Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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Vaterfigur: Beat Zeller, pensionierter Bäcker, steigt noch heute oftmals nach den Theaterproben in die Backstube. 1 M 
Acht Jahre musste es dauern, bis die Zeit für eine neue Auf führung der Freilichtbühne reif war. Im September ist es so weit. Bis dahin wird eifrig ge- probt, gebaut und ausprobiert. Den historischen Rahmen des zeitkritischen Stücks liefert die Auseinandersetzung zwischen der Rheintaler Bevölkerung und der franzosischen Besatzung Napoleons vor mehr als 200 Jahren. Doch vor allem geht es um Themen, die auch in unse rer Gesellschaft hochaktuell sind: Menschenwürde, Gerech tigkeit und Generationenkon flikt. Werner Kolb aus Widnau, der Regisseur, verfügt schon über 35 Jahre Theatererfahrung. Der ehemalige Unternehmer kann auf einige erfolgreiche Produk tionen zurückblicken (Teilspie­ le, Die schwarze Spinne, Der Sutterhandel) und zählt zu den erfahrensten Freilichtregisseu- ren des Rheintals. Er leitet die Proben, welche im März begon­ nen haben, souverän: "Die Stimmung und das Team sind gut. Und der Platz ist ideal ge­ legen, weil der Verkehr weit weg ist.» Der Zeitaufwand allerdings ist deutlich höher als bei her­ kömmlichen Theaterproduktio­ nen. Die Produktion hat eine stattliche Grösse erreicht: in­ klusive Statisten sind über 100 Leute und etwa 20 Pferde be­ teiligt. Durch den Einsatz der Vierbeiner entsteht viel Bewe­ gung, was die Spannung noch steigert. Die Weite der Bühne und die grossen räumlichen Ausmasse der Spielfläche, die auch das Gelände mit einbe­zieht. 
machten zudem den Ein satz von Mikrofonen notwendig. Alle Sprechrollen sind doppelt besetzt. Damit greifen die Orga nisatoren des Freilichtspiels ei­ ner zu grossen Belastung - es sind immerhin 15 Aufführungen geplant - und anfälligen krank 
heitsbedingten Absenzen vor. Der Tyrann. In seiner Rolle als Hauptmann der Franzosen. De pardieux, darf Paul Flückiger 
mal so richtig fies sein: für den Bösewicht sind arrogantes Auf treten. Reitkenntnisse und ein französischer Akzent gefragt. Das Reiten und die franzosi sehe Sprache sind kein Problem für den Färber aus Balgach. hin gegen den Tyrannen überzeu gend darzustellen, empfindet er als echte Herausforderung: ••Wenn einen das Publikum nicht mag. hat man das Ziel er reicht." Die Starke. Elena Gantenbein aus Sax, zum siebten Mal bei einem Theaterprojekt dabei, spielt die Lena, eine Frau, die stark und unabhängig ist und al les für ihre Freiheit einsetzt, Für sie ist das Theaterspielen wie Balsam für die Seele: »Ich fühle mich total wohl auf dei Buhne, und es macht mir unheimlich Spass.- Elena Gantenbein hat schon am Werdenhorgei Kleintheater Fabriggli einige Hauptrollen gespielt. Der Rebell. Werner Kolb. dei Der Fiesling: Paul Flückiger hat das letzte Mal im «Schwarzen Hecht» gespielt und bringt das Pferd für den französischen Tyrannen gleich selber mit. Die Starke: Elena Gantenbein ist sonst Hausfrau, Mutter und kaufmännische Angestellte. Mann aus Genua: Paul Winter, gebürtiger Vorarl­ berger, der heute in Genua lebt und arbeitet, hat die Musik für «Das Franzosengrab» geschrieben. Der Mysteriöse: Meinrad Kühnis versteht was vom Schreinern und vom Theaterspielen. Flüstertante: Theres Stadlober ist die Souffleuse und sorgt dafür, dass der Text richtig sitzt. Der Rebell: Werner Kolb von den Franzosen. 
<der Jüngere» hat genug Vaterfigur: Walter Büchel, Zustellbeamter bei der Post, teilt sich schon zum dritten Mal mit Beat Zel­ ler eine Rolle. Die Mysteriöse: Simona Specker, im Beruf Techni­ sche Redaktorin, entwickelt ungeahnte Fähigkeiten und kann die Zeit voraussehen.
	        

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