Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIEMSTAG. 27. SEPTEMBER 200* 
^ INTERNATIONAL 28 BLATT 
I SPLITTER Berufungsvarfahran um Kaprun-Katastrophe begonnen LINZ - Knapp fünf Jahre nach der Gletscher­ bahnkatastrophe von Kaprun hat gestern im oberösterreichischen Linz ein Berufungsver­ fahren gegen 8 Österreicher begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, das Unglück, bei dem 155 Menschen ums Leben kamen, durch Fahrläs­ sigkeit verursacht zu haben. In der Gletscher­ bahn war am 11. November 2000 auf der Fahrt zum Kitzsteinhorn ein Feuer ausgebrochen, das im Tunnel schnell den ganzen Zug er- fasste. 155 Passagiere verbrannten oder er­ stickten. Im Februar 2004 waren zunächst alle 16 Angeklagten freigesprochen worden, (sda) US-Soldatin England schuldig FORT HOOD - Die US-Soldatin Lynndie England ist gestern in sechs von sieben An­ klagepunktren, schuldig gesprochen worden. Die 22-Jährige musste sich wegen der Miss­ handlung von Gefiangenen im irakischen Ge­ fängnis Abu Ghraib zum zweiten Mal vor ei­ nem Kriegsgericht verantworten. (AP) BOGOTA - Topmodel Naomi Campbell (BüdD jMteKbitt <&» ö ff entlich £n$&tmg FreundtaKateMos* üb   tibenogen.Sk  warf Jl-Jtai. «f. ' • Skäktiäüito' 
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«Rita» wirbelt weiter Hurrikan «Rita» verwüstet ganze Ortschaften - Keine Entwarnung HOUSTON - Hurrikan «Rita* hat Im Südosten dar USA ganze Dör­ fer undStädta verwüstet. Audi gestern gaben dla Behörden nach kalna Entwarnung. US-Präsident George W. Bush und die Gouverneure der betroffenen Bundesstaaten Texas und Louisiana rieten den drei Millionen Sturm­ flüchtlingen vielmehr, noch nicht nach Hause zurückzukehren. Die Lage sei nach wie vor gefährlich. Noch immer standen am Montag zahlreiche Ortschaften unter Wasser. Knapp eine Million Menschen wa­ ren den dritten 1hg in Folge von der Stromversorgung abgeschnitten. Mindesteos sieben Menschen ka­ men ums Leben. Im Bundesstaat Mississippi starb ein Mann, als ein durch «Rita» entstandener Tornado seinen Wohnwagen zerriss. In Te­ xas wurde nach Behördenangaben ein Mann von einem umstürzenden Baum erschlagen. Fünf Mitglieder einer Familie starben gestern in der schwer beschädigten texanischen Stadt Beaumont an Kohl?nmono- Xidvergiftung, 
nachdem sie in ihrer Wohnung einen Generator in Be­ trieb genommen hatten. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, zeigte , sich erleichtert, dass nicht mehr Menschen ums Leben gekommen sind. Er sprach von ei­nem 
«Wunder». Zudem sei die glimpfliche Bilanz auch Folge der- grössten Evakuierungsaktion der US-Geschichte. Sachechttdon Na zu aMian MManfan Dollar Die Sachschäden waren jedoch enorm. In Orten wie Cameron, Port Arthur und Lake Charles war die Spur der Verwüstung unübersehbar. Insbesondere an der Grenze zwischen den ÜS-Bundesstaaten Louisiana 
und Texas, wo «Rita» wütete wur­ den nach Angaben des US-Katastro- phenschutzes mehrere Orte weitge­ hend zerstört. Die führende Risiko­ prüferfirma Risk Management Solu­ tion schätzte die «Rita»-Schäden auf vier bis sieben Milliarden Dollar. Im Vergleich zu «Katrina» sei dies we­ nig, weil «Rita» hur durch ein dünn besiedeltes, landwirtschaftlich ge­ prägtes Gebiet gezogen sei. In New Orleans, wo «Rita» er­ neut Dämme zerstörte und Flutwas­ser 
in die Stadt strömen liess, stabi­ lisierte sich am Montag die Lage. Es drang kein Wasser mehr ein, nachdem die Dammbrüche am Sonntag notdürftig repariert wer­ den konnten. Das Armenviertel Lo- wer Ninth Ward im Osten der Stadt stand aber emeut unter Wasser. Auch in den kommenden Tagen droht dem Süden der USA Unheil: Meteorologen warnen vor weiteren Überschwemmungen, Gewitter- stürmen und Tornados. (sda) Merkel stellt Machtanspruch Kanzlerin Merkel als Bedingung für Aufnahme echter Koalitionsverhandlungen BERLIN - Mahr ala aina Wacha nach dar Bundestagswahl In Deutschland kämmt dla Regie­ rungsbildung nur Im Schne­ ckentempo voran. Vor ihrer zweiten Sondierungsrunde beharrten CDU/CSU und SPD ges­ tern weiter auf ihrem jeweiligen Führungsanspruch in einer grossen Koalition und liessen nur in Zwischentönen Ansätze für einen Kompromiss erkennen. Die Grünen verabschiedeten sich endgültig in die Opposition. Bundeskanzler Ger­ hard Schröder hatte sich am Sonntag eindeutig für eine grosse Koalition ausgesprochen und die Möglichkeit seines Rüclougs angedeutet. Man solle aber zunächst Uber Inhalte be­ raten und Personalfragen erst an-Me 
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schliessend klären. Derzeit sind nur «Sondierungsgespräche» von Union und SPD vorgesehen, und zwar morgen Mittwoch sowie voraus­ sichtlich nach der Dresden-Nach­ wahl am kommenden Wochenende. CDU-Chefin Angela Merkel machte es zur Bedingung für die Aufnahme echter Koalitionsver­ handlungen, dass die SPD sie als Kandidatin für das Kanzleramt an­ erkennt. Die Union sei der «grösse­ re Partner» und stelle die Kanzle­ rin. Das gehöre zu der Vertrauens­ basis, die in Sondierungsgesprä­ chen geschaffen werden müssten. Die SPD wünscht sich hingegen «Gespräche auf Augenhöhe» und geht mit dem Ziel hinein, mit Schröder weiterzuregieren. (AP) Bis zu 27 Jahre Haft Al-Kaida-Mltglieder in Spanien verurteilt MADRID - Im arSsetan Beridits- verfahren In Europa gegen das Iferrornetzwerk al-Kalda hat SnanlaRa Oberstes Bericht 18 bpbvbbsb̂WM «apvivtw^VBWBBS BP Angeklagte wagen Mitglied­ schaft In der Organisation urtsitt Dia Netter verhängten Haf tali  ele u Ms zu 27 Jahren. Von den insgesamt 24 Angeklag­ ten wurden 6 freigesprochen. Der Nationale Gerichtshof in Madrid blieb bei den gestern verkündeten Urteilen erheblich unter dem Strafmass, das die Anklage gefor­ dert hatte. Die Richter verurteilten den Hauptangeklagten Imad Eddin Ba- rakat Yarkas alias Abu Dahdah wegen Mitgliedschaft in einer ter­roristischen 
Vereinigung und Ver­ schwörung zu 27 Jahren Haft. Sie sahen es als erwiesen an, dass der aus Syrien stammende Textilhänd- ler an den Vorbereitungen zu den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA beteiligt war. Ausserdem war er'nach Ansicht des Gerichts der Anführer einer al- Kaida-Zelle in Spanien. Die Richter machten Abu Dah­ dah jedoch nicht direkt für den Tod der 2973 Opfer vom 11. September verantwortlich, wie die Staatsan­ waltschaft es gefordert hatte. Die Anklage hatte dafür plädiert, jedes Terroropfer als Mord zu bewerten, und für den 2973-fachen Mord ei­ ne Haftstrafe von Uber 74 000 Jah­ re Haft verlangt. (sda) 
Wann lölina, dann Mt- tasetön auch Ttfchtar WIEN - Die österreichische Na­ tionalhymne ist pach Ansicht von Frauenministerin^Maria Rauch- Kallat diskriminierend. Im Sinne der Gleichberechtigung schlug sie gestern eine Textänderung vor. Die ZMle «Heimat bist du gtosacr Stibne» soll in «Heimat grouer lOchter, Söhne» umge- 4te)^£iraNlen. Und statt als «Vkteriand» soll Österreich künftig als «Heimatland» besun­ gen Wiarden. «Frauenpolitik ist auch Sprach­ politik und Bewusstseinsbil- dung», sagte Rauch-Kallat, die der konservativen österreichi­schen 
Volkspartei (ÖVP) von Bundeskanzler Wolfgang Schüs­ sel angehört, der Zeitung «Ku­ rie». «Wenn von Söhnen die Re­ de ist, dann soll auch von Tisch­ ten! die Rede sein. Die Bundes- hymnelst eine Sache der Identität jeder Österreicherin und jedes Österreichers.» Der Originaltext wurde von ei­ ner Frau vetfassi, Paula von Pre- radovic. Deren Sohn Fritz Men­ den habe sich mit der Neufiurang bereits einverstaadeneifeUrtiag- te 
Rauch-Kallat. Mumdm sei der Text Eigentum der  RepufrUft, Die Ministerin rechnet oftch eige­ nen Angaben  dami t, dass auch das Parlament den Änderungen zustimmen wird. (AP)
	        

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