Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

BLATT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DON NERSTAG, 15. SEPTEMBER 2005 SEITE 13 INNOVATIV Welche Vorteile das neue Gesetz für Invest­ mentunternehmungen bringt und seit wann es in Kraft ist. 15 JffiiS IN EWS EZB-Präsident Wehst: Ölprels heizt Teuerung noch nicht an BRÜSSEL 
- Der anhaltend hohe Ölpreis hat noch nicht zu Preissteigerungen auf breiter Front geführt. Nach Einschätzung von EZB- Präsident Jean-Claude Trichet sind keine Zweitrundeneffekte zu erkennen. Die Europäi­ sche Zentralbank (EZB) werde die Wirkung der hohen ölpreise auf die Inflation aber genau beobachten, sagte Trichet am Mittwoch bei ei­ ner Anhörung im Wirtschafte- und Währungs- ausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel. Die EZB leiste ihrerseits mit niedri­ gen Zinsen einen Beitrag, um Wachstum und Beschäftigung zu stützen. Die Geldpolitik al­ lein reiche aber nicht aus, sagte Trichet. Die EZB hält den Leitzins in der Euro-Zone wegen j 
der schwachen Konjunktur seit Juni 2003 auf ! dem historisch niedrigen Niveau von 2 Pro- ! zent. (sda) ! . f 
Heftige Gegenwehr der Bauern wegen Agrarpolitik BERN - Die Vorschläge des Bundesrates zur Agrarpolitik sind bei den Vertretern der Land­ wirtschaft auf harsche Kritik gestossen. Bau­ ernverband und Milchproduzenten bezeich­ neten das Paket als ungenügend und einseitig. Die Bundesratsparteien begrüssten das ange­ schlagene Tempo und die Förderung von Unternehmertum. Die Vorlage biete keine Perspektiven und müsse massiv korrigiert werden, kritisierte der Schweizerische Bau­ ernverband den Vorschlag des Bundesrates zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik. Der bisherige Rahmenkredit dürfe nicht abgebaut werden. Vielmehr müsse der Zahlungsrahmen um die Teuerung erhöht werden. Der Bundes­ rat habe es auch versäumt, griffige Massnah­ men zur Senkung der Produktionskosten zu beschliessen. Der Entscheid des Bundesrates stehe im Widerspruch zur häufig formulierten Forderung nach einer höheren Wettbewerbs­ fähigkeit der Landwirtschaft. (AP) «Katrina» hinteriässt Spuren bei US-Industrieproduktion WASHINGTON - Der Hurrikan «Katrina» hat in der US-Industrie deutliche Spuren hinterlassen. Der Hurrikan habe zum Ende des Monats August die Produktion in der Golfküstenregion deutlich geschwächt, teilte die US-Notenbank am Mittwoch mit. Die Ex­ perten bezifferten die Wachstumseinbussen bei der Industrieproduktion auf 0,3 Prozent­ punkte. Insgesamt erhöhte sich die Produk­ tion im August lediglich um 0,1 Prozent bei einer konstanten Kapazitätsauslastung von 79,8 Prozent. Ökonomen hatten mit 0,2 Pro­ zent ein etwas kräftigeres Wachstum erwartet. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Industrieproduktion damit um 3,1 Prozent erhöht. (sda/dpa) 
SIEGREICH Wer im Übernahme­ kampf um Leica Geo- systems voraussicht­ lich siegreich sein wird. *11 
LEICHTFERTIG Weshalb das Schweizer Bankgeheimnis in Zu­ sammenhang mit Rechtshilfe gefährdet ist. 21 
«OFFICE 12» Was Microsoft-Chef Bill Gates (Bild) Uber die nächste Version seiner Büro Software verraten hat. 22 Raus zum Rudern Zehn Jahre LGT Academy: Modernes Management braucht Persönlichkeiten ESCHEN - Sozial« und «natio­ nal« Kampatanzan sind kahl« Schwimm«!, sandarn ökono- —1—f c notwamÜB. Hack könnt I m modarnan Managamatittrai- nfng dar Mansch all fiaiuas eft zu kurz. An dar IST teadamy laraan Managar das Basta In ncn saiiist zu anraacuan. Warum bekommen Zebras keine Magengeschwüre, obwohl in ihrer Nachbarschaft Löwen leben? Weil Zebras sofort wieder zur Ruhe kommen, sobald eine Bedrohung abgeklungen ist, erklärte der Lern­ forscher Professor Giselher Gutt- mann am Mittwoch auf Schloss Freudenfels bei Stein am Rhein am Bodensee. «Wege zur Stressbewäl­ tigung» lautet eines der Themen, mit denen sich Führungs- und • Nachwuchskräfte an der LGT Academy beschäftigen. Die Unternehmen profitieren Für den einen funktioniert die Biofeedback-Methode, für andere Meditation oder Tai Ji, um die psy­ chische und gesundheitliche Leis­ tungsfähigkeit zu stärken. Ein Mensch ist «Trainingsweltmeis­ ter», dessen Leistung bei Belastung abfällt, ein anderer wird unter Druck besser. Wer lernt, sich selbst zu kontrollieren, um mit dem Stress umzugehen, den die heutige Fülle an Informationen mit sich bringt, hat einen wichtigen Schritt getan in seiner Persönlichkeitsentwicklung, sagt Guttmann. Für Lebensgeister und Teamgeist «Es hat mehr mit Bildung als mit Ausbildung zu tun und mehr mit Persönlichkeit als mit dem Unter­ nehmen», umschreibt Prinz Phi­ lipp, Chairman LGT Group, die Idee der LGT Academy. Der Ideen­ geber 
ist überzeugt, dass von der Steigerung der intellektuellen, psy­ chischen, sozial-emotionalen und gesundheitlichen Leistungsfähig­ keit seiner Mitarbeiter jedes Unter­ nehmen langfristig nur profitieren kann. Wenn Top-Manager mit Se­ nior- und Junior-Managern in der gleichen Klasse sitzen, entstehe zu­ dem ein informelles Netzwerk quer durch 
alle Hierarchien, Altersgrup­ pen, Nationalitäten und Kulturen. Was 1995 aus der Idee entstand, ein Gefühl der Gemeinsamkeit zu wecken, hat sich zu einer bislang einzigartigen Bildungsinstitution entwickelt. 500 Mitarbeiter der LGT Gruppe haben in den letzten 
'f iit> •y fr \ 
l-"% fa - 
*4- Prinz PMMpp «aa In S®» £IWiC9vR HIBnOT nW*wMvL zehn Jahren entweder an der ein­ wöchigen «Compact Academy» oder der «Advanced Academy» teilgenommen, die in drei zweiwö­ chige Terms stattfindet, aufgeteilt auf 18 bis 24 Monate. Körpeibe- wusstsein gehört zum Kurspro­ gramm ebenso wie mentales Trai­ ning, Kalligraphie, FUhrungstheo- rien, Wirtschaftspsychologie, Schach und Kamingespräche im Barockschloss, dass seit dem 17. Jahrhundert Kloster Einsiedeln ge­ hört. Morgens um sieben heisst es «raus zum Rudern auf den Boden­ see». Das soll die Lebensgeister 
und den Teamgeist wecken. «Keine Zeit nehmen zu wollen, macht krank», erinnert Toni Mathis daran, dass der moderne Mensch zwar weiss, wozu sein Auto Benzin braucht, jedoch oft keine Ahnung hat, was der eigene Körper ver­ langt. Mathis gilt unter Spitzen­ sportlern und Formel-l-Rennfah- rem als der «Maiin mit den heilen­ den Händen». In der Academy bringt er Managern bei, die Angst vor der Bewegung einzutauschen gegen ein Leben in bewegter Ba­ lance zwischen Arbeit und Freizeit: durch richtiges Atmen, Essen, Trin­ ken und Bewegen. 
Wie der Mensch auch lernt um­ zulernen, machte Peter Capek beim Probeseminar am Mittwoch auf Schloss Freudenfels deutlich. Die Trainingsform «metacognition» steht für eine spezielle Form des Gedächtnis- und Lerntrainings. Wer will, dass andere sich merken, was er sagt, sollte sich an Capeks Checkliste für Präsentationen, Mit­ arbeitergespräche, Texte halten mit den Vier Grundregeln: Anfang und Ende müssen spannend gestaltet sein, dazwischen braucht es Wiederholungen und Verbindungen sowie Gedanken, die Normen ver­ lassen. Jeder Mensch denkt anders Wichtig zu b^fccblen ist auch, dass Menschen unterschiedliche Gedan­ kenflüsse haben. 
Dar eine denkt bei Wasser an das Meer, die nächste 
an die Wüste, ein dritter an die Niagara Fälle. Und weil Brainstorming auch eine Methode ist, Gedanken in eine Richtung zu manipulieren, rät Capek, eigene Gedankenspuren vor Gruppenarbeiten zu entwickeln. Das freilich schützt noch nicht davor, dass Seminarteilnehmer in 48 Stun­ den wieder alles vergessen haben. Die täten daher gut daran, rasch im­ mer wieder zu wiederholen, bis die Informationen im Langzeitgedächt­ nis gespeichelt sind. Eins dürften Führungskräfte da­ bei nie vergessen: nur mit Ausdau­ er bringt man Mitarbeiter auf ein hohes neues Lemplateau. Wer Feh­ ler als Ereignisse sieht, die Erfah­ rungen bringen, könne sich und an­ dere auf den Weg des Erfolges fllh- ren, erinnert Capek. Das Programm der LGT Academy nimmt so die wesentlich höheren Anforderungen an moderne Führungskräfte auf. Wohl wissend, dass im Fokus der heutigen Unternehmerwirklichkeit eine neue Leadership-Qualität steht, die Umgangs- und Selbstfilh- rungskompetenzen fordert. Erfolgsquelle für Beruf und Privatlehen «Mens sana in corpore sano», den alten lateinischen Leitspruch für ein ganzheitliches Leben in Balance zwischen Körper, Geist und Seele hat sich die Academy auf die Fahne gefdbrieben. «Die Men­ schen sollea Zugang zu sich selbst und zu Potenzial in sich selbst 4ti£ba», fasst LGT- Personalchef Gustav Stendahl zu­ sammen. Die Persönlichkeit spiele im täglichen Wirken eine zentrale Rolle, sie zu entwickeln sei eine Erfolgsquelle für den Beruf wie für das Privatleben.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.