Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 1. SEPTEMBER 2005 
VOLKS BLATT 
INLAND LESERMEINUNG Dank an den KlelnkaHlier- schützen-Vereln Vaduz Am Samstag letzter Woche veranstaltete der Kleinkaliberschützen-Verein Vaduz zum vier­ ten Mal ein Wettschiessen für die Stammti­ sche aus liechtensteinischen Restaurants. Die Schützen - in der Mehrzahl blutige Amateure - wurden von den Vereinsmitgliedern mit grosser Geduld und Liebe bei ihren Wett­ kämpfen betreut und nebenbei auch noch gut bewirtet. Alle hatten viel Freude und Spass, was aus dem «Wettkampf» ein regelrechtes Freundschaftstreffen von Stammtischlern aus dem ganzen Land machte. Als Teilnehmer und Gast möchte ich den Vaduzer Schützen an dieser Stelle im Namen aller meinen herz­ lichen Dank für diesen gelungenen Anlass aussprechen. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr. Oskar Nigg, Landwart Duxgasse, Schaan 
Im Einsatz für alle Philipp Wanger Uber Menschen mit Behinderung und Ziele des Vereins ALPENVEREIIM LAV-Tour auf das Valbellahora (2763 Metsr) SCHAAN - Am kommenden Sonntag, den 4. September, führt der Liechtensteiner AJpen- verein eine Wanderung an der Gemeindegren­ ze Davos-Arosa durch. Ausgangspunkt ist Davos-Glaris. Von hier laufen wir durchs Bä­ rental zum Alteiner-Fürggli und von dort un­ schwierig in zirka 3/4 Stunden zum Valbella- hom. Von dort geniesst man schöne Tiefbli- ckc nach Arosa und eine grossartige Aussicht auf die umliegenden Bünderberge. Zurück nach Davos-Glaris geht es über den breiten Alteingrad. Weiter steigen wir am Anfang steil aber nicht schwierig, ins Tal hinunter. Eingeladen sind alle Bergfreunde mit Tritt­ sicherheit. Bitte Stöcke nicht vergessen. • Gehzeit: zirka 6 Stunden. Höhendifferenz zirka 1300 Meter. • Route: Davos-Glaris-Bärental-Alteiner Fürggli-Valbellahorn-Alteinerfürggli-Altein- grad-Davos-Glaris. • Treffpunkt: Sonntag, 4. September, beim Parkplatz hinter der Post in Schaan um 6 Uhr und um 6.15 bei der Balzner Rheinbrücke. Bei zweifelhaftem Wetter gibt der Touren­ leiter Alois Schnider (Nalel 079 442 23 41) am Samstagabend zwischen 18 und 19 Uhr geme Auskunft, ob die Tour stattfindet. Liechtensteiner Alpenverein VORTRAG «Grün gewinnt - Schritts zu ei­ ner nachhaltigen Energispolttlk» VADUZ - Heute Donnerstag, den 1. Septem­ ber 2005, veranstaltet die Solargenossenschaft Liechtenstein um 18.30 Uhr (Aperitif ab 18 Uhr) in der Aula der Oberschule Vaduz einen Vortrag zum Thema «Grün gewinnt - Schritte zu einer nachhaltigen Energiepolitik». Refe­ rent ist Rudolf Rechsteiner, Nationalrat. «Wir nähern uns einer historischen Wende. Die Zeit des billigen Erdöls geht zu Ende. (...) Schon im laufenden Jahrzehnt - vor 2010 - wird die weltweite Ölförderung sinken. Dieses Ereig­ nis wird unsere Energieversorgung auf den Kopf stellen. Der Wettlauf um die letzten Re­ serven hat längst begonnen.» Diese Sätze schreibt Nationalrat Rudolf Rechsteiner, ein ausgewiesener Kenner der heutigen Energieproblematik, in seinem Buch «Grün gewinnt». Rechsteiner wird in seinem Referat aber nicht nur über die Probleme der zu Ende gehenden Energiereserven sprechen, j 
er wird auch verschiedene Lösungsmöglich- | keiten aufzeigen, wie wir die Zukunft mit den I knappen Energiereserven meistern können. ! Die Verknappung der Energiereserven be- j 
trifft auch uns. Liechtenstein muss seinen Weg | in eine nachhaltige Energiezukunft suchen. Letztes Jahr wurde ein neues Energiekonzept erarbeitet und das Energiespargesetz wird zur­ zeit revidiert. Das Referat von Rudolf Rech­ steiner ist also sehr aktuell und wird einen wertvollen Beitrag zur Meinungsbildung leis­ ten. Rechsteiner ist seit 1995 Nationalrat und gehört der Kommission für Umwelt, Raumpla­ nung und Energie an. Er ist Dozent für prakti­ sche Umweltpolitik an der Uni Basel. (PD) 
VADUZ - Er übernimmt als kitr rlmspräsldsnt bestimmt kein leichtes Eitie von der LandesfUrs- tln. Warum ar es trotzdem tut, hat Philipp Wanger Matt im Besprich w ' toriw Sie wurden gestern neuer Präsi­ dent des eingetragenen Vereins für heilpädagogische Hilfe in Liechtenstein. Was ist ihre Moti­ vation für dieses Amt? Philipp Wanger: Die Übernah­ me dieses Amtes stellt für mich ei­ ne grosse Herausforderung dar und es ehrt mich, interimistisch von I. D. der Landesfürstin diese Aufga­ be übernehmen zu dürfen. Einen Beitrag leisten Ich möchte einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten, d.h. Kindern und Erwachsenen mit einer Behin­ derung zu einer verbesserten Ein­ gliederung in die Gesellschaft ver­ helfen, damit es ihnen vermehrt möglich wird, aktiv am sozialen und beruflichen Leben teilnehmen zu können. Wie finden Sie persönlich Zu­ gang zu Menschen mit eiiner Be­ hinderung? Die Betreuung und Unterstüt­ zung von Menschen mit einer Be­ hinderung hat in unserer Familie seit langem einen hohen-^j|teUen- wert. Besonders meine MutteoraL mein Bruder betreuen seitHHwl Jahren Menschen mit einer Behin­ derung. Somit habe ich, zwar oft nur am Rande, die für uns alle wertvollen Begegnungen miterle­ ben dürfen. Haben Sie Erfahrung mit Men­ schen mit einer Behinderung? Bis anhin hatte ich wenig direk­ ten Kontakt mit Menschen mit ei­ ner Behinderung. Soweit es mir möglich ist, werde ich den direkten Kontakt mit den Betreuten in den verschiedenen Abteilungen des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) pflegen. Selbstverständlich werde ich im HPZ keine betreuende Aufgabe 
ier GeseHschaft erhalten», se InttrimsprisMwrt PMHpp Wang«-. übernehmen. Meine primäre Auf­ gabe wird es sein, den Verein zu '^ette&Snd diesem vorzustehen. ihre Aufgaben ab Präsi­ dent dieses Vereins? Meine Aufgabe als Präsident die­ ses Vereins wird es sein, gemein­ sam mit dem Vorstand die strategi­ schen Ziele festzulegen. Zu Beginn meiner Tätigkeit wird es selbstver­ ständlich notwendig sein, mich mit den vielfältigen Aufgaben des HPZ vertraut zu machen. Wie beurteilen Sie das Betreu­ ungsangebot für Menschen mit einer geistigen und/oder körper- - liehen Behinderung in Liechten­ stein? Neben der gesamtheitlichen Be­ treuung ist zwischen der Förderung und dem Schulangebot für Kinder 
und Jugendliche sowie der Förde­ rung und der Bereitstellung von Ar­ beitsplätzen und von Wohnangebo­ ten für Erwachsene zu untersch^ den. Aus meiner Sicht ist das beste­ hende Angebot sehr vielfältig und weist im Vergleich zum Ausland ei­ nen hohen Standard auf. Sehen Sie sich als strategischen Präsidenten oder ist auch ge­ dacht, dass Sie operativ tätig werden? Ich sehe mich als einen Präsiden­ ten, der in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand des eingetrage­ nen Vereins für heilpädagogische Hilfe in Liechtenstein und dem Di­ rektor des HPZ, Dr. Arnold Lo­ beck, die gemeinsam festgelegten Zielsetzungen erfolgreich umsetzt. Selbstverständlich ist die operative Umsetzung der vereinbarten Ziel­setzungen 
nicht meine Aufgabe. Wie finden Sie nebst Ihrem beruf­ lichen und familiären Engage­ ment noch Zeit für diese Aufgabe? Ich hoffe, dass mit der Unterstüt­ zung meiner Frau und des qualifi­ zierten Personals vom HPZ diese Aufgabe für mich auch zeitlich zu bewältigen sein wird. Haben Sie das Gefühl, dass Men­ schen mit einer .Behinderung in unserem Land benachteiligt sind? Wenn ja, inwiefern und wie lässt sich diese Situation korrigieren? Menschen mit einer Behinderung sind zweifelsohne in mancher Hin­ sicht benachteiligt. Mit unserer heilpädagogischen Hilfe streben wir in Liechtenstein seit vielen Jah­ ren die bestmögliche Integration an und versuchen das Normalisie­ rungsprinzip anzuwenden, d.h. Menschen mit einer Behinderung müssen unbehindert Zugang zu un­ serer Gesellschaft erhalten. Zweifeishohne teilweise benachteiligt Hat das Land Liechtenstein mit der geplanten Schaffung eines Behindertengleichstellungsgeset­ zes seine Hausaufgaben erledigt? Wenn nein, was ist noch zu tun? Wiejmir bekannt ist, wurde zu Beginn dieses Jahres die Vernehm­ lassung bezüglich des Gesetzes Uber die Gleichstellung von Men­ schen mit einef Behinderung abge­ schlossen. Ich hoffe, dass nun die Regierung eine Vorlage ausarbeitet und anschliessend der Landtag ei­ nem Gesetz zustimmt, das für die Menschen mit einer Behinderung in Liechtenstein eine optimale ge­ setzliche Grundlage darstellt. ZUR PERSON «Ehrlich wie kleine Kinder» Die Lendesfiirstin im Gespräch über ihre Zeit als Präsidentin des HPZ-Vereins VADUZ- «Die Begegnungen mit den behinderten Menschen «inl—MlrWr hMrlii nMI fc UM rai HiiMei us MNNRIV ter Erinnerung bleiben», sagte 1.0. Landesfurstln Marie Im Interview mit dem VMksMatl • Karin Hmlir Durchlaucht, Sie standen dem Verein für heilpädagogische Hilfe 22 Jahre lang vor. Was waren Ih­ re schönsten Erlebnisse? I. D. LandesfUrstin Marie: Ich habe unendlich viele schöne Erleb­ nisse gehabt in dieser Zeit. Im Mittelpunkt standen aber immer die persönlichen Begegnungen mit den Schützlingen, bei welchen die unendliche Herzlichkeit und die Offenheit an erster Stelle standen. Behinderte Menschen sind total aufrichtig - ähnlich wie kleine Kin­ der. Diese Offenheit habe ich im­ mer sehr geschätzt und werde sie nie vergessen. 
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Wenn wir von den schönsten Mo­ menten sprechen, gehören natür­ lich - als Kehrseite der Medaille - die schwierigen Momente auch dazu. Gab es solche? In der Vorstandsarbeit war es nicht immer einfach, klare, faire und nachvollziehbare Entscheidun­ gen zu treffen. Ich glaube sagen zu dürfen, dass wir im Vorstand stets versucht ha­ ben, den Schützlingen Hilfe zu leisten. Wie beurteilen Sie die Entwick­ lung der Situation von Menschen mit einer Behinderung seit Be­ ginn Ihrer Amtszeit? Grundsätzlich erachte ich die Entwicklung als sehr positiv. Ich glaube sagen zu dürfen, dass man aufgrund der Fortschritte in der Psychologie und der Medizin heute ein grösseres Wissen erreicht hat wie vor 22 Jahren und daher viel­ leicht noch effizienter helfen kann. 
Wo sehen Sie die Herausforde­ rungen flir die heilpädagogische Arbeit in Liechtenstein? Die grosse Herausforderung in der Zukunft wird sein, dass wir auf­ grund der europaweit anstehenden finanziellen Kürzungen im Sozial­ bereich versuchen müssen, die Qualität der sozialen Arbeit auf­ recht zu erhalten. Was raten Sie Ihrem Nachfolger? Das Fürstenhaus ist sehr dankbar, dass sich mit Philipp Wanger ein junger Jurist als Präsident zur Ver­ fügung stellt und Mitverantwortung übernimmt. Ich wünsche ihm in meinem eigenen Namen, wie auch im Namen der Fürstlichen Familie, für die Präsidentschaft von ganzem Herzen alles erdenklich Gute und ich bin mir sicher, dass auch ihm das Wohl der Schützlinge ein gros­ ses Anliegen ist und er sich dafür mit viel Herz und grossem Engage­ ment einsetzen wird. $ I 
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