Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS BLATT 
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pn CHAFT Wi Wm m DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DONNERSTAG. 18. AUGUST 2005 SEITE 11 ZUVERSICHT Weshalb der Vizepräsi­ dent der Schweizeri­ schen Nationalbank, Nikiaus Blattner, zu­ versichtlich ist. 
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IN EWS Verdacht des InsMerhandels DÜSSELDORF - Die Bundesagentur für Fi­ nanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat eine förmliche Untersuchung wegen des Verdachts des Insiderhandels mit DaimleiChrysler-Ak- tien eingeleitet. BaFin-Sprecherin Sabine Rei­ mer sagte gestern Mittwoch, es gebe Anhalts­ punkte filr mögliche illegale Geschäfte kurz vor der RUcktrittsankiindigung von Konzernchef Jürgen Schrempp. Ein Sprecher von Daimler Chrysler wollte dazu keine Stellung nehmen. Die Untersuchung sei bislang nicht auf be­ stimmte Personen begrenzt. «Wir lassen uns jetzt von sämtlichen Kreditinstituten offen le­ gen, wer Aktien gekauft oder verkauft hat. Dann versucht man, Querverbindungen zu fin­ den, zu den Leuten, die von Schrempps Plänen gewusst haben», sagte sie. Das werde aller­ dings Wochen in Anspruch nehmen. AusdrUck- | lieh betonte Reimer, die Ermittlungen richteten I sich nicht gegen das Unternehmen. (AP) Australischer Telefonriese Telstra soll privatisiert werden SYDNEY - Der austfälfsche Staat will sich von seiner milliardenschweren Mehrheitsbe­ teiligung am Telekom-Riesen Telstra trennen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll in zwei Wochen in das Parlament eingebracht werden. Damit könne der Verkauf voraus­ sichtlich im nächsten Jahr stattfinden, sagte Regierungschef John Howard am Mittwoch. 51,8 Prozent des Telekom-Unternehmens sind noch in staatlicher Hand. Das entspricht einem Wert von 30 Mrd. australischen Dollar (29 Mrd. Franken). (sda) HP mit soliden Geschäftszahlen PALO ALTO - Der Computer- und Drucker­ hersteller Hewlett-Packard (HP) hat im drit­ ten Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 gute operative Ergebnisse vorgelegt. Wegen steu­ erlicher Sonderbelastungen brach der Gewinn jedoch ein. Der Quartalsgewinn sackte um 88 Prozent auf 63 Mio. Dollar ab, wie HP am Dienstag nach Börsenschluss im kaliforni­ schen Palo Alto mitteilte. Der zweitgrösste PC-Anbieter der Welt steigerte dagegen den Umsatz um 10 Prozent auf 20,8 Mrd. Dollar. Die fiskalischen Sonderbelastungen betru- I gen 988 Mio. Dollar. Sie bestanden zum gröss- ! ten Teil aus Steuern für die Rückführung von | 14,5 Mrd. Dollar Auslandsgewinnen, (sda) Heineken kauft russische Brauerei Ivan Taranov AMSTERDAM - Der niederländische Braukonzern Heine­ ken kauft seinen rus­ sischen Konkurren­ ten Ivan Taranov. Heineken setzt da­ mit seinen Expan­ sionskurs in Russland fort. Heineken nannte gestern Mittwoch zunächst keinen Kaufpreis. Die russische Wirtschaftszeitung « Komme r- sant» bezifferte den Wert der Übernahme je­ doch in ihrer Dienstagausgabe mit etwas mehr als einer halben Milliarde Dollar. Mit dem Erwerb von Taranov steigert Heineken seinen Marktanteil in Russland auf 15 Pro­ zent. Russland ist der filnftgrösste Biermarkt der Welt nach China, den USA, Deutschland und Brasilien. (sda 
ERHALTEN Von welcher Fluglinie der Flugzeugwartungs­ konzern SR Technics einen Milliardenaufitrag erhalten hat. 
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ZUGELEGT Weshalb der Nah­ rungsmittelkonzern Nestte im 
ersten Halb­ jahr kräftig zulegen konnte. ^ g 
BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen: Wie sich die Kurse an der 
Börse in Zürich gestern ent­ wickelt haben. 
16 Gefährliche Sesselkleber Studie: Patrons regeln ihre Nachfolge zu sp8t - Zehntausende Stellen in Gefahr Studie itor UntorUtit IL Batten betagt, 
in tött mit der  Malmniieliimi i AH VgPSie UNI WV \ ZÜRICH - Viel« Patrons kleben zu lang« an Ihrem Chefsessel und suchen zu spät nach einem Nachfolger. Tausende Firmen mit Zehntausenden von Artoetts- plätzen sind deshalb In Gefahr. In den nächsten fünf Jahren müssen sich 57 000 aller 308 000 Unter­ nehmen in der Schweiz mit einer Nachfolgeregelung auseinander­ setzen. Die meisten Unternehmer sehen darin kein Problem, wie aus einer Studie der Universität St. Gal­ len im Auftrag des Beratungsunter­ nehmens PriceWaterhouseCoopers (PWC) hervorgeht, die gestern Mittwoch veröffentlicht wurde. Dennoch haben 46 Prozent aller befragten Patrons noch gar keine Massnahmen zur Nachfolgerege­ lung getroffen. Über 30 Prozent hätten sich noch nicht einmal Ge­ danken darüber gemacht. Dabei brauche eine erfolgreiche Regelung der Nachfolge viel Zeit. 
Die unters­ te Limite liege in der Praxis bei 3 Jahren. Ideal seien 5 bis 7 Jahre, sagte Heinz Hartmann von PWC vor den Medien in Zürjch. Eine zu späte Suche nach Nach­ folgern ist fatal: Von den 57 000 Unternehmen dürften in den nächs­ ten 5 Jahren 9200 stillgelegt wer­ den, schätzt die Studie. Dies werde 73 000 Arbeitsplätze kosten. Altersgründe Für 81 Prozent der Bosse ist das eigene Alter der Hauptgrund, einen Nachfolger zu suchen. «Nicht zu unterschätzen (28 Prozent) ist aber auch der Wunsch des Unterneh­ mers nach mehr Freizeit nach 20 oder 30 Jahren Arbeit», sagte Urs 
Frey von der Uni St. Gallen. Im Durchschnitt gaben die befragten Chefs an, bei der Übergabe ihrer Firma etwas Uber 60 Jahre alt zu sein. Dabei seien aber die geplatz­ ten Firmenübergaben an Nachfolger nicht berücksichtigt, sagte Thomas Zellweger von der Uni St. Gallen: «Die Scheiterungsrate wird häufig unterschätzt.» Bei 20 Prozent aller ausgewählten Nachfolger war zuvor bereits ein anderer Kandidat im Rennen. Bei einem neuen Anlauf zögen nochmals 5 Jahre oder mehr ins Land, was Kunden und Mitar­ beiter verunsichere. Das effektive Alter der Patrons bei der Stabüber­ gabe dürfte höher liegen. Der wichtigste Grund für das Scheitern von Finnenübergaben seien Schwierigkeiten bei der Fi­ nanzierung (32 Prozent) und unter­ schiedliche Preisvorstellungen (26 Prozent) zwischen Eigentümer und Käufer. Denn im Unternehmen stecke oft die Altervorsorge des Pa­ trons. 
Bei der Festlegungen des Preises für die Firma kämen häufig alle Emotionen auf einen Kulmina­ tionspunkt. Gefühle schlagen durch Als drittwichtigsten Punkt für das Scheitern von Unternehmens­ weitergaben nannten die Befragten «andere Gründe» (26 Prozent). Da­ hinter dürften sich die Emotionen verbergen, sagte Frank Halter von der Uni St. Gallen. «Der Unterneh­ mer trennt sich nicht von seiner Frau, sondern von seinem Kind», sagte Hartmann. Es habe auch schon den Fall gegeben, dass alles abgemacht und der Kaufpreis schon überwiesen gewesen sei. Auf 
der Fahrt zum Rechtsanwalt zur Unterzeichnung des Kaufvertrags habe der Patron dann den Deal ab­ geblasen: Denn er wisse nicht, was er mit seiner Freizeit anfangen sol­ le. Der Betreffende habe immer -noch keinen Nachfolger, sagte Hartmann. 
58 Prozent der Unternehmen sol­ len an Familienmitglieder Uberge­ ben werden. Dies sei weniger als früher, als der älteste Sohn automa­ tisch 
in die Firma eingeführt wor­ den sei. Heute hätten über die Hälf­ te der Kinder kein Interesse am Unternehmen ihrer Eltern. (sda) ANZEIGE Businessforum Wissen. Trends. Kontakte. Die Wirtschaft mit dem Femsehen TV im Zeitalter der digitalen Industrialisierung Tarek Lettner Moderator der «Zeit im Bild 1» des ORF Termin: Ort: Anmeldung: Kosten: 
Montag, 22. August 2005, 18-19 Uhr Hochschule Liechtenstein, Auditorium bis 19. August vorzugsweise online unter www.hochschule.li oder mittels Fax-Nachricht an +423 265 12 71 Vortrag und Ap£ro sind gratis Eine Veranstaltung des kmu Zentrum. HOCHSCHULE LIECHTENSTEIN Fürst-Franz-Josef-Strasse, FL-9490 Vaduz, Telefon +423 265 11 11, Fax +423 265 11 12  www.hochschule.li
	        

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