Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 13. AUGUST 2005 
11NTER 
N ATI ON AL 32 VOLKS BLATT 
SPLITTER Russland gedenkt der Opfer der «Kursk»-Katastrophe MOSKAU - Fünf Jahre nach der Havarie des russischen Atom-U-Boots «Kursk» haben am Freitag zahlreiche Menschen in ganz Russ­ land der 118 verunglückten Seeleute gedacht. Marinesoldaten warfen zu Ehren ihrer ver­ storbenen Kameraden Kränze ins Meer, und in der Stadt Kursk, nach der das U-Boot be­ nannt war, wurde ein Denkmal aus Wracktei­ len enthüllt. Anders als bei dem U-Boot-Un­ glück der vergangenen Woche hatte sich die russische Marine nach dem Untergang der «Kursk» am 12. August 2(XX) geweigert, aus­ ländische Hilfe anzunehmen. (AP) Mars-Sonde gestartet CAPE CANAVERAL - Mit zweitägiger Ver­ spätung ist am Freitag die neue Mars-Sonde der Nasa ins All gestartet. Die «Mars Reconnais- sance» wurde an Bord einer Atlas-V-Rakete auf ihre siebenmonatige Reise zum Roten Planeten geschickt. 
Wegen einer Computerpanne war der Start am Donnerstag ein zweites Mal ver­ schoben worden, nachdem die Nasa zuvor be­ reits Steuerungselemente hatte überprüfen lassen. Der Start am Freitag verlief ohne weitere Zwischenfälle: «Es hätte nicht glatter gehen können», sagte der zuständige Nasa-Mitarbei­ ter Chuck Dovale. (AP) AngtNna JoHawIrd Ehrenbiirgerin Kambodschas PHNOM PENH - US-Schauspielerin Angeli­ na Jolie wird Ehrenbürgerin von Kambodscha. König Norodom Sihamoni habe Jolie die kam­ bodschanische Staatsbürgerschaft wegen ihres Ginsatzes für das asiatische Land zuerkannt, teilte die Regierung in Phnom Penh am Freitag mit. Jolie hat Kambodscha bereits mehrfach be­ sucht, der kambodschanischen Entwicklungs- hilfeorganisation Vision in Development spen­ dete sie 1,5 Millionen US-Dollar. Der Direktor der Organisation erklärte, die 30-Jährige verdie­ ne die kambodschanische Staatsbürgerschaft «nicht wegen des Geldes, das sie gegeben hat, sondern wegen ihres guten Herzens und ihrer Liebe» für das kambodschanische Volk. (AP) VOLK'J 
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Merkel rügt Stoiber Für Kritik an den BERLIN - CDU-Chefin Angela Merkel hat den CSU-Vorsitzen­ den Edmund Stoiber für seine Schmähung der ostdeutschen Wähler genigt. Wählertieschlmp- fung sei 
im Wahlkampf «das Fal­ scheste, was wir brauchen», sagte Merkel. Stoibers Äusse­ rung sorgte auch am Freitag für Entrüstung in allen Parteien. Unterdessen wurde bekannt, dass sich auch.der baden-württembergi­ sche Ministerpräsident Günther Oettinger abfallig über ostdeutsche Wähler geäussert haben soll. Stoiber hatte auf einer Wahl­ kampfveranstaltung gesagt, er ak­ zeptiere nicht, «dass der Osten be­ stimmt, wer in Deutschland Kanzler wird». Die «Frustrierten» dürften nicht über Deutschlands Zukunft bestimmen. Inzwischen hat Stoiber erklärt, seine Äusserungen würden missgedeutet. Seine Kritik sei auf die Linkspartei und ihre Galionsfi- guren Gregor Gysi und Oskar La­ fontaine gemünzt gewesen. Laut übereinstimmenden Medienberich­ ten sprach sich auch Oettinger auf einer Wahlkampfkundgebung in Pforzheim dagegen aus. dass «die Linken und die Mutlosen im Osten Deutschlands» entscheiden dürften, wer Deutschland regiere. Unionskanzlerkandidatin Merkel sagte in der ZDF-Sendung «Berlin Mitte», sie wolle Kanzlerin aller Deutschen werden. Eine Spaltung 
Ostdeutschen - Abfällige Bemerkungen auch von Oettinger (He Kanzterkandldatin von CDU/CSU, Angela Merkel, während eines Wahlkampfauftrttts gestern Freitag in Kassel. zwischen Ost und West sei falsch. Zugleich kündigte Merkel an. dass sie sich im Wahlkampf besonders um die Wähler in Ostdeutschland bemühen werde. Die Kritik an Stoibers Äusserun­ gen riss unterdessen nicht ab: Der Ministerpräsident von Sachsen-An­ halt, 
Wolfgang Böhmer (CDU),. 
nannte die Formulierung im Baye­ rischen Rundfunk ein «Eigentor». Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang Bos­ bach. sprach im Sender n-tv von ei­ nem «Schlag ins Kontor» für die Wahlkämpfer der Partei im Osten. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) warf dem CSU-Chef 
in der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse» vor. das Klima zwi­ schen Ost und West zu vergiften. Aussenminister Joschka Fischer sprach auch im Hinblick auf Oettin­ ger in  «stern.de»  von einer Besorg­ nis erregenden Entwicklung in einer Partei, die sich selbst 
immer als Par­ tei der Einheit gefeiert habe, (sda) «Ich bedaure nichts» Scharon verteidigt Gaza-Raumung - Vorbereitungen laufen JERUSALEM - Wenige Tage vor Beginn der Räumung aller jüdi­ schen Siedlungen im Gazastrei- fen hat Israels Ministerpräsi­ dent Ariel Scharon das Vorha­ ben nochmals verteidigt. «Ich bedaure nichts», sagte er der Zeitung «Jediot Ahronot». «Selbst wenn ich vorher gewusst hätte, wie stark der Widerstand sein würde, hätte ich es getan», erklärte Scharon: «Die Präsenz im Gaza­ streifen, mit allem, was daraus folgt, der Preis, den wir bezahlen, musste beendet werden.» Tatsache sei, «dass der Gazastrei­ fen in keinem in Israel existieren­ den Siedlungsplan oder politischen Plan auftaucht». Scharon 
bekräftig-Proteste, 
wenige Tage vor der Räumung der Siedlungen im Gazastretfen. te seine Entschlossenheit, die Sied­ lungsblocks im Westjordanland «in israelischer Hand» zu behalten. 
Der Ministerpräsident lobte die Siedlerbewegung, die mit ihrem Aufbau der grossen Kolonien im 
Westjordanland viel erreicht habe. Eine Entschuldigung gegenüber den vom Ab/ug betroffenen Sied­ lern lehnte er ab. Er teile jedoch den Schmerz der X(XX) Siedler, die den Ga/.astreifen verlassen müssten. Israels Staats­ präsident Mosche Katzav hatte am Mittwoch in einer Fernsehanspra­ che gesagt, die Siedler verdienten eine Entschuldigung des Staates. «Politik der Samthandschuhe» In der Nacht zum Montag läuft die Frist zur freiwilligen Räumung der 21 Siedlungen im Gazastreifen aus; ab Mittwoch beginnt die Armee mit der Zwangsräumung der noch be­ wohnten Häuser. Im Oktober soll der Abzug abgeschlossen sein. (sda) Streik beendet Flughafen Heathrow lahm gelegt 
Zu guter Letzt... LONDON - Mit einem 24-stündi- gen Streik haben rund 1000 Mitarbeiter von British Airways (BA) am Londoner Flughafen Heathrow den internationalen Luftverkehr in ein Chaos gestürzt Obwohl bis zum späten Freitag­ nachmittag alle Streikenden wieder an die Arbeit gingen, wollte BA erst um 21 .(X) Uhr MESZ eine begrenz­ te Zahl von Flügen wieder aufneh­ men. Durch den Streik waren welt­ weit 
mindestens 70 (XX) Fluggäste gestrandet. Auch in Deutschland waren tausende Reisende betroffen. Es werde einige Zeit dauern, bis der Flugbetrieb wieder normal laufe, sagte der für die Kundenbetreuung zuständige BA-Direktor Mike Street 
am Abend. Die Fluggesellschaft ste­ he vor einer schwierigen logisti­ schen Herausforderung. Allein am grössten deutschen Flughafen in Frankfurt wurden sechs Flüge nach London und sieben aus der briti­ schen Hauptstadt abgesagt. In Mün­ chen wurden fünf Starts nach Lon­ don und vier Landungen gestrichen. Betroffen waren auch die Flughäfen Düsseldorf, Stuttgart und Berlin-Te­ gel. 
In London verbrachten rund KXX) Menschen die Nacht zum Frei­ tag am Flughafen, weil Gepäckar­ beiter und Abfertigungspersonal von British Airways ihre Arbeit nieder­ gelegt hatten. 4(XX) Fluggäste wur­ den in Hotels untergebracht, zahlrei­ che fuhren nach Hause, wie BA- SprecherTony Cane mitteilte. (AP) 
Bärenstarke Leistung OSLO - Eisbären sind laut nor­ wegischen Forschern weitaus aus­ dauerndere Schwimmer als bis­ lang angenommen. Ein mit einem Sensor versehenes Eisbärweib­ chen schwamm wahrscheinlich an die 
100 Kilometer an einem Tag, mindestens jedoch 74 Kilometer. «Das ist eine erstaunliche Leis­ tung», sagte Forscher Jon Aars vom Norwegischen Polarinstitut am Freitag. Die Bärin «Skadi» war mit einem speziellen Sensor ausgestattet, der die Aufenthalts­ dauer im Wasser mass. Sie ging im Osten der norwegi­ schen Arktis-Insel Spitzbergen ins Wasser und schwamm nordöstlich 
- einen Tag später tauchte das Tier auf der Insel Edgeoya wieder auf. Weil sie wahrscheinlich nicht die direkte Verbindung zwischen den Inseln geschwommen sei, ha­ be sie wohl knapp 100 Kilometer bewältigt, sagte Aars. Das ent­ spricht drei bis vier Kilometern pro Stunde - so viel wie ein Mensch beim Spaziergehen zu­ rücklegt. Zwar war schon früher beobachtet worden, dass Eisbären erstaunlich grosse Distanzen in kurzer Zeit zurücklegen. Aller­ dings hatten Wissenschaftler ver­ mutet, die Tiere liessen sich von treibenden Eisbergen mitnehmen oder seien Uber Eis gelaufen. Bä­ ren legen mehrere tausend Kilo­ meter pro Jahr zurück. (AP) 
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