Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 31. AUGUST 2005 
¥̂11 WISSEN 22 RATGEBER 
Massive Zunahme Katastrophen häufen sich - Folge der globalen Erwärmung? 
K U R Z 
- N E W 
s Alfred R. Btthm Dipl. Astrologe SfA Die Tränen von Afrika Die Überschwemmungen der letzten Woche haben nicht nur die Schweiz in Atem gehal­ ten, sondern auch unsere nördlichen und süd­ östlichen Nachbarn. Von den Meteorologen erfuhren wir, dass warme Luftschichten mit besonders viel Feuchtigkeit aus dem Mittel­ meerraum nach Europa drängten und sich dann Uber der Schweiz abregneten. j Restriktive Schweiz j Gerade zur gleichen Zeit als die ersten ; Nachrichten über das Wasser-Chaos in der ; Schweiz zu lesen waren, verkündete Bundes- j rat Blocher seine Bilanz Uber ein Jahr FUrsor- 
j gestopp für Asyl Suchende mit einem Nicht- eintretensbescheid. Qualität der Zelt Der rational denkende Zeitgenosse wird ! zwischen beiden Ereignissen keinen Zu- j sammenhang sehen. Sensitive Menschen se- hen aber hinter jedem Ereignis auch eine Zeitqualität. Die Zeit wird normalerweise als i ein Kontinuum erfahren und Ereignisse oder eine Geburt machen sozusagen einen Willkür- i liehen Schnitt in dieses scheinbar immerwäh- ; rende Voranschreiten dieses Kontinuums. i Symbole sprechen für sich In der Symbolsprache ist Wasser mit der ; Emotionalebene verbunden. Die warme Luft, j die das Wasser getragen hat, kam aus dem Mittelmeerraum bzw. aus Afrika. Luft steht j für Gedanken. Die von den Überschwem­ mungen betroffenen Familien und deren Landsleute weinen über die Folgen. Wieder 
 1 Wasser, das diesmal heilsam aufgestaute Ge- i fühle und Emotionen löst. Auch wenn Tränen j nicht die Probleme lösen, bereiten sie doch j den Weg zur Heilung vor. Wetter durch Lebewesen? Die Wetteikarte, der wir normalerweise nur etwas Technisches und im besten Fall etwas j unwesenhaft Biologisches abgewinnen, ist j offenbar ein Auslöser von vielfältigen Reak- j tionen. Goethe sprach bei unberechenbaren j Ereignissen vom «Wetter»: Nicht beeinfluss- j bar. Doch eine Frage sei hier dennoch erlaubt, j Wenn das Wetter die Menschen beeinflusst, j könnten dann nicht Hoch- und Tiefdruckzo; ; nen auch Lebewesen sein, die von Menschen gezeugt und beeinflusst werden und in sich i Botschaften verbergen? j Rationales Wettbild Je nüchterner wir unsere gesellschaftlichen und staatlichen Angelegenheiten nach einer j persönlichen Erfolgsrcchnung bilanzieren um- ! so tränenreicher erscheint das Leid der Betraf- ! fenen. Das Geld, das wir jetzt für das Beheben > der Schäden ausgeben, ist ein Vielfaches dessen was wir uns die Hilfe für bedrohte Menschen kosten lassen. Wenn die sicher patriotisch ge­ dachte Rechnung vom Pfantreohn Blocher stimmt, sind wir selber arm dran. Wer nicht > teilt, muss eben an den Folgen teilhaben und hinterm Wetter kann man sich nicht immer verstecken, denn das lebt ja schliesslich auch. Telefonische Gratis-Sprechstunde diese ; Woche: Mittwoch, den 31. August, von 21.30 i bis 22 Uhr. Telefon 0041 /55/640 53 43. 
KHnwcxpertM rvdiMti damit, dass sich die Menschen In Eurapa auf MMIgsra  Drtre mwttor lags n einstellen WIEN - Nach dm verheerenden Überschwemmungen in dar Schwab, fistarraldi und Süd- dautscfcland werden Stlmman laut, dla wieder einmal von dan Folgan dar Klimavarinderung Bestätigt werden diese Untersu­ chungen von Berechnungen der Münchner Rückversicherung. In diesen Statistiken wird klar, dass die wetterbedingten Katastrophen global rasant zugenommen haben. Waren es zwischen 1950 und 1959 nur 13 Grossereignisse, traten zwi­ schen 1990 und 1999 insgesamt 74 solcher Katastrophen auf. Wissenschaftler sind sehr vor­ sichtig mit der Prognose solcher Ableitungen auf die globale Kli­ maerwärmung. Internationale Kli­ mamodelle sind sehr komplex, meint der Klimaforscher Herbert Formayer von der Wiener Univer­ sität für Bodenkultur im Interview mit «Pressetext». Für die heftigen Niederschläge, die zum Hochwas­ ser führten, ist eine spezielle Wet­ terlage, namens Genua-Tief oder 5b-Wetterlage, notwendig, erklärt 
der Experte, der gemeinsam mit der Klimatologin Helga Kromp-Kolb das «Schwarzbuch Klima» editiert hat. Eine solche 5b-Lage entsteht, wenn sich im Golf von Genua ein Tiefdruckgebiet bildet, das vom Westen Richtung Osten Uber das Mittelmeer zieht. Wenn das Wetter rundum wärmer ist, ist diese Front dementsprechend heftiger. «Solche Wetterlagen kommen laufend vor», meint Formayer. Problematisch sind sie allerdings im Sommer. Und dabei sieht der Experte sehr wohl eine auffällige Zunahme. Wasaarangabot entscheidend «Das Wasserangebot entscheidet schliesslich darüber, ob diese Wet­ terlage ein Potenzial zu einer Ka­ tastrophe hat oder nicht», schluss- folgert der Experte. Dass die Tem­ peratur eine wesentliche Rolle spielt, ist nicht von der Hand zu weisen, berichten auch Forscher wie Daniela Jacob vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorolo­ gie. 
Extrem heisse Sommer, sint­ flutartige Regenfälle und heftige Stürme hängen mittelbar mit der globalen Erwärmung zusammen. 
«Die Niederschlagsmenge bleibt im Mittel in Österreich gleich, hat zumindest das regionale EU-Kli­ maforschungsprojekt Prudence er­ geben. Allerdings wird es zu einer Intensivierung der Niederschläge kommen», so Formayer. Das be­ deute auch, dass sich Menschen in Europa auf häufigere Extremwet­ terlagen einstellen müssen. illnlili • H '  i.m nnauHCftKBn minor nonor Im aktuellen Fall war eine Ver­ schärfung der Situation auch des­ halb gegeben, weil die Schneegren­ ze im August auf über 3000 Meter lag. Der negative Effekt ist dann in den Tälern umso hefüger. Nach den Berichten der Münchner Rückversi­ cherung wird die Verletzlichkeit nach solchen Extremwetterereignis­ sen 
immer höher. Das bedeutet, dass die Zahl der Schadensfälle steigt. «Wir müssen den Menschen begreiflich machen, nicht dort zu le­ ben, wo sie sich dem Wasser ent­ gegenstellen», meint Ewald Schnug vom Institut für Ökologischen Landbau der Bundesanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig gegenüber Pressetext. (pte) www.astrocoach.cli 
Korallen haben Tsunami überlebt Schäden der Katastrophe weitgehend beseitigt BANSKOK - Nach ainar Studie dar Royal Baograpitlcal Sociaty In London, halten steh dla Schä­ den an dan Korallenriffen vor dar Kiista Thallands In Bronzen. Das Forscherteam hat an dar 700 Kilometer langen Westküs­ te mir etwa 13 Prozent schwor goschJMIgte Riffe finden Min­ nen. Mehr als 80 Prozent der Korallenriffe wiesen nur wenige Ms gar keine Schidon auf. Nach den ersten Schätzungen wird sich die Mehrzahl der Riffe in den kommenden drei bis fünf Jahren er­ holen. Das Forscherteam um Barbara Brown von (kr University of New- castle hat insgesamt 175 Plätze, die an der Westküste lagen, untersucht. Davon waren mindestens 18 in den vergangenen 20 Jahren permanent von Forschem beobachtet worden. Besonders betroffen von der Zerstö­ rung waren flache Riffe auf Inseln sowie direkt vorder Küste. Die nörd­ liche Küstenlinie der Provinzen Ra- nong und Phang-gna und die vorge­ lagerten Inselgruppen Similian und Surin waren wesentlich stärker von Zerstörungen betroffen als der Süden 
Die  mo ls toa Ka raHs ar lff e lo Tha il an d (mit Ausnahme der Region um Phi Phi in der Provinz Krabi). Brown meinte in dem Artikel, dass die Ergebnisse erfreulich wä­ ren, gibt aber zu bedenken, dass sich die Korallen nur dann erholen, wenn Stressfaktoren wie erhöhte Wassertemperaturen und Umwelt­ einflüsse ausbleiben. Ausserdem 
meint die Forscherin, dass die Riffe in anderen Teilen des Indischen Ozeans wie etwa vor Sumatra, den Andamanen und Nikobaren wesent­ lich stärkeren Zerstörungen ausge­ setzt waren. Sie sind sowohl durch das Erdbeben als auch durch die nachfolgenden Flutwellen zum Teil komplett zerstört worden. (pte) 
Wühler nehmen weniger CO» auf BASEL - Bäume in den Wäl­ dern nehmen bei weitem nicht so viel CO2 auf, wie mancher Politiker oder Wissenschaftler es gerne hätte. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaft­ ler der Universität Basel in der jüngsten Ausgabe des Wissen­ schaftsmagazins Science. Dass die Pflanzen alle wie von Tur­ bohand gesteuert wachsen und gedeihen, weil das Kohlendio­ xid sie zu mehr Photosynthese anregt, gehört offensichtlich ins Reich der Erfindung. Das Team um Christian Kör­ ner hatte ein Waldgebiet in der Nähe von Basel künstlich mit CO2 
begast - und das über vier Jahre hinweg -, um sich in der Folge anzusehen wie sehr sich der Wald verändert. Während der sechsmonatigen Wachs­ tumsphase sprühten die For­ scher die Baumwipfel täglich mit zwei Tonnen CO2 
aus Indu­ strieabfällen. Damit lagen die COJ-Werte 
etwa 1,5 Mal höher als dies derzeit auf der Erde der Fall ist. Eine Veränderung der Flora konnten die Wissenschaft­ ler nach vier Jahren nicht fest­ stellen. (pte) BUCHTIPPS «Diesen Kuss der gan­ zen Welt!» - der Junge Mann Schiller von Friedrich Dieckmann Aus Anlass des 200. Todestages von Friedrich Schiller (1759- 1805) werden zwei Biographien vorgestellt. Das erste Buch be- fasst sich mit Sturm und Drang seiner Jugendzeit, ist mitreis­ send und flüssig geschrieben und kann auch Leser fesseln, die sich nicht so für Schiller interessieren. Briefpassagen von Schiller selber wie auch von Zeitgenossen runden diese schöne Biographie ab. Buchstandort: 92 SCHILLER Friedrich Schiller - Ich kann nicht Fiirstsndiener sein von Marie Haller-Nevermann Die zweite Biographie umfasst Schillers ganzes Leben und be­ müht sich, das Ungewöhnliche dieser Persönlichkeit hervorzu­ heben. Werdegang und Werk wird vor dem Hintergrund des damaligen Zeitgeschehen, dar­ gestellt. Bereichert wird dieses auch formal ansprechende Buch durch farbige Illustrationen und einem Nachwort des bekannten Schiller-Forschers Walter Mül- ler-Seidel. Buchstandort: 92 SCHILLER Dieser Bochtlpp wurde 
um freundlicherweise von Sophie Ospelt-Fritschi von der Liech­ tensteinischen Landesbiblio­ thek zur Verfügung gestellt
	        

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