Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 20. SEPTEMBER 2006 KattI WIRTSCHAFT 
11 SCHWEIZ Zweiwöchiger Vaterschaftsurlaub eingeführt BERN - Der grösste Schweizer Telekommu­ nikationskonzern Swisscom hat sich mit den Gewerkschaften auf einen neuen Gesamtar­ beitsvertrag (GAV) geeinigt. Eingeführt wird unter anderem ein Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen. Der neue GAV tritt am I. Janu­ ar 2006 in Kraft. Die Geltungsdauer ist nicht beschränkt, beträgt aber mindestens zwei Jah­ re, wie die Swisscom und die Gewerkschaften Kommunikation und Transfair gestern be­ kannt gaben. Von den rund 16 500 Beschäf­ tigten der Swisscom sind rund 13 000 dem GAV unterstellt. (sda) Mobiliar mit Gewinnsprung t i 
BERN - Die Mobiliar hat im ersten Halbjahr 2005 den Gewinn um 61 Prozent auf 136,0 Millionen Franken gesteigert. Dank guter Er­ tragslage kann der grösste Schweizer Sach­ versicherer nach eigenen Angaben auch die Rekordschadensumme der August-Unwetter verkraften. Diese schlagen nach heutigem Stand mit 350 Millionen Franken zu Buche, wie die Mobiliar gestern mitteilte. Neben der guten Ertragslage könne ein Teil der Schäden Uber Rückversicherungen und den Elementar­ schadenpool aufgefangen werden. Netto werde das Jahresergebnis um 130 Millionen bis 150 Millionen Franken belastet, sagte Mobiliar-Sprecherin Regula Gutjahr der Nach­ richtenagentur sda. Diese Summe werde teil­ weise durch eigene Katastrophenrtickstellun- gen gedeckt. «Wir bleiben im Gesamtjahr auf jeden Fall klar positiv», betonte Gutjahr. (sda) * SS V u, 
uPer ' ®«r. Benzbi wM erneut MMger ZÜRICH - Die Schweizer Automobilisten haben gestern erneut von der Entspannung auf dem internationalen Benzinmarkt profitiert. Die MioeraJöIgesellscbaften Shell, Migrol, EssoundAvia verbilligten die Preise für Blei­ frei 95 und Bleifrei 98 um je drei Rappen pro Liter, wie eine Umfrage der Nachrichtenagen­ tur AP ergab. BP plante einen Preisabschlag von ebenfalls drei Rappen pro Liter auf den heutigen Dienstag. Vorerst keinen Abschlag gab es für Dieselöl. Die Preissenkungen wur­ den mit der in da vergangenen Woche einge­ tretenen starken Beruhigung der internationa­ len Benzinnotiemngen begründet Mit den er­ neuten ANcldäfen feider Uteipieis von Bleifrei 95auf durehichmttlich 1.68 Franken, jener von Bleifrei 98 
auf 1.74 Franken, wie Erich Schwizer wwn TCS auf Anfrage sagte. Damit stad die Prei* im Vergleich zum Re­ kordhoch von Anfang September bereits tun neun Rappen gefidlen. (AP) 
Öl auf Nachfrage Opec-Präsident bestätigt mögliche Förderausweitung WIEN - Ol« OrganbatiMi EnHH axparttaramlar Lflndar (Opac) tat tfa FBnfarong van raaltz- llcti Ms zu im! NHMaaan Fast öl pro Tag varsprochan. JUtor- dhtjp «ad iHa Mango nur arMMrt warfen, wem dlata am Markt • • "»» * mmIMI unu€Mcn Dmoogi viira. Die bisherige ölförderquote von 28 Millionen Fass pro Tag dürften die ölminister trotz Drängen verschie­ dener Länder vorerst unangetastet lassen. Stattdessen hat das Opec- Ministerialkomitee den Mitglieds­ staaten vorgeschlagen, ihre rest­ lichen freien Kapazitäten dann auf den Markt zu bringen, wenn es eine Nachfrage danach geben sollte. Die Opec-Staaten dürften nach dem Vorschlag praktisch so viel fördern wie möglich. «Und wenn es einen Bedarf gibt, werden wir dieses öl auf den Markt bringen», bestätigte der amtierende Opec- Präsident, der kuwaitische ölminis­ ter Scheich Ahmed Fahd AI Ahmed AI Sabah, am gestrigen Montag zum Auftakt einer zweitägigen Mi­ nisterkonferenz in Wien. Den ölministern des Kartells, die zuletzt uneinig waren, ob eine tatsächliche Anhebung der Ölför- derung sinnvoll wäre, würde da­ mit die Möglichkeit geboten, die Entscheidung de facto zu ver­ schieben. Öiprots itaigt waltar Der Ölpreis ist gestern wieder kräftig gestiegen. In London erhöh­ te sich der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent (zur Lieferung 
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Markt»: Dar  aa rtlaada MHlMM, dar  fca wfl sdia öimMstar Sctefdi Ahmad Fafed al Ahmad al Satak. im November) um 1.5 Dollar auf 63.32 Dollar je Fass (159 Liter). Nennenswerte freie Ölförderka- pazitäten hat aktuell nur noch Sau­ di-Arabien. Nach eigenen Angaben könnte das saudische Königreich seine Ölförderung noch um 1,5 Millionen Fass pro Tag steigern. Selbst in der Opec glaubt man nicht daran, dass durch eine rein formale Zusage des Kartells der Öl­ preis deutlich sinken wird. Viel­mehr 
wollen die Ölstaaten mit dem Schritt beweisen, dass nicht sie, sondern in erster Linie knappe Raf- flneriekapazitäten für die hohen öl- preise verantwortlich sind. Nur afci Formalakt Alternativ zur Anhebung der Öl­ förderung «je nach Bedarf» hat die Opec-Ministerialkonferenz am Montag eine tatsächliche Anhe­ bung der offiziellen Ölförderquote 
von 28 auf 28,5 Millionen Fass pro Tag vorgeschlagen. Aus Sicht Li­ byens würde dies aber kaum etwas bewirken. - Im Prinzip wäre eine Anhebung der Förderquote um eine halbe Mil­ lion Fass ohnehin nur ein Formal­ akt. Tatsächlich förderten die zehn Opec-Staaten (ohne Irak) laut Schätzungen nämlich schon im Au­ gust 28,55 Millionen Fass Öl pro Tag. (sda) Nah am Apfel Apfelsaftherstellung: Hochschule Wädenswil kooperiert mit der Industrie ST. QJUJJEN - Jamas Bond wttrda Ihn so bastaNan: «Apfalsaft ga- sdilaudart, nicht gaprasst.» Jetzt kann 007 saki Uabllngsgs- trlnk im Srossvartallar kaufan. Seit Juni bietet die Migros ein neu­ es Getränk an: Pur. Der Süssmost wird nicht gepresst, sondern in ei­ ner Zentrifuge mit 3500 Umdre­ hungen in der Minute abgeschleu­ dert. Die Maische wird zuvor in ei­ ner so genannten Zahnkolloidmüh- le zu Mus gemantscht. «Dabei wird jede Zelle des Apfels zerschnitten», sagt der deutsche önologe und Ge­ tränketechnologe Tilo Hlihn. nnaar vnaaMia IHIO 
aniniasuiiia Dem Apfelsaft bleiben dadurch etwas mehr Vitamine und deutlich mehr Aromastoffe erhalten. Das Verfahren dauert rund zehn Minu­ ten oder acht Mal weniger lang als bei der herkömmlichen Pressung. Durch den nur wenige Minuten dauernden Prozess können die Mai­ sche und der Saft weniger lang oxi- dieren; der Most bleibt frischer. Wie andere Direktsäfte wird auch Pur pasteurisiert. Der önologe und Getränketech­ nologe Tilo Hühn doziert an der Hochschule Wädenswil ZH. HUhn befasste sich Ende der 1990er-Jah­ re mit der Entwicklung eines Ver­ fahrens zur Gewinnung von Apfel­ saft. Er kooperierte dafür mit der Thurella AG in Egnach TG. Die Lancierung des Premium- Produkts wurde begleitet von der St. Galler Beratungsfirma Unico- first AG. Sie hatte von der Thurella AG den Auftrag, eine Marke zu po­ sitionieren. Dabei stiess Unico-ln- haber Roland Laux - mehr oder weniger zufällig - im Keller der 
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atalaaadoa NacMnaa. Mosterei auf den versuchweise her­ gestellten neuartigen Saft. «Die Idee, die hinter dem Ge­ tränk steckt: So nahe am Apfel wie möglich», sagt Laux. Er entwarf ei­ ne Pet-Flasche, die optisch an Äp­ fel erinnert. Auch der Name des Getränks ist Programm: Pur. Der Liter kostet 3.50 Franken. Tilo HUhn rechtfertigt den hohen Preis mit höheren Herstellungs- und La­ gerkosten - «und dem Genuss­ wert». Ohna Kanzantrat Der Löwenanteil des herkömm­ lichen Apfelsafts, der in der 
Schweiz verkauft wird, ist aus Konzentrat hergestellt. Apfelsaft erfreut sich einer steigenden Nach­ frage. Es ist nicht auszuschliessen, dass in Zukunft Konzentrat aus dem Ausland importiert wird, was den Preis des herkömmlichen Schweizer Apfelsafts sinken lassen könnte. Ist Apfelsaft gleich Apfelsaft? Die Thurella AG aus «Mostindien» gibt Gegensteuer und geht auf den Konsumentenwunsch nach einma­ ligen, in ihrer Herkunft erkennba­ ren Saftprodukten ein. 
Es werden hauptsächlich Äpfel von Hochstammbäumen und nicht aus Intensivkulturen zu Pur ge­ schleudert. Dadurch wird die Pfle­ ge von Streuobstwiesen gefördert, welche die Ostschweizer Land­ schaft prägen. Die Entwicklung des Verfahrens wurde von der Schweizerischen Stiftung Technische Obstverwer­ tung mitfinanziert. HUhn freut, dass in der Schweiz die Wissenschaft und die Industrie bei der Entwick­ lung einer Idee zum Produkt inno­ vativ sind und Hand in Hand arbei­ ten. Auch Agent 007 dürfte seine pure Freude daran haben. (sda)
	        

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