Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 20. AUGUST 2008 BLATT 
UNLAND 
5 FBP-TERMIN Famillenwanderung auf die Ruggeller Alp Reils RUGGELL - Die FBP-Ortsgruppe Ruggell lädt am Sonntag, den 28. August, zur Fami- lienwanderung auf die Ruggeller Alp Reils ein. Nach Fahrt mit dem Wanderbus von Van- dans ins Reilstal, zirka 1 1/4 Stunden Marsch zur Operalp Ruggell. ho tfi im: % 8.45 Bhr Abfahrt Rathaus Ruggell (Post)# mit dem Privatauto. Fahrgemeinschaften wer­ den gebildet. • 9.45 Uhr Abfahrt mit dem Wanderbus von Vandans (Montafon) ins Rellstal. • Anschliessend gemeinsame Wanderung zur Oberalp (zirka 1 1/4 Stünden) • Verpflegung und Getränke aus dem Ruck­ sack, Wurst und Brot offeriert die FBP-Rug- gell. Johann Walch stellt in gemütlicher Run­ de die Ruggeller Alp vor. • 15.30 Uhr Rückfahrt mit dem Wanderbus nach Vandans. Anmeldungen nimmt Gerold Bttchel bis zum 25. August entgegen, Telefon -»-423 777 7874. Die FBP-Ortsgruppe Ruggell freut sich auf rege Teilnahme. Bei unsicherer Witterung gibt Telefon +423 777 78 74 am Samstag, den 27. August, ab 17 Uhr Auskunft Uber die Durchführung. FBP-Ortsgruppe Ruggell Aus DER GEMEINDE Ober 60 000 Besucher im Gemelnsdiaftszentnini Besch SCHAAN - Über 60 000 Personen nutzten im Jahr 2004 die Angebote des Freizeitzen­ trums Resch und des Abenteuerspielplatzes «Dräggspatz». Besonders viele Interessierte seien von den Werkstätten und den durchge­ führten Kursen angezogen worden, so eine Medienmitteilung der Gemeinde Schaan. Das vielfältige Freizeitangebot des Gemein­ schaftszentrums habe sich in den letzten Jah­ ren kontinuierlich weiterentwickelt. Grundla­ ge dafür bilde ein Programmkonzept, das auf die heutigen Bedürfhi»se der verschiedenen Altersgruppen eingeht. (pk) 200 Jehra Souveränität: Schaan dabei SCHAAN - Schaan wird an den Feierlich­ keiten der gesamt-liechtensteinischen Feier zur 200-jährigen Souveränität teilnehmen. Dieser besondere Anlass wird mit einer Ver­ anstaltungsreihe begangen, die an die staats­ politische Bedeutung des Beitritts, zum Rheinbund im Jahr 1806 und die Erlangung der Souveränität erinnern soll. Ziel der Jubi­ läumsfeierlichkeiten ist es, der Bevölkerung Anstösse zur 
Auseinandersetzung mit Vergan­ genheit und Gegenwart, mit aktuellen Her­ ausforderungen und der Zukunft zu geben. Im Mittelpunkt steht der Tag der Souveränität am 12. Juli 2006, an dem mit einem Festakt und einem Umzug der Unterzeichnung der Rhein­ bundakte vom 12. Juli 1806 gedacht werden soll. Die Gemeinde Schaan wird am Festum­ zug eines der elf Bilder zum Thema «Souve­ ränität von innen nach aussen» vorstellen. Der Genieinderat habe die dafür notwendigen Mittel bereitgestellt und den Vorsitzenden des Vereinskartells, Hanspeter Tschütscher, zum Vertreter der Gemeinde Schaan für die Um­ zugsorganisation bestimmt. (pk) 
Missbrauch bei IV-Renten? Walter Kaufmann von der AHV/IV-Direktlon zur Problematik der IV-Finanzlerung MADVZ-Ma iwmiMimnicMniM (ivj 
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UmMmsMii iMott xu vhtf HHttbraucli M dar Inar sprudwiahna van IV-Rantan ba- triaban? Mailar Kaufmann, ataflvartratandar Direkter dar AHV/NFAK, hat steh dan Voiks- Uatt-fragan gaatallL Volksblatt: Walter Kaufmann, in Liechtenstein hat sich die Zahl der rV-Rentner in den letzten Jahren drastisch erhöht: Wie fällt diesbezüglich der Vergleich mit dem umliegenden Ausland aus? Walter Kaufmann: Liechten­ stein liegt wahrscheinlich im Schnitt der Nachbarländer. Die ne­ gative Entwicklung ist bei uns aber wohl etwas später eingetroffen als bei unseren Nachbarn, vor allem weil die wirtschaftliche Situation in Liechtenstein lange Zeit sehr gut war. Statistische Vergleiche zwi­ schen einzelnen Staaten sind sehr heikel, weil die Anspruchsvoraus­ setzungen für eine IV-Rente unter­ schiedlich sind. Mittlerweile wer­ den sogar Vergleiche mit der Schweiz schwierig (die Schweiz hat leicht andere 
Rentenabstufun- Besondere Situation In Ll8cltteiu gen als Liechtenstein uÜffiat auCh ein anderes Rentenalter). Vor allem aber ist Liechtenstein immer in der besonderen Situation, dass wir weit mehr als doppelt so viel Versicher­ te wie Einwohner haben (zu den Versicherten zählen eben auch Per­ sonen, die früher in Liechtenstein gearbeitet und daher eben Beiträge bezahlt haben); eine solche Situa­ tion ist in diesem Ausmass wohl in keinem anderen Staat gegeben. Hat diese Zunahme auch mit der in diesen Jahren ähnlich gestiege­ nen Ärztezahl zu tun? Gemäss Untersuchungen in der Schweiz soll die zunehmende Ärzte­ dichte sowie das mangelnde IV-spe- zifische Wissen eines Teils der Arz­ te einen gewissen Einfluss haben. Sind die Ärzte in Liechtenstein zu grosszügig mit dem IV-Krank- schreiben? Zunächst müssen wir berücksich­ tigen, dass man diese Frage nicht auf «Ärzte in Liechtenstein» isolie­ ren darf. Es werden genauso viel Berichte ausländischer Ärzte her­ angezogen. Ich glaube auch nicht, dass «die Ärzte an sich» zu gross- zUgig sind. Es gibt Ärzte, die 
abso- Zu grosszügig mit IV-Krankschreiben? lut verlässlich sind. Es gibt aber si­ cher, wie in allen anderen Berufen auch, «einzelne Ärzte», die bei der Beurteilung der Arbeitsfähigkeit Schwächen zeigen, indem sie bei­ spielsweise Arbeitsunfähigkeit aus invaliditätsfremden Gründen (wegen Alters, Arbeitsmarktlage,, ungenügender Ausbildung usw.) mit Invalidität verwechseln. Die IV muss aber keineswegs nur auf die Beurteilung des Hausarztes abstel­ len. Sie hat in jedem Fall, in dem 
Staat gagaba n" Zweifel an der medizinischen Ein­ schätzung der Arbeitsfähigkeit vor­ liegen, die Möglichkeit, eine Unter­ suchung durch geeignete medizini­ sche Abklärungsstellen oder durch Ä&agwalttnrte anzuordnen. •Vife leicht oder schwielig Ist es bei Ulis, eine IV-Rente zu erhalten? Wie geht es konkret vorsieh? Bei Personen mit Wohnsitz im Inland werden nach der Anmel­ dung für eine IV-Rente in einem ersten Schritt in der Regel zunächst Berichte des Hausarztes und des Arbeitgebers eingeholt. Die Ärzte liefern aber nicht einen «IV-Grad», sondern Angaben Uber den Ge­ sundheitszustand und (was natür­ lich das Wichtigste ist) zur Arbeits­ fähigkeit. In besonders klaren Fäl­ len genügen diese Unterlagen. Wenn die medizinischen Unterla­ gen für den Rentenentscheid nicht genügen, so erfolgen (häufig nach Rücksprache mit dem 
Vertrauens- invaiiditätsbedingte Erwerbseinbusse arzt der IV) zusätzliche medizini­ sche Abklärungen bei Spezialstel­ len (beispielsweise bei der Klinik Valens, mit der eine diesbezügliche vertragliche Vereinbarung besteht). Daneben sind auch Rückfragen an andere Stellen möglich (Kranken­ kasse, Unfallversicherung, Arbeits­ losenversicherung usw.). Häufig er­ folgen auch Abklärungen mit exter­ nen Berufskundefachleuten. Am Schluss entscheidet die Invaliden­ versicherung selbst, ob eine Rente zugesprochen wird. Dabei ver­ gleicht sie den «Validenlohn», den der Antragsteller hätte, wenn er ge­ sund geblieben wäre (z.B. 5000 Franken aus schwerer körperlicher Arbeit) mit dem von ihr geschätz­ ten «Invalidenlohn», den er erzie­ len könnte, wenn er trotz der Be­ hinderung noch arbeiten würde (z.B. 3000 Franken aus leichter körperlicher Arbeit). Aus der Diffe­ renz («invaliditätsbedingte Er­ werbseinbusse». hier z.B. 2000 Franken) wird der IV-Grad er­ mittelt (2000 Franken = 40 Prozent 
m dar AHV/W/HUHNiakllaa. IV-Grad von 5000 Franken). Der Rentenbetrag, der dann bezahlt wird, hängt natürlich vom IV-Grad ab (Viertelsrente, halbe Rente, gan­ ze Rente), der Rentenbetrag he­ utigst sich aber nicht am zuletzt er- zielten Lohn. Bei der Rcntenbe- rechnung handelt es sich um eine gesetzliche vorgeschriebene 
Metho- Bei Berechnung der IV-Renten kein Ermessensspieiraum de; die IV hat bei der Rentenbe­ rechnung keinen Ermessensspiel­ raum. Wichtig sind hier alle Ein­ kommen aus allen Beitragsjahren, Erziehungsgutschriften, Anzahl Kinder, allenfalls Splitting bei Ehe­ paaren usw. Bei einer Person mit Kindern unter 18 ist die IV-Rente wegen der Kinderrenten sehr viel höher als bei einer kinderlosen Per­ son. 
In einem ganz extremen Fall könnte beispielsweise ein Ehepaar mit zwei minderjährigen Kindern, bei dem beide Eltern vollinvalid sind, bis zu 8600 Franken monat­ lich (mal 13) als Rente allein von der IV erhalten (dazu kommen noch Kinderzulagen der Familien- ausgleichskasse und allenfalls so­ gar Leistungen der 2. Säule). In diesem Extremfall wären die ge­ setzlichen Leistungen also sehr grosszügig. Man hört Immer wieder von Fäl­ len, dass invalid geschriebene Per­ sonen privat körperlich anstren­ gende Arbeiten verrichten und es sich dabei gut gehen lassen: Ist das Missbrauchspotenzia] in Liechten­ stein mittlerweile zu gross? Früher machten sich viele Leute darüber Sorgen, ob alle, denen eine IV-Leistung zustehen könnte, diese IV-Leistung auch wirklich erhalten. Es gab z.B. in der Schweiz immer wieder Berichte in den Medien über ablehnendes Verhalten der IV. Heute ist die Situation genau umge­ kehrt. Man wirft der IV heute vor, sie lasse Missbrauch zu. Das Miss­ brauchspotenzial ist sicher nicht entscheidend grösser als früher. 
Missbrauch kommt aber vor und wird sich nicht zu 100 Prozent ver­ meiden lassen. Mit Sicherheit lässt sich auch feststellen, dass heute ein ablehnender Entscheid der IV viel seltener akzeptiert wird als früher. Die Zahl der Einsprachen gegen Rentenablehnungen und die Zahl der Gerichtsfälle hat enorm zuge­ nommen. Viele Leute haben heute eine grosse Anspruchshaltung gegenüber dem Staat und erwarten immer einen für sie «positiven Ent­ scheid». Man darf im ganzen Zu­ sammenhang aber auch nicht ver­ gessen, dass die Leute in der Regel zuerst einmal ein Jahr lang krank geschrieben waren, bevor sie über­ haupt zum ersten Mal an die IV ge­ langen (für das erste Jahr der 
Ar- Missbrauch und Sanktionierung beitsunfähigkeit zahlt die IV keine Rente); nach einem Jähr aber ist vieles schon «zementiert». Was die Arbeitsverrichtung durch Renten- bezüger betrifft: das ist keineswegs verboten. Entscheidend ist das Aus­ mass, in dem Arbeit noch verrichtet werden kann. Es kommt natürlich auch darauf an, ob jemand aus rein körperlichen Gründen eine Rente bezieht (dann «erstaunt» es schon, wenn er uneingeschränkt körperli­ che Arbeit verrichtet) oder wegen eines psychischen Leidens (Ren­ tenfälle wegen psychischer Leiden baten (in,dcn 
Josten Jahren zuge­ nommen),, Gebt man seitens der IV solchen Füllen nach, um Missbrauch zu sanktionieren? Zunächst einmal muss man wis­ sen, dass es nicht nur Rentenzu- sprachen sondern auch Renten­ ablehnungen gibt. 2003 wurden 144 Rentenanträge abgelehnt, letz­ tes Jahr wurden 207 Anträge abge­ lehnt. Im Übrigen wird aber auch jede laufende Rente periodisch überprüft (je nach Fall nach einem Jahr oder später). Dabei kommt es zu Erhöhungen des IV-Grades, wenn der Zustand sich verschlech­ tert hat. Es kommt aber auch immer wieder zu Herabsetzungen oder zur Aufhebung der Rente. Im Moment liegen mir keine Zahlen dazu vor; ich schätze aber, dass doch 20 Ren­ ten jährlich herabgesetzt oder auf­ gehoben weiden. ANZEIGE SHORIEY CASSIS I gesundes, leichtes, natürli­ ches Fruchtsaftgetränk mit! 50% Schweizer Apfelsaft, 10% Johannlsbfersaft, 40% 
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