Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 27. SEPTEMBER 2005 
VOLKS BLATT 
GESUNDHEIT 
26 RATGEBER Silvio IHbelhorn Homöopath aus Mauren Hertatlager! Helmweh? Wer von Heimweh zermürbt wird, der ist dem Urvertrauen sehr fern. Nur aus diesem Wissen verstehen wir den Schmerz vor allem unserer Kinder. Jetzt ist wieder die Zeit der Herbstlager und viele betroffene Eltern, Leh­ rer und Lagerleiter, aber auch Kinder können, ein Lied davon singen. Die Symptome, die sich dabei entwickeln, sind vom Einzelnen abhängig. Im Vordergrund steht aber sicher der seelische Kummer, die Unlust, aber auch Kopfweh, Bauchweh, Appetitlosigkeit. Ist Heimweh ehe Krankheit? Wie schon erwähnt, haben wir es beim Heimweh mit einem Kummer zu tun und wie bei jedem Kummer steht der seelische Schmerz im Zentrum, der uns unglücklich, traurig, depressiv, lustlos macht, der aber auch zu körperlichen Symptomen wie Wein­ krämpfen, Kopfweh, Bauchweh, Appetitlo­ sigkeit, Schüttelfrösten usw. führt. In diesem Sinne ist Heimweh ganz klar eine Krankheit, die zu schweren krankhaften Zuständen füh­ ren kann, die aber - Gott sei Dank - meistens nur akut verläuft. Kam man homöopathisch hatten? • Wenn wir ein scheues, eher rotwangiges Kind haben, wobei wir vorher schon wissen, däss es im Ferienlager vor untröstlichem Heimweh fast vergeht, Uber zusammenhang­ lose Beschwerden klagt, aber das Weinen unterdrückt und nichts mehr isst, dann geben wir ihm schon vor den Ferien das homöopa­ thische Mittel Capsicum, und es kann dann den Ferienaufenthalt endlich richtig gemes­ sen. • Zieht das Kind fröhlich los, neugierig und abenteuerlustig, die gute Laune aber nicht lange anhält, wenn es den anderen zum La­ chen ist, weint es laut und wenn es den ande­ ren zum Weinen ist, lacht es hysterisch, und es eigentlich nicht mehr weiss, was es will, dann hilft nur noch Ignatia, um die Entglei­ sung seines seelischen Willens wieder in.ein erträgliches Gleichgewicht zu bringen. • Haben wir ein Kind, das sich kummervoll, niedergeschlagen und seufzend nach daheim sehnt, ist es blass, die Lust am Essen, die Lust am Spiel, die Lust am Abenteuer verge­ hen im stillen Weinen. Für diesen tiefen Kummer haben wir das Arzneimittel Natrium muriaticum, und das Kind wird seine Freude wieder erleben können. • Ist aber mit diesen Mitteln die Lebensfreu­ de nicht mehr zu erwecken, so rate ich allen Eltern, Lehrern und Lagerleitern, das Kind nicht zu lange leiden zu lassen und diese Tor­ tur von Ferienlager abzubrechen, um das Ver­ trauen des Kindes in seine Eltern, in seine häusliche Umgebung nicht noch mehr zu strapazieren. www.naturheilpraxis.li 
Impfen bei Kindern Stich mit grosser Wirkung oder unnötige Plagerei? - Teil 1 Die Eltern tun gut daran, die Frage, ob das Nnd geimpft werden soll oder nicht, mit dem Kinder- oder Hausarzt zu besprechen. KNEIPPSCHE GEDANKEN d»g)cfthr- eslcoaifQtäa8 Atter, es tan* ^ . 1 V ~ 
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SCHAAN - Zurzeit schlagen die Wallen bezüglich Impfungen hoch. Die Stiftung für Konsu­ mentenschutz Vertreibt seit ei­ nigen Jahren "die Broschüre «Ratgeber: Impfen - 
Grundla- Iien 
für einen persönlichen mpfentscheld». Dieses Büch­ lein soll Eltern helfen, den rich­ tigen Entscheid bzgl» den ver­ schiedenen Impfungen treffen zu können. Was viele Ratsuchende nicht wis­ sen, ist, dass in der Publikation hauptsächlich impfkritische Ärzte zu Wort kommen, sodass sich die Mitglieder der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) genötigt sahen, in der Schweizerischen ÄrzteZeitung (2005: 86 Nr. 9, S. 539 - 552) die ihrer Ansicht nach systematisch einseitige und inhaltlich oft fal­ sche Präsentation mit Fakten aus insgesamt 96 Studien ins richtige Licht zu rücken und den im Ratge­ ber aufgestellten Behauptungen wissenschaftlich belegte Gegenar-. gumente entgegenzusetzen. Emotionsgeladene Beiträge Unzählige Leserbriefe füllten in der Folge die Seiten verschiedener Printmedien mit zum Teil emo­ tionsgeladenen Beiträgen. Wich­ tig wäre es aber v. a., die Eltern sachlich und ohne sektiererischen Eifer zu beraten. Die Eltern tun gut daran, diese Fragen mit ihren Kinder- und Hausärzten zu be­ sprechen und sich nicht von ten­ denziösen Beiträgen ins Bocks­ horn jagen zu lassen. Nteht alle kommen zu Wort Eines der Hauptprobleme des Impfratgebers ist sicherlich, dass die Stiftung für Konsumenten­ schutz suggeriert, völlig neutral entsprechende Grundlagen liefern zu wollen und nicht deklariert, dass es sich dabei «bloss» um die Stel­ lungnahme von impfkritischen Ärz­ ten handelt. Da 
diese Stiftung sonst zu Recht einen sehr guten Ruf be­ sitzt, ist es bedauerlich, dass in ei­ nem Ratgeber, der ja die Grundla­gen 
für einen persönlichen Impf­ entscheid liefern sollte, nicht auch die anderen Gesichtspunkte mehr .zu Wort gekommeirsffid. Aber lei-_ der zählen iiy der heutige^ Zeit Schlagworts;-in der Regel mehr als fundierte, aber häufig auch kompli­ zierte Fakten. Unbestritten ist, dass die Impfun­ gen zu den bedeutendsten Entde­ ckungen der Medizin gehören, Krankheiten, die früher tausende von Toten forderten, haben dank der Impfungen ihren Schrecken verloren oder sind sogar ganz ver­ schwunden (Pocken). Dass Ersteres auch in unserer pri­ vilegierten, industrialisierten Welt nicht immer so bleiben muss, zeig­ te ein massiver Anstieg der Diph- therie-Erkrankungen im letzten Jahrzehnt in den Staaten der ehe­ maligen Sowjetunion, nachdem es durch den Zusammenbruch des öf­ fentlichen Gesundheitswesens zu einem Rückgang der Impfungen gekommen war. Ähnliche Ausbrü­ che waren kurz zuvor in Grossbri­ tannien nach dem Rückgang der Keuchhusten-Impfungen aufgetre­ ten. Die gleiche Ursache hatte auch eine Kinderlähmungsepidemie in Holland sowie in Albanien in den 90er-Jahren. Abwehrreaktion des Körpers Die Wirkungsweise eines Impf­ stoffes ist eigentlich ziemlich ein­ fach. Meistens in Form einer Sprit­ ze werden entweder abgeschwäch­ te oder abgetötete Krankheitserre­ ger oder sogar nur Teile davon ver­ abreicht, wodurch im Körper eine Abwehrreaktion bewirkt wird, Wel­ che zur Bildung so genannter Anti­ körper führt. Wenn der richtige Er­ reger dann später einen Orga­ nismus befhllen will, wird er von dem durch die Impfung gebildeten Antikörper erkannt und mit Hilfe der weissen Blutkörperchen atta­ ckiert und eliminiert. Die wichtigsten Impfungen Die Diphterie, welche anfänglich ähnliche Symptome wie eine Angi­ na macht, im Verlauf aber zu 
schwerer Atemnot mit teils tödli­ chem Ausgang führen kann, ist zwar in Mitteleuropa nur noch in ganz seltenen Fällen (Grossbritan­ nien und Frankreich) aufgetreten, die Epidemie in einigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion vor eini­ gen Jahren zeigt aber, wie schnell sich die? ändern kann. Starrkrampf (Tetanus) wird durch Bakterien verursacht, die sich auch bei uns Uberall im Erd­ reich finden. Bei kleinen Verletzun­ gen oder auch schon bei gewöhn­ licher Gartenarbeit können diese durch die aufgekratzt? Haut ein­ dringen und bei nicht oder ungenü­ gend geimpften Personen schwere Muskelkrämpfe bis hin zur Atem­ lähmung verursachen. Der Keuchhusten (Pertussis) ist in jüngster Zeit auch in unseren Breitengraden wieder viel häufiger geworden, insbesondere auch bei Erwachsenen. Auch wenn die Krankheit gelegentlich nur mit leichten Symptomen einhergehen kann, besteht meistens ein wochen­ langer, öfters bis zum Erbrechen führender chronischer Husten, der im Verlauf auch nur sehr schlecht «auf Antibiotika anspricht. Keuchhusten ist sehr ansteckend, und auch wenn die Impfung nicht immer einen vollständigen Schutz gewährt, werden doch die Sympto­ me stark abgeschwächt. HibHmpfung nicht in Frage gestallt Die Wirksamkeit und Bedeutung der Hib-Impfung (Schutz vor Hä- mophilus-influenzae-Hirnhaut- und Kehlkopfdeckel-Entzündung) 
ist überwältigend und wird im Gegen­ satz zu anderen Impfungen von kaum jemandem in Frage gestellt. Die Fortsetzung dieses Artikels erscheint auf der nächsten Gesund­ heitsseite, die am 4. Oktober er­ scheint. (Der Autor dieses Artikels, Dr. med. Felix Fleisch, ist Infektio- loge im Kantonsspital Chur.) • Liechtensteinische Ärztekammer 
OLIVENÖL Als Krebsvorsorge? WIEN - Gute Nachrichten für Olivenöl-Liebhaber haben For­ scher der University of the Sciences in Philadelphia: Sie haben im Bestandteil Oleocan- thal einen Wirkstoff gegen Schmerzen gefunden, der ähn­ lich wirkt wie Ibuprofen. Be­ reits 50 Gramm Öl pro Tag rei­ chen aus, um gegen Schmerzen zu wirken, berichten die Wis­ senschaftler. «Die Dosis wird zwar nicht ausreichen, um Kopfschmerzen wegzubringen, dennoch entstehen daraus einige langfristige Vorteile», so Paul Breslin, der den Effekt entdeckt hat. Oleocanthal ist zwar mit Ibuprofen in keiner Weise struk­ turverwandt, allerdings wirken beide Stoffe auf die Schmerz­ wege, dem so genannten Prostaglandin-System. Darüber hinaus haben Forscher auch festgestellt, dass Olivenöl sogar als Krebsvorsorge herhalten kann. Breslinhat allerdings festge­ stellt, dass nicht jedes Olivenöl gleich viel Oleocanthal enthält: «Die meisten Supermarkt-Oli­ venöle haben relativ wenig da­ von», so der Forscher. Ausnah­ men bilden die so genannten «Extra-Vergine-Typen», das sind jene Öle, die in der EU «Nativ-Extra» bezeichnet wer­ den. «Dabei handelt es sich um die höchste Qualitätsstufe», er­ klärt Dieter G. Oberg von der Informationsgemeinschaft Oli­ venöl. Insgesamt werden in Eu­ ropa vier Olivenöl-Güteklassen voneinander unterschieden: «Natives-Olivenöl-extra» und «Natives Olivenöl» werden di­ rekt aus Oliven ausschliesslich mit mechanischen Verfahren ge­ wonnen. «Olivenöl» bestehend aus raffiniertem Olivenöl und nativem Olivenöl. «Entspricht das gepresste Olivenöl nicht den Anforderungen 
für native Oli­ venöle, wird es raffiniert - wie die meisten Pflanzenöle - und wieder mit würzigem Olivenöl vermischt», so der Fachmann. «Aus dem Restöl des gepressten Olivenbreis wird in einem völlig anderen 
Herstellungsverfahren Oliventresteröl hergestellt, das auch als solches auf dem Etikett bezeichnet werden muss.» «Native Olivenöle kämmen quasi vom Baum in die Flasche: nach der Ernte werden sie zer- mahlen, gepresst, zentrifugiert und gefiltert», erklärt Oberg. «Die nativen, kaltgepressten Öle werden seit langem auch in der Ernährungslehre der Tradi­ tionellen Chinesischen Medizin TCM verwendet», führt Andre­ as Bayer, Rektor der Wiener TCM-Privatuniversität aus. Die Ernährungslehre sieht in den Ölen einen Stimmungsbeieber, der auf Herz, Lunge, Wirbelsäu­ le und Blase wirkt. «Olivenöl stärkt das Qi und das Blut», er­ klärt Bayer. Er verweist auch darauf, dass das Olivenöl ent­ zündungshemmend wirkt und sich positiv auf das Herz aus­ wirkt. Auch in der ayurvedi- schen Medizin kennt man An­ wendungen mit Olivenöl. (PD) In Oliven Ist auch Oleocanthal enthalten, ein IMrksteff gegen Schmerzen. » 
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