SAMSTAG, 24. SEPTEMBER 2008 VOJ*» I WIRTSCHAFT 17 REGION Hoffnung auf Rvttang von SotHa hat steh zerschlagen WIDNAU - Die im Textilbereich tätige Che- miefaserherstellerin Setila im st. gallischen Widnau schliesst ihre Tore definitiv. Drei aus ländische Interessenten haben sich zurückge zogen, wie Sachverw alter Pascal Strässle am Freitag einen Bericht des St. Galier Tagblattes bestätigte. AUe 100 Angestellten verlieren ih re Stelle. Die Firma befand sich bereits seit dem vergangenen März in der Nachlassstun- dung. Seither ist es nicht gelungen, einen Käufer zu finden, wie Strässle von der Sach verwalterin Provida Consulting AG erklärte. Deshalb wird die Produktion wie angekündigt per Ernte September eingestellt. Die letzten 100 Angestellten, denen bereits im Juni vor sorglich gekündigt worden war, verlieren ihre Stelle. Laut Strässle erhalten alle Mitarbeiter ihre letzten Löhne. Zudem dürften schon im Oktober erste Gelder aus verschiedenen Fir menfonds an die Entlassenen fliessen. Bis Ende Januar werden noch einige Mitarbeiter mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein.. Grund für den Niedergang von Setila ist der ruinöse Preiskampf gegen die asiatische Kon kurrenz. Die Produktionskosten der Widnauer Firma waren deutlich höher als die Verkaufs preise auf dem Weltmarkt. Zudem war der Markt flir Spezialgame, auf die sich Setila vor dreieinhalb Jahren spezialisiert hat, zu klein. Die hohen Rohstoffpreise waren eine zusätz liche Belastung für die Firma. (AP) Bündner Bauwirtschaft im ers ten Halbjahr wottgohond stabil CHUR - Ein leicht höherer Auftragseingang, ein etwas grösseres Bauvolumen und weniger Arbeitsvorrat: Das ist die im Vergleich zum Voijahr weitgehend stabile Bilanz der Bünd- ner Bauwirtschaft im ersten Semester des lau fenden Jahres. Die eingegangenen Aufträge im ersten Halbjahr erreichten 482,6 Millionen Franken und lagen um 2 Prozent Uber dem Vorjahreswert, wie der GraubUndoerische Baumeisterverband am Freitag mitteilte. Die Zunahme beschränkt sich auf den Tiefbau. Die Aufträge im Wohnungsbau schrumpften um 5,3 und jene im gewerblichen-industriel- len Hochbau um 34,4 Prozent. Das realisierte Bauvolumen belief sich auf 320 Millionen Franken, was einer Steigerung um 0,8 Pro zent entspricht. Im Tiefbau, der um 6,1 Pro zent zulegte, profitierte die Branche von Grossprojekten mit den Tunnels Gotschna, Flims und von der Sanierung der Röhre am San Bernardino. ' (sda) i i - Bit Söll bis Ende Jahr verksuft »«d en. Bm O»- rangel um Hafenantagen und Sdliffe ist gross. he Wellen. Etaig sind «ich die Pwtttat Alle iptcbec sich flir ei» WeiterfUhrong des Bc- trieb« durch die ÖBB «tu. Dhep bmm iMk aber nicht von ihren Plloe« Abringt». Mit deni Ffiawei», die SddfCMtrt gdJärtnfeht «M » ftmirirMfl wurden I i < iniiei lisfli ii w»d Schiffe zum NW^«a«ebc^Ang<*^ %-iPÜMm W» mm «L S&mh* abgeben i»tttk».Bingder l« <M M8 ci t wi»ldk\toJ- -^IltwatoWKW^njppe.DwUttdver- tnit grOsstem Einsäte, den Biaflufsdor (tffeaffiefaen Hwd auf 4» Ami mBodepm e5G^Se6i*a»«6«iW.O *' l" • »* rWfclltrKlM»; HHiifimiiiii n l>o Iw ' ' * '
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Battraa i tPraMrt »Ulf Wie ist dieses Forschungsprojekt entstanden? Hansjörg HUti: Derzeit planen Graubünden, St. Gallen, Vorarlberg und auch Liechtenstein innerhalb ihrer eigenen Grenzen unabhängig voneinander. Wenn wir versuchen die Landkarte mit den bestehenden Grenzen unter anderen Gesichts punkten zu betrachten, zeigt sich ein anderes Bild - nämlich das Bild der Personen- und Warenströme in der Region und es zeigen sich auch ökonomisch aktive oder ökono misch ruhigere Zonen. Neue Landkarten entstehen im Kopf So entstehen «neue Landkarten» im Kopf, welche bei genauerer Be trachtung viel stärker in unser Le ben eingreifen als die «alten» Gren zen. So wird das Al penr hintal zu einem idealen «ForP®®®aai^« in dem die Wechsclwi sehen Globalisierung sierung einerseits sowie lokalen und regionalen Bezügen anderer seits untersucht werden können. Inwiefern sind diese Auswirkun gen bereits spürbar? Hansjörg Hilti: Nehmen wir Liechtenstein mit seinen aktuellen Problemen als Beispiel. Die derzeit im Mittelpunkt stehenden Proble me im Sozialbereich, die steigen den Sozialausgaben oder das Ver kehrsproblem, zeigen deutlich auf, dass Probleme vorhanden sind. Bei uns konzentrieren sich viele Ar beitsplätze - das beeinflusst Wa- ren- und Personenströme und na türlich auch den Verkehr. Wenn wir versuchen, das Rheintal als Region ohne Grenzen zu betrachten, kann vieles anders gedacht werden. Bei spielsweise mUsste dann nicht mehr jedes Dorf ein eigenes Stand ortmarketingkonzept erarbeiten, sondern es könnte möglich werden, dass sich eine Gemeinde im Be reich Kultur engagiert, eine andere sich eher auf Tourismus speziali siert und wieder eine andere auf Dienstleistung setzt. In Bezug auf regionale Vernetzung liegt noch viel Arbeit vor uns. Wenn Sie vom Alpenrheintal sprechen, weiches Gebiet umfasst dies? Hansjörg Hilti: Als Untersu chungsraum verstehen alle For schungspakete das Alpenrheintal von Chur bis zum Bodensee. Aber die Grenzen sind fliessend, und vie le Fragen und Antworten sind euro paweit relevant und Ubertragbar. Was sind die Ziele und Schwer punkte des Projekts? Hans-Henning von Winning: Die beteiligten Institutionen haben in einer Vorstudie die Ziele und Schwerpunkte des Forschungspro jektes definiert. Dazu gehörte auch
Inltter «•- - - imil nN^oV| MD (VoQRIJ eine Stärken-Schwächen-Analyse, die mit neun Expertinnen und Ex perten-aus der Region durchgeführt wurde, um Schlüsselfaktoren und Handlungsfelder der zukünftigen Siedlungsentwicklung im Alpen rheintal zu bestimmen. Dazu wol len wir untersuchen, was durchläs sigere Grenzen bedeuten wurden, aber auch, wie man Nähe liebens wert und Entfernung spürbar ma chen kü id wcklfr Kriterien wird :h gearbeitet? -Henning von Winning: ;hungspfokkt werden unter ichti^^p6k^gltt;lier, JW ^Ällschaftr iteri ni v^M al ri M) dw möglichen räumlichen Entwick lung des Alpenrheintals entworfen. B|nn faktischfrund nachhaltige jfitwicklun$
kiiffen weit
auseinan der. Anha|ddieser Szenarien unter suchen
die Wissenschaftler/-innen der beteiligten Institutionen, wie ei ne zukunftsfähige Siedlungsent- wicklung im Alpenrheinta! ausse hen würde, wie sich die weitere Zersiedlung von Raum und Land schaft ygpneiden liesse und wie Lebensrnme bewusst gestaltet werden könnten. Durch die inter disziplinäre Herangehensweise im Forschungsnetzwerk und die Ein bindung externer Begleiter erhält das Projekt eine grosse Praxisrele vanz. Was verstehen Sie unter externer Begleitung? Hans-Henning von Winning: Ein Beirat mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwal tung und Gesellschaft wird das For schungsprojekt begleiten. Neben Vertretern und Vertreterinnen aus dem Alpenrheintal werden externe Fachleute dem Beirat angehören. Damit wird sichergestellt, dass so wohl lokales Wissen aus (fem Al penrheintal als auch Erfahrungen aus anderen Regionen in das Projekt - und in die möglichen Problemlösun gen einbezogen werden können. An wen sind die Ergebnisse der Forschungsarbeit gerichtet und was bringen de in der Praxis? Hansjörg Hilti: Das Projekt ent wirft zum einen verschiedene Sze narien für die zukünftig mögliche Siedlungsentwicklung im Alpen rheinta]. Zum anderen werden Poli tik und Verwaltung konkrete Vor schläge zur Nutzung und Organisa tion des Raumes unterbreitet, die sich am Ziel einer nachhaltigen Raumentwicklung orientieren. Die interdisziplinäre, problemorientierte
und politikfeldübergreifende Forschung gewährleistet, dass die Interessen verschiedener Fachres sorts und Akteure berücksichtigt werden. Zukunftsimpulse für Bürger und Wirtschaft Damit können die Ergebnisse des Projekts den Entscheidungsträgem und Entscheidungsträgerinnen und Bürger sowie Bürgerinnen wichtige Impulse für
anstehende regionalpo litische
Debatten geben. Das
tW- jekt ist ein Angebot an alle, die sich mit den Veränderungen des
Le- •*hwraiinp im Alpenrheintal
aus einander setzen und die Potenziale grenzüberschreitender Kooperation ausschöpfen möchten. Wie wird sichergestellt, dass die Forschungsergebnisse an die richtigen Stellen gelangen? Hansjftg HUti: Das For schungsprojekt gliedert sich in fünf Forschungspakete und zwei Trans ferpakete. In den Forschungspake ten erfolgt die konkrete Forschung. Hier sind mehrere Doktorats- und Master-Arbeiten geplant und es ist vorgesehen, die Forschungsergeb nisse in diese Arbeiten zu integrie ren. Die beiden Transferpakete Po litikberatung und Kommunikation sichern den Transfer der For schungsergebnisse in die Praxis. Hohe Praxisrelevanz Für die Umsetzung der beiden Transferpakete werden entspre chende Fachleute engagiert. Im Pa ket Kommunikation werden alle In formationsaktivitäten geplant und koordiniert. Dem Einsatz von Bil dern kommt dabei besondere Be deutung zu, weil sich Szenarien der Landschaftsentwicklung mit Hilfe von Visualisierung gut darstellen lassen. Im Paket Poiitikberatung werden die Forschungseigebnisse für die Schlüsselakteure in Wirt schaft, Politik und Verwaltung auf bereitet, um die Umsetzung der Forschungsergebnisse in der Praxis sicherzustellen. Mit welchen Themenschwer- punkten wird sich die Hochscha le Liechtenstein befassen? Hans-Henning von Winning: Zum einen geht es um «Siedlungs entwicklung und Grenzen»: Die räumlichen Wirklichkeiten und ihre Dynamiken sind das Ergebnis eines
komplexen Prozesses, in welchem Politik und Raumplanung nur zwei der prägenden Einflussgrössen dar stellen. Im Forschungspaket wer den die räumlichen Veränderungen im Alpenrheintal seit 1970 analy siert. Dabei werden die vor Ort re levanten Akteure und Determinan ten der Siedlungsentwicklung er uiert und bewertet. Die jeweiligen Funktionalräume werden rekon struiert und anschliessend überla gert, um die Raumstruktur im Al penrheintal zu erfassen. Mit digita len Kartensystemen und prognose basierten Simulationen und Szena rien für den Zeitraum bis 202S kön nen Tendenzen und Zielsetzungen visualisiert und diskutiert werden. Siedlungsentwicklung, Grenzen und Transport Zum anderen geht es um «Sied lungsentwicklung und Transport»: Der effiziente und nachhaltige Um gang mit Rächen
und Energie wird entscheidend durch die Rahmenbe dingungen für Transport und
Ver- Ittfcr tfceinflusst. In diesem For schungspaket werden erstens die Wirkungen ökonomischer und poli tischer
Rahmenbedingungen des Transports auf die Siedlungsstruk turen untersucht. Zweitens werden Szenarien flir Siedlung und Trans port entworfen, die Flächen und Energie sparen und gleichzeitig die Mobilität steigern. Drittens wird untersucht, welche Mobilität wirk lich die Erreichbarkeiten und Wahl- freiheiten
erhöht Im Vordergrund steht dabei der Personentransport; ansatzweise soll auch der Transport von Gütern, Energie und Informa tionen mit einbezogen werden. Ein Projekt dieser GrB—e nord- nung ist bestimmt mit hohen Kos ten verbunden. Ist die Finanzie rung dieses Projektes gesichert? Hanajörg HUti: Das Gesamtpro jekt ist in allen beteiligten Staaten noch nicht gänzlich finanziert. Der zeit versuchen wir, Geldgeber für Teilprojekte zu find«». Geldgeber gesucht Einige Stiftungen haben bereits Beiträge zugesagt. Die von der Re gierung Ober den Forschungsfonds der Hochschule als Gegenfinanzie rung angesagten Beiträge wurden (frastiseti reduziert. So stehen wir mit einem tollen Projekt da, für das wir aber noch viel Geld benötigen.