ver­ teuert sich die obligatorische Kran­ kenversicherung um 3,5 Prozent. 
Kantonal fällt der Anstieg sehr unterschiedlich aus. Den grössten Kostenschub zu verkraften haben die Berner mit einem Anstieg von 9,9 Prozent. Ebenfalls überdurch­ schnittlich ist das Prämienwachs­ tum in den Kantonen Appenzeil- Innerrhoden, St. Gallen, Luzern, Graubünden und Aargau. Am ge­ ringsten fällt der Anstieg mit 3,6 Prozent im Kanton Genf aus, des­ sen Bewohner aber weiterhin die schweizweit höchsten Prämien be­ zahlen. Als Hauptgrund für, den er­ neuten Prämienschub bezeichnet das BAG das ungebremste Kosten­ wachstum im Gesundheitswesen. 
Für die Schweizerische Patien­ tenorganisation braucht es ein Um­ denken in der Bevölkerung, um die Kostenspirale im Gesundheitswe­ sen zu bremsen. Der Spitalverband H+ will das Kostenwachstum mit mehr Transparenz bei der Finanzie­ rung im Spitalwesen in den Griff bekommen. Für die Stiftung für Konsumentenschutz sollten sich die Versicherten aktiv um die Opti­ mierung ihrer Krankenversiche­ rung kümmiern. EH» * -IL*- Am rar uecntoiuum nocn UIIMI In Liechtenstein werden die Prämien für nächstes Jahr Ende 
November erwartet. Wie Reinhard Beck, Präsident des Liechtenstei­ nischen Krankenkassenverbandes gestern .auf Volksblatt-Anfrage sagte, müssen die einzelnen Kran­ kenkassen ihre Anträge bis spä­ testens Ende Oktober beim Amt für Volkswirtschaft einreichen. Diese werden sodann geprüft und nach Genehmigung durch die Re­ gierung mitgeteilt. Ob sich die Prämien in Liechtenstein in ähnli­ chem Masse entwickeln wie in der Schweiz, lässt sich nach Aus­ sage von Reinhard Beck derzeit noch in keiner Art und Weise sa­ gen. (AP/MF)
	        

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