Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 19. AUGUST 2005 ^INTERNATIONAL 24 SPLITTER Polizei organisiert «Party-Falle» KIMBERLEY - Mit einer Party hat Südafri­ kas Polizei Kriminellen eine Falle gestellt. Freunden und Bekannten von insgesamt 190 entflohenen Straftätem hatten die Behörden in Kimberley Einladungen zu einem Fest mit Tombola geschickt. Öie Polizei hoffte so, möglichst viele Ausbrecher auf einen Schlag dingfest zu machen. Unmittelbar nach der Verlosung der Preise schlug die Polizei zu. Nach Angaben des südafrikanischen Radios vom Donnerstag gingen ihr bei der Operation «Nette Überraschung» 20 entflohene Straftä­ ter ins Netz. (sda) Porsche als THnkgeld STOCKHOLM - Das Trinkgeld ihres Lebens hat eine 19-jährige Kellnerin in Schweden be­ kommen: Statt seine Rechnung aufzurunden, schenkte ein älterer Gast ihr seinen Porsche. Zuerst habe sie gedacht, der Mann mache nur Spass, berichtete Kellnerin Josefin Justin der Zeitung «Aftonbladet» von gestern Donners­ tag. Justin bediente im Njuraanger-Cafl in Sundsvall in Mittelschweden, als der frisch pensionierte Gast, der mit Freunden am Tisch sass, sie nach ihrem Alter fragte. Auf ihre Ant­ wort hin verkündetet er, «dass ich seinen Por­ sche als Trinkgeld kriege», sagte Justin, (sda) 
Kräftemessen geht weiter Räumung des Gazastreifens wird weiter durch abzugsunwillige Siedler behindert JERUSALEM - Ost  Krlf ton nmn mit cht n BfiHtii und israelischen Soldaten um die Ba- za-Rttumung geht welter. 6MM dM Widerstand das harten Karns dar Stedar rückten SaMa- tM 
in mahrara Ortschaften ein und stUrmtM SynagogM. Das Szenario von Mittwoch wiederholte sich: Polizisten und Soldaten begannen die Menschen aus ihren Häusern zu führen und in Bussen wegzubringen. Doch viele Menschen wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung. Vielerorts im Gazastreifen kam es zu dramati­ schen 
Szenen: Viele Siedler schlu­ gen wild um sich und schrien. In ei­ nem der Busse zum Abtransport zündeten Siedler die Sitze an, das Fahrzeug musste geräumt werden. In Kfar Darom drangen Soldaten in Siedlerhäuser ein und trugen ganze Familien heraus. In der Synagoge von Kfar Darom hielten sich nach Medienberichten mehr als 200 Siedler verschanzt; Soldaten und Polizei setzten Was­ serwerfer ein und befestigten an ei­ nem Kran Container für die Zwangsräumung. In der Kleinsied­ lung Schirat Hajam an der Mittel­ meerküste leisteten die 40 Siedler mit Beginn der Räumung die ver­ abredete Gegenwehr: 
Eingeschlos-Im 
Zuge der Gaza-Räumung stürmte« lakte a Synagogen, Siek 
der karte Kern der Siedler versckanzt katta. sen in ihre Häuser, stimmten sie jü­ dische Klagegesänge an. Ein Sied­ ler spielte laut Klavier, während Ju­gendliche 
4|e Soldaten mit faulen Eiem, Dosen und Glühbirnen be­ warfen. In der Siedlung Nezer Ha-zani 
wurden die anrückenden Sol­ daten von Flammen und Rauchsäu­ len empfangen, ein Siedler hatte aus Protest sein Haus angezündet. Zentrum der Gegenwehr war er­ neut die grösste Siedlung im Gaza­ streifen, Neve Dekalim. Auch hier wurden mindestens drei evakuierte Häuser in Brand gesteckt. Gestern Donnerstag stürmten Hunderte von Sicherheitskräften zudem zwei Synagogen der Siedlung. Seit Mittwoch hatten sich darin radikale Abzugsgegner verschanzt. «Ihr solltet euch schämen, dies ist eine Synagoge», rief ein junger Is­ raeli, bevor er von Soldaten wegge­ schleppt wurde. Ersta Bilanz Trotz des Widerstands kam die Räumung nach Armeeangaben schneller voran als geplant. Bis­ lang sind gut die Hälfte der insge­ samt 21 Siedlungen im Gazastrei­ fen bereits geräumt oder aufgege­ ben worden. Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass die Räu­ mung der Siedlungen in der kom­ menden Woche abgeschlossen werden kann. Nach Armeeangaben hatten bis gestern Donnerstag 70 Prozent der 8000 Siedler das Ge­ biet verlassen. Die Zerstörung der ersten Siedlerhäuser soll nach Ra­ dioberichten am Sonntag in der ge­ räumten Siedlung Kerem-Azmona beginnen. (sda) Londoner Polizei unter Druck Falsche Darstellungen nach Erschiessung eines Unschuldigen in London LONDON - Knapp vier Wochen nach dar Erschiessung aInas Unschuldigen bei dar Terror­ fahndung in London gerät dla Polizei 
wagM einer offenkundig falschen Darstellung daa Vor­ falls zunehmend unter Druck. Der Leiter der Polizeibeschwerde­ kommission (IPCC), John Wad- ham, warf der Londoner Polizei gestern Donnerstag vor, sich zu­ nächst einer unabhängigen Unter­ suchung widersetzt zu haben. Anwälte der Familie des am 22. Juli in der Londoner U-Bahn getö­ teten Brasilianers Jean Charles de Menezes trafen gestern mit Ver­ tretern der IPCC zusammen, um sich über die Tatumstände 
infor-ge küri 
mieren zu lassen. Aus Berichten geht hervor, dass die Londoner Polizei die Tötung des Brasilia­ ners bislang nicht wahrheitsge- mäss darstellt. Terrorfahnder streckten den 27 Jahre alten Menezes am 22. Juli mit sieben Kopfschüssen nieder. Als Begründung nannte Polizei­ chef Ian Blair, der Mann habe sich den Anweisungen der Polizisten widersetzt und sich verdächtig verhalten. Überdies sollte er Kleidung getragen ha­ ben, unter der Sprengstoff hätte versteckt sein können. Tatsäch­ lich trug er eine einfache Jeans­ jacke und flüchtete auch nicht, wie die Bilder von Überwa­ chungskameras belegen. (AP) ANZEIGE VOI KKCAiiI 
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 1. I i - A b o n n e n t von Vorzugspreisen 
Demo gegen Lula BRASILIA - Tausande von ünkr gencniaiM ucmonstraniM 
na­ hen am Mittwoch kl der brastta- ntodt M Hauptstadt Brastta ga- lYirtdent lulz taido lula da Kl SMva 
Protest gegen Brasiliens Präsidenten schaftsführer «Verrat» an seinem Wahlprogramm vor. Lula erklärte, er sei vollkommen ruhig, weil er ein «reines Gewissen» habe. Er hatte bereits zuvor bestritten, selbst über die Vorgänge informiert ge­ wesen zu sein. •H I I m - M . m rucku Iii 
gramen Demonstranten der trotzkistisch orientierten Vereinigten Sozialisti­ schen Arbeiterpartei (PSTU) ver­ langten auf der Kundgebung Lulas Rücktritt. Die ebenfalls an der De­ monstration teilnehmende Partei für Sozialismus und Freiheit (PSOL), eine konkurrierende trotz- kistische Gruppierung, forderte da­ gegen lediglich den Rücktritt «aller korrupten Politiker». (sda) 
CD Bn IM fardarta Lulas Rücktritt An der ersten grösseren Protest­ kundgebung gegen Lula seit Be­ kanntwerden einer Korruptions- und Parteienfinanzierungsaffäre vor drei Monaten nahmen nach Polizeianga­ ben 12 000 Menschen teil. Dies sind doppelt so viele wie bei einer Pro- Lula-Demonstration am Dienstag. Die Demonstranten bezichtigten den Staatschef, von den Schmier­ geldzahlungen gewusst zu haben. Sie warfen dem früheren 
Gewerk-RentMfin 
sit Camiabis beton Vögsffltttorn OSLO - Eine norwegische Rentnerin hat beim Vogelfüttern unwissentlich haufenweise Can- nabis gesät und damit eine Üppi­ ge Plantage rund um ihr Alters­ heim angelegt. Es seien ihre En­ kelkinder gewesen, die die Pflan­ zen schliesslich erkannt hätten, berichtete Inger Livold der Zei­ tung «Drangedalsposten» von gestern: «Sag mal, Omi, das ist ja Haschisch. Das kannst du nicht im Garten lassen», .hätten sie ihr gesagt Die hohen Cannabis-Pflanzen gediehen genau an der Stelle, wo Livold immer die Vögel fütterte; 
Die Cannabis-Samen waren of­ fenbar Bestandteil des gekauften Vogelfutters, wie die Lokalze£ tung weiter berichtete. Die alte Dame rief die Polizei, die die Pflanzen, vernichtete. Der Rente- rin droht kein juristisches Nach­ spiel. (sda)
	        

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