Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

I DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 23. AUGUST 2005 SEITE 9 ALTERSFRAGE Wie ältere Arbeitskräf­ te heute eingeschätzt werden und wie sich dies künftig ändern könnte. -| Q 
SONDERPREIS Wofür Liechtenstein Tourismus beim 31. RDA-Workshop in Köln ausgezeichent worden ist. f Q 
SPANISCH Wer die Bodenabferti­ gungsgruppe Swissport und ehemalige SAir- Group-Tochter über­ nimmt. 
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BÖRSE Welche Schweizer Ak­ tientitel gestern die schwächelnde Börse stützten und wie sie geschlossen hat. 
12 TON  EWS Wachstumsprognose 2005 VADUZ - Die KOFL (Konjunkturfor­ schungsstelle Liechtenstein) erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum des realen Brut- toinlandprodukts von 1,2 % gegenüber dem Voijahr. Diese Wachstumsprognose des liech­ tensteinischen Konjunkturforschungsinsti­ tuts, die in unserer Samstag-Ausgabe publi­ ziert wurde, bezieht sich auf die Schweiz. Für Liechtenstein 
lautet die KOFL-Prognose für das Jahr 2005 auf eine Zuwachsrate von 4,6 % des realen Bruttoinlandprodukts. (Kopf) | | Stiftungsprofessur Hochschule j 
VADUZ - Mit 750 000 Franken, verteilt auf j 
fünf Jahre, fördert die «Truus und Gerrit van ! Riemsdijk»-Stiftung die Forschungsarbeit i des Instituts für Entrepreneurship. Nicht « mit I j 
750 000 Franken pro Jahr», wie in unserer Samstag-Ausgabe im Artikel Uber den neuen j ; Lehrstuhl für Entrepreneurship an der Hoch- j ' schule Liechtenstein zu lesen war. (Kopf) i EU nimmt Chemieflrmen wegen Praisabspracheiuuiter (Na bipe BRÜSSEL - Die EU-Kommision will gegen europäische Chemiefirmen wegen des Ver- j 
dachts auf Preisabsprachen vorgehen. Im | Zentrum der Untersuchung steht der Markt l für Methacrylate-Monomere und verwandte Produkte. «Wir haben entschieden, ein for­ melles Verfahren gegen eine grosse Zahl eu­ ropäischer Hersteller zu eröffnen», sagte eine Sprecherin für die EU-Kommission am Mon- i j 
tag. Die Kommission besitze Beweise dafür, j : dass die Unternehmen Preise festgesetzt, ; ! Kundenkreise aufgeteilt und vertrauliche | Marktinformationen ausgetauscht hätten. Me- | thacrylate sind Chemikalien, die zur Herstel- [ lung von synthetischen Harzen eingesetzt 1 werden und beispielsweise als Bindemittel in | Farben und Lacken dienen. (sda/reuters) Computerpreise sinken welter rasant ! STAMFORD- Die Preise fiir Computer dürf­ ten weiter rasant sinken. Dadurch werde der Umsatz der PC-Branche trotz hoher Absatzzu­ wächse in diesem und kommendem Jahr prak­ tisch stagnieren, berichtete das Marktfor- schungsuntemehmen Gärtner am Montag. Für i das laufende Jahr wird demnach bei einem I Wachstum der PC-Verkäufe um 12,7 Prozent ! auf 206,6 Mio. Einheiten nur mit einem Um­ satzplus von 0,5 Prozent auf 202,7 Mrd. Dollar gerechnet. 2006 werde der Umsatz sogar um 0,4 Prozent sinken, während der Absatz um 10,5 Prozent anziehen soll. (sda/dpa) IT-Branche: weniger Konkurse BERN - Immer weniger IT-Unternehmen ge­ hen pleite. Im zweiten Quartal 2005 fiel die Zahl der Konkurse in der Branche auf das tiefste Niveau seit fünf Jahren. Konkret muss- ten zwischen April und Juni nur 76 Firmen ihre Bilanzen deponieren, wie IT Reseller, die Schweizer Business-Zeitschrift der IT-Bran­ che, in Zusammenarbeit mit D&B ermittelte. Das sei der tiefste Stand seit dem dritten Quartal 2000. Am meisten IT-Firmen gingen erwartungsgemäss im Kanton Zürich kon- kurs, gefolgt von Zug, Aargau, Basel-Stadt und der Waadt. Es folgen Schwyz, Bern und Genf. (sda) 
Was läuft, wird kopiert ORF-Moderator Tarek Leitner beim Busineas Forum: Fernaehen braucht Steuerung VADUZ - IHa Makr wichst, oass US mnHimiuonnananar zw [pocht von DtihifIN IHIUMI und RaaHty-TV varfcofflmt 01« chon das Famsatt-Pulifflaim zur IWwnWlw^ QN WnUMITi WBvlNral muss. Muss MadlanpoHtik mahr •— - - 
 1 •naHUlit WHI SIS VVSIIDMfVfwSpMilKi Der Illusionsgesellschaft müsse In­ formationsfreiheit abgerungen wer­ den, 
um Rundum-Manipulation zu verhindern. Dies gab Tarek Leitner am Montag beim Business Forum an der Hochschule Liechtenstein zu bedenken. Der Moderator der ORF-Informationssendung «Zeit im Bild 1» wünscht sich Regulative im liberalisierten Medienmarkt. Denn der Einfluss von Werbewirt­ schaft und Interessengruppe sei grösser als die viel beschworene Souveränität der Konsumenten. Zwang zur Kominarzialistonjng Für Privatsender sei das Publi­ kum Zielgruppe und Reichweite, die es zu verkaufen gelte. Zuge­ spitzt sende Privat-TV Werbung und schalte ein Programm dazwi­ schen, das öffentlich-rechtliche Fernsehen hingegen sende Pro­ gramm und schalte Werbung dazwi­ schen. Doch ergriffen Wirtschafts­ und Industriemechanismen auch von diesem Teil der Kultur Besitz. Eigentlich sei das öffentlich-rechtli­ che Fernsehen der Ort für Debatten, Standpunkte, Meinungen. Tatsäch­ lich unterstützte auch das neue ORF-Gesetz die Kommerzialisie­ rung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Österreich. Der Zwang der Ökonomie bräch­ te die Senkung der Programmkos- ten mit sich, so Leitner. Das Ka­ mera-Team von früher habe sich in 
UVOISr« MnWBS WM den 90er-Jahren zur Ein-Mann-Sa- che entwickelt. Kaufprogramme seien preisgünstiger als teure Ei­ genproduktionen, was Programme im liberalisierten Markt austausch­ bar mache. Am Personal würde ge­ spart, Nebenprodukte kämen auf den Markt, Co-Produktionen näh­ men zu. Damit die ZIB-1-Zuschau­ er vor dem Werbeblock danach nicht wegzappten, werde der Infor­ mationsteil «Kultur» nicht mehr am Ende der Sendung gezeigt, sondern gestückelt und verteilt. Im TU • mI,« MIHI • I • I umarmung im iv ampanman Zweieinhalb bis drei Stunden se­ he der Durchschnittsbürger heute fem, erklärte der ORF-Moderator. Zwei Drittel der TV-Zuschauer interessierten sich für Unterhal­ tung, nur zehn Prozent jedoch für Kultur. Wenn wundere es da, dass Private TV-Sender sich auf Unter­haltung 
konzentrierten, was freilich die weitere Entpolitisierung der Zuschauer zur Folge habe. Zu­ gleich bewegten sich die Journalis­ ten in einer wirtschaftlichen Kon­ kurrenzsituation, was Sorgfalt, Kontrolle und journalistische Grundsätze nicht gerade fördere. Problematisch sei vor allem, wenn sich das Fernsehen als Informations­ medium ausgebe, aber lediglich Unterhaltung sende. Angesichts mangelnder finanzieller Mittel leb­ ten in jedem Fall beide Seiten des dualen Systems der Devise nach: Ein Muster, das läuft und erfolgreich ist, bleibt und wird kopiert. So sei Reali- ty-TV ä la «Big Brother» nach wie vor Trumpf. Das führe zur Entwick­ lung von Monopolstrukturen. Kritik Über den Umweg der Liberali­sierung 
kehre man zu alten Struk­ turen zurück, die nun allerdings kommerziell seien, wobei sich die Inhalte auf einem qualitativ nie­ drigeren Niveau bewegten. Hier sei eine klare Medienpolitik ge­ fragt, die regulierend eingreife, statt die Entwicklung allein dem Wettbewerb zu überlassen. Zwar sei eine hohe Qualität kein Garant dafür viele Zuschauer zu errei­ chen. Ein Eliteprogramm des öf­ fentlich-rechtlichen Fernsehens wie in den USA sei aber auch nicht das Ziel. Im Spannungsfeld zwischen der schnellen Kritik am Zuviel an Boulevard und der ebenso schnellen 
Vorverurteilung als «Staatsfernsehen» sieht Tarek Leit­ ner im öffentlich-rechtlichen Fern­ sehen das Medium, das Identität und Solidarität stiften, ein öffentliches Gedächtnis sein und damit alle Teile der Gesellschaft erreichen kann. Gutes Ergebnis, aber keine Entwarnung Schweizer Pensionakaasen mit «erfreulicher Performance» von 6,2 Prozent ZÜRICH - (Na Sdiwaizar Pan- stonskasssn haban in arstan Halbjahr 2005 von dar Btfrsan- hausss pnrfttisrt und ataia Anta- garamüta van 8,2 Prazant ar- riatt. Dar Mlndastzinssatz für dla Banitsvarsaraa (BVS) van 2,5 Prazant www damit klar übartroffan. Das Ergebnis sei zwar erfreulich, dürfe jedoch nicht Uberbewertet werden. Das schreibt der Schwei­ zerische Pensionskassenverband (ASIP) in einem Communiqud vom Montag zum Performance-Ver­ gleich bei 71 Schweizer Pensions­ kassen mit einem Gesamtvermögen von 143 Mrd. Franken. Eine Vielzahl von Vorsorgeein­richtungen 
kämpfe immer noch um eine mindestens ausgeglichene Fi­ nanzierung. Zudem verfügten viele Kassen noch nicht Uber die notwen­ digen Schwankungsreserven. Der BVG- Mindestzinssatz müsse da­ her nach objektiven und nicht nach politischen Kriterien bestimmt werden, wehrte sich ASIP gegen ei­ ne 
Erhöhung des Satzes von derzeit 2,5 Prozent. Es sei zu berücksichtigen, dass die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen weiterhin un­ ter 2,5 Prozent liege. Mit Aktien er­ zielten die Pensionskassen im ers­ ten Halbjahr dagegen eine Rendite 
von 11,9 Prozent. Die Performance mit Schweizer und ausländischen Aktien ist identisch. Die Streuung der Resultate ist bei den Schweizer Aktien zwischen der schlechtesten und der besten Anla­ gerendite mit 2,5 Prozent relativ gering. Bei den ausländischen Ak­ tien unterschied sich der Erfolg der Anlagemanager deutlich stärker: Die Differenz beträgt hier 6,1 Pro­ zent. Neben den stark gestiegenen Ak­ tienkursen profitierten die Kassen von Währungsgewinnen, nament­ lich beim Dollar, und von leichten Kursgewinnen bei den Obligatio­ nen. Die Fremdwährungsobligatio­ nen profitierten mit einer Perfor­ mance von 7,8 Prozent vor allem 
von der Aufwertung des Dollar. Im Jahr 2004 hatten die Schwei­ zer Pensionskassen eine Gesamt­ performance von 4,2 Prozent er­ zielt, im ersten Halbjahr 2004 le­ diglich 1,8 Prozent. Im Jahr 2002 hatten die Kassen auf ihren Anla­ gen noch eine Werteinbusse von 10,3 Prozent verzeichnet Unter heftigem Widerstand der Linken und von Gewerkschaften hatte der Bundesrat den BVG-Min­ destzinssatz auf Anfang 2003 von 4 auf 3,25 Prozent gesenkt. Ein Jahr später nahm er den Satz sogar auf 2,25 Prozent zurück. Auf Anfang dieses Jahres erhöhte der Bundesrat den Satz wegen des besseren Ge­ schäftsgangs der Pensionskassen wieder leicht auf 2,5 Prozent, (sda) t r 
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